Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Samstag, 31. Juli 2010

Persönliche Bestleistung in Bamberg sorgt für Platz 3

Mit einem Schnitt von 39,4 km/h konnte ich nicht nur meinen bisher besten Schnitt beim Gartenstadt-Kriterium in Bamberg erzielen, sondern mit Platz 3 auch noch meine bisher beste Platzierung. Gegen die beiden Favoriten, die ich vor einigen Tagen schon hervorgehoben hatte (die beiden "H-Männer": Hamann und Hauptmann), war kein Kraut gewachsen, als sie in der 6. von 15 Runden nach der zweiten von fünf Punktwertungen davonzogen. Dahinter konnte ich aber auch aufgrund meiner 4 Punkte von den ersten beiden Wertungen den Kampf um Platz 3 recht gut kontrollieren und nutzte die Unentschlossenheit des 15-köpfigen Fahrerfeldes zwischen den letzten beiden Kurven bereits zu einem Antritt, mit dem ich den Deckel auf den 3. Rang draufmachen konnte.

Gleichzeitig war das natürlich auch meine zweitbeste Saisonplatzierung, aber nicht unbedingt meine zweitbeste Saisonleistung. Platzierung und Leistung sind eben zwei verschiedene Paar Schuhe. In Altenkunstadt und Strullendorf konnte ich Maiks Tempo noch mitgehen, aber seit der Rennpause habe ich irgendwie 1 km/h auf die Spitze verloren. Aber nicht nur auf die Spitze, auch auf mich selbst, was ich im Training der letzten Wochen feststellen musste. Mal sehen, ob es jetzt langsam wieder besser wird, nachdem ich wieder zwei Rennen in den Beinen habe.

Sollte mir eine Leistungssteigerung gelingen, ist in Altdorf alles möglich - denn Maik wird nicht mitfahren. Ist wohl im Urlaub oder so. Lukas wird aber dabei sein. Er dürfte dann wohl der Top-Favorit sein. Mal sehen, ob ich in Altdorf an ihm dranbleiben kann.

Freitag, 30. Juli 2010

Wettervorhersage: Heute entweder Regen oder nicht ...

Manchmal kommt mir die Wettervorhersage wie Kaffeesatzleserei vor. Bauernregeln hätten das heutige Wetter auch nicht unzuverlässiger vorhersagen können: Schauer bis zum frühen Nachmittag, ab dem späten Nachmittag sollte nix mehr runterkommen. Auf dem Regenradar sah es auch so aus, als ob nix mehr runterkommen würde - aber wieso habe ich mich dann heute als Vorbelastung nicht eingefahren, sondern eingeschwommen?!?!? Alles nass wie nach Gera - und die Schuhe vor allem müssen jetzt noch trocken werden. Klappt schon irgendwie, aber schon wieder mit einem total durchnässten Wettkampfrad - das ist nicht schön! Muss noch auf den letzten Drücker gewaschen und frisch eingeölt werden - vor allem das Einölen sollte diesmal nicht vergessen werden wie beim Wochenende Gera/ Greiz!

Insofern kamen noch einige Fragezeichen eher hinzu statt zu Ausrufezeichen zu werden - außer einem: Werde ich weiterhin auf meinen ersten Rennsieg warten müssen? Dieses Fragezeichen hat sich *hatschiii!* geklärt: Ich werde weiterhin auf meinen ersten Rennsieg warten müssen!

Aber jut ... Geduld ist eine Tugend ... und ohne Reinfälle kann man die Highlights dann vielleicht auch gar nicht so richtig genießen. Einfach mal schauen, was morgen am Ende rauskommt - und dann in Altdorf neu angreifen.

Donnerstag, 29. Juli 2010

Mit Fragezeichen nach Bamberg

Samstag steht das Gartenstadt-Kriterium in Bamberg an, wo ich nach 2006 und 2009 zum dritten Mal am Start sein werde. Die Form plätschert gerade so dahin, was irgendwie zum Wetter passt, und Sonntag pfeife ich mein erstes Fußballspiel der neuen Saison. Gestern habe ich auch mal wieder eine lockere Laufeinheit gemacht - dennoch bekam ich Muskelkater. Wer hätte das gedacht? Ich habe nur einen Monat kein Lauftraining mehr gemacht. Ärgerlich. Das verbessert meine Aussichten für Samstag nicht unbedingt ...

Das Lauftraining werde ich jetzt wieder regelmäßiger einbauen, damit meine Muskulatur nicht so leicht zerbricht. Was meine realistischen Chancen für Samstag anbelangt, hat das Regenrennen in Vaterstetten nicht gerade viele Fragezeichen zu Ausrufezeichen wandeln können. Ich weiß halt, dass ich wenigstens einmal im Rennen einen brauchbaren Sprint hinlegen kann - aber da wir laut Ausschreibung nach Punkten fahren, muss man auch zwischendurch schon sprinten und fleißig Punkte sammeln. Da Platz 4 im letzten Jahr mein bisher bestes Ergebnis in Bamberg war, wäre ich also mit einem Platz auf dem Treppchen schon mehr als zufrieden. Die Taktik wird jedenfalls nicht so offensiv wie in Vaterstetten sein. Einfach nur dranbleiben ...

Und da ich Vaterstetten erwähnt habe: Der ausführliche Rennbericht ist auf meiner Sport-Website nachzulesen. Da kann man auch nachlesen, warum, wieso und weshalb ich im ersten Renndrittel so ulkig angegriffen habe. Naja, hat ja trotz allem ein wenig Spaß gemacht. Solche Attacken werde ich also auf jeden Fall noch wiederholen in dieser Saison - nur Samstag halt nicht ;)

Sonntag, 25. Juli 2010

Video Vaterstetten

Das Video zu Vaterstetten gibt es wieder in zwei Teilen. Wenn man bei den Kriterien so oft rund um den Fingerhut kreiselt, dann kommt eben mehr Filmmaterial als bei schönen Rundstrecken- oder gar Straßenrennen zustande ;)

Teil 1:



Teil 2:



Der Rennbericht lässt noch auf sich warten. Aber das Wichtigste hatte ich gestern ja schon erwähnt: Ich habe mit 58,5 km/h 10 Euronen gewonnen. Alles andere tun wir mal als unwichtige Nebenerscheinungen ab ;)

Samstag, 24. Juli 2010

Gelungener Wiedereinstieg

Nachdem die rennfreie Phase der letzten drei Wochen endlich ihr Ende fand, hatte ich zwar leider die Gewissheit, dass meine Form tatsächlich etwas nachgelassen hat, aber alles in allem bin ich mal zufrieden. Der ursprünglich recht löchrige Rennkalender im August scheint sich auch noch etwas zu füllen, weswegen ich jetzt hoffentlich wieder in einen guten Wettkampfrhythmus komme - und da muss man sagen, dass der Beginn auf jeden Fall besser als mit Cadolzburg und Karbach war.

Bei einem weiteren südbayrischen Regenrennen fanden sich nur 14 Fahrer ein, obwohl Startliste und Startnummern deutlich über 20 Fahrer vermuten ließen. Aber wer sich trotz Regens dennoch bei einem Radrennen an den Start stellt, der weiß leider in der Regel, was er da tut. Da ich generell gut losrollte, attackierte ich im ersten Renndrittel sogar testweise etwas - eine Premiere in dieser Saison, in der ich sonst immer nur hinterhergefahren bin. Und auch in Altenkunstadt bin ich ja im Endeffekt nur Maiks Attacken gefolgt. Leider konnten Matthias (Anders) und ich Maiks Hinterrad bei der entscheidenden Attacke nicht richtig halten und wurden vom jagenden Hauptfeld geschluckt. Danach aber stellte das Hauptfeld zunächst den Betrieb ein, weil man Maik in Südbayern wohl doch noch nicht so recht zu kennen scheint.

Nachdem dem Feld wohl klar war, dass der Zug abgefahren ist, sank der Schnitt von anfangs 40,5 km/h auf am Ende 39,1 km/h, aber ich sicherte mir mit meinem bisher höchsten "Wettkampf-Sprinttempo" von 58,5 km/h eine lockere 10-Euronen-Prämie. Danach war mir kotzübel und ich musste wohl auch den Attacken im ersten Renndrittel Tribut zollen. Beim Schlusssprint wollten die Beine dann nicht mehr so recht, weshalb nur Platz 8 herauskam. Aber halt ein 8. Platz mit 10 Euro Prämie für den netten Zwischensprint ;)

Da ich jetzt leider weiß, dass meine schlechteren Trainingsdaten der letzten Wochen tatsächlich einen Formverlust widerspiegeln, sollte ich die Zielsetzung für Bamberg wohl etwas senken. Innerhalb einer Woche sollte sich die Form nicht wesentlich steigern lassen. Aber die Top 3, die ich für heute schon anvisiert hatte, sollten ein realistisches Ziel sein. Neben Maik wird wohl noch Lukas (Hauptmann) am Start sein, womit dann auch schon klar sein dürfte, dass es auf dem Podest sehr eng werden dürfte. Durch mein heutiges "Attacken-Training" sollte ich aber in der Lage sein, meine Energie etwas zielgerichteter einzusetzen. Vor allem daher, weil ich jetzt weiß, dass meine Energie entsprechend beschränkt ist ...

Freitag, 23. Juli 2010

Ende des Sommerlochs

Morgen geht es endlich wieder mit Radrennen weiter! Meine Serie von Pleiten, Pech und Pannen verfolgt mich zwar weiterhin, aber vielleicht ist langsam alles im Lot. Material, Muskulatur und Form haben alle noch etwas gezwickt - wegen dem Material musste ich heute noch zum Chef und weiß jetzt gar nicht so recht, was mich morgen erwartet.

Dafür weiß ich, welches Starterfeld mich erwartet: 16 Fahrer haben gemeldet. Natürlich ist noch mit Nachmeldungen zu rechnen, aber ich hoffe, dass das Feld aus maximal 25-30 Fahrern bestehen wird. Dann sollte man das Feld in den ersten 7, 8 Runden auch durch Tempo auf unter 10 Fahrer verkleinern können. Da wir 30 Mal rund um den Fingerhut fahren, gibt es zwischendurch auch keine Wertungssprints, für die man entsprechend taktieren müsste. Die Taktik ist einfach nur, dass man das Feld so schnell wie möglich so klein wie möglich fährt.

Die Favoriten werden dabei die üblichen Verdächtigen sein: Maik Hamann und Matthias Anders. Wenn meine Serie von Pleiten, Pech und Pannen endlich enden sollte, werde ich mich an die beiden heften. Normalerweise würde ich trotz der Probleme der vergangenen Wochen klar auf Sieg fahren wollen, aber durch die Rennpause muss ich erst mal schauen, wo ich denn jetzt aktuell stehe. Die Top 3 sind dennoch mein erklärtes Ziel.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Pleiten, Pech und Sommerloch

Eigentlich heißt es ja Pleiten, Pech und Pannen, aber da ja gerade diese gewisse Jahreszeit im Juli ist, in der es mit Radsport bzw. Rennen jedes Jahr sehr schlecht aussieht (zumindest für einen in Bayern ansässigen Hobbyfahrer), bau ich eben immer das "Sommerloch" irgendwie in die Überschrift mit ein ;)

Pleiten, Pech und Pannen also - nach erfolgreichem Formaufbau hatte ich ab Stadtlauringen endlich die konkurrenzfähige Verfassung, in der ich ausnahmsweise mal um Rennsiege mitfahren können sollte. Aber gleich in Stadtlauringen wurde ich erst abgedrängt, dann fast über den Haufen gefahren und am Ende noch eingeklemmt. Als ich dann spontan Altenkunstadt als Vorbelastungsrennen für Strullendorf ins Programm nahm, konnte ich noch nicht wissen, dass ausgerechnet dieses ungeplante Rennen das einzige Rennen werden würde, bei dem ich meine Form fast perfekt ausspielen konnte. Gleich tags darauf in Strullendorf verlor ich aber früh 20 Sekunden durch einen Sturz, bei dem ich einfach nicht mehr ausweichen konnte, und kam trotz wilder Aufholjagd nur auf am Ende 13 Sekunden ans Spitzentrio ran. Der anvisierte erste Saisonhöhepunkt wurde also zum Sturz-Fiasko ...

In der Woche drauf schien beim Radcheck nix weiter kaputt gewesen zu sein, aber der längst überfällige Wechsel von Kette und Bremsgummis wurde vorgenommen. Die Kette fiel dann gleich mal schön runter beim Schalten, hakt jetzt auch noch etwas - aber das sollte sich bis zum nächsten Rennen erledigt haben. Mit den neuen Bremsgummis gibt es sowieso keine Probleme. Die Bremsen habe ich auch schon wieder schön scharf eingestellt. Denn auch das muss mal sagen: Ich war direkt hinter dem gestürzten Fahrer und nur mein Rad ging zu Boden. Ich selbst konnte auf den Beinen landen. Der hinter mir fahrende Fahrer hingegen legte sich ebenfalls noch auf die Straße. Vielleicht hatte er seine Bremsen nicht so scharf wie ich eingestellt? Ich werde ihn nächstes Mal fragen, wenn ich dran denke. Ich bin halt einfach neugierig ;)

Da die Kette bzw. Schaltung aber nachjustiert werden musste, sah ich unplanmäßig doch beim Trainingsrennen der Vilstaler vorbei - und wenige Minuten vor der Abfahrt knickte ich mit dem rechten Schuh plötzlich fast um, weil "irgendwas" unter ihm war. Dieses "irgendwas" war die gebrochene Schuhplatte! Also normalerweise soll man nach einem Sturz das Rennrad durchchecken lassen, aber auch die Rennschuhe sollte man nicht unüberprüft lassen! Die linke Schuhplatte scheint okay zu sein. Ich weiß nicht, wie ich gelandet bin, aber der Bruch ist sehr wahrscheinlich auf den Sturz zurückzuführen.

So, und weil das noch nicht genug ist, bin ich Sonntag im Einzeltraining fast gestürzt als mir eine fette Fliege während eines Intervalls in den Mund flog. Ich wollte sofort zur Trinkflasche greifen, trat aber mein Intervall weiter. Dabei klickte mein rechter Schuh aber aus, wodurch ich mal eben gekonnt während meinem Intervall ins Leere trat, nur eine Hand am Lenker hatte und dementsprechend wie wild herumeierte. Da ich eigentlich ein mieses Gleichgewichtsgefühl habe, hätte ich eigentlich stürzen müssen. Es war pures Glück, dass ich den Sturz aber doch vermeiden konnte. Endlich mal wieder etwas Glück - vielleicht das Ende von Pleiten, Pech und Pannen?

Naja, gestern war ich gesundheitlich etwas angeknockt. Aber wenn ich leicht angeknockt bin, streiche ich einfach das Training und hoffe, dass der Spuk am nächsten Tag vorbei ist. Das war er auch. Und weil ich nicht trainieren konnte, durchstöberte ich stattdessen die Ausschreibungen der nächsten Rennen. Nachdem ich mit dem diesjährigen Hesselberg-Paket unzufrieden bin, spar ich mir die Teilnahme an meinem ehemaligen Lieblingsrennen wohl und werde stattdessen doch erstmals in Dachau am Bergkriterium teilnehmen. Dort darf man dieses Jahr immerhin 16,5 km fahren, weshalb ein Start im Bereich der Schmerzgrenze liegt. Und weil ich durch die beiden Doppel-Wochenenden in dieser Saison auch gemerkt habe, dass es am zweiten Tag eigentlich sogar immer besser lief bzw. die Beine besser waren als am Vortag, fülle ich den August wohl noch mit besagtem Rennen. Ansonsten würde ich nämlich nur Altdorf und eventuell Meiningen im August fahren, was etwas wenig wäre. Schließlich bin ich der "Anti-Trainingsweltmeister", der sich fürs Training nur dann motivieren kann, wenn er regelmäßig Rennen fahren kann ;)

Montag, 12. Juli 2010

Mein "Sommerloch-Statement" zu Jedermannrennen

Nachdem ich die letzten zwei Tage als Salzsäule von meinen Trainingsfahrten zurückkehrte, ist mir die Sache heute entschieden zu heiß. Ich warte jetzt das abkühlende Gewitter ab und nutze die zusätzliche Zeit für einen weiteren "Sommerloch-Beitrag" ...

Ich laber mal etwas über Jedermannrennen, weil ich zwei Beweggründe dafür habe. Zum einen hat der BDR in der seit März neuesten Version seiner Wettkampfbestimmungen etwas neu geregelt, zum anderen habe ich zuletzt von einigen Teams etwas in Bezug auf den German Cycling Cup gelesen ...

Fangen wir gleich mit dem "GCC" an. Dort scheint der Veranstalter unfähig zu sein, eine funktionierende Teamwertung zu erstellen, wenn man so zwischen den Zeilen liest. Bei den enorm hohen Teilnehmerzahlen ist sicherlich nicht nur das Sturzrisiko exponentiell erhöht, sondern auch die Fehler in der Ergebnisauswertung. Klar, es werden Transponder verwendet, aber die dienen im Wesentlichen der Nettozeitnahme des einzelnen Fahrers. Wozu diese Nettozeit eines einzelnen Fahrers überhaupt interessiert, sei mal dahingestellt. Schließlich handelt es sich doch um ein Rennen, nicht um ein Zeitfahren, oder?

Jedenfalls gibt es wohl so einige Probleme mit dem Zuordnen der Fahrer zu ihren jeweiligen Teams, wodurch einige Teams in der Teamwertung von vornherein raus sind aus dem Rennen. Das ist aber nur eine weitere Randerscheinung einer Serie von "Events", bei denen es um den schnöden Mammon geht. Man muss bei Jedermannrennen einfach zwischen Radrennen und Events unterscheiden. Beim GCC handelt es sich um Events. Seitens der Teams steht sicherlich der Wunsch, dass diese Events sportlich sauberer organisiert werden, die Startgebühren niedriger werden und die Prämien höher. Den Veranstaltern kann das aber sicherlich egal sein. Solange es weiterhin Hunderte von Teilnehmern gibt, die die vorhandenen Unsummen als Startgebühr berappen, gibt es gewiss keinen Grund für eine Senkung der Startgebühren. Im Gegenteil! Wenn sich weiterhin so viele Teilnehmer diese Startgebühren gefallen lassen, dann werden die eher noch steigen!

Was könnte man also wirklich tun, um aus den Jedermannrennen des GCC statt Events Radrennen zu machen? Eigentlich gar nichts. Ein kollektiver Startverzicht der Teams würde nicht viel bringen, weil es immer noch genügend Teilnehmer geben würde. Das ist einfach so. Diese Events werden immer Events bleiben, was aber auch kein Problem ist. 2007 habe ich an zwei dieser Events teilgenommen und für mich persönlich entschieden: Ich lasse mir das NICHT mehr gefallen. Ich kann es auch verschmerzen, weil der GCC sowieso nur aus ... äh ... nicht einmal 10 Rennen besteht, glaube ich? Und das auf ganz Deutschland verteilt. In meinem "Dunstkreis" gibt es sowieso maximal zwei Rennen dieser Serie, weshalb ich getrost darauf verzichten kann. Ich werde dieses Jahr auch so auf fast 20 Rennen kommen ...

Weg von den Events des GCC, hin zu den Radrennen. Bei den meisten Hobby- und Jedermannradrennen finden sich keine 50 Fahrer am Start ein. Da fragt man sich von vornherein, wo bei den Events des GCC die ganzen Leute herkommen. Man muss kein Prophet sein um zu wissen, dass dort dann auch viele Radtouristen am Start sind, die eben "auch einmal ein Rennen fahren" wollen und dann einmalig 50 Euro Startgebühr verschmerzen können. Bei den normalen Jedermannrennen aber sind die Startgebühren niedriger und es gibt in der Regel auch ein ähnliches Teilnehmerlimit wie bei Lizenzrennen. Das heißt: Maximal 200 Fahrer. Denn: Nicht der Profit steht im Vordergrund, sondern der Sport und somit auch die Sicherheit der Teilnehmer. Das Limit von 200 Fahrern dient keineswegs dazu, den Veranstaltern Einnahmen zu verwehren, sondern die Teilnehmer zu schützen. Das Sturzrisiko nimmt ab 200 Fahrern exponentiell zu, das ist einfach so. Und das hat auch nichts mit dem fahrerischen Können der Fahrer zu tun, denn wenn das Feld bei der Tour de France noch mit fast 200 Fahrern unterwegs ist, liegt auch ständig Blech auf der Straße.

Man hat bei den normalen Jedermannrennen also eine geringere Sturzgefahr und geringere Startgebühren. Wieso dann oftmals keine 50 Fahrer am Start sind, darüber darf wild spekuliert werden. Bei den Events des GCC wird ja auch sehr viel Geld in Werbung gesteckt. Wer regelmäßig Rennen fährt, der weiß ja, wo er nach Rennen suchen muss: Bei den Ausschreibungen für Straßenrennen auf der BDR-Website. Ich mutmaße demzufolge, dass viele Fahrer, die "gerne mal ein Rennen fahren" wollen, schlicht und ergreifend nicht wissen, dass man beim BDR in den Ausschreibungen zahlreiche Hobby- und Jedermannrennen finden kann. Online-Magazine wie das Challenge-Magazin und Jedermannbikeszene.de könnten da vielleicht für "Aufklärung" sorgen. Aber auch damit würden weiterhin nur Fahrer ansprochen werden, die im Internet am Start sind.

Aber gut, es sollen ja auch nicht zu viele Fahrer werden. Mir persönlich reichen schon 150 Fahrer, da ich aus persönlicher Erfahrung sagen kann, dass die Sturzgefahr eigentlich schon ab 100 Fahrern deutlich zunimmt. Was mir bei den normalen Jedermannrennen aber auch noch gut gefällt, ist die Tatsache, dass man das Radrennen voll und ganz genießen kann. Es gibt keine dämliche Premium-Startblöcke, durch die man sich als Gelegenheitsteilnehmer des GCC weit hinten anstellen und dann erst mal entsprechend weit nach vorne vorarbeiten muss, nur um gerade mal unter den ersten 50 Fahrern anzukommen. Auch braucht man sich keine Gedanken zu machen, wie die eigene Netto-Fahrzeit ist, weil das Ergebnis einfach nur anhand der Reihenfolge beim Zieleinlauf erstellt wird. Und um eine Teamwertung muss man sich auch keine Gedanken machen, denn die gibt es normalerweise gar nicht. Gut, das ist zwar nicht unbedingt schön, ich hätte schon gerne öfter Teamwertungen. Aber da ich ja kein Team habe, fehlt mir das nicht wirklich ...

Nach den Unterschieden zwischen Events und Radrennen, komme ich jetzt noch zu den Änderungen seitens des BDR. Seit März sind nur noch C-Fahrer bei Jedermannrennen erlaubt - oder Fahrer ohne Lizenz, wie gehabt. Es gibt bestimmt so einige Fahrer, die jetzt nicht wissen, was daran neu sein soll. Tja, aber vor März war es so, dass wirklich JEDER bei Jedermannrennen startberechtigt war. Selbst ProTour-Profis hätten starten dürfen. Da dies aber - ebenso wie die zahlreichen "kleinen" Hobby- und Jedermannrennen - allgemein nicht bekannt war und stattdessen schon seit Jahren die Meinung herrschte, dass nur C-Fahrer startberechtigt sind, hat man die Regelung nun eben an die allgemeine Auffassung angepasst.

Eine weitere Änderung überrascht etwas und ist vermutlich auf die Lobby der Event-Veranstalter zurückzuführen: Es wurden Geldprämien für Jedermannrennen VERBOTEN. Das bedeutet, dass die Veranstalter von Jedermannrennen jetzt fein raus sind, wenn die Frage aufgeworfen wird, wieso es nur billige Sachpreise statt Geldprämien gibt. Allerdings finde ich persönlich das nun auch nicht wirklich schlimm, da sich diese Geldprämien meistens sowieso irgendwelche Lizenzfahrer gesichert haben - und die sollten sich ihre Geldprämien eigentlich bei ihren Lizenzrennen sichern. Ich könnte bei Jedermannrennen sehr gut auf jegliche Preise verzichten. Vielleicht Pokale für die ersten Drei - mehr nicht. Keine Trinkflaschen als "Preise", keine Startbeutel mit jede Menge Werbeprospekten und kleinen Werbeprodukten - dafür könnte man mit den Startgebühren dann runtergehen. 10 Euro reichen ja wohl, oder? Zumindest ist das die Startgebühr, die man bei den meisten Hobbyrennen zahlt.

Samstag, 10. Juli 2010

Sommer, Loch und Daten

Wenn schon ein Sommerloch ist, kann ich mal ein paar Datenspiele einschieben. Nachdem ich letztes Jahr lange wegen Meniskusbeschwerden ausgefallen bin (quasi von Januar bis April), stieg ich damals Mitte Juni beim Jedermannrennen der Mainfrankentour solide ein. Danach folgte das traditionelle Doppel-Wochenende Altenkunstadt/ Strullendorf. Nachdem dieses Wochenende dieses Jahr gerade vorbei ist, kann man hier mal ein paar Daten vergleichen ...

In Altenkunstadt hatte ich 2009 bei den 10 gefahrenen Runden einen Schnitt von 39,7 km/h und einen Top-Speed von 51,7 km/h. Dabei ging das Rennen von Beginn an heftig los und ich erinnere mich an exakt 0 Bummelphasen. 10 Runden am Anschlag - heftig, heftig. Aber ich war ja durch die lange Verletzungspause auch in einem entsprechend schlechten Zustand. 2010 hatten wie bei 21 gefahrenen Runden zunächst einen Bummelschnitt von 39 km/h, am Ende aber 40,3 km/h. Die Steigerung ist also klar ersichtlich, wobei der Top-Speed sogar bei 58 km/h lag. Der enorme Unterschied beim Top-Speed lässt mich daran zweifeln, dass dieser bei einer der leichten "Abfahrten" auf dem abfallenden Teil der Strecke entstanden ist. Stattdessen war das wohl doch der Top-Speed beim Zielsprint. Nett, würde ich sagen.

In Strullendorf erreichte ich 2009 mit 40,0 km/h erstmals einen Schnitt von mehr als 39 km/h, wobei der Top-Speed während der 15 Runden 54,7 km/h betrug. 2010 steigerte ich den Schnitt auf 40,6 km/h bzw. ich und Robert Riemer. Durch den leidseligen Sturz wurde das Rennen ja für Robert und mich eher zum Paarzeitfahren. Der Top-Speed lag mir 54,4 km/h minimal unter dem des Vorjahres, wobei ich im Vorjahr bei zwei Sprints aber alles gegeben hatte. Diesmal hingegen kam es nur zum Schlusssprint nach 16 Runden, bei dem ich aber gar nicht mal voll durchtreten musste. Ob ich das gekonnt hätte, ist die andere Frage, den die leicht ansteigende Zielgerade lag mir noch nie so wirklich. Dennoch ist auch hier - nicht zuletzt wegen des Sturzes - eine Steigerung zum Vorjahr zu erkennen.

Das alles ist aber leider nur als Normalität anzusehen, denn in diesem Jahr hatte ich kaum gesundheitliche Rückschläge und fahre bereits seit Ende April Rennen. Waren diese beiden Rennen letztes Jahr noch meine Rennen 2 und 3, so waren es dieses Jahr meine Rennen 7 und 8. Ich bin mal gespannt, was dann in Gartenstadt-Bamberg geht. Nachdem ich dort bei meinen bisherigen zwei Teilnahmen jedesmal bei der ersten Wertungsrunde den Anschluss verlor, wendet sich mein Pech der vergangenen Wochen vielleicht endlich zu etwas Glück.

Kleines Update noch zum Napoleon-Cup: Er wird am letzten September-Wochenende stattfinden, mehr Infos soll es ab Mitte August geben. Für die Teamwertung suche ich derzeit wohl nur noch 2 Mitfahrer, da ein erster Leidensgenosse wohl gefunden ist.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Juli = Sommerloch = Sommerpause

Das Doppelwochenende mti Altenkunstadt und Strullendorf leitet Anfang Juli zumeist ein Sommerloch in Sachen Radrennen ein - zumindest für Bayern und den Süden Thüringens und Sachsens, wo ich meine Rennen bestreite. Man geht also zurück ins Training und fängt mit einem neuen Formaufbau an, der zwar auf dem bisherigen Formaufbau aufsetzt, aber sich an einem zweiten anvisierten Highlight orientiert - in meinem Fall den Napoleon-Cup Ende September. Das bedeutet auch, dass wieder etwas mehr Klettern auf dem Programm steht, damit die Wellen beim Napoleon-Cup gewinnbringend genutzt werden können.

Glück und Pech gleichen sich im Laufe einer Saison eigentlich immer aus. In den ersten beiden Saisonrennen, die nur dem Einstieg dienten und bei denen die Platzierung eher unwichtig war, wurde ich jeweils einen Platz besser notiert als ich war. In Cadolzburg sagte ich das sogar noch der Wettkampfleitung, aber man setzte mich nicht einen Platz zurück, wo ich hingehörte, sondern beharrte darauf, dass ich einen Platz weiter vorne war. Ich würde diese zwei bessere Platzierungen in Cadolzburg und Karbach aber nicht als Glück bezeichnen, denn sie machten keinen Unterschied.

In Stadtlauringen und Strullendorf aber war ich ebenso wie in Altenkunstadt in der Lage, vielleicht endlich meinen ersten Rennsieg einzufahren. Allerdings hatte ich bei diesen beiden Rennen richtiges Pech. Betrachtet man Cadolzburg und Karbach als Glück, würde es jetzt 2:2 stehen - aus meiner Sicht aber steht es 0:2. Das Sommerloch, das 2007 durch den Vogtlandcup in Coschütz verkürzt werden konnte, weil er damals am zweiten und somit freien Juliwochenende stattfand (statt am traditionell durch Altenkunstadt und Strullendorf belegten Wochenende, wie letztes und dieses Jahr), lässt mich also mit einer Menge Frust zurück - und der fehlenden Chance, es so schnell wie möglich besser machen zu können. Daher habe ich mich jetzt doch für das Rundstreckenrennen in Vaterstetten am 24.7. angemeldet. Denn wie auch ein erfahrener, erfolgreicher Rennfahrer zu mir in Strullendorf sagte: Besser wird es nur, wenn man immer wieder weitere Rennen fährt.

Da Vaterstetten bei München ist, handelt es sich also wieder um eines dieser Rennen in Südbayern, wie auch Wartenberg schon. Dort unten gibt es so einige Chaoten, die wirklich wie die letzten Deppen fahren - speziell in den Kurven. Die reihen sich nicht in die Ideallinie ein (schaffen das vielleicht auch einfach nicht), sind zu langsam, um auf der Geraden zu überholen, und schießen dann wie die Bekloppten in die Kurven rein, um dort die Fahrer auf der Ideallinie abzudrängen und sich somit vorzuarbeiten. In Wartenberg habe ich auf diese Pappnasen auch Rücksicht genommen und ihnen Platz gemacht. Dadurch verlor ich Position und Schwung, was bei Kriteriumskursen natürlich sehr kraftintensiv ist. Aber wieso habe ich diesen Chaoten überhaupt Platz gemacht? Weil ich Angst vor einem Sturz hatte! Seit Strullendorf weiß ich aber, dass man das nicht immer verhindern kann ...

In diesem Zusammenhang nehme ich mir jetzt schon für Vaterstetten vor, dass ich meine Position auch in den Kurven verteidigen werde. Habe ich das Rad vorne, dann bleibe ich auf meiner Linie und verteidige die Position. Das ist schließlich mein gutes Recht. Die Einschüchterungstaktiken der Fahrer, die solche Taktiken nunmal nötig haben, werden also nach Möglichkeit diesmal nicht funktionieren. Wer das Rad vorne hat und auf der Ideallinie fährt, der muss wohl kaum auf einen hinter ihm fahrenden Fahrer, der nicht auf der Ideallinie fährt, aufpassen. Zum einen kann er das nicht, weil man an einem Rennradlenker keine Rückspiegel hat, zum anderen wäre das ja wohl lächerlich, dass man Fahrern Platz macht, obwohl man kein überrundeter Fahrer ist. In der Formel 1 muss man auch erst dann Platz machen, wenn einem blaue Flaggen gezeigt werden.

Also wenn man zu so einem "Kurvenrowdy" zählt, das hier gerade mitlesen sollte und in Vaterstetten nicht gerade dabei ist, eine Überrundung zu vollziehen, dann sollte man besser nicht versuchen, den Fahrer in orange mit den zur Seite ausgestreckten Ellenbogen in einer Kurve unsauber abzudrängen - das lasse ich nicht mehr mit mir machen! Man kann mich jederzeit gerne SAUBER überholen, was normalerweise nur auf den Geraden möglich ist. Unsaubere Manöver soll man sich sparen, denn da ich jetzt den ersten Sturz hatte, lasse ich mich nicht mehr einschüchtern. Und auch so etwas gehört wohl zum Sammeln von Rennerfahrung: Stürze! So negativ das in Strullendorf war, so positiv kann es sich auf meine Fahrweise auswirken. Ich werde natürlich weiterhin sauber und fair fahren, aber ich werde unsauberen Manövern anderer Fahrer gegenüber anders reagieren. Ich lasse mich nicht mehr abdrängen, sondern verteidige mich.

Montag, 5. Juli 2010

Videos, Rennberichte und Pressespiegel

Die ausführlichen Rennberichte zu den Rennen des Wochenendes sind jetzt auf meiner Sport-Website nachzulesen - Pleiten, Pech und Pannen inklusive. Die Videos zu den Rennen gibt es bei Youtube:



Das Drama von Strullendorf gleich in zwei Teilen:





Und abschließend noch ein kleiner Pressespiegel zu Altenkunstadt:

infranken.de schrieb:

Auch beim Jedermann-Rennen wurde guter Radsport geboten. Hier hatte Mike Hamann (Team VHS Ramazotti/Baiersdorf) die Nase vorn. Dahinter folgten Andy Jakesch (RSG Vilstal) und Herny Thiel vom Team Felt-Bikemaster Uelzen.

Obermain.de schrieb:

Längst ist der Radsport auch zu einer großen Breitensportart geworden, weshalb vom Veranstalter auch ein „Jedermannrennen“ durchgeführt wurde. Hierbei kämpften die Akteure bei sengender Hitze nicht minder engagiert. Schließlich gelang Mike Hamann vom Team „VHS Ramazotti“ aus Baiersdorf der Sieg. Er siegte vor Andy Jakesch von der RSG Vilstal und Henry Thiel vom Team Felt-Bikemaster Uelzen.

Es sei zu erwähnen, dass das Rennen in Altenkunstadt ein Hobbyrennen war. Der Veranstalter hat - vermutlich aus marketingtechnischen Gründen - von einem Jedermannrennen gesprochen, zumindest in der Ergebnisliste. Das war es aber nicht. In den Rennberichten wurden stattdessen die Erster-Schritt-Fahrer als Hobbyfahrer bezeichnet. Schade, dass die Rennberichte so ungenau verfasst wurden. Das trägt nicht gerade dazu bei, dass der Unterschied zwischen Erster Schritt, Hobbyrennen und Jedermannrennen besser vermittelt wird. Stattdessen sorgt so etwas für neuerliche Verwirrung, was dann nur damit endet, dass sich manche Leute wieder aufregen, wenn bei einem Jedermannrennen Lizenzfahrer am Start sind. Aber natürlich kann es auch sein, dass einige Lizenzfahrer bei Hobbyrennen am Start stehen, weil der Veranstalter von einem Jedermannrennen spricht. Das Chaos wird so schnell nicht enden, wenn der BDR da nicht mal was tut. Oder besser gesagt: Das Chaos WIRD so schnell nicht enden ...

Sonntag, 4. Juli 2010

Sturz-Fiasko in Strullendorf

"Du solltest mal die anderen zwei sehen ..." - tja, dumm gelaufen. Vorweg: Das Sturz-Fiasko von Strullendorf hat mir nur mein Rennen kaputt gemacht. Was am Rad eventuell beschädigt ist (seltsames Klappern - eventuell die Speichen), wird mein Chef hoffentlich feststellen können. Ich hoffe nur, dass mein Rad keinen versteckten Schaden abbekommen hat, der mich dann auf den nächsten 100, 200 km plötzlich unerwartet treffen könnte. An mir selbst sind aus irgendeinem Grund nur zwei Finger etwas mitgenommen, wobei der kleine Finger der rechten Hand mit einer (leichten) Bänderdehnung noch am schlimmsten mitgenommen wurde. Mit anderen Worten: Körperlich hatte ich Glück. Gut, dass ich scheinbar die Gene einer Katze in mir habe - denn ich landete auf den Beinen ;)

Aber wie ich einleitend schon sagen: Man sollte mal die anderen zwei sehen. Es erwischte ausgerechnet die beiden Meininger Florian Semm und Jan Scheibe. Normalerweise sicherer Top-Ten-Kandidaten mit Nähe zum Podest, aber diesmal gab's nur Blut und Verbände. Florian fuhr das Rennen zum ersten Mal und kannte leider die Tücke der Zielkurve in Strullendorf noch nicht. Jedes Jahr hebeln sich dort Fahrer mit dem eigenen Pedal aus, auch dieses Jahr war das wieder Teil der Veranstaltung. Aber auch hier muss man sagen, dass Florian und Jan mit einem blauen Auge davongekommen sind, denn beim Frauenrennen wurde die Lokalmatadorin auf einer Bahre abtransportiert und sah wirklich übelst zugerichtet aus.

Oh, ein Rennergebnis gab es nach 16 der 15 Runden (KEIN Schreibfehler - die Wettkampfrichter haben sich einfach mal wieder verzählt) übrigens auch. Maik gewann vor Gianni Moscon, dem Vorjahreszweiten, und Henry, die zusammen mit Maiks Teamkollegen Klaus von dem Sturz verschont geblieben waren. In einem unübersichtlichen Rennverlauf bin ich dann irgendwie noch Vierter geworden, aber das war mir dann irgendwie auch scheißegal, weil ich mit 40,6 km/h meinen mit Abstand höchsten Schnitt für das Hobbyrennen in Strullendorf hatte - und damit war ich auch einen Tick schneller als das Spitzentrio, da ich sie bis zum Ende fast eingeholt hatte und mein Tacho während des Sturzes natürlich nicht weiterlief. Ich schätze mal, dass die drei Glücksritter mit 40,5 km/h ins Ziel gefahren sein werden, was aber immer noch der bisher schnellste Schnitt fürs Hobbyrennen in Strullendorf gewesen sein dürfte. Schade, dass ein schnelles, stark besetztes Rennen durch den Sturz so früh entschieden war.

Ich schlaf jetzt noch 'ne Nacht drüber, werde mich dann aber wohl doch für Vaterstetten anmelden. Wie schon zuletzt erwähnt: Ein Rennsieg ist nicht planbar, es gibt immer Glück und Pech. Daher sollte man so viele Rennen wie möglich fahren. Nachdem ich in Stadtlauringen und vor allem jetzt in Strullendorf richtig viel Pech hatte, muss ich jetzt auch endlich mal wieder etwas Glück haben. Es ist aber wie verhext mit dem angestrebten ersten Rennsieg ...

Halbe Radlänge ...

In Altenkunstadt fehlte mir eine halbe Radlänge zum Paukenschlag, aber Maik Hamann war einfach der bessere Fahrer bei einem Rennen bei 38 Grad Celsius. Es mag am Wetter und am Deutschland-Spiel gelegen haben, aber es waren nur 8 Fahrer am Start. Doch was heißt "nur"? Neben Maik fand sich auch Seriensieger Henry Thiel nach, ich glaube, zweijähriger Pause wieder zum Doppel-Wochenende Altenkunstadt/ Strullendorf ein. Gleich zwei Siegfahrer, die bisher immer vor mir gelandet waren. Insofern bin ich froh, dass ich am Ende wenigstens erstmals Henry besiegen konnte und Zweiter wurde.

Der Schnitt lag bei 40,3 km/h, nachdem wir anfangs noch mit einem 39er Schnitt unsere eher lockeren Runden drehten. Maik war das Tempo aber zu niedrig, sodass er immer wieder angriff, bis sich schlussendlich das Trio mit Maik, Henry und mir löste. Von der Stelle an fuhren wir gleichmäßig durch, weshalb der Schnitt dann auf besagte 40,3 km/h anstieg.

So, das war's in aller Kürze. Ein Video folt zusammen mit dem Strullendorf-Video. Hmmm ... in Strullendorf regnet es hoffentlich nicht. Auf jeden Fall muss mich wieder mit den gleichen zwei Siegfahrern rumärgern, also wird es keinen Deut einfacher. Aber wer weiß? :)

Samstag, 3. Juli 2010

Gute Entscheidung

Ursprünglich wollte ich Altenkunstadt nicht fahren, weil ich mich total auf Strullendorf fokusieren wollte. Nachdem ich beim Fiasko in Stadtlauringen aber erkennen musste, dass bei einem Rennen einfach nix planbar ist, habe ich mich dann doch für Altenkunstadt angemeldet. Ein Rennen mehr, eine Chance auf ein gutes Ergebnis mehr. Die aktuelle Wetterprognose gibt mir jetzt schon Recht. Denn für Strullendorf ist doch jetzt allen Ernstes für den Zeitpunkt des Hobbyrennens REGEN vorhergesagt.

Ich erinnere mich noch mit Grauen an das Regenrennen der BC-Klassen 2008, wo ich in der Zielkurve riesige Angst vor der Pfütze hatte, die sich in der kleinen "Senke" im Inneren der Kurve gebildet hatte. Aber genau da hätte man durchschießen müssen, um ideal durch die Kurve zu kommen. Das Hobbyrennen schaffte es damals übrigens gerade noch im Trockenen. Ich hoffe mal, dass ich Sonntag ähnliches Glück habe, denn bei Regen dürfte ich meine üblichen Probleme bekommen, wodurch ein Platz auf dem Podest dann schon wieder ein Erfolg wäre. Meine eigentliche Zielsetzung ist ja aber eigentlich eine andere ...

Donnerstag, 1. Juli 2010

Schluss mit lustig!

Nachdem der Winter so kalt war und ich es lockerer angehen ließ, ist mein verspäteter Formaufbau mittlerweile doch ganz gut vorangeschritten, weswegen ich optimistisch zu meinem ersten Saisonhöhepunkt in Strullendorf anreisen kann. In Stadtlauringen lief im Finale so ziemich alles schief was schieflaufen konnte, aber ich hatte vor dem Rennen auch ausnahmsweise nicht im Blog erwähnt, was ich mir für das Rennen als Ziel gesetzt hatte. Und damit es in Altenkunstadt und Strullendorf besser läuft, werde ich genau dies wieder tun ...

2008 beim Lizenz-Kriterium kam ich mit einem Schnitt von 42,5 km/h durch, letztes Jahr im Hobbyrennen schaffte ich nur 39,7 km/h. Nachdem in Wartenberg ein 41er-Schnitt erreicht wurde, würde ich jetzt auch für Altenkunstadt einen 41er-Schnitt voraussetzen, um aufs Podest fahren zu können - denn dort möchte ich hin. Da der Modus leider 20 Mal rund um den Fingerhut ist, muss man aber mal sehen, wie das Rennen verlaufen wird und inwiefern ich in der letzten Runde aus einer guten Position heraus sprinten kann. Es dürfte nicht 20 Runden lang am Anschlag gefahren werden. Ich vermute eher, dass das Rennen in den ersten 6, 7 Runden mit hohem Tempo anfangen wird. Danach geht wohl etwas die Luft raus. Aber wenn dann die ersten Überrundungen anstehen, werden das einige Fahrer wohl auch gleich zu Attacken nutzen. Entweder geht so eine Attacke dann durch oder man wird auf den letzten 10 Runden fast 8 Runden lang eine Kaffeefahrt erleben. Erst in den letzten 2 Rennrunden würde dann wohl das Hauen und Stechen anfangen.

In Strullendorf ist mit einem Kriterium statt einem Rundstreckenrennen zu rechnen, also mit Punktwertungen alle 5 Runden. Das bedeutet: insgesamt 3 Wertungen - besser als gar nix. Das sollte dann für einen ähnlich übersichtlichen Rennverlauf wie letztes Jahr sorgen. Die ersten 5 Runden flott, danach 1, 2 Runden etwas langsamer. Der ein oder andere Fahrer wird dann vielleicht zu einer erfolglosen Attacke ansetzen, in Runde 10 erfolgt dann der zweite Sprint. Danach gilt wieder höchste Aufmerksamkeit, damit sich niemand vor der Schlusswertung erfolgreich absetzen kann. Der Schnitt im letzten Jahr lag bei 40 km/h, wenn man die tatsächlich gefahrene Distanz nimmt. Ich denke, auch dieses Jahr sollte man wieder über 40 km/h fahren können, um zu gewinnen - und nach einem 2. und 3. Platz in Strullendorf fahre ich diesmal natürlich einzig und allein auf Sieg! Alles andere wäre keine echte Zielsetzung.

So nebenbei sei noch erwähnt, dass es neue Wettkampfbestimmungen des BDRs gibt. Dabei wurde u.a. das Startrecht bei Jedermannrennen geändert. Ab sofort dürfen nur noch Hobbyfahrer und C-Fahrer teilnehmen. Das würde für ein Rennen wie Tour de Hesselberg bedeuten, dass keine A- und B-Fahrer sowie Profi-Frauen am Start stehen dürften. Da Wettbekampfbestimmungen aber sowieso nur die Theorie sind, kann es dennoch sein, dass der Veranstalter wieder alles an den Start lässt, was eben auch starten möchte. Der Sinn der WBs erschließt sich mir immer weniger, da ich Jahr für Jahr feststellen muss, dass fast jeder Veranstalter seine ganz eigenen Regeln aufstellt.

Und noch ein paar Worte mehr zum Hesselberg: Tja, das war bekanntermaßen mein Lieblingsrennen. Letztes Jahr hat man das Programm geändert und ich habe mir die Sache mal angesehen. Ohne A- und B-Fahrer wäre es vielleicht einen erneuten Versuch wert, das überlege ich mir noch kurzfristig. Bisher lassen die Anmeldungen aber zu wünschen übrig. Ich könnte mir also vorstellen, dass ich nicht der einzige Hobbyfahrer bin, der die Änderung des letzten Jahres nicht so toll fand. Schade, dass der Veranstalter selbst konstruktiver Kritik gegenüber verschlossen blieb und rein gar nix zum Vorjahr verändert/ verbessert hat.