Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Donnerstag, 30. Juni 2011

Video zur Vereinsmeisterschaft im EZF

Ein Vereinskollege hat ein Video zur Vereinsmeisterschaft im EZF auf youtube hochgeschoben:



Da man uns auch unterscheiden können muss, sind wir natürlich nicht alle in Vilstal-Orange gefahren - nur so nebenbei bemerkt ;)

Ich selbst hatte mich für die hellblaue Kleidung entschieden, die Nils Ende 2008 ursprünglich als neue Teamkleidung gewählt hatte, aber wie man ja weiß, hat es mit dem Team damals noch nicht geklappt. Und ja, ihr seht richtig: Ich fahre völlig normal los und verzichte auf die Starthilfe, die es ermöglicht hätte, mit beiden Schuhen bereits eingeklickt loszufahren. Und ja, ihr seht auch richtig, dass ich natürlich mal wieder als "Normalo" fahre, also kein Alienhelm, kein Lenkeraufsatz, generell kein Zeitfahr-Schnickschnack ... denn ich kann auch ohne diesen Schnickschnack langsam fahren ;)

Mittwoch, 29. Juni 2011

Zeichen des Himmels

Eigentlich sollte es mit Regen erst ab Abend anfangen und auf dem Regenradar sah die Sache auch noch recht gut aus, als ich am Nachmittag auf meine Lieblingsstrecke durchs Pegnitztal aufbrach. Nach 18 km musste ich mich in Achtel aber schon unterstellen. Innerhalb weniger Minuten wurde aus einem blauen Himmel ein dunkler und das Gedonnere und Geblitze ließ mich die Einheit sicherheitshalber abbrechen. War wohl auch gut so. Ich fuhr zwar generell recht locker bis zu dem Zeitpunkt, aber jetzt hinterher fühle ich mich dennoch so, als ob ich die vollen 71 km gefahren wäre. Will heißen: Es war ganz gut, dass ich die Beine wohl nur ein bisschen gelockert habe statt eine richtige Einheit zu fahren, damit ich nicht kurz vor dem ersten persönlichen Saison-Highlight überziehe. Morgen dann Pause und Freitag wieder Beine lockern - danach heißt es David gegen Goliath bzw. ich gegen den Maikinator ;)

Ach ja, das Video zu Wartenberg kann man sich ohne Punktestände ansehen. Ich war mit dem Video eh schon in Verzug, aber ich finde die Zeit einfach nicht, um auch die Punktestände rauszufinden und einzublenden. Und irgendwann ist die Aktualität halt nicht mehr gegeben ...

Dienstag, 28. Juni 2011

Hitzeschlacht in Kulmbach

Das war heute eine ziemliche Hitzeschlacht in Kulmbach. Die ersten 4 Runden wurden im Gegensatz zur Vorwoche total gebummelt. Bei der ersten Wertungsabnahme hatten wir gerade mal einen lächerlichen 35er-Schnitt. Ich wollte mich ja aber eigentlich endlich mal auf die Sprints konzentrieren, deswegen nutzte ich die Bummelei nicht zu einer frühen Attacke. Nach der ersten Wertung attackierten dann aber zwei Strullendorfer und auch Michael Walter setzte nach - drum sprang ich entgegen meiner geplanten Strategie auch gleich mit, denn um was hätte ich dann noch sprinten sollen?!? Insgesamt waren wir eine 5er-Gruppe und wir lösten uns gut. Ich fuhr bei der 2. Wertung als Dritter durch und hatte somit die ersten 2 Punkte. Der Schnitt war mittlerweile bei über 40 und ich hatte ganz schön zu knabbern. So früh in einer Fluchtgruppe bei dieser Hitze - oh je!

Meine Hoffnung war dann, dass das Tempo vielleicht einen Tick sinken würde, weil wir das Feld schon nicht mehr im Rückspiegel sahen. Aber Michael Walter war das Tempo als ehemaligen A-Fahrer wohl zu niedrig und er zog das Tempo mit einer langen, flotten Führung an. Ich wollte mich dennoch in die Gruppenarbeit einfügen und machte dann einen taktischen Fehler: Ich overpacete! Eigentlich sollte ich es mittlerweile besser wissen. Ich hätte nur kurz durch die Führung fahren sollen. Stattdessen wollte ich noch eine Kurve weiterführen - und dann zogen die anderen vier plötzlich an mir vorbei, weil denen mein Tempo wohl zu niedrig war. Ich war aber am Limit! Die Tempoverschärfung konnte ich nicht mehr mitgehen, ich brach weg. Beim Blick zurück nahte dann schon Maik, der sich aus dem Feld gelöst hatte. Aber der zog an mir vorbei als ob ich mit 'nem Dreiradl unterwegs gewesen wäre, also konnte ich mich auch nicht an ihn dranhängen. Danach kam noch Thomas Schmalz von hinten, an den ich mich unter Schmerzen dranhängen konnte. Leider nahte dann auch kurz darauf das Feld ...

Echt schade, ich hätte nur kurz durch die Führung fahren sollen. Klar, ich hätte dann wohl bei der nächsten Wertung die 5. Position beibehalten müssen, aber ich ging eigentlich auch davon aus, dass einer der beiden Strullendorfer nicht mehr lange dabei sein würde. Ich hätte also taktisch besser erst mitrollen und dann jeweils den vierten Platz mitnehmen sollen - bis ich mich vielleicht etwas erholt hätte. Aber die Hitze machte mir auch zu schaffen. Ich hatte zunächst Probleme, dem Tempo des Feldes zu folgen. Da vorne 5 Fahrer weg waren, gab es auch kein Sprinttraining. Eine doofe Situation. Im Endeffekt waren dann Michael, Maik und ein Strullendorfer vorn - wie ich nach dem Rennen erfuhr, war das sogar Krön höchst persönlich! Komisch, ich bekam das gar nicht mit, obwohl ich ja Teil der 5-köpfigen Ausreißergruppe war. Im Feld wurde dann aber von Michaels Teamkollegen Alexander Loos, von Maiks Kollegen Klaus und von den Strullendorfern gebremst - völlig normale Taktik. Von den anderen Fahrern im Feld blickte das entweder niemand so richtig oder es war ihnen egal. Jedenfalls wurde mir das dann zu bunt und ich trat einfach mal an, um vielleicht wenigstens den 4. Platz bei der nächsten Wertung zu holen ...

Tja, aber Alexander gönnte mir das Pünktchen nicht. Er fuhr das Loch wieder zu. Und dann gab es gleich eine Konterattacke, der Alexander erneut hinterherfahren musste, weil sein Job offensichtlich nicht nur das Bremsen war, sondern auch das Unterbinden weiterer Ausreißversuche. Ich konnte jetzt den Spieß aber etwas umdrehen und fuhr meinerseits nur an seinem Hinterrad, ohne natürlich Tempoarbeit übernehmen zu müssen. Der Ausreißer wurde gestellt und Alexander trat an, um den verbliebenen Punkt noch zu holen. Ich verlor sein Hinterrad, biss mich aber wieder ran und dann kam es zum Sprint. Da schien Alexander zunächst platt, nahm aber doch nochmal Fahrt auf, weshalb ich dicker schaltete - im Endeffekt wohl doch etwas zu dick. Statt 53/11 hätte ich besser 53/12 fahren sollen, weil wir beide im Endeffekt schon recht weiche Beine hatten. Immerhin ist Alexander fast vier Runden im Wind gefahren, um die Ausreißversuche zu unterbinden. Und ich selbst war ja einer der beiden Ausreißversuche. Es war dann eine Patt-Situation. Mir fehlte eine Radlänge und wir fuhren das gleiche Tempo. Ich konnte nicht mehr zulegen und war mehr oder weniger an der Kotzgrenze. Ich war tatsächlich so kaputt, dass ich intuitiv aufs kleine Blatt schaltete, wie als ob das Rennen vorbei wäre! :)

Mir war ähnlich übel wie letztes Jahr in Vaterstetten, als ich den Anschluss ans Feld fast verlor, weil ich beim Sprint ans Limit gegangen war, und mit dem kleinen Blatt sollte ich Probleme bekommen, dem Feld noch zu folgen. Alexander hatte aber noch größere Probleme! Wir beiden lieferten uns echt einen Sprint bis an die Kotzgrenze - und Alexander ging sogar noch ein Stück drüber. Beim Blick zu ihm sah ich etwas, das ich bei einem Radrennen noch nie gesehen hatte: Einen kotzenden Fahrer :)

Er konnte sich dann aber vermutlich an das Spitzentrio ranhängen, das uns kurz darauf einholte. Denn da war auch Alexander wieder dabei. Also eigentlich wieder eine Situation, wo ich mein eigentlich anvisiertes Sprinttraining verfolgen können würde. Aber Maik genügte der Rundengewinn nicht, er fuhr dann nochmal raus - zusammen mit Alexander, der sich also gut erholt hatte. Klaus, Thomas und ich hinterher - aber da ging nicht wirklich viel. Und dann kam das Feld auch wieder ran. Im Endeffekt konnte sich Maik dann doch nochmal absetzen, was ich aber nicht mehr mitbekam, weil ich nur noch am Feldende hing und die Perlenkette so deutete, dass gewiss niemand vorne wegkommt. Mir persönlich war das Tempo auch hoch genug, ich war so ziemlich leer. Aber als dann plötzlich doch 2 Runden vor Schluss gebummelt wurde und zwei Strullendorfer attackierten, sprang ich gleich mit. Insgesamt waren aber halt 3 Fahrer vorne raus, was ich einfach nicht mitbekommen hatte. Wir hatten zwar eine 3er-Gruppe mit einem Strullendorfer und Fabian aus Erlangen, der in Cadolzburg schon gut mitgefahren war und heute erstmals ein Kriterium fuhr, aber Punkte gab es dann halt doch nur noch für den Strullendorfer, weil es ja nur noch um Platz 4 ging. Ich war zu platt und wollte Fabian sowieso nicht überholen, weil er die meiste Arbeit gemacht hatte. Das war dann bitter für ihn, dass er ohne Punkte blieb.

Der Schnitt war heute nur 40,4 km/h - also nochmal etwas langsamer als in der Vorwoche. Wenn man bedenkt, dass wir am Ende noch einigen Vorsprung aufs Feld rausgefahren hatten, muss der Schnitt imm Feld sogar noch 0,1 oder 0,2 km/h niedriger gewesen sein. Einfach war es dennoch nicht - die Hitze hat den meisten Fahrern heute wohl doch zu stark zugesetzt, denn einerseits muss man generell mit Hitze klarkommen, aber vor allem dieses Jahr ist man das nicht gewohnt. Normalerweise waren die Temperaturen dieses Jahr bei fast allen Rennen unter der 20er-Grenze. Das war heute einfach eine völlig ungewohnte Sache mit der großen Hitze. Alles in allem der niedrigste Schnitt seit dem ersten Kriterium, wo wir Temperaturen unter 10 Grad hatten, aber auch das erste Kriterium, bei dem ich VOR dem Feld ins Ziel gekommen bin. Aber abgesehen von den ersten 4 Runden war das heute keineswegs eine Bummelei im Feld, fand ich. Und man muss ja auch sagen: Trotz der Tempoverschärfung in Runde 4 hatten wir bei der ersten Wertung nur einen 35er-Schnitt. Wenn man so langsam losfährt, dann ist der Schnitt am Ende eben auch automatisch ein Stückchen niedriger. Ab der 5. Runde war das schon eine flotte Angelegenheit ...

Und wo stehe ich jetzt? Mal kurz in einer Gruppe mitgefahren, die Fahrer auf A-Niveau hatte, am Ende erstmals vor dem Feld ins Ziel gekommen, aber dennoch meilenweit von Maik entfernt. Vielleicht ist es mittlerweile einfach nicht mehr möglich, den Vergleich zu Maik zu suchen. Wie gut genau ich aber nun dastehe, wird sich halt erst am Wochenende zeigen. Generell finde ich, dass ich die letzten Wochen stagniert habe. Aber ich hatte außer bei den Trainingskriterien eigentlich auch noch nirgendwo so richtig die Möglichkeit, meine Form richtig zu testen. Bei den Kletterrennen waren ja sowieso andere Qualitäten gefragt, in Wartenberg spielten die Schaltung und der Fahrer am Start vor mir nicht mit. Und letzteres erinnert mich auch nochmal daran, dass ich mich in Altenkunstadt und Strullendorf unbedingt in Reihe 1 aufstellen muss. Schon in Reihe 2 kann man Pech haben, wenn einem ein Scherzvogel gleich am Start quer vors Rad fährt und dann erstmal 'ne Runde parkt ...

Samstag, 25. Juni 2011

EZF Vereinsmeisterschaft

Heute war die Vereinsmeisterschaft im Einzelzeitfahren angesagt. Bericht: Ich fuhr los, ich kam an. Was soll man großartig zu einem EZF sagen? :)

Platz 5 war ganz gut, aber es fehlten auch locker fünf Fahrer, gegen die ich normalerweise keine Chance gehabt hätte. Zumal wir ja unter EZF-Regeln fuhren, nicht unter Napoleoncup-Regeln, sprich: Ich stellte mich mit Normalo-Rennrad und Normalo-Helm den Leuten mit Zeitfahrmaterial. Allerdings wären die 4 Fahrer, die vor mir landeten, auch mit Normalo-Ausstattung vor mir gewesen.

Mit der Leistung war ich nicht wirklich zufrieden. Ich fuhr sehr unruhig, was aber auch an dem Kurs lag. Man hat kaum eine Rollerpassage, außer zum Ende hin. Die Strecke ist auch nach dem Anstieg rauf nach Waldhaus alles andere als flach. Man hätte ständig leichte "Unebenheiten", die jeglichen Roll-Rhythmus torpedieren. Ich hätte vielleicht stärker über diese Stellen "rüberdrücken" müssen, aber das haben die Beine auch nicht wirklich hergegeben. Mein Kraftproblem der letzten Wochen hält an, ich kann nur kleinere Übersetzungen mit hohen Kadenzen durchtreten, bei dickeren Übersetzungen bleibt der Tritt nicht lange rund. Jedenfalls war ich pulstechnisch nicht richtig ausgelastet, denn mit 166 lag ich unter meinen EZF-Werten des Vorjahres, wo ich 173 (City-Triathlon), 172 (Hirschbachtal) und 171 (Napoleoncup) hatte. Ich hatte diesmal auch 6% im G1-Bereich, was ja irgendwie gar nicht geht. Beim City-Triathlon und im Hirschbachtal war ich noch 100% im Wettkampfbereich. Und nicht zu vergessen: Beim Kriterium am Dienstag hatte ich ja auch 171! Also 166 bei einem EZF sind indiskutabel, da habe ich mich nicht richtig gequält. Aber das ist ja auch einer der Hauptgründe, weshalb ich normalerweise keine EZFs fahre: Ich kann mich einfach nicht dazu motivieren, im Endeffekt nur gegen mich selbst zu fahren. Ich brauche Gegner :)

Donnerstag, 23. Juni 2011

Deutschland hat zu viel Geld ...

Als mit dem Lehental eine meiner Schlüsseltrainingsstellen vor einigen Wochen durch eine Dauerbaustelle unbefahrbar wurde, äußerte ich noch unter vorgehaltener Hand die leise Befürchtung, dass man diese total verkehrsarme, schöne, ruhige, idyllische Strecke hoffentlich nicht durch einen sinnfreien Radweg verschandeln würde. Aber die Kommune hat scheinbar zu viel Geld: Schockierender Zeitungsartikel

Die Kosten betragen fast eine Million. Für was denn?!? Für das Verschandeln des Lehentals?!?!?!?!? Oder einfach nur Vetternwirtschaft? Ein Bauunternehmer in der Klemme, hatte Vitamin B zu 'nem Amtsträger - zack, eine Million zum Fenster rausgeworfen. Die Strecke war doch sowieso schon mehr oder weniger ein Radweg! Vielleicht ist der Grund für die ganze Sache aber schlicht und ergreifend einfach nur Dummheit ...

Eines ist diese Sache auf jeden Fall: Ärgerlich! Ich trainiere schon seit Wochen recht limitiert, was die Streckenführung anbelangt, aber durch die zahlreichen Renneinsätze konnte ich damit leben. Okay, meine Vorbelastungsstrecke ist halt hinüber und die Ersatzstrecke ... naja ... die ist irgendwie nicht so gut geeignet. Aber meine Fresse: Eine Million Euro!!! Wer kommt auf solche kostspieligen Schnappsideen?!? Wie lautet nochmal die Zeile aus Aggro Berlins zeitlosem Politsong? "Mein Staat kippt Geld aus'm Fenster, wie Menschen am 11. September" - eine harte, aber scheinbar zeitlos passende Aussage. In einem Land, in dem man eine Million Mäuse für solch eine unnütze Geschichte ausgeben kann, gibt es scheinbar keine ernsthaften Probleme.

Ach ja: Ich werde natürlich NICHT auf diesem neuen Radweg fahren, der bestimmt ständig voller Steinchen und sonstigem Schrott sein wird. Wozu auch? Weil mir pro Fahrt durchs Lehental mal ein oder zwei Autos begegnen?!?

Dienstag, 21. Juni 2011

Husarenritt in Kulmbach

Heute wollte ich in Kulmbach mal die Angriffslustigkeit der Startnummer 14, die Nils im letzten Jahr wohl irgendwie in die Nummer gezaubert haben muss, etwas unterdrücken und stattdessen mal bei den Sprints punkten. Immerhin hatte ich alle 12 bisherigen Punkte nur durch Attacken geholt, was irgendwie ein Widerspruch ist, war der Sprint doch lange Zeit das einzige, was ich einigermaßen beherrschte. Aber das wollte irgendwie nicht so recht klappen, denn ich kam nur bei zwei Wertungen auf den undankbaren 5. Platz - und dann fiel mir auf, dass wir nur noch 16 Runden hatten, nur noch 4 Wertungen. Das sah nicht gut aus ...

Das Feld fing heute generell mit einem hohen Tempo an, bei der ersten Wertung hatten wir einen Schnitt von 42,5 km/h - völlig ungewöhnlich für diese Trainingsserie. Zwischendurch hing ich auch am Feldende oder sogar ein paar Meter dahinter. Ich konnte das Loch einfach nicht schließen und fraß ziemlich viel Wind. Aber wie es eigentlich immer kommt, wird zwischendurch auch rausgenommen. Nicht aber, wenn Maik attackierte. Den wollte das Feld heute nicht fahren lassen, das merkte man. Aber auch sonst wurde irgendwie niemand fahren gelassen. Einmal ging ich testweise bei einer Attacke mit, aber nach einer halben Runde war das auch wieder Geschichte.

Es waren jedenfalls nur noch 16 Runden und zwei Fahrer griffen an. Da kein Strullendorfer dabei war, ging ich davon aus, dass die Strullendorfer Armada das Loch bis zur nächsten Wertung zufahren würde. Zufällig hing ich auch gerade an dritter Position hinter zwei Strullendorfern. Eine sehr vorteilhafte Situation. Nach zwei Runden war die Flucht Geschichte und die Strullendorfer nahmen sofort wieder raus - ich aber nicht. Ich brach zur Seite aus, nahm den Schwung mit und attackierte meinerseits. Zwischen Kurve 1 und 2 ein kurzer Blick zurück - keine Reaktion im Feld. Also weiter. Auf der langen Gegengeraden nochmal ein Blick zurück - zwei Strullendorfer in der Verfolgung, aber dahinter Bummelzug im Feld. Also weiter. Ein bisschen das Tempo gemindert, damit der Zusammenschluss mit den Strullendorfern schneller vollzogen werden konnte, aber beim Zusammenschluss gleich wieder Fahrt aufgenommen und mein Hinterrad angeboten, um zu signalisieren, dass ich die Strullendorfer nicht als Gegner, sondern Mitstreiter ansehe.

Einer der beiden ließ sich aber wieder zurückfallen, doch mit dem anderen konnte ich weiterfahren. Es sah ganz gut aus, das Feld ließ uns an der etwas längeren Leine. Bei der Wertung war das Feld noch nicht im Rückspiegel zu sehen, also zog ich gleich durch und versuchte allen Ernstes das, was mir noch nie gelang: Länger als einen Wertungszyklus VOR dem Feld zu sein. Der Rückspiegel war immer noch erfreulich frei, aber zwei Runden vor der nächsten Wertung brach das Tempo meines Begleiters ein. Keine Zeit zu zögern - also solo weiter durchgezogen. Und tatsächlich: Ich konnte mir erneut 5 Punkte sichern. Das Feld weiterhin nicht zu sehen, also gleich weiter. Missionsziel: Dritte Wertung in Folge holen! Da ich weiterhin kein Feld hinter mir sah, blickte ich mal auf den Tacho. 41,0 ... 40,9 ... 40,8 ... ich brach Runde zu Runde etwas ein, aber fuhr dennoch relativ gleichmäßig - und das ist gut, wenn im Feld NICHT gleichmäßig gefahren wird, was offensichtlich der Fall gewesen sein muss.

So holte ich mir auch noch die dritte Wertung in Folge und hoffte gar auf die Schlusswertung, mit der ich wohl gewonnen hätte. 2 Runden vor Schluss kamen leider zwei Verfolger an mich heran, eine Runde später noch ein vierter Verfolger - und kurz dahinter das Feld. Tja, das war's dann. Aber nachdem ich bei den vorherigen 5 Teilnahmen 12 Punkte hatte, war das echt fett, dass ich heute allein 15 geholt habe. Das reichte dann am Ende für Platz 3. Ob ich das (dieses Jahr) noch toppen kann, wage ich mal stark zu bezweifeln. Es war irgendwie eine glückliche Situation, weil man bis zu dem Zeitpunkt niemand fahren lassen hat. Man sah es im Endeffekt auch am niedrigen Schnitt von 40,6 km/h, dass das Feld nach dem rasanten Beginn hinten raus heute doch ziemlich bummelte. Es war einfach die richtige Attacke zum richtigen Zeitpunkt - und das kann man vorher unmöglich wissen, wann dieser richtige Zeitpunkt ist.

Ach ja, hier habe ich noch ein kurzes Minivideo zur DM in Meiningen. So schön so ein Straßenrennen für uns Fahrer ist, so wenig Videomaterial gibt es. Es sei denn, man hätte eine Motorradkamera als Begleitung bei den Rennen dabei ;)

Sonntag, 19. Juni 2011

Das schönste Hobbyrennen der Saison

Da Schleiz Jedermann war und auch der Napoleoncup als Jedermann ausgeschrieben wird, kann ich das Straßenrennen im Rahmen der Deutschen Nachwuchs-Straßenmeisterschaften in Meiningen ohne wenn und aber als das schönste Hobbyrennen der Saison bezeichnen. Ich würde mich gleich nächste Woche wieder auf den weiten Weg nach Meiningen machen, wenn man dieses Rennen nochmal durchführen würde. Aber es bleibt sicherlich ein einmaliges Ereignis, ein Juwel für Hobbyfahrer. Da Meiningen auch recht zentral in Deutschland liegt, hatten sicherlich viele Hobbyfahrer die Möglichkeit, dieses Highlight mitzuerleben - selbst schuld, wenn man es verpasst hat, weil einem 36 km vielleicht als zu kurz erscheinen. Allerdings sollte man bei so etwas nicht vergessen, dass gefühlte 90% aller Hobbyrennen unter 30 km sind - also mit 36 km war Meiningen nicht nur das schönste, sondern auch eines der längsten Hobbyrennen des Jahres!

Ich komme vor lauter Faszination immer noch kaum runter. Warmfahren ging mal gar nicht - Meiningen ist die Stadt der vielen dauerroten Ampeln. Auf die Strecke hatte ich mich nicht gewagt, weil ich dann den schweren Anstieg rauf nach Dreißigacker schon hätte fahren müssen. Aber zwei Mal im Rennen genügte mir. Da das Warmfahren bei einem Straßenrennen aber eh nicht so wichtig ist, habe ich einfach 5 km meine Beine etwas gelockert. Vom Start weg fuhr ich dann mit hoher Kadenz nach vorne - Warmfahren zu Rennbeginn, das hat auch bei Tour de Hesselberg schon mal gut geklappt. Ich fuhr mich also nachträglich etwas warm, damit ich im Anstieg nicht gleich 'nen Knoten in die Beine bekommen und den Anschluss verliere. Ich ging dann auch sogar als Führender in den Anstieg und dachte mir, dass ich dem Feld zunächst meine niedrige Pace aufzwingen könne. 39/25 - meine kleinste Übersetzung. Schöner runder Tritt, alles schien okay. Es wurde steiler. Ich rechnete jede Sekunde damit, dass die guten Fahrer jetzt langsam etwas Tempo machen würden, um eine erste Selektion des überschaubaren Feldes mit 18 Fahrern zu erzwingen, denn meine Pace würde kaum für eine solche Selektion sorgen. Und 18 Fahrer - ja, quantitativ nicht so gut, aber qualitativ war das guter Hobby-Durchschnitt. Und im Endeffekt auch nur 10 Fahrer weniger als z.B. in Wartenberg am Montag.

Der Anstieg zog sich weiter und weiter und weiter ... aber niemand fuhr vorbei?!? Es war auch wirklich ruhig - ZU ruhig! Ich drehte mich mal um - 50 Meter Vorsprung aufs Feld. Bitte?!? Da Windschatten an der Stelle sowieso nicht wirklich existent war, fuhr ich locker meine Pace mit 39/25 weiter und bog dann nach Dreißigacker ab. Beim Abbiegen konnte ich recht bequem den Abstand zum Feld messen - viel hatte sich nicht geändert. In der Ortschaft ging es weiter leicht ansteigend, aber es war bedeutend flacher. Ich legte also minimal dickere Gänge auf, aber blieb meinem fortgesetzten Warmup-Programm mit hoher Kadenz treu. Als Solo-Führender vorne zu fahren und die zwei Führungsmotorräder der Polizei vor sich zu haben, die für das Hauptfeld und wohl dann später die erste Verfolgergruppe gedacht waren, war einfach geil. So was hat man bei Kriterien nicht. In einer Kurve saßen dann auch mehrere Zuschauer, die mir zujubelten - das hatte schon was vom Tour-de-France-Feeling, das man bei Kriterien einfach nicht erleben kann.

Mittlerweile ging aber ein Schauer auf uns nieder - Mist! Alles nass. Und es folgte ja dann die für mich unbekannte Abfahrt, die durch den Wald links und rechts zudem nicht einzusehen war. Auf der super nassen Fahrbahn wollte ich vor den Kurven dann nichts riskieren und wurde dann bald vom Feld eingeholt. Der erste Fahrer kannte die Abfahrt offensichtlich, also orientierte ich mich gleich an ihm. Solo-Fahrt vorbei, Anstieg vorbei - jetzt erstmal durchzählen. 12 Fahrer waren wir nur noch. Bitte? Ich bin mit lockerem Pace und 'nem billigen 21er-Schnitt oben in Dreißigacker angekommen. Und da hatten wir schon 6 Fahrer verloren?!? Jedenfalls wurde dann in der leicht abfallenden Anfahrt Richtung Meiningen so dermaßen gebummelt, dass ich einfach mal das Feld antesten wollte. Kein Zucken, auch kein weiterer Fahrer, der vielleicht mit etwas Vorsprung in den Anstieg in der 2. Runde fahren wollte. Also nahm ich wieder raus, fuhr locker weiter - aber das gleiche Spielchen wie zu Beginn der 1. Runde: Das Feld hielt einen Abstand von um die 50 Meter auf mich. Voll komisch, denn ich fuhr nur noch locker etwas G2. :)

Als es dann zu Start/Ziel ging, waren wir wieder im Flachen. Allerdings wollte ich mich nicht gleich zurückfallen lassen, sondern noch als Führender durch Start/Ziel fahren - den Spaß wollte ich mir als Spaßfahrer einfach gönnen. Danach nahm ich komplett raus, wurde aber weiterhin nicht sofort eingeholt. Man konnte fast meinen, dass das Feld mit aller Gewalt die 50 Meter auf mich halten wollte. Ich hätte vielleicht mal anhalten sollen, um diese Theorie zu testen ;)

Danach kam es dann wie zu erwarten: Im steilen Abschnitt der Steigung rauf nach Dreißigacker wurde einige Bergsprints gefahren, die ich natürlich nicht mitgehen konnte. 39/25 wurde mir dann teilweise zu dick - und ich sag ja immer, ich bräuchte doch etwas mit 27 hinten drauf. Naja, man kann nicht alles haben. Dennoch blieb der Rückstand bei vielleicht 100 Metern und ich fand noch zwei Mitstreiter, wobei einer eigentlich nicht ganz die Pace mitgehen konnte und der andere nicht mitgehen wollte, da er zumindest anfangs die Führung ausließ - weil er zwei Kollegen vorne hatte, nehme ich an. Gesprochen wurde aber nicht und er hat dann in der Folge doch mitgeführt. Wir kamen dann schon bald immer näher an die 7-köpfige Spitzengruppe ran, denn dort war man sich offensichtlich uneinig - bis wir kurz vorm Zusammenschluss waren. Ich sah noch, wie sich vorne einer umdrehte und dann etwas zu den anderen Fahrern sagte. Und plötzlich wurde vorne eine Perlenkette aufgemacht ...

Die letzten 20, 30 Meter wurden dadurch zur Qual. Ich konnte jetzt keine Rücksicht mehr auf die beiden Mitstreiter nehmen. Entweder würden die meiner Pace an meinem Hinterrad folgen oder eben nicht. Mit der Brechstange fuhr ich das Loch zu - doch leider erst kurz vor der letzten Welle. Daher konnte ich nicht durchschnaufen, sondern musste der nun folgenden Tempoverschärfung Tribut zollen. Wieder so ein kleiner Bergsprint, aber meine Beine waren nach der langen Aufholjagd nicht mehr explosionsfähig - da war die Lunte schon längst vorher abgebrannt, als ich beim Kampf 7-gegen-Andy mit der Brechstange das Loch schloss.

Danach hatte ich meistens so 100 bis teilweise nur noch 50 Meter Rückstand auf die Gruppe, weil dort erneut teilweise rausgenommen wurde, aber alles in allem fuhr man vorne dennoch zu schnell. Hinter mit verfolgte mich ein Werra-Fahrer - einer meiner beiden Mitstreiter - mit ungefähr 20 bis 30 Metern Rückstand. Der Abstand blieb auch relativ konstant. Am Ende konnte ich diesen Vorsprung bei einem Schnitt von 35,4 km/h ins Ziel retten, aber Platz 7 verpasste ich um ungefähr 50 bis 70 Meter, was ich im Video gesehen habe. War mir während der Zieleinfahrt gar nicht so bewusst. Hatte wohl 'ne halbe Minute Rückstand aufs Feld, schätze ich. Oder 'n bisschen mehr. Aber Platz 8 bei so einem schweren Anstieg im Profil war immer noch gut - und 10 Euro Preisgeld gab's obendrein ;)

Einfach nur geil. Daher auch mal wieder so ein ausführlicher Rennbericht - weil es eben viel zu sagen gab. Bei den Kriterien ist es ja mittlerweile "Business as usal" - was soll man da noch großartig berichten? "Wir fuhren die 1. Runde als Perlenkette ... wir fuhren die 2. Runde als Perlenkette ... wir fuhren die 3. Runde als Perlenkette ..." - nein, Meiningen 2011 war ein besonderes Erlebnis und machte sauviel Spaß! Der Spaßfaktor wurde nur etwas dadurch getrübt, dass die Werraclassics dieses Jahr abgesagt wurden. Das heißt leider, dass nur mein letztes Saisonrennen - der Napoleoncup - noch ein "richtiges" Rennen sein wird. Alle weiteren Saisonrennen sind Karusselfahrten. Und ob ich nach der Absage von Hildburghausen dann doch in Aichach fahren werde, ist noch mehr als fraglich. 20 Runden Karussel und dafür über eineinhalb Stunden Anfahrt - das scheint mir nicht so spaßig. Und an Spaß hat es mir diese Saison durch Schleiz und Meiningen trotz der zahlreichen Negativerlebnisse jetzt bereits nicht gemangelt.

Samstag, 18. Juni 2011

Deutsche Meisterschaften liegen in der Luft ...

... und zwar in der Regenluft :(

Diese Woche habe ich bedingt durch defekte Technik und Wetter nur ganz locker zwischendurch "trainiert", habe aber nix "richtiges" mehr gemacht. Bei dem Wetter ist die Motivation für Meiningen aber auch nicht die allerbeste. Nach den intensiven Wochen war eine REGENerative Woche aber sowieso geplant, weil man dann beim Rennen umso mehr Kraft haben soll. In der Form habe ich das bisher eigentlich kaum getestet. Die vorherigen Wochen waren ja wirklich intensiv mit sehr dicken Beinen zwischendurch - macht sich jetzt langsam ein Trainingseffekt bemerkbar? Falls ja, dann spüre ich ihn bisher zumindest noch nicht. Bei der Vorbelastung heute habe ich mir die letzten paar Belastungen gespart und bin schon bei Edelsfeld auf die B85 Richtung Sulzbach abgebogen - mir hatte es gereicht ...

Eine Zielsetzung für Meiningen kann ich derzeit unmöglich an einer Platzierung festmachen, aber Top Ten wäre schon ganz nett. Schließlich ist der Anstieg rauf nach Dreißigacker nicht ohne und macht das Rennen somit eigentlich auch zu einem "Kletterrennen". Und da ist meine beste Platzierung weiterhin ... äh ... Platz 7 auf der 2. Etappe beim Napoleoncup 2009 (Kurzstrecke) war nicht "kletterig" genug, glaube ich. Das zählt nicht. Lichtenstein mit Platz 6 oder Heilsbronn mit Platz 5? Naja, irgendwie waren die Felder da nicht gut genug besetzt und es waren ja auch nur Kriterien. Pförring und Pleisdorf streichen wie als Trainingsrennen sowieso, also sagen wir mal: Platz 8 in Schleiz. Das sollte als Vergleich herhalten. Besser als Platz 8 wäre also ein super Ergebnis für mich.

Generell würde ich aber gerne einfach nur gerne kein Pech haben ... und hoffentlich wird es auch nicht zu nass ...

Mittwoch, 15. Juni 2011

Das nächste Rennen hat schon begonnen ...

... denn die kurzfristige Fertigstellung des neuen Rads ist ein wenig holpriger als ursprünglich angenommen. Vermutlich kann ich erst Freitag erstmals drauf fahren, was bedeutet, dass ich dann erst so langsam weiß, was eventuell noch anders eingestellt werden muss. Sattelhöhe, Lenkerhöhe - muss ja alles feinjustiert werden. Das nächste Rennen hat also schon begonnen - und es ist ein Wettrennen gegen die Zeit!

Ob ich mit dem Cinelli in Meiningen starten könnte, ist auch sehr fraglich. Es besteht nur die Hoffnung, dass die Ursache für die defekte Schaltung gefunden wurde und das neue Teil das Problem löst, aber so lange das Problem noch besteht, bin ich da sehr vorsichtig mit falschem Optimismus. Also mein Start in Meiningen ist noch keineswegs gesichert, denn nach dem Negativerlebnis in Wartenberg werde ich gewiss nicht nochmal so eine Mammut-Anreise auf mich nehmen, wenn ich kein 100% einwandfreies Rennrad zur Verfügung habe. Nach Meiningen dauert es nämlich ähnlich wie nach Wartenberg fast 2 Stunden mit dem Auto. Das war auch Teil des Frustes in den letzten beiden Jahren, als ich bei den Kriterien in Meiningen immer trotz guten Beginns schlechte Rennverläufe hatte und dann eben einfach auch der Frust wesentlich schneller kommt, wenn man zuvor so eine lange Anfahrt hatte. 2009 strich ich daraufhin sämtliche Kriterien aus meiner restlichen Saisonplanung, letztes Jahr hingegen hatte ich durch die insgesamt gut verlaufene Kriteriumssaison doch noch Bock auf zwei weitere Kriterien ...

Aber nochmal zurück zu Meiningen: Man darf sich als Hobbyfahrer dort ruhig noch anmelden! So ein Rennen ist im Hobbybereich sicherlich einmalig. Ich selbst kann kein einziges Hobbyrennen nennen, bei dem man eine Schleife von 18 km bewältigen darf. Das ist doch dann schon fast das, was die meisten Hobbyfahrer dazu bewegt, Rennen zu fahren: Nicht ständig Karussel im Kreis fahren, sondern längere Strecken durch die Landschaft zurücklegen. Also so, wie man es halt "aus dem Fernsehen" kennt. Also wer aus Thüringen, Hessen oder Nordbayern kommt: Nicht zögern, einfach noch schnell nachmelden! Das Rennen ist einmalig, denn eine Deutsche Nachwuchs-Straßenmeisterschaft wird schließlich nicht jedes Jahr an den gleichen Verein vergeben. Ab 2012 kann man in Meiningen dann bestimmt wieder nur Karussel fahren.

Jedenfalls hatte ich schon nach Schrobenhausen gesagt: Eine misslungene Generalprobe ... ihr wisst schon ;) - denn Schrobenhausen war durch die Streichung von Greiz (die mich dann ja auch leider nach Wartenberg führte, grrrrr) das letzte offizielle Vorbereitungsrennen für Meiningen, was aufgrund seiner Exklusivität einen ersten geplanten kleineren Saison-Höhepunkt darstellt. "Geplant" daher, weil ich an dieser Stelle auch nochmal erwähnen muss, dass man in Schleiz echt ein Rennen auf die Beine gestellt hat, das eigentlich viel zu gut für den German Cycling Cup ist. Normale Starterfelder, die Jedermannfahrer als die "Stars" (statt Profis, für die man dann nur die Prämiengelder ranschafft) und eine 30-km-Schleife (wobei man für 45 Euro ja auch die 74-km-Schleife ein oder zwei Mal fahren konnte). Schleiz würde ich jetzt schon rückblickend als kleinen Saison-Höhepunkt bezeichnen, von Meiningen kann ich nach all den negativen Vorzeichen hoffentlich ähnliches behaupten.

Dienstag, 14. Juni 2011

Backup is your friend

Gleich ein zweiter Eintrag am heutigen Tage. Das Wetter ist mal wieder sehr instabil und ich fühle mich nach zwei Tagen mit technischen Problemen generell sehr ausgelaugt. Die Rennvideos ab Mitte August 2010 sind futsch, die Festplatte ist hinüber. Auch im Shop konnte man keinen Zugriff mehr auf die Daten herstellen. Ich habe jetzt erst mal eine neue Platte im Rechner und werde dann demnächst viel Zeit mit dem Brennen der noch geretteten Videos auf DVD verbringen und die neue Festplatte auch ... äh ... "besiedeln". Zwischendurch geht es mit normaler Übersetzungsarbeit weiter. Computer sind eine tolle Sache - bis sie irgendwann kaputt sind. Denn dann geht der Stress volle Kanne los ...

Das Problem mit meinen zwei defekten Rennrädern habe ich auch angegangen, aber schon allein wegen des instabilen Wetters und meiner "Ausgelaugtheit" ist Kulmbach heute erst mal gestrichen. Ich müsste ja jetzt schon langsam mein Zeug zusammensuchen, aber ich bin einfach zu angeknockt - und dann sollte man auch kein Radrennen fahren! Auch wenn eine gute Platzierung am Ende der Serie dadurch immer unwahrscheinlicher wird, weil das bereits mein drittes und letztes Streichergebnis sein wird und ich bei meiner zweiten Teilnahme ja auch ein paar Punkte weniger bekommen hatte, weil ich damals unerklärlicherweise bei den zwei Wertungen, bei den ich gepunktet hatte, als Maik aufgeschrieben wurde. Aber auch irgendwie komisch: Von allen Fahrern, mit denen ich hätte verwechselt werden können, wurde ich ausgerechnet mit Maik verwechselt, der diese zusätzlichen 3 Pünktchen gar nicht gebraucht hätte ;)

Das Problem der defekten Rennräder sieht jedenfalls so aus, dass ich mit dem Trainingsrad eh keine Rennen fahren könnte. Stattdessen übertrage ich das PC-Motto "Backup is your friend" jetzt auch aufs Rennrad: Ab sofort werde ich zwei renntaugliche Rennräder haben. Sollte eines bei der Vorbelastung (leicht) defekt sein, könnte ich also auch die andere Maschine nehmen. Das alte Cinelli konnte noch nicht gleich repariert werden, da muss erst ein neues Teil geliefert werden. Rechtzeitig für Meiningen am Sonntag sollte aber wenigstens eines der beiden Räder fertig sein. Das neue Rad wohl eher als das alte Cinelli - also nicht wundern, wenn das "Gesamtpaket Jakesch" am Sonntag in Meiningen etwas komisch aussehen sollte: Das ist dann nur mein neues Rad ;)

Erklärung zum Thema "Popelrennen"

Mir wurde zugetragen, dass einige Leute nicht verstehen, wieso ich das "Popelrennen" in Wartenberg so hochkant von meiner Renn-Landkarte gestrichen habe. Alles unter 30 km bezeichne ich als "Popelrennen". Und dann muss man eben den Anreiseweg auch ins Verhältnis setzen. Wenn man nur eine kurze, gemütliche Anreise hat, ist Wartenberg wohl ein fester Bestandteil des persönlichen Rennkalenders. Aber ich schreibe meinen Blog natürlich aus meiner Sicht, das sollte man beim Lesen schon bedenken. Das "Popelrennen" in Strullendorf z.B. ist sogar eines meiner Saison-Highlights! Aber ich habe da ja auch eine etwas kürzere, gemütlichere Anreise. Aber wenn ich fast 2 Stunden über Landstraßen und Autobahnen mit "lustigen" Tempolimits von teilweise 80 km/h (wozu Autobahn?!?) nach Wartenberg gurken muss, dann ist Wartenberg eben ganz flott ein "Popelrennen", das von meiner Renn-Landkarte gestrichen wird. Das ist einfach nur logisch. Wäre Greiz nicht gestrichen worden, wäre ich ja sowieso nicht in Wartenberg gefahren. Es rutschte nur wegen der Absage von Greiz in meinen Kalender und weil ich Matthias idealerweise unterstützen wollte, damit er dort erstmals gewinnt.

Also 2 Stunden Anreise wegen 20 km ... wer das (auf Dauer) toll findet, kann sich ja gerne bei mir melden, aber ich finde es alles andere als toll. In Kulmbach habe ich bei unter einer Stunde Anfahrt jede Woche 54 Rennkilometer. Es hängt halt auch vom Wohnort ab. Wer aus Südbayern kommt, für den lohnt sich Wartenberg sicherlich. Aber ich komme nicht aus Südbayern. Und bei meinen zwei diesjährigen Rennteilnahmen in Südbayern waren beide Rennen eigentlich schon direkt am Start gelaufen. Seit ich 2005 mit Rennen angefangen habe, habe ich so ein Pech noch nicht gehabt. Die ersten paar Kilometer bin ich eigentlich immer normal im Feld gewesen. Von Anfang an dem Feld hinterherjagen zu müssen, ist für mich in diesem Jahr ein neues Erlebnis. Und es ist kein schönes. Kann ich niemandem zum Nachmachen empfehlen. Und da man als Sportler auch etwas abergläubisch ist, deutet man so was dann eben eventuell auch als Zeichen, dass man in Südbayern nicht mehr so viele Rennen fahren soll. Aber gut: Das ist halt nur Aberglaube. Dennoch habe ich Dachau aus sehr gutem Grund aus meinem Kalender geworfen, weil das wieder fast 2 Stunden Anfahrt wären, aber man nur 16,5 km fahren könnte. Und 16,5 km ist unter 30 km - also ... ihr wisst schon, wie ich so etwas nenne ;)

Also das sollte alle Klarheiten beseitigt haben, oder? ;) Und Anfang Juli freue ich mich schon auf die zwei "Popelrennen" in Altenkunstadt und Strullendorf ... nicht wegen der Rennen selbst, aber wegen der kurzen Anreise ;)

Montag, 13. Juni 2011

Serie ausgebaut!

Meine sensationelle Serie von Pleiten, Pech und Pannen konnte ich in Wartenberg souverän ausbauen! Mir war klar, dass mein Schaltungsdefekt ein Handycap sein würde, aber ich hatte in den ersten 5 Runden dennoch einen 42er-Schnitt - ohne Windschatten! Also da wäre schon was gegangen, wenn mir beim Start nicht so ein selten dämlicher Bauer vors Rad gefahren und dort erst mal geparkt hätte, weil er nicht ins Klickpedal kam. Wie oft habe ich schon betont, dass man dann dennoch erst mal weiterfahren soll?!? Man kann auch ohne eingeklicktes Pedal weitertreten - vor allem in einem Rennen!!!!!! Durch die Pappnase bin muss ich den Start abbrechen und dann dem rasenden Feld hinterherfahren. Kaum war ich am Feldende dran, musste ich wieder ein Loch fahren, weil das Feldende halt immer die Fahrer waren, die abreißen ließen. Und dann auch noch mit den falschen Gängen die leicht ansteigende Passage bei Start/Ziel und hinter der ersten Kurve zu bewältigen, alles ohne Windschatten - tja, diesen Kampf kann man halt nur schlecht gewinnen.

Ach ja, ich glaube, meine Festplatte mit den ganzen Rennvideos ist auch futsch. Momentan habe ich nur lauter Schrott um mich herum. Und ich habe die Rennvideos aus Zeitmangel nicht mehr auf DVDs gebrannt. Also es ist momentan echt zum kotzen. Noch dazu ist Wartenberg auch so ein Rennen, wo man eine so schlechte Verkehrsverbindung hat, dass man durch die ganzen Landstraßenkilometer fast 2 Stunden unterwegs ist. Und das dann wegen 20 Runden Karussel, bei denen man mit Defekt und Startpech am Ende 2 Runden vor Schluss vom Feld überrundet und aus dem Rennen genommen wird. Man konnte mich diese 2 Runden nicht noch im Feld fahren lassen? Tja, dann eben nicht. Auf Wartenberg kann ich gut verzichten, konnte ich 2008 und 2009 schon. Geldpreise zahlen die dort eh nicht. Wäre Greiz nicht gestrichen worden, wäre ich dieses Jahr eh nicht in Wartenberg gefahren. Das ist nur wegen der Streichung von Greiz reingerutscht. Ich brauch diese dämlichen 20 km nicht mehr, wo man die Fahrer immer so gnadenlos rauszieht. Da kann ich gleich Lizenz fahren, wenn ich nach 16 Rennkilometern ohne Zielankunft wieder die Heimreise antreten muss.

Habe aber heute auch das hier gefunden: Der BDR will wohl eine Rangliste für Jedermänner einführen. Im Endeffekt kann das nur der BDR wirklich richtig umsetzen, weil der BDR das System dafür ja sogar schon hat. Er müsste den Veranstaltern nur noch sagen, dass die die Ergebnisse der Breitensportrennen endlich auch an rad-net übermitteln sollen. Und jeder Fahrer sollte eine eindeutige ID haben. Man sollte genau so wie Amateure registriert werden, dann müsste man den Veranstaltern und Streckensprechern auch nicht x Mal erklären, dass das "Team" die Renngemeinschaft ist und das Ding hinter dem Schrägstrich der Verein, der natürlich nicht bei jedem Fahrer der Renngemeinschaft automatisch der gleiche ist. Das blickt man speziell in Bayern immer noch nicht, obwohl wir uns im Endeffekt nur am bewährten und bekannten Prinzip aus dem Lizenzbereich orientieren. Wie schwer kann es sein, endlich zu checken, dass man auch im Hobbybereich sowohl einem Team (=Renngemeinschaft) als auch einem Verein angehören kann? Oder auch nur einem Team, dafür aber keinem Verein.

Ich muss jetzt erst mal neue Hardware besorgen, jede Menge Dateien backuppen (speziell die beruflichen) und mir ein neues Rennrad besorgen. Und dann hoffe ich, dass ich endlich mal wieder kein Pech habe. Ich will nicht gleich Glück habe, das wäre zu viel verlangt. Bei so einer beispielslosen Serie von Pleiten, Pech und Pannen ist man ja schon happy, wenn man ausnahmsweise mal wieder einfach nur kein Pech hat ... ist das denn wirklich zu viel verlangt?!? Vielleicht waren Schrobenhausen und Wartenberg aber auch Zeichen, dass ich wegen Popelrennen nicht so weit nach Südbayern fahren soll. Drum habe ich das Zwergkriterium (16 km, lol) in Dachau gestrichen und fahre nur noch bei den drei Kriterien dort unten mit, bei denen es wenigstens Geldprämien gibt. Das ist dann immerhin ein Anreiz, aber ansonsten habe ich mit gerade mal zwei Rennen für dieses Jahr schon genug Bullshit in Südbayern erlebt. Man muss die Zeichen nur deuten können ... und die sagen mir ja ganz klar: Bleib bei den Rennen in Nordbayern, Thüringen und Sachsen ... auch wenn der Sachsenring natürlich auch so ein Ding war, aber naja ... einmal ist keinmal ;)

Sonntag, 12. Juni 2011

Fahrt ins Ungewisse

Morgen in Wartenberg ist die große Frage, ob es nun regnet oder nicht bzw. ob die Straße nass sein wird oder nicht. Aber nicht nur deswegen wird es für mich eine Fahrt ins Ungewisse, sondern auch wegen eines weiteren Handycaps. Da sich das aber auf meine Renntaktik auswirkt, werde ich das vorher besser nicht offenbaren, um welches Handycap genau es sich handelt. Man kann aber ziemlich sicher sagen, dass ich nicht gewinnen werde - aber das könnte man bei dem zu erwartenden Starterfeld sowieso ;)

41,1 km/h hatten wir letztes Jahr - bei nasser Fahrbahn wird das wohl kaum zu toppen sein, denn im letzten Jahr wurde durchgehend am (Hobby-)Anschlag gefahren. Also auf nasser Fahrbahn könnten Hobbyfahrer gewiss keinen 41er-Schnitt auf die Strecke zaubern. Auf trockener Strecke würde ich trotz meines Handycaps gerne ein Stückchen schneller unterwegs sein, aber das wird halt echt heftig, weil wir letztes Jahr wirklich stark am Speed-Limit für Hobbyverhältnisse gewesen sind. Von der Platzierung her hoffe ich jedenfalls trotz Handycaps auf eine Verbesserung zum Vorjahr, wo Platz 9 herauskam. Aber was ich mit diesem verdammten Handycap dann im Rennen wirklich tun kann und inwiefern es mich behindert, das weiß ich halt nicht - daher wird das morgen eine Fahrt ins Ungewisse ...

Mittwoch, 8. Juni 2011

Wieder mal Kulmbach

Ich war jetzt wieder mal in Kulmbach, diesmal nach einem Ruhetag. Was soll ich sagen? 41,4 km/h konnte ich gut mitgehen, habe mehrmals attackiert - aber hatte heute irgendwie kein Glück mit meinen Attacken. Ich hing immer alleine zwischen 1, 2 oder 3 Ausreißern und dem Feld. Besonders ärgerlich war eine Situation, wo vorne zwei Strullendorfer und Klaus von den Ramazzottis weggefahren waren. Ich setzte sofort nach und das Feld reagierte auch zunächst nicht. Die Strullendorfer im Feld hatten ja eigentlich auch keinen Grund bei zwei Leuten in der Ausreißergruppe. Ich konnte aber nicht zum Trio aufschließen, griff zwischendurch einen Punkt bei 'ner Wertung ab und wurde dann leider vom Feld geschluckt. Maik startete dann gleich eine Konterattacke, bei der einige Fahrer ebenfalls mitbeschleunigten, weshalb ich auch noch mitziehen wollte. Eine rennentscheidende Situation lag in der Luft. Leider stellte das Feld kurz darauf den Betrieb ein und ich war erstmal platt, wodurch das Übel seinen Lauf nahm.

Naja, wenigstens gab es diesmal keine Überrundung durch Maik. Aber die Fahrweise im Feld war heute schon ein bisschen merkwürdig. So hätte man z.B. nur noch ein kleines Loch zu dem Trio schließen müssen, nachdem man mich geschluckt hatte - stattdessen bummelte man erstmal und ließ dann Maik ziehen, der vor zwei Wochen das Feld überrundete. Aber MICH musste das Feld noch unbedingt schlucken, weil ich ja ein so unglaublich gefährlicher Fahrer bin. Maik hingegen lässt man ziehen. Wo ist da die Logik? Mittlerweile sollten doch eigentlich auch die Lizenzfahrer mitbekommen haben, was Maik drauf hat - und dass ich gar nix drauf habe. Also kann man mir doch ruhig mal 'ne halbe Runde Vorsprung genehmigen oder so ;)

Montag, 6. Juni 2011

Videos Pförring/Heilsbronn

Nachdem heute eine Sintflut durch Sulzbach wütete, lehnte ich mich umso genüsslicher zurück, denn nach all der Belastung der vergangenen Wochen ist so ein Ruhetag genau das richtige - auch wenn ich mir langsam ein paar kleine, winzige Gedanken über meine Laufmuskulatur mache. Ich konnte mich aber zu keiner Laufrunde aufraffen. Am nächsten "Ruhetag" muss ich mich dann wohl dazu zwingen. Vielleicht kommt ich aber auch langsam wieder in einen Rhythmus, bei dem ich mich nicht nach jeder Fahrt auf dem Rad nach einer Woche Erholungsurlaub sehne ...

Zwischendurch zwei Videos. Da wäre zum einen das Trainingsrennen aus Pförring:



Zum anderen hätten wir dann noch das witzige Bergkriterium in Heilsbronn:



Falls jemandem beim Betrachten des Hobbyrennens der Durchblick fehlen sollte: Der fehlte mir während dem Rennen auch! Ich sah erst im Video, wie kurz die Abstände zu Platz 3 und 4 am Ende eigentlich gewesen sind. So ein Hobbyrennen mit solch unterschiedlichen Leistungsniveaus habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Weiß der Geier, wie und wo das beworben wurde, denn mit um die 30 Fahrer war das ja generell ein gut besetztes Hobbyrennen. Nur die Qualität der Teilnehmer ging so dermaßen auseinander - und dann endet so ein Rennen eben im Chaos! Freue mich also schon auf die nächsten Hobbyrennen, bei denen das Leistungsniveau hoffentlich wieder ausgeglichener ist und man nur vereinzelt auf zurückgefallene Fahrer trifft, ansonsten aber ein klar erkennbares Hauptfeld vorfindet.

Sonntag, 5. Juni 2011

Bergkriterium in Heilsbronn

Ich komm an, fahr auf die Strecke - es geht voll in eine Abfahrt. WTF?!? Scharfe Rechtskurve mit leichter Kante wegen "Straßenbelagwechsel" und "ideal platzierten" Gullydeckeln (genau im Kurvenscheitel), danach geht es volle Kanne auf Kopfsteinpflaster und in eine super enge Zielkurve, in der das Kopfsteinpflaster durch 10 cm "Teer-Rampe" unterbrochen wird, wo man den Lenker aber mal so was von fest halten muss, damit man die Kontrolle über das Rad nicht verliert ... und dann komme ich zu Start/Ziel und will mir die Startnummer abholen. Da höre ich den Streckensprecher: Der Scherzvogel aus Strullendorf im letzten Jahr, der uns ein Rennen "auf Finalstart" verkaufen wollte. Bei der Nummernausgabe dann wieder ein WTF: Es gibt Nummernleibchen wie bei einem Laufwettbewerb. Hä?!?!?!? Das Teil deckte das schöne Trikot nahezu komplett zu und war natürlich aus total billigem Stoff. Nach kurzem WARMfahren habe ich das Teil erst mal wieder abgelegt, weil das wie in der Sauna war. Man merkte irgendwie, dass man in Heilsbronn zum ersten Mal ein Radrennen veranstaltet hat ...

Das Rennen selbst erinnerte mich dann ein bisschen an ein Radrennen durch eine nicht abgesperrte Fußgängerzone. Man ließ eine Armada Teilnehmer mit normalen Fahrrädern mit ca. 20 Sekunden Vorsprung los. Am Ende der Steigung (ja, denn jeder Abfahrt geht ja bekanntlich eine Steigung voraus) gab es dann schon die ersten Probleme mit diesen Hindernissen auf der Fahrbahn. Es waren zwar nur 10 Runden, aber es gab kaum eine Runde, in der man ohne Hindernis auf der Fahrbahn den Anstieg hochfahren konnte. Wer langsam fährt, fährt rechts am Rand - sollte man vor einem Hobbyrennen vielleicht mal erklären. Aber an so was denken die meisten Streckensprecher ja nicht, die labern nur jede Menge Schrott, aber sagen grundsätzlich nix Nützliches. Oder fast nie. Das Thema Rundenvergütung bei Sturz oder Defekt wurde z.B. gänzlich ignoriert. Aber dass der Streckensprecher ein Scherzvogel ist, hatte ich ja schon erwähnt?

Ein richtig bescheuertes Rennen, bei dem am Ende sogar noch Platz 5 raussprang. Aber auf der Website wurde im Vorfeld nirgendwo erwähnt, dass es ein Bergkriterium ist. Das war so eklig, dass ich mir jetzt schon wieder überlege, dass ich das Bergkriterium in Dachau doch wieder aus der Rennplanung werfe. Ich wollte dort zwar erst fahren, weil Altdorf gestrichen wurde, aber Bergkriterien sind so ziemlich die hässlichsten Rennen überhaupt. Zumindest für einen Anti-Kletterer wie mich. Da war ein Schnitt von 35,7 km/h wohl nach ganz brauchbar, schätze ich ...

Samstag, 4. Juni 2011

Video Schleiz und Prognose Heilsbronn

Hier das wenig spektakuläre Video zu Schleiz (man hätte bei so einer großen Runde idealerweise eine Kamera am Rad gebraucht, um die Action des Rennens einfangen zu können - ein Sponsor für eine solche Kamera darf sich gerne melden, hehe):



Prognose Heilsbronn: Es könnte gewittern ...

Freitag, 3. Juni 2011

Video-Update

So ... drei Videos stehen an, das erste habe ich jetzt online gepackt: Altenburg ...



Am Ende des Videos hatte ich leider keinen Platz mehr für den Schlussstand. Man könnte jetzt sagen: Okay, einfach ins offizielle Ergebnis blicken. Mag sein, dass man dort das offizielle Ergebnis lesen kann, aber der Schlussstand sah etwas anders aus:

Endstand:
1. Marek Bosniatzki (22 Punkte)
2. Matthias Helbig (12 Punkte)
3. Marko Grobleben (12 Punkte)
4. Alexander Otto (8 Punkte)
5. Benjamin Lehmbruch (6 Punkte)
6. Thomas Schmalz (5 Punkte)
7. Maik Böse (5 Punkte)
8. Rene Michalowitzsch (3 Punkte)
9. Sören Hamann (3 Punkt)
10. Rene Blas (1 Punkt)
11. Jan Scheibe
12. Christian Künast
13. Andy Jakesch
14. Stefan Eichhorn
15. Christoph Götz

Mein Beileid an Team Killerwade und Matthias Helbig. Bei Punktgleichheit ist laut WBs die Reihenfolge bei der letzten Wertung entscheidend, bei der mindestens einer der beiden punktgleichen Fahrer einen Punkt erzielt hat. Das wäre somit die Schlusswertung, wo Helbig vor Grobleben war - aber Grobleben genoss offensichtlich die "Heimbonus-Regel bei Punktgleichheit", also dass der Fahrer des ausrichtenden Vereins bei Punktgleichheit weiter vorne gewertet wird. Ob das bei einem Lizenzrennen auch so gehandhabt worden wäre? Ist schon ganz interessant, was man durch ein eigenes gedrehtes Rennvideo so alles herausfinden kann ...

Donnerstag, 2. Juni 2011

Platz 2 in Pförring

Okay, es war nur als Trainingsmaßnahme ausgeschrieben, aber einen 2. Platz hatte ich Anfang Juni noch nie. Ganz so schlecht kann die Form dann doch nicht sein, auch wenn die Besetzung des Starterfeldes im Rennen der Senioren 1 sicherlich nicht die Qualität von offiziellen Rennen oder vom Trainingsrennen in Pleisdorf hatte. Der Kurs an sich war nicht sonderlich selektiv, der Wind war schon die größte Schwierigkeit. Mir gelang es sehr gut, auf der windgeschützten Seite des Feldes zu fahren, denn egal wo man fuhr: Der Wind kam aus irgendeinem Grund immer von der Seite!

Ich führte gleich vom Start weg bis zur ersten Welle. Natürlich mit lockerer Pace, aber dem Fahrerfeld schien die Pace zu passen. Erst am Ende der ersten Welle wurde ich aus der Führung gegangen und wollte dann nachholen, was ich am Start nicht hinbekam: SAUBER ins linke Pedal einklicken. Beim Losfahren ging der Schuh nämlich ins Pedal, aber ohne Klick. Ich merkte dann auch gleich, dass der Winkel nicht stimmte. Ich war also nicht ganz richtig eingeklickt und hätte z.B. bei einem Sprint aus dem Pedal rutschen können. Außerdem fährt es sich mit verdrehtem Schuh nicht gut. Leider kam ich beim erneuten Einklicken nicht gleich ins Pedal, sondern rutschte über die nasse Pedalfläche - denn in Pförring regnete es zu Rennbeginn leider leicht. Und wohl gemerkt: Nur in Pförring! Die andere Hälfte der Rennstrecke war trocken.

Ich klickte dann erneut ein - und wieder ohne Klick und mit verdrehtem Winkel. Geht's noch?!? Also ein drittes Mal versucht, richtig einzuklicken - und endlich kam das lockere KLICK und ich war richtig im Schuh! Das war schon das größte Problem auf der ersten 10-km-Runde, die wir 5 Mal zu bewältigen hatten. Zu Beginn der vierten Runde wollte ich mal etwas attackieren, weil zwischenzeitlich eher Gruppentraining als Rennen angesagt war. Ich hatte also ein paar überflüssige Körner zu verbraten und konnte mich auch gleich vom Feld lösen. Leider fand sich kein Mitstreiter und ich kann so etwas eben nicht solo - zumal der Wind echt garstig war! Kaum war ich nicht auf der windgeschützten Seite des Feldes, sondern allein unterwegs, schon fühlte sich das gleiche Tempo fast doppelt so anstrengend an!

Alle sonstigen Attacken erfolgten normalerweise erst bei den "drei Wellen" der Querstraße des Dreieck-Kurses, was aber kein günstiger Zeitpunkt mehr für Angriffe war - zumal vorher eben zu locker gefahren wurde. Daher waren alle Fahrer noch ausgeruht und konnten jede Attacke mitgehen. Ein weiterer Grund dafür wurde mir in der 5. Runde klar, als ich etwas weiter vorne im Feld fahren wollte und daher auf der windanfälligen Seite bei den "drei Wellen" vorfuhr - der Wind! Das war echt ein großer Unterschied gegenüber der vier vorherigen Runden, in denen ich brav auf der windgeschützten Seite des Feldes fuhr. An eine Flucht war also kaum zu denken.

Es war nun klar, dass es eine Sprintankunft geben würde. Allerdings war das auch letztes Jahr bei der Mainfrankentour klar - und dort wurde ich eingebaut, weil ich zu früh zu weit vorne war. Diesmal wollte ich nicht zu früh vorne sein und blieb zudem knallhart auf der windgeschützten Seite, die in diesem Falle rechts war. Das barg zwar theoretisch wieder das Risiko, dass ich eingebaut werde, aber da man auf der linken Seite durch den starken Seitenwind deutlich mehr Kraft lassen musste, ging ich einfach davon aus, dass sich auf der rechten Seite doch eine Chance ergeben würde.

Kurz vorm Ziel fuhr dann ein Fahrer des ausrichtenden TSV Gaimersheim weg und zwei seiner Kollegen bremsten das Feld. An der Stelle war ich doch eingeklemmt, aber auf der linken Seite erbarmten sich dann drei Fahrer mit einem Vorstoß, was zur Folge hatte, dass auch die zwei Gaimersheimer wieder anzogen und sich dadurch eine Tür für mich öffnete. Ich fuhr zu den drei Fahrern vor, die das Tempo angezogen hatten, aber zögerte dort nicht lange, weil ich an den Punkt kam, den ich mir für die Sprinteröffnung ausgeguckt hatte. Ich sprintete also los und konnte von vorne in die Zielkurve fahren. Da ich in den vorherigen vier Runden aber immer am Ende des Feldes sehr langsam durch die Kurve bin, wusste ich nicht, wie ich sie nun bei Tempo richtig anfahre - und als ich sah, dass der Flüchtling vor mir in der Kurve an Boden gewann, war mir klar: Ich bin die Kurve falsch angefahren :(

Für den Sieg reichte es dann nicht mehr, obwohl ich zu Beginn der Zielkurve schon sehr nah am Sieger dran war, aber durch die schlechte Linie verlor ich zu viel Schwung und konnte dann froh sein, dass ich wenigstens meinen 2. Platz noch bis ins Ziel verteidigen konnte. Dabei musste ich noch von 13 auf 12 schalten, obwohl ich mir die 12 auf der leicht ansteigenden Zielgeraden und nach meinem "ersten Sprint" vor der Zielkurve gar nicht mehr zugetraut hatte. Aber hey - irgendwie konnte ich die 12 doch gut durchtreten und den Angriff des am Ende Dritten abwehren. Mit 13 hätte ich den 2. Platz auf keinsten halten können. Und mit 11? Tja, mit 11 wäre ich vielleicht "gestanden". Das brach mir ja letztes Jahr in Altenkunstadt das Genick - als ich beim 9. Saisonrennen auch auf Platz 2 fuhr. Und rechnet man die 4 Trainingskriterien in Kulmbach weg, dann war Pförring wieder mein 9. Saisonrennen! Krass, was? ;)

Der Durchschnitt lag übrigens bei 38,5 km/h, wobei wir mit 37 angefangen hatten. Also zum Ende hin zog das Tempo dann doch etwas an. Top-Speed - oh je, noch gar nicht nachgesehen. Dürfte aber nicht sonderlich hoch gewesen sein. Gewiss keine 82 km/h wie am Sachsenring ;)