Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Samstag, 29. Juni 2013

Zollernalbtour

Mittlerweile ist die inoffizielle Ausschreibung für die Zollernalbtour unter http://www.vr-zollernalbtour.de veröffentlicht worden. Die offizielle Ausschreibung auf rad-net fehlt noch, aber man kann sich bereits für die Jedermann-Rundfahrt anmelden. Da derzeit auch die Transalp läuft, möchte ich Rundfahrt-interessierte Jedermänner auch darauf hinweisen, dass es sich hierbei um ein Rennen "im deutschen Sinne" handelt - also mit abgesperrten Rennstrecken. Kein Harakiri im öffentlichen Straßenverkehr, sondern eine waschechte Etappenfahrt wie z.B. auch die heute beginnende Tour de France. Einziger Wermutstropfen ist, dass die 1. und 3. Etappe nur Rundstreckenkurse sind, aber die Königsetappe am Samstag ist ein waschechter Straßenrennkurs.

Ich selbst trainiere jetzt für eine Teilnahme auf der Maxi-Distanz, wo es auch eine Teamwertung gibt. Die große Frage ist halt noch, welches Team mich mitfahren lässt. ;) Da das Rennen in Baden-Württemberg ist, fehlen mir da noch die Kontakte, also meldet euch einfach. Das Gastfahrer-Prinzip wie oben beschrieben bleibt ja und ist vor allem für die Zollernalbtour verpflichtend: Alle Fahrer eines Teams MÜSSEN nämlich im gleichen Trikot fahren. Steht so in den Regeln. Also bräuchte ich freundlicherweise ein Leihtrikot für die Dauer der Etappenfahrt. ;)

Donnerstag, 27. Juni 2013

Richtung 60

Nach dem Kriterium im thüringischen Meiningen, wo man sich zeitgemäßer Kameratechnologie bediente und das Ergebnis dadurch entgegen der bei offiziellen (!) bayrischen Kriterien mittlerweile schon fast "traditionellen" Ergebnis-Lotterie korrekt erfasst wurde, stand Dienstag mal wieder ein Dienstagabend-Kriterium in Kulmbach auf dem Plan. Offiziell ja nur Trainingsmaßnahme, aber inoffiziell die bayrischen Kriterien mit der geringsten Fehlerquote im Ergebnis. Dabei sitzen da nicht gleich 3 oder 4 Leute herum und versuchen die Rückennummern in der richtigen Reihenfolge zu erfassen, sondern Matthias Kraft vom ATS Kulmbach macht das stets ganz allein und mit scharfem Adlerblick. Es ist beschämend für die offiziellen WAVs bei den offiziellen bayrischen Kriterien, dass sie die Ergebniserfassung nicht annähend so gut hinbekommen und ich mittlerweile schon von einer Ausnahme sprechen würde, wenn ein Ergebnis mal korrekt wäre - vor allem, wenn meine (!) Platzierung im Ergebnis korrekt wäre. Insofern wollte ich nur erwähnen, dass ich mich zwar für Altenkunstadt und Strullendorf angemeldet habe, aber dort mit einer Ergebnis-Lotterie rechnen werde. Ich wage mal einfach eine Prognose: In Altenkunstadt wertet man mich mit einer Runde Rückstand und in Strullendorf tauche ich gar nicht im Ergebnis auf. Aber mal sehen, welche Ergebnisse ich auf der Straße einfahren werde - und dort liegt nun mal die Wahrheit: auf der Straße!

In Kulmbach ging es auf der Straße diesmal endlich gemütlicher los. Ein 38er-Schnitt, das passte doch mal. Beim ersten Wertungssprint hatte ich eine gute Ausgangsposition, verspielte sie aber, weil die Beine im Sprint einfach nicht den richtigen Druck aufs Pedal brachten - Platz 6, schätze ich. Beim zweiten Wertungssprint eigentlich wieder eine gute Ausgangsposition, aber kurz vorm Ziel schoss Kollege Jetschina an mir vorbei - und verdrängt mich auf Platz 5. Es lief einfach nicht im Sprint, der Top-Speed, der dieses Jahr bei meinen ersten beiden Teilnahmen am Dienstag nur bei 54 bzw. 56 km/h gipfelte, war einfach zu gering. Und was tut man, wenn der Top-Speed zu gering ist? Genau: Man versucht zu attackieren.

Einmal versuchte ich das genau nach einer Wertungsabnahme. Ich sprintete nicht mit, konnte mich aber dennoch recht weit vorne aufhalten. Dadurch konnte ich gleich nach der ersten Kurve zu einer Attacke antreten. Auf der langen Gegengeraden gesellten sich drei Fahrer hinzu, darunter auch Maik. Hmmm. Vermutlich war das in der Situation eher schlecht, denn wenn Maik mit dabei ist, reagiert das Feld normalerweise sofort. Ich hing jedenfalls in dem Quartett und machte mir schon Sorgen, weil das Tempo für mich selbst im Windschatten langsam am Limit war. Wie sollte ich da noch meinen Teil der Tempoarbeit übernehmen können? Die Frage stellte sich aber nicht weiter, weil Maik kurz vor der 3. Kurve die Führungsarbeit übernahm und das Tempo gleich mal um gefühlte 2 km/h anzog - 2 km/h zu viel für mich. Ich konnte das Hinterrad meines Vordermannes nicht mehr halten, natürlich zum Verdruss des Fahrers hinter mir, weil ich an 3. Stelle fuhr. Ich fuhr aber sofort zur Seite und deutete an, dass ich platt bin, damit der Fahrer hinter mir wenigstens so schnell wie möglich reagieren konnte. Immer noch besser für ihn, als wenn ich erst mal ein größeres Loch hätte entstehen lassen. Aber seinen Unmut kann ich natürlich dennoch verstehen.

Das Fahren am Limit machte sich dann auch schon bald durch Übelkeit vom Magen her bemerkbar. Ich hing dann viel am Ende des Feldes herum. Mittlerweile hatten wir wieder fast einen 41er-Schnitt. Teilweise fuhr ich einige Minuten lang sogar mit einem kleinen Loch zum letzten Fahrer des Hauptfeldes, also quasi im Wind. Immer kurz vorm kompletten Wegplatzen. Zum Glück zog das Feld nicht durch und ich konnte mich wieder ins Feld einreihen. Ab der Stelle hielt ich das jeweilige Hinterrad meines Vordermanns besser und spürte auch deutlich den Vorteil des Windschattens. Ich rollte nun langsam wieder besser mit, auch wenn mich ein Problem die ganze Zeit begleitete: Die Durchblutung in meinen Füßen war irgendwie gestört. Ich werkelte so viel wie nie zuvor an meinen Schuhen herum. Nachdem ich sie immer lockerer gemacht hatte, zog ich sie zum Ende hin doch wieder an, weil sie schon so locker waren, dass die Kraftübertragung immer schlechter wurde.

Die Rennsituation zum Ende war mir nicht ganz klar. Zwischen war Maik solo vorne weg, dahinter erkannte ich zwei schwarze Trikots auf der Verfolgung. Etwas später sah ich ein schwarzes Trikot von vorne zurückkommen und am Ende der langen Gegengeraden sah ich Maik um die Kurve biegen, konnte aber nicht erkennen, ob er weiterhin solo unterwegs war. Bei der Schlusswertung verspielte ich zwischen Kurve 3 und 4 eine gute Ausgangsposition, sprintete aber dennoch mit - und zum ersten Mal in diesem Jahr war plötzlich dieses optimale Sprintgefühl vorhanden, diese optimale Körperspannung. Dadurch konnte ich meinen Top-Speed auf 59,0 km/h (nur 0,5 km/h unter meinem persönlichen Rekord in Kulmbach!) pushen und noch als Zweiter des Hauptfelds ins Ziel fahren. Wie sich herausstellte, war Maik mit einem Begleiter, vermutlich mal wieder Juri, unterwegs - ich staubte also noch 2 Punkte ab. Bestes Saisonergebnis in Kulmbach also, Platz 10 in der Tageswertung. Aber platt ...

Insofern denke ich auch, dass ich nächsten Dienstag auslassen werde. Ich sollte etwas mehr Wert auf Trainingskilometer legen und mein Kraftausdauer-Training vorantreiben. Nächste Woche ist ja auch das Wochenende mit Altenkunstadt und Strullendorf. Aber der Fokus muss auf dem Kraftausdauer-Training liegen, damit ich Berge besser hochkomme. Die Zollernalb-Rundfahrt Ende August ist das Trainingsziel. Vor allem jetzt, nachdem ich erfahren musste, dass das Hobbyrennen bei meinem "Heimrennen" in Altdorf leider gestrichen wurde.

Die Serie in Kulmbach bringt mich dieses Jahr jedenfalls jedesmal mehr ans Limit als in den letzten beiden Jahren. Bei meinem geringen Trainingslevel droht hier ein großer Substanzverlust. Und eine gute Platzierung in der Gesamtwertung ist ja eh nicht mehr drin. Und wieso isses schon wieder so kalt?!?!?!?

Sonntag, 23. Juni 2013

...

:(

Sonntag, 16. Juni 2013

Dusselig

Mittwoch wurde ich angerufen, ob ich bei 'nem AH-Spiel am Donnerstag mitspiele. Eher ungern, aber hab dann dennoch zugesagt. Seither laufe ich mit Schwindelgefühl durch die Gegend, an Sport ist erst mal nicht zu denken. Insofern ist es auch unwahrscheinlich, dass ich Dienstag in Kulmbach starten kann. Sonntag in Meiningen ist daher auch fraglich. Wieder eine Trainingspause - hatte ich davon das letzte Jahr über nicht schon genug? Bis Saisonende spiele ich kein Fußball mehr, zumindest keine AH-Spiele mehr. Bei 3 von 4 Einsätzen ging es nicht gut für mich aus, bei 2 Einsätzen in der Reserve hingegen gab es keine Probleme. Aber Fußball werde ich jetzt nur noch ab und zu trainieren, bis Saisonende lass ich mich nicht mehr zu Spieleinsätzen überreden.

Dafür bekomme ich meine Knieprobleme langsam in den Griff. Das Tractuc-Iliotibialis-Syndrom hat mir das Leben schwergemacht, auch als Radfahrerknie bekannt. Ich hatte ja bei beiden Knien an unterschiedlichen Stellen Schmerzen, aber die Ursache ist auf beiden Seite eine Verhärtung des äußeren Oberschenkelmuskels gewesen. Dadurch zog der einfach zu stark, was bei meinem linken Knie zu einer Verschiebung der Kniescheibe und somit zu einer Reizung der Patellasehne führte, bei meinem rechten Knie fing halt die Sehne des Oberschenkelmuskels an zu springen/reiben. Erkannt wurde das nicht durch einen Arzt, sondern durch meinen Physio. Also bei Knieproblemen ist es fast besser, sich den Gang zum Arzt zu sparen und erst mal einen Physio aufzusuchen. Was sagt das über die deutsche Ärztelandschaft? Naja, das überlasse ich jedem selbst zu entscheiden. Jedenfalls hat der Physio mir den Muskel weich gemacht, was sehr schmerzhaft ist, und durch Dehnübungen muss ich versuchen, dass der Muskel nicht erneut so stark verhärtet. Gut möglich, dass man dann 1x pro Jahr zum Physio "zur Wartung" muss, damit das nicht wieder neu aufbricht. Jetzt fragt man sich vielleicht, warum Profis solche Probleme nicht bekommen, obwohl die ja noch viel mehr Rad fahren, sich aber nie dehnen. Tjaaaaaaa ... die werden ja nach jedem Einsatz vom Physio durchgeknetet. ;)

Donnerstag, 13. Juni 2013

Level 42

Es gab mal eine Band namens Level 42. Was hat das jetzt mit diesem Blog-Eintrag zu tun? Naja ... innerhalb von 8 Tagen habe ich jetzt bei meinen ersten beiden Teilnahmen an der Dienstagabendserie in Kulmbach gleich genauso oft einen 42er-Schnitt wie in den ersten beiden Jahren zuvor gehabt. Da kann man nur klar sagen: Das Level, auf dem die Rennen dieses Jahr gefahren werden, ist höher. Tja, und das ist eben ein Level mit Durchschnittsgeschwindigkeit 42 -> Level 42 ;)

Auf dem Weg nach Kulmbach schüttete es in Bayreuth plötzlich wie aus Eimern, aber ich war ob des blauen Himmels über Kulmbach positiv gestimmt. Als ich ankam waren die Straßen schon am Abtrocknen und ich verfuhr wie eigentlich bei jedem Rennen in dieser Saison bisher: Ich ließ mir meine Zeit, um mit dem Einrollen zu beginnen. 5 oder 6 lockere Runden mussten genügen. Wenigstens waren die Straßen schon fast komplett trocken. Gleich zu Rennbeginn zeichnete sich aber schon wieder ein ähnlich flottes Rennen wie in der Vorwoche ab. Irgendwer knallte noch vor der ersten Kurve voll los und die ganze Büffelherde zog nach - inklusive des Büffels, der diese Zeilen hier verfasst, versteht sich. ;)

Ausreißversuche wurden wieder gnadenlos gekontert und somit konnte ich nur versuchen, an meiner Tempohärte in den Wertungsrunden zu arbeiten. Und das klappte bei den ersten beiden Wertungen durchaus einen Tick besser als in der Vorwoche. Ich war nicht mehr ganz hinten, sondern ungefähr in der Mitte des Feldes - Tendenz Top 10. Nach der zweiten Wertung fragte mich Bianca dann noch mit ganz entspanntem Atem, wie es mir denn gehen würden - ja, äh ... ich konnte irgendwie nur irgendwas in der Form von "keine ... Luft ..." zurückhecheln, denn mehr Luft zum Reden hatte ich einfach nicht. An so etwas kann man dann auch einen klaren Leistungsunterschied erkennen. Die eine kann sich mit ruhigem Atem unterhalten, der andere ist am Limit und kämpft ums Überleben ...

Umso wundersamer verlief dann die dritte Wertung. Ich war plötzlich in einer Ausgangsposition, um um die Punkte mitzusprinten! Die ersten drei Fahrer waren zwischen Kurve 3 und 4 aber zu schnell, ich konnte das Tempo nicht ganz halten. Daher ging es nur noch um Platz 4 und einen winzigen Krümel für mich, den ich aber auch verteidigen konnte. Ich sah mich nicht richtig um, nutzte nur den "Sprinterspiegel" und sah kein Vorderrad an mir kleben - das musste reichen und tat es auch. Somit war die Steigerung zur Vorwoche schwarz auf weiß belegt.

Bei der vierten Wertung war ich wieder zu weit hinten, aber dennoch einigermaßen vorne dran. Ich sah Klaus mit dynamischen Tritt an mir vorbeifahren und dachte mir gleich "Der probiert es jetzt" - und das tat er auch. Ich wartete aber kurz, wie die Reaktion der anderen Fahrer sein würde. Als einer gleich mitsprang, sprang ich an dessen Hinterrad. Es kam dann sogar noch ein vierter Fahrer hinzu. Vielleicht zu viel? Kurz darauf war sogar noch ein fünfter Fahrer dabei. Eine Runde lang ging das gut, aber ich war schon am Platzen. Bei einem Blick zurück sah ich auch das Feld als Perlenkette nicht weit hinter uns. Wir konnten uns einfach nicht lösen, also brach ich ab, damit ich mich irgendwie ans Ende des Feldes würde dranhängen können. Das klappte auch mit Ach und Krach.

Der Rest war dann ähnlich: In den Wertungsrunden war ich weiter vorne dabei als in der Vorwoche, aber erneut um Punkte mitsprinten konnte ich kein einziges Mal. Der Schnitt war in der ersten Rennhälfte fast ständig so bei 42,0, aber zum Rennende hin zog das Tempo noch mal an. Im Ziel waren es dann 42,3 km/h. Schon komisch irgendwie, denn meistens werden Kriterien in der zweiten Rennhälfte eher etwas langsamer. Letzte und diese Woche wurden die 40 Runden aber generell sehr gleichmäßig flott gefahren. Mir fällt aber auch auf, dass weniger Hobbyfahrer und ältere Fahrer als speziell vor zwei Jahren noch am Start sind. Viele junge, dynamische Fahrer, die nur so vor Energie strotzen. Das trägt zur diesjährigen Hatz wohl auch bei. Umso erfreulicher war dieser eine Gnadenpunkt für mich, der mir Platz 12 und somit 4 Punkte für die Serie einbrachte. Beim Top-Speed kann ich aber immer noch klar zulegen: Letzte Woche 54 ohne Sprint, diesmal 56 mit Sprint - ich war letztes Jahr schon kurz davor, die 60er-Schallmauer zu durchbrechen. Nur es mangelt mir durch den Trainingsrückstand einfach an so vielen Dingen ... Antritte, Sprint-Training, Kraftausdauer ...

Tja, aber dennoch konnte ich diese zwei flotten Rennen im Hauptfeld überleben. Und auch das sei noch mal gesagt: 2011 42,7 km/h mit Puls 167, 2012 42,9 km/h mit Puls 170, letzte Woche 42,6 km/h mit Puls 167 und diese Woche 42,3 km/h mit nur noch Puls 163. Der Trainingsrückstand macht sich nicht bemerkbar. 2011 hatte ich als niedrigsten Puls sogar 164 mit ungefähr 40,5 km/h (2x) und letztes Jahr Puls 163 (auch 2x) bei ebenfalls ungefähr 40,5 km/h. Da könnte man meinen, dass 42,3 km/h mit Puls 163 auf ein besseres Leistungsniveau hindeuten als in den letzten beiden Jahren. Nur kann man das auch nicht wirklich 1:1 vergleichen. Dieses Jahr wird sehr konstant schnell gefahren und ich bin viel im Windschatten (auch wenn eine Perlenkette nicht so viel Windschatten zu bieten hat). In den letzten beiden Jahren war es ein ständiger Wechsel zwischen Bummeln und Anreißen - und Angreifen. Denn ich habe ja auch nicht gerade selten zu Fluchtversuchen angesetzt. Das ist dann natürlich eine unwirtschaftlichere Fahrweise. Und dann wäre da noch eine weitere Sache, die zu diesem Durchschnittstempo bei diesem im Verhältnis zu den beiden Vorjahren etwas niedrigerem Pulsniveau beigetragen hat: Ich komme besser durch die Kurven. Früher habe ich in Kurven eher immer ein paar Meter verloren und musste dann aus den Kurven heraus sehr häufig sehr hart antreten, einfach nur um dranzubleiben. Dieses Jahr fahre ich kurze Löcher vor Kurven gar nicht mehr zu, sondern halte nur den Abstand und schließe die Lücke dann in der Kurve. Teilweise überhole ich sogar in der Kurve. Und ich komme dabei natürlich auch mit mehr Schwung aus der Kurve raus und muss daher nicht so hart antreten. Dadurch spare ich Kurve für Kurve Körner im Vergleich zu den Vorjahren.

Nur wieso bin ich in den Kurven plötzlich besser? Trainingsrückstand, daher erst letzte Woche in die Serie eingestiegen, also eigentlich kaum "Kurvenpraxis" gehabt dieses Jahr. Ich könnte mir vorstellen, dass das mit meiner relativ langen Pause zu tun hat. Seit Mitte August letzten Jahres bis ... naja ... Mitte Februar bin ich kaum gefahren. Mir fiel dann im Training schon mal auf, dass ich in Schlicht beim Abbiegen auf Kopfsteinpflaster wie auf einer normal asphaltierten Straße abgebogen bin. Keine Angst und auch kein Wegrutschen des Hinterrads. Es fühlte sich an wie auf Schienen, es fühlte sich sicher an. Und das ist wohl der Schlüssel: Die Verunsicherung ist einfach verschwunden, ich habe wieder die gleiche Leichtigkeit wie damals als ich angefangen habe. Das Selbstvertrauen ist einfach vorhanden, fahrtechnisch dürfte ich mich kaum verbessert haben. Es macht einfach richtig Spaß, schnell durch Kurven zu fahren. Und Unebenheiten wie leichte Bodenwellen, diese Steine für den Regenabfluss am Straßenrand oder Gullydeckel jucken mich auch nicht sonderlich. Drum habe ich mich auch für das Kriterium in Meiningen angemeldet - ich sollte dieses Selbstvertrauen einfach nutzen, um auch mal einen "richtigen" Podestplatz einzufahren. Zwei AK-Podestplätze habe ich diese Saison ja schon erzielt, aber AK-Wertungen zählen halt nicht so richtig ;)

Mittwoch, 5. Juni 2013

Erster Kulmbacher Dienstag 2013

Gestern wagte ich mich erstmals in diesem Jahr zur Dienstagabend-Serie in Kulmbach, wo ich mein ambitioniertes Ziel einer Top-Ten-Platzierung natürlich schon längst begraben konnte. Die ersten 5 Termine musste ich sausen lassen und man hat ja nur 3 Streichergebnisse. Dann kommt auch noch dazu, dass die Rennen im Laufe der Serie immer härter werden und ich somit immer zunehmend schlechter abschneide.

Doch zunächst mal noch ein paar andere Dinge. Wegen dem "ersten Feedback" zu Kulmbach und Nürnberg wollte ich noch sagen, dass ich die Video noch nachreichen wollte und evtl. so was ähnliches wie ein Ergebnis für Kulmbach. Außerdem noch 'n paar Worte zu Nürnberg. Und dann wollte ich noch darauf hinweisen, dass die Freie Presse in Reichenbach über das erfolgreiche Abschneiden des Radsportteams Reichenbach in Schleiz berichtet hat:



Nun aber zum gestrigen Dienstag. Am frühen Morgen hatte ich nach langer Wartezeit endlich einen Termin beim - nein, kein Arzt - Physiotherapeuten. Wie sich herausstellte, hatte ich eine Blockade des Wadenbeinköpfchens. Das also verursachte die springende Sehne und die Schmerzen im rechten Knie. Ursache dafür war aber wiederum eine Verhärtung des äußeren Oberschenkelmuskels, der jetzt ähnlich wie der linke aufgelockert werden muss. Und dann stets brav dehnen, damit er nicht wieder so verhärtet.

Wenn man jetzt denken sollte, das solche Probleme etwas für Ü30-Fahrer sind, dann stimmt das nicht so ganz. In Kulmbach erzählte mir doch tatsächlich ein U19-Fahrer, dass er auch solche Probleme mit der Oberschenkelmuskulatur hat. "In dem Alter", fragt man sich da?!? Tja, aber so isser halt, der Juri ... fährt ja auch schon so schnell und gut wie z.B. der Maik, der ebenfalls Ü30 ist und mit Juri gestern nach der ersten Rennhälfte auf und davon düste. Wer der Dritte im Bunde war, weiß ich nicht, aber in der letzten Runde haben die uns fast noch eingeholt.

Tja, und damit ist schon einiges vorweggenommen. Ein Spitzentrio, das sich nach halber Renndistanz bildete, machte das Podest also unter sich aus. Und da "wir" fast eingeholt wurden, kann man sich auch ausmalen, dass ich es wie schon beim offiziellen Kriterium irgendwie mit dem Hauptfeld über den Zielstrich geschafft habe. Doch der Weg dahin war ein anderer. Gleich vom Start weg wurde Tempo gefahren ... weil gleich vor der 2. Kurve die erste Attacke erfolgte. Und dann hagelte es Attacke nach Attacke, aber das Feld wollte niemanden fahren lassen. Vor allem Maik nicht, der dieses Jahr schon 2 Siege auf dem Konto hat. Da gab es auch gleich sofort die Rufe "DEN NICHT FAHREN LASSEN, SOFORT HINTERHER!!!". Ja, der Maik ... während man bei den Hobbyrennen der letzten Jahre immer wieder den Eindruck hatte, dass den fast niemand kennen würde, weil das Feld bei seinen Attacken nur selten reagierte (und dann hinterher immer ganz baff war, dass er uns überrundet hat), so trägt er bei der Dienstagabendserie eine riesige Zielscheibe auf seinem Rücken. Als Maik früh zum wiederholten Male angriff, kam auch ein Kommentar in der Form von "Der kann einfach nicht vernünftig fahren!" - die Stimmung im Feld schien da schon leicht gereizt. Nur muss man halt drei Dinge dazu sagen:

1. Das hat Maik die letzten Jahre über bei den Hobbyrennen auch gemacht, aber da wurde das von den Teilnehmern eher hingenommen. Er war halt einfach besser - Punkt, fertig.
2. Es sind nunmal Trainings-RENNEN und nicht Trainings-RTFs ;)
3. Maik fährt auch bei der Dienstagabendserie mittlerweile im 3. Jahr mit, also sollte man dort wissen, wie er fährt.

Ich fand das alles also ein bisschen übertrieben, diese leicht gereizte Stimmung gegen Maik. Da ist einer, der die letzten Jahre Hobbyrennen gefahren ist und jetzt Lizenzrennen fährt - genau das wünscht man sich ja eigentlich immer von allen guten Hobbyfahrern, aber nicht alle machen den Umstieg. Und wenn Maik jetzt noch 'ne Schippe drauflegt, dann ist das auch vollkommen gut und richtig. Ich persönlich sehe da auch überhaupt kein Problem. Es gab auch in den letzten zwei Jahren immer wieder starke Fahrer, die dort im Laufe des Rennens vorne rausfahren und uns überrunden konnten. Maik ist halt keiner, der sich ständig nur im Windschatten versteckt und dann bei den Punktesprints urplötzlich auftaucht, nur um sich nach der Wertung gleich wieder im Windschatten zu verstecken. Die offensive Fahrweise ist doch eigentlich genau das, worum es bei einem Rennen gehen sollte.

So, nachdem ich mal eben meine Verwunderung gegenüber der "Antipathien" gegen Maik zum Ausruck gebracht habe, wieder zum Rennverlauf zurück. Es wurde also ständig attackiert und dann hatten wir ja auch noch alle 4 Runden eine Wertung. Das Tempo bewegte sich meistens bei 42,7 km/h. Ich sah nur selten einen anderen Wert auf meinem Tacho (also als Durchschnittsgeschwindigkeit, meine ich). Vermutlich hört sich das jetzt etwas schnell an - und genau das war es halt auch. In den Wertungsrunden kam ich dann kaum mit und konnte dementsprechend auch nicht mitsprinten. Aber irgendwie blieb ich dennoch ständig im Feld drin. Die Kurven ließen sich auch gut fahren. Ich habe im Endeffekt nur ein einziges Mal die 2. Kurve scheiße angefahren und kam dann sehr weit raus Richtung Hecke, aber das wär's auch schon. Ich komme dieses Jahr generell irgendwie ganz gut um die Kurven.

Ich wäre aber nicht der Fahrer mit dem Motto "Lieber vorn verrecken als sich hinten zu verstecken", wenn ich nicht doch mal ein paar Sekunden des "Bummelns" (wirklich gebummelt wurde diesmal eigentlich gar nicht - es wurde halt gelegentlich mal für ein paar Sekunden nicht voll gefahren) dazu genutzt hätte, um wenigstens ein einziges Mal anzutreten und zu schauen, was sich ergibt. Pascal sprang nach kurzer Bedenkpause auch noch mit, aber schien ähnlich wie ich drauf zu sein. Sprich: Die Beine gaben eigentlich nix für eine Flucht her. Angegriffen hatte ich nach der 1. Kurve, noch vor der 3. Kurve war das Unternehmen wieder beendet. Das war im Endeffekt aber nicht das einzige Mal, dass ich die Nase in den Wind hielt, auch wenn es das einzige Mal an der Spitze des Rennens war. Nachdem sich das Spitzentrio verabschiedet hatte, fuhr ich teilweise auch mal kurz durch die Führung, konnte aber nie allzu lange im Wind bleiben und musste schon recht bald wieder abgeben. Bei meinem Trainingsrückstand ist das aber wohl das normalste auf der Welt gewesen. Es war für mich überraschend genug, dass ich mit 42,6 km/h ins Ziel rollte. Das war nach 42,7 km/h vor 2 Jahren und 42,9 km/h im Vorjahr das drittschnellste Rennen, das ich in Kulmbach mitgemacht habe! Die 42er-Rennen waren übrigens einmalige Ausnahmen in den letzten beiden Jahren - zumindest bei meinen Teilnahmen. Ansonsten hatten wir immer 40er oder 41er Schnitte. Ich bin jetzt ehrlich gesagt schon ein bisschen besorgt, wie das die nächsten Dienstage weiterlaufen wird ...

Montag, 3. Juni 2013

Ziel erreicht: Teamsieg in Schleiz!

Bei meinen bisherigen drei Rennen der Saison fiel das Warmfahren aufgrund der nassen Straßen immer recht kurz aus. Das sollte sich in Schleiz wiederholen. Am Start schüttete es wie aus Eimern, also verlief das Umziehen in aller Ruhe. Um 9 hatte der Regen aber aufgehört und man sollte sich doch so langsam etwas einrollen. Aber wie für mich bei Transponder-Rennen schon fast üblich, vergaß ich das Anlegen eben jenes Transponders - und auch noch die Rückennummer. Da wurde es doch etwas hektisch, zumal dem Transponder, der in Schleiz immer an den Lenker kommt, ohne Kabelbinder kam. Zum Glück war ich heute aber wie schon letzte Woche Gastfahrer fürs Radsportteam Reichenbach (bin ja "freischaffender Gastfahrer" dieses Saison, wie schon angekündigt und hier im Blog etwas weiter oben auch permanent erklärt), also ging das mit helfenden Reichenbacher Händen ruckizucki und ganz lockerflockig.

Die Taktik war eigentlich klar, denn die erste längere Steigung noch auf dem Dreieck selbst wird bekanntermaßen immer gleich volle Kanne gefahren. Für gut durchtrainierte Kletterasse kein Problem, für waschechte Hobbyfahrer aber immer gleich zu Rennbeginn eine große Herausforderung. Also für Kay und Jens hieß es aufmerksam zu bleiben und mitzuspringen, falls jemand attackiert, für den Rest ging es um ein möglichst kompaktes Zusammenbleiben zwecks Teamsieg. Wir waren mit zwei Teams gestartet, aber beide nicht voll besetzt. Wenn ich das jetzt richtig überblickt habe: 5 Fahrer in Team 1, 6 Fahrer in Team 2. Leider lief bei der Anmeldung wohl etwas bei Jens falsch, dadurch wurde er am Ende für keines der Teams gewertet. So viel kann ich vorwegnehmen ...

Wie die Jahre zuvor orientierte ich mich vom Start weg nach vorne, um beim Abbiegen in die erste der gefühlten 30 Abfahrten auf der 30er-Strecke (denen natürlich gefühlte 30 Steigungen vorausgingen) von vorne runterrollen zu können. Das lief auch wieder optimal und ich konnte die erste kurze Steigung relativ kontrolliert fahren, ohne overpacen zu müssen. Eigentlich gut zum Einrollen. In der zweiten, schon deutlich längeren Steigung, wurde es dann recht schnell haarig. Mehrere schnellere Fahrer fuhren an mir vorbei und mein Gefühl sagte mir, dass hinter mir schon ein Loch sein könnte. Also drehte ich mich vorsichtshalber um, bevor ich mich weiter zurückfallen ließ, und sah tatsächlich, dass ich schon der letzte Fahrer der entstandenen Spitzengruppe war. Also ging nix mehr mit meiner Standard-Kletterstrategie, also mit meinem eigenen Tempo. Stattdessen musste ich jetzt schon in den roten Bereich, um mich einfach nur über die Kuppe retten zu können. Dort war es dann zunächst ganz gut, dass ich der letzte der Spitzengruppe war, denn plötzlich krachte es. Ich sah, wie auch einige Reichenbacher Trikots zu Boden gingen, hatte aber genügend Reaktionszeit, um die Sturzstelle zu umfahren. Danach dachte ich, dass wie in Thüringen sonst üblich erst mal kurz Tempo rausgenommen würde, um den gestürzten Fahrern die Chance zu geben, wieder Anschluss zu finden, falls sie das Rennen fortsetzen konnten. Doch war sonst in Thüringen zum guten Usus gehörte, erinnerte heute leider stark an die bayrische Mentalität: "Ey, da sind welche gestürzt - VOLLGAAAAAAAAAS!!!"

Es folgten nun einige Minuten, in den ich an jeder kleinen Welle den Anschluss verlor und mich danach wieder mühselig rankämpfte. Dieses Spielchen kann man aber nicht allzu lange mitspielen, wenn man dabei am persönlichen Limit fährt. Ich musste dann die 10-köpfige Spitzengruppe noch vor Tanna ziehen lassen, wurde aber von einem Verfolgertrio aufgerollt. Dahinter folgten sogar noch zwei weitere Fahrer und wir fuhren als Sextett in die Abfahrt nach Tanna. Und hier gab es dann wieder das schon fast gewohnte Bild: Ich legte mich einfach nur windschnittig auf den Lenker und ließ rollen - nach der Abfahrt drehte ich mich um und wunderte mich über die "Rückenfreiheit". Ich fuhr also gemütlich in die leicht ansteigende Straße nach Tanna rein und sammelte die in der Abfahrt zurückgefallenen Mitstreiter wieder ein. Die Steigung aus Tanna raus schmerzte dann wie immer erst nach dem Steilstück so richtig, weil sich die Straße bis zur Kreuzung dann immer noch so fies ganz leicht ansteigend hinzieht. Am Horizont meinte ich hier sogar noch die Spitzengruppe zu erkennen. Wie ich hinterher erfahren musste, zerfiel die Spitzengruppe aber bei Tanna und wir sahen wohl die 5 Fahrer, die hinter die ersten 5 Fahrer zurückgefallen waren. Wie selbst waren auch nur noch zu fünft, ein Fahrer ist in der Steigung aus Tanna heraus weggebrochen.

Krass war dabei, dass ein Fahrer mit Mountainbike in unserer Gruppe war - und richtig stark fuhr. Das war einer der gestürzten Fahrer vom Dreieck. Ich blicke bis heute nicht ganz, wieso der dann plötzlich auf einem Mountainbike unterwegs war, das vorne einen Transponder mit Kabelbinder dranhatte. Als er stürzte, saß er noch auf einem Rennrad. Ich schätze, es gibt einfach nichts, was bei einem Jedermannrennen nicht möglich ist. Hinter der Kreuzung bei Tanna ging es jedenfalls wieder in eine Abfahrt, also rollte ich wieder nach vorn. Brav in die Linkskurve und auch brav in die sofort folgende Rechtskurve - immerhin war es ja nass! Was auch sonst? 4 Rennen, 4 Mal nass, 4 Mal mit Beinlingen - gibt es auch Radrennen bei anderem Wetter? Jedenfalls spielte das Wetter nach der Rechtskurve zunächst keine Rolle, weil da doch tatsächlich drei Autos entgegenkamen. GEHT'S NOCH?!?!?!?!!? GEGENVERKEHR DIREKT HINTER EINER KURVE BEI EINEM RADRENNEN?!?!??!?!?!? Es war pures Glück, dass wir den Autos alle ausweichen konnten. Streckenabsicherung: INAKZEPTABEL!!! Und ja, die ganzen Großbuchstaben sind hier absolut angebracht. Wären die Autos schon etwas weiter gefahren, hätte ich nicht mehr ausweichen können. Bei einem Rennen rechnet man hinter einer Rechtskurve schließlich nicht mit Gegenverkehr und zieht immer auf die Gegenspur rüber. Meine Fresse ...

Aber auch das ist ein Radrennen: Wenn nix passiert, geht es gleich ganz normal weiter. Wir quälten uns dann Richtung Wernsdorf. Der üblicherweise unspektakulärste Abschnitt der 30er-Runde, der zwar auch nicht gerade zur Erholung dient, aber wo man normalerweise dennoch nicht Gefahr läuft, den Anschluss zu verlieren. In Wernsdorf dann die Zickzack-Kombination mit 3 Kurven bei leichter Abfahrt. Sagte ich Abfahrt? Ganz genau: Ich fuhr hier wieder von vorn. Schön vorsichtig angebremst bei der Nässe und die Gruppe sicher durch diese eigentlich haarigste Stelle auf der 30er-Strecke geführt. Danach ging es in die krasse Steilabfahrt nach Raila.

Hier setzte sich der Mountainbiker in Front, was mir ganz recht war. Ich fuhr dennoch an zweiter Stelle gut und sicher bergab und rum um die Linkskurve. Dann wie im letzten Jahr schön sanft in die Steigung rein, bloß nicht gleich voll reinknallen, denn die Steigung ist mit 1,5 km nicht zu unterschätzen. Da will man sich die Kräfte gut einteilen. Das gelang dem Mountainbiker sehr gut, denn er setzte sich bestimmt so 20-30 Sekunden von mir ab. Allerdings konnte ich mich meinerseits ebenfalls ungefähr eine halbe Minute von den anderen 3 Wegbegleitern absetzen. Durch den Wald hindurch kam ich dem Mountainbiker dann nicht näher, was recht frustrierend war. Er baute den Vorsprung sogar auf ungefähr 40 Sekunden aus, würde ich sagen. Ich selbst hielt ungefähr die halbe Minute auf meine Verfolger.

Als wir aus dem Wald rauskamen, konnte ich den Rückstand dann erstmals etwas verkürzen. Das gab mir nochmal Mut, um die letzte Abfahrt mit dem Kreisverkehr nochmal richtig druckvoll zu fahren. Auf der Zielpassage war der Rückstand aber immer noch bei 10 bis 15 Sekunden, doch der Mountainbiker stand jetzt fast. Er drehte sich auch nicht um. Vielleicht dachte er, dass er mich schon distanziert hätte? Tja, aber im Sprint konnte ich mit meiner dickeren Übersetzung dann souverän vorbeiziehen und auf Platz 11 ins Ziel fahren. Das war in der Endabrechnung sogar die zweitbeste Zeit für die Teamwertung und Platz 3 in meiner Altersklasse. In der Teamwertung reichte es bei uns für Platz 1, unser 2. Team hatte durch Sturz und Defekt aber leider drei Verluste, wodurch am Ende ein Fahrer fehlte, um in der Teamwertung gewertet zu werden.

Schnitt war bei mir 31 km/h und der Top-Speed fast 74 km/h - 2 km/h schneller als vor 2 Jahren bei Trockenheit. Das erklärt sich meiner Meinung nach durch die Streckenkenntnis. Der Top-Speed kann eigentlich nur von der Abfahrt runter nach Raila kommen - und vor 2 Jahren fuhr ich da wegen der fehlenden Streckenkenntnis noch sehr verhalten. Aber egal. Der Teamsieg war das Ziel und das wurde erreicht. Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche bei einer Siegerehrung dabei - und das alles als Halbinvalide. "Des passt scho' ..." ;)