Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Montag, 29. Dezember 2014

Es schneit und schneit und schneit...

So viel zum Wetter... ;)

Meine Suche nach einem festen Rad-Team für 2015 ist erst mal auf Eis gelegt. Ich hatte einige Male Probleme nach ca. 1 Stunde Belastung beim Fußball, sowohl im Training als auch im Spiel. Genauer gesagt: Der Herzschlag wurde unruhig. Ein 24-Stunden-EKG zwischendurch hat leider keinen Aufschluss über die Ursache gebracht, weil ich während dieser 24 Stunden aber auch absolut keine Probleme hatte. Ruhepuls 37 - also alles ganz normal. ;)

Eigentlich wollte ich ja bis Ende Dezember Gewissheit haben, weil der "Frühbucherrabatt" für die Urlaubsreise nach Schleiz am 31.12. Stichtag hat. Diese Bezeichnung ist einfach nur so dämlich. Es handelt sich um eine Startgebühr, verdammt nochmal! Da bucht man nichts. Jedenfalls werde ich noch keine Startgebühr zahlen, wenn ich gar nicht weiß, ob ich überhaupt noch Sport treiben kann. Das Problem tritt nur alle 2, 3 Wochen auf, kommt dann aber vollkommen ohne Vorwarnung - und immer nach ungefähr einer Stunde. Da könnte ich natürlich keine Rennen mehr fahren, weil ich nicht mal mehr trainieren könnte. Ich fahre ja nicht eine Stunde lang rüber ins Pegnitztal, wenn die Gefahr besteht, dass ich dann plötzlich wieder die Herzprobleme bekomme. Also werde ich Schleiz eben 5 Euro teurer "buchen", sobald ich grünes Licht hätte. Ich hoffe einfach mal, dass ich noch vor einem möglichen Herztod einen Termin bei einem Kardiologen bekomme. Was soll das überhaupt mal wieder?!? 5, 6 Wochen Wartezeit? Wenn man einen Arzt wegen Herzproblemen (!) sehen muss?!? Meine Fresse, was für ein tolles Gesundheitssystem...

Momentan kann ich durch den Schnee nicht mal Lauftraining machen, was derzeit meine einzige kleine konditionelle Belastungsmöglichkeit darstellt. Eine Entzündung am Herzmuskel konnte nach einer Blutuntersuchung immerhin schon mal ausgeschlossen werden, was das Problem an sich aber natürlich leider auch nicht behebt. Ich habe bei einer Google-Recherche schon feststellen müssen, dass ohne Feststellen der Ursache keine Gegenmaßnahme beschlossen werden kann - und dass die Feststellung einfach echt problematisch ist, weil sich das wohl nur dann diagnostizieren lassen würde, wenn das Problem gerade auftritt. Aber um die Zeit, zu der man Sport treibt, kann man ja zu keinem Arzt. Ein Teufelskreis...

Alles einfach richtig doof, weil meine Form schon auf dem gleichen Niveau wie letztes Jahr erst Ende Januar/Anfang Februar war. Gedanken habe ich mir zwischendurch dennoch gemacht, was ich nächstes Jahr tun könnte. Bei einem genaueren Blick in meinen Rennkalender fand ich nur 0 fest geplante Starts bei Hobbyrennen. Alles derzeit fest geplanten Starts sind bei Jedermannrennen. Ich komme auch generell nur auf 5 bisher eingetragene Hobbyrennen, die für einen Start in Frage kommen würden. Die Erfahrung der vergangenen Jahre haben mich einfach gelehrt, dass man stets die offiziellen Ausschreibung abwarten muss und es allein in Bayern mindestens einen Veranstalter gibt, der jedes Jahr ein Hobbyrennen anbietet, dieses aber im Winter grundsätzlich nie beim Verband anmeldet. Es könnten also noch einige Hobbyrennen angeboten werden, aber man möchte seine Saison ja dennoch einigermaßen planen können. Tja, und da fiel mir auf, dass ich mit C- und BC-Rennen mehr zusätzliche Startmöglichkeiten als mit Hobbyrennen hätte.- also neben den Startmöglichkeiten bei Jedermannrennen. Sollten meine Herzprobleme also zu lösen sein, tendiere ich derzeit zu einer C-Lizenz. Schwieriger als Jedermann- und teilweise Hobbyrennen sind die C-Rennen heutzutage ja auch nicht mehr - bei all den C-, B- und auch A-Fahrern, die mittlerweile auf eine Lizenz verzichten oder den Aufstieg konsequent verweigern.

Dienstag, 9. Dezember 2014

Team für Schleiz 2015

Wer meinen Blog verfolgt, der weiß ja schon, dass es in meinem für einen Hobbysportler nicht gerade kleinen Wirkungsbereich nicht gerade viele AKTIVE (!) Teams im Straßenradsport gibt, die für Hobbyfahrer ein Thema sind. Also mein Wirkungsradius von rund 250 km um meinen Wohnort herum ist ja wirklich nicht ohne. Bei einem Leistungssportler wäre das sicherlich anders, aber ich bin eben nur ein Hobbysportler. Mir ist natürlich klar, dass manche Hobbysportler dennoch teilweise sogar bis in Ausland fahren, um an einer Veranstaltung teilzunehmen - allerdings tun die das dann auch nur selten, weil das dann schon aufwendig genug ist. Für 2, 3 Wettkämpfe im Jahr lohnt sich aber der Trainingsaufwand gar nicht, drum fahre ich eben lieber regelmäßig Rennen. Und genau daher kann mein Wirkungsbereich nicht noch größer sein, sonst "wirste ja deppert"! ;)

Ich hatte auch schon des öfteren gesagt, dass es so ein Team, das idealerwiese aus der Nürnberger Region käme, erst noch gegründet werden müsste. Das ist meines Wissens nach immer noch nicht geschehen. Für Schleiz 2015 rennt mir daher langsam die Zeit davon, drum blogge ich einfach mal zu dem Thema. Ich will ja nicht mehr die Kurzdistanz fahren, weil die zu selektiv geworden ist. Wenn da teilweise B-Klasse-Fahrer gleich am Anfang voll Gas geben, dann brichst du als Hobbyfahrer eben schnell an der ersten richtigen Steigung weg. Das ist einfach so, aber nachdem mir das in Schleiz 3 Jahre hintereinander passiert ist, habe ich einfach keinen Bock mehr auf diesen Scheiß!!! Da müssen sich manche Leute, die sich gegen Gleichstarke nicht durchsetzen können, halt mit schwächeren Leuten messen und fühlen sich dann wer weiß wie toll. Wenn ich unter den ersten 20 über die Kuppe komme und dann schon abgehängt bin, dann ist das einfach Blödsinn. Auf der Mittelstrecke wäre ich unter den ersten 20 locker noch im Hauptfeld drin. Dass die Mitteldistanz so gesehen für einen Hobbyfahrer leichter zu fahren sein dürfte als die Kurzdistanz, ist natürlich Schwachsinn - aber eben auch die Realität. Ebenfalls Realität ist aber, dass man für die Mitteldistanz eigentlich schon bis 31.12. gemeldet haben soll, um wenigstens ein paar Euro zu sparen. Die Startgebühr für die Mitteldistanz ist ja nicht gerade ohne.

Also ich würde jedenfalls wie immer gerne die Teamwertung mitfahren. Ich werde keine Spitzenzeit beisteuern, aber bin immer gut dafür, die dritt- oder viertbeste Zeit beizusteuern - also gut genug, um zum Teamerfolg beitragen zu können. Und wenn das Team irgendwo eine Attacke forciert haben will, dann bin ich dafür auch immer gut zu gebrauchen. Hat ja damals in Nürnberg beim GCC auch schon ganz gut funktioniert. ;)

ACHTUNG: Ich wollte nächstes Jahr wieder (bzw. erstmals so richtig) in einem FESTEN Team fahren!!! Daher auch der Hinweis, dass das Team idealerweise aus der Nürnberger Region kommen sollte. Ich will neben Schleiz insgesamt mindestens 10 Saisonrennen mit Teamkollegen fahren können. Wieder mal nur ein Team auf dem Papier, wo die Leute nur bei 2 oder 3 Rennen mitfahren und ansonsten lieber nur endlos trainieren, brauche ich nicht mehr!!! Ein Rennfahrer ist nur dann ein Rennfahrer, wenn er auch Rennen fährt!!! Und ein Team mit Rennfahrern ist es, das ich suche! ;)

Ich editiere hier auch noch meinen groben Saisonplan rein. Wie gesagt: Mindestens 10 Rennen möchte ich mit dem Team fahren können. Sollte es also ein AKTIVES (!) Team mit Rennfahrern im Hobby-/Jedermannbereich geben, die minestens 10 dieser Rennen auch in ihrem Kalender haben, dann bitte melden!!!

Und hier die grobe Terminplanung:

25. Apr 2015, Samstag Landshut
26. Apr 2015, Sonntag Fürth/ Frühjahrsstraßenpreis
09. Mai 2015, Samstag Kriterium Kulmbach
10. Mai 2015, Sonntag Sonneberg
13. Mai 2015, Mittwoch Zollernalb-Tour Albstadt Tag 1
14. Mai 2015, Donnerstag Zollernalb-Tour Albstadt Tag 2
25. Mai 2015, Montag Wartenberger Pfingst-Radrennen
07. Jun 2015, Sonntag Schleizer Dreieck
21. Jun 2015, Sonntag Rund ums Muldental Grimma
04. Jul 2015, Samstag Obermain Abendkriterium in Altenkunstadt
05. Jul 2015, Sonntag Großer Preis der Gemeinde Strullendorf
05. Jul 2015, Sonntag Stuttgart Jedermannrennen
05. Jul 2015, Sonntag Giro Elkofen
11. Jul 2015, Samstag München Olympiapark
01. Aug 2015, Samstag Gartenstadt-Kriterium Bamberg
09. Aug 2015, Sonntag Gaimersheim (Attenzell)
23. Aug 2015, Sonntag Kriterium Kelheim
06. Sep 2015, Sonntag Grünwald Kriterium
13. Sep 2015, Sonntag Freising Kriterium

Von 28.4. bis 28.7. läuft zudem die Dienstagabend-Rennserie in Kulmbach und ich hoffe auch noch auf Termine für Altenburg und Schmölln. Werneck, Karbach und Dachau (Ludwig-Thoma-Kriterium) haben kein Hobby- bzw. Jedermannrennen bei der Termintagung angegeben (obwohl bei Werneck "alle Klassen" steht, was in Bayern aber erfahrungsgemäß "alle Klassen außer Hobbyklasse und Jedermannklasse" bedeutet), aber mal abwarten, was dann in der Ausschreibung stehen wird, wenn diese raus ist.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Kart 2015

Am Sonntag war es wieder so weit: Die RSG Vilstal machte die Kart-Bahn in Wackersdorf unsicher! Der Kurs hatte sich zum Vorjahr kaum verändert, nur die Schlusspassage wurde leicht optimiert, aber Überholen war immer noch sehr schwer. Es gab aber neue Karts, die sicherlich auch bessere Reifen als vor einem Jahr hatten - denn man ist weniger gerutscht. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur besser gefahren - P6 in der Quali war immerhin persönliche Bestleistung! Beim Start wollte ich dann bloß keinen Frühstart hinlegen und startete stattdessen etwas zu spät, aber das war im Endeffekt unbedeutend. Für meine Position. In den ersten drei Kurven war es dann sehr eng und es kam auch zu einigen Berührungen, aber alle Beteiligten vermieden ein Verhalten wie beim Auto-Scooter, weshalb es einfach nur eine kontaktfreudigere Art des Wheel-on-Wheel-Racings war. Auf mich machten gleich zwei Fahrer Druck - einer direkt an meiner Stoßstange, einer halb rechts hinter mir. Diese beiden Probleme erledigten sich aber, als in der nächsten Kurve ein gewisser Tour-Fahrer plötzlich rumstand. Ich kam gut vorbei und konnte dann erst mal durchzählen: P6. Im Anfangs-Kuddelmuddel hatte mich also doch irgendein Fahrer überholt. Egal, P6 war nach P10, P9 und P7 im Vorjahr immer noch persönliche Bestleistung! Und dass ich durch den stehengebliebenen Wagen ein kleines Loch zu den ersten Fünf hatte, kam mir auch entgegen. Ich konnte frei auf der Ideallinie fahren, wodurch ich mich auch gleich von meinen beiden direkten Verfolgern gut absetzen konnte. Gleichzeitig flog ich an den Fahrer vor mir ran, der wohl der Fahrer gewesen sein musste, der mich überholte hatte, im Qualifying aber hinter mir lag. Er fuhr eine gute Kampflinie, was mich 5 cm hinter seiner Stoßstange vergammeln ließ, aber nach ein, zwei Runden unter Druck machte er dann doch mal einen Fehler und ich konnte mich neben ihn setzen und ihn ausbeschleunigen. Erstmals P5 in meiner Kart-Karriere!!! ;)

Der Rückstand auf P4 blieb dann zunächst konstant. In der Folge habe ich aber einige Kurven versemmelt und kam etwas zu sehr ins Rutschen, was mir die weitere Aufholjagd nicht gerade erleichterte. Ich stabilisierte mich aber wieder und kam immer näher - aber auch von hinten kam irgendwer immer näher. WTF, dachte ich mir - ist das schon "Keule" mit der obligatorischen Überrundung?!? Mitnichten! Das war nur der Tour-Fahrer, der sich in Runde 1 gedreht hatte. Ein Blick auf die Rundenbestzeiten am Ende des Rennens offenbarte auch, wieso er mit so riesigen Schritten auf mich aufholte, obwohl ich meinerseits auf P5 aufholte: Er war eine halbe Sekunde schneller unterwegs als ich! Um es vorwegzunehmen: Ich hatte die fünftbeste Rundenbestzeit. Da ich auf P5 fuhr, ist dem aufmerksamen Leser klar: Irgendwer vor mir hatte eine schlechtere Rundenzeit. Und das war natürlich der Fahrer auf P4. Trotz des Drucks von hinten konnte ich weiterhin auf diesen Fahrer vor mir aufholen. Das war jetzt Racing pur, weil ich gleichzeitig versuchen wollte, den Fahrer vor mir zu überholen, aber mich auch selbst nach hinten verteidigen musste. Einige Kurven musste ich aggressiver anfahren, mit mehr Bremsen und Rutschen - aber ich konnte P5 dadurch wenigstens verteidigen. Am Ende fehlten wohl noch 2, 3 Runden, um vielleicht sogar noch P4 zu erreichen, aber ich war ehrlich gesagt dennoch ganz froh, als endlich die Zielflagge kam, weil das gleichzeitige Verteidigen von P5 anstrengend genug war!

Unterm Strich auf jeden Fall meine beste Kartleistung bisher, auch der Rückstand auf "Keule" war so gering wie noch nie zuvor - und hey, ich hatte ja auch erstmals die maximale Rundenzahl, erstmals 23 Runden, weil ich erstmals nicht überrundet wurde! Und erstmals ohne Überrundung - hatte ich das dieses Jahr nicht auch bei den Radrennen geschafft? ;) 2014 - das Jahr des Nicht-überrundet-werdens ;)

Donnerstag, 20. November 2014

Saisonpause - jetzt richtig

Sonntag habe ich hoffentlich zum letzten Mal vor der Winterpause ein Spiel zu pfeifen, danach ist dann wirklich mal Saisonpause - was Wettkampfstress anbelangt. Letzten Sonntag das letzte Fußballspiel mit der Schlichter Reserve, nach dem Sieg in Rieden leider nur noch Niederlagen, aber jetzt geht der Blick langsam Richtung 2015. Dann vermutlich wieder auf dem Rennrad, aber noch ist die Teamfrage nicht geklärt. Ich hatte aber schon mal angedeutet, dass ich nach zwei Jahren mit dem Gastfahrer-Konzept eben doch nochmal gerne nach dem gescheiterten Versuch 2011 in einem richtigen Team fahren wollen würde. Teams auf dem Papier habe ich ja schon genug erlebt, aber Radrennen finden nunmal nicht auf dem Papier statt. Größtes Manko ist und bleibt natürlich, dass es in der Radregion Nürnberg einfach kein aktives Rennteam im Breitensportbereich (also Hobby und Jedermann) gibt. Und inwiefern man sich in ein überregionales Team einbringen könnte, ist halt dann die andere Frage. Rennen in der Leipziger Gegend dürften z.B. sicherlich ganz interessant sein, aber die weite Anreise macht der Motivation natürlich einen Strich durch die Rechnung. Mal sehen, ob ich also vielleicht doch ein Team finde, mit dem ich wenigstens 10 Rennen fahren könnte. Rennen als Einzelstarter zähle ich ja nicht als Teamrennen mit (loggesch!). Auf jeden Fall sollte es 2015 doch nochmal ein festes Team werden - damit man sich auch aufeinander einspielen kann. Ist einfach doof, wenn ich die Wertungssprints ständig nur unfreiwillig für die Konkurrenz anfahre. ;)

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Bandscheibe is doof

Nachdem ich Anfang Juli durch eine vermeintlich alltägliche Kopfbewegung einen leichten "HWS"-Bandscheibenvorfall hatte, der zunächst einige Tage schmerzhaft im Nacken war und für gewisse "Irritationen" im linken Arm sorgte, ging es bis letzten Sonntag eigentlich okay weiter. Vor allem seit dem Sturz in Schmölln ging es mir ja eigentlich sogar besser als zuvor. Sonntag hatte ich dann beim letzten Torschuss beim Aufwärmen vor Spielbeginn in Rieden plötzlich wieder Schmerzen im Nacken. Interessant, interessant - durch die Schusshaltung beim Fußball kann man also auch wieder etwas von dieser geleeartigen Flüssigkeit aus der Bandscheibe im Bereich der HWS (Halswirbelsäule zefix) austreten lassen, durch die man dann Schmerzen und "neurologische" Störungen im linke Arm bekommt. Gespielt habe ich das Spiel dann dennoch, auch wenn ich mich nicht ganz frei bewegen konnte. Wurst, es reichte für einen 1:0-Sieg. ;)

Langsam wird es wohl wieder etwas besser, aber doof ist das alles dennoch. Man bekommt Angst vor sonst alltäglichen Bewegungen und es fühlt sich einfach scheiße an. Und vielleicht liegt es auch nur an diesen neuerlichen Problemen, aber seit letzten Sonntag fühle ich mich auch generell etwas schlapp - vom Kopf und den Beinen her. Ende August hatte ich ja nach dem Rennen in Werneck die Radsaison beendet, weil ich einfach platt war. Danach ging es beim Fußballtraining zunächst von Woche zu Woche mit der Form nach oben, ich habe mich immer fitter gefühlt. Andererseits hatte ich in den letzten Jahren häufig im September nochmal für 2, 3 Wochen einen letzten Formanstieg, bevor ich dann endgültig platt war. So in etwa fühle ich mich derzeit. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt. Beim Fußball wären ja eigentlich noch ein paar Spiele zu spielen. Sonntag geht es erst mal gegen Ebermannsdorf. Das Wort "Winterpause" hört sich in meinen Ohren derzeit aber sehr gut an - und natürlich wesentlich besser als "Bandscheibe"...

Mittwoch, 24. September 2014

Chips und so

Chips aus der Tüte in den Mund - mag ich. Chips aus den Mündern deutscher Fußball-Kommentatoren - da krieg ich Ausschlag! Was soll dieses unnötige Cowboy-Denglisch?!? "Yo, ich bin voll auf der Höhe der Zeit, ich weiß, wie die englischen Fußball-Kommentatoren einen Lupfer bezeichnen." Ist ja schön und gut, dass man sich mit den englischen Fußball-Kommentatoren auseinandersetzt. Immerhin können die etwas, das die heutigen deutschen Fußball-Kommentatoren nicht können: Ein Fußballspiel unterhaltsam begleiten. Also ist es schon der richtige Ansatz, wenn man sich von denen was abschaut. Aber bitte: Bleibt doch bei den gängigen deutschen Fußballbegriffen, ihr Schnappsbirnen! Ein Lupfer ist ein Lupfer. Chips wandern bei einer Fußballübertragung bestenfalls aus einer Tüte in meinen Mund, aber die will ich auf einem deutschen Sender nicht als Bezeichnung für einen Lupfer ertragen müssen. Es würde doch auch niemand auf die Idee kommen, dass der "Referee" die "whistle blowt" und der FC Bayern "Kick-off" hat. Und wenn ein Schiri bei einer strittigen Szene im Strafraum keinen Elfmeter gibt, dann ist es ja auch nicht so, als ob er einen "penalty denied" hat. Und den Strafraum an sich würde man im Fußball-Deutschen doch auch nicht als "Box" bezeichnen - oder dient der Strafraum etwa dem Wechseln von Fußballschuhen?!? Aber besteht wirklich Hoffnung, dass die deutschen Fußball-Kommentatoren irgendwann mal wieder besser werden? Schließlich waren sie früher auch nicht so scheiße. Allerdings müsste man die jetzige Generation eigentlich komplett rasieren. Naja, die Leute vom ZDF dürfen bleiben, die nerven wenigstens nicht. Teilweise langweilen sie, aber das ist immer noch besser als vom Kommentator genervt zu werden...

Fußball gespielt habe ich die letzten zwei Wochen auch noch: In Ensdorf 7:2 verloren, wobei das Ergebnis nicht zwingendermaßen das Kräfteverhältnis widerspiegelte. Der Gegner war zwar besser, aber nicht um 5 Tore. Aber denen gelang fast alles, während bei uns fast jeder Fehler sofort bestraft wurde. Das Spiel hätte auch 4:3 ausgehen können - aber verloren hätten wir an dem Tag so oder so. Was wir in Ensdorf aber an Pech hatten, das hatten wir daheim gegen Kauerhof dann auch teilweise an Glück. 2:1 haben wir gewonnen, dabei hatten wir auch mehr als diese 2 Chancen. Vor allem in der 2. Halbzeit sah das von hinten nicht gerade toll aus, was vorne abging. Dadurch kamen die Bälle auch immer wieder viel zu schnell zurück, weshalb wir eine ganz schöne Abwehrschlacht zu bewältigen hatten. Wirklich zwingende Chancen ließen wir dem Gegner aber auch nicht zu, so blieb es bei dem einzigen Gegentreffer. Jetzt haben wir 2 Spieltage lang Pause, weil die B-Klassisten in den Fußballkreisen Amberg/Weiden auf 5 kleine B-Klassen statt 4 normal große B-Klassen verteilt wurden - wie schon die Jahre zuvor. Normalerweise passt man sich beim Fußballverband ja schneller an Veränderungen an, aber was die Klasseneinteilung der hiesigen B-Klassen anbelangt, erinnert das doch schon eher an die Anpassungsfähigkeit, die ich vom Radsport her kenne. Was die ständigen Zwangspausen für die Reservemannschaften auf lange Sicht bewirken, wird sich noch zeigen. Aber eins ist sicher: Für einen Spielerzuwachs wird der "Spielschwund" gewiss nicht sorgen. Es gibt immer mehr Spielgemeinschaften im Herrenbereich. Wenn die derzeitigen Trends anhalten, gibt es in wenigen Jahren keine B-Klassen mehr bei uns. Dann haben mehrere Vereine nur noch erste Mannschaften und jede zweite Mannschaft ist automatisch in der A-Klasse. Tja...

Freitag, 12. September 2014

Aufbau einer Serie und jede Menge Umleitungen

Letzten Sonntag folgte bei meinem zweiten Fußballspiel der Saison der zweite Sieg, der aber gegen das Tabellenschlusslicht aus Etzelwang nur eine Pflichtaufgabe darstellte. 5:0 - wenigstens die Null stand. Die Chancenauswertung muss morgen beim Tabellenführer in Ensdorf aber viel besser sein. Wir spielen nur auf dem B-Platz, fiel mir auf, weil zeitgleich die Damenmannschaft von Ensdorf spielt. Noch nie auf dem B-Platz gespielt. Mal sehen, wie das dort geht. Den A-Platz ins Ensdorf habe ich ja eigentlich gut in Erinnerung, da ging es gut zu spielen. Aber als Neu-Innenverteidiger geht es für mich ja sowieso eher um das Zerstören des gegnerischen Spiels als um den Spielaufbau in der eigenen Mannschaft. ;)

Mittwoch war ich auch mal wieder auf dem Rad unterwegs. Seit Wochen komme ich nicht mehr über meinen gewohnten Weg aus Sulzbach heraus, weil die da die Straße aufgerissen haben. Ich fahre daher immer den Radweg raus nach Aichazandt, wo jetzt schon zunehmend mehr Laub rumliegt. Solange es trocken ist, geht das ja noch. Mit dünnen Rennradreifen will ich aber nicht über nasses Laub fahren müssen, speziell in Kurven nicht. Jedenfalls wollte ich eine gemütliche Schleife über Alfeld fahren. Bis Alfeld stehen zwar einige Höhenmeter an, weshalb ich auf dieser Strecke meistens mit einem niedrigen Schnitt anfange, aber talabwärts nach Happurg gehen Schnitt und Laune immer schön nach oben, weil es einfach eine richtige lässige Fahrt ist. Dummerweise begrüßte mich in Alfeld aber ein Sperrschild mit Umleitung über Schupf. Hmpf. Das Albachtal ist also derzeit nicht befahrbar. Hmpf. Also musste ich nach Saisonende ohne jegliche Form eine weitere Steigung in Angriff nehmen, rauf nach Wettersberg. Mag die Idylle dort oben ja eigentlich, aber es war schon ein Rumgequäle dort hinauf. Danach ging es endlich bergab nach Happurg - mit 80 Sachen. Die Abfahrt von Schupf nach Kainsbach wurde mit einer neuen Decke versehen, lässt sich jetzt super ohne Bremseinsatz fahren. Vorher war ich da etwas vorsichtig, weil der Belag nicht so hundertprozentig in Ordnung war und ich bei zu hohen Geschwindigkeiten immer etwas Angst habe, dass ich mit den dünnen Laufrädern in eine Rille geraten könnte oder so. Aber bei dem neuen Straßenbelag kann man wirklich ohne jegliche Bedenken voll laufen lassen.

So weit, so gut. Danach ging es ohne Probleme weiter bis Neukirchen - und dann war die Weiterfahrt nach sowohl Sulzbach als auch Schönlind durchgestrichen. Hmpf. Also Umleitung über Waldlust und Hundsboden gefahren. Was sollen diese ganzen Umleitungen?!? Überall im Landkreis werden Straßen aufgerissen. Was bauen die dort? Die Straßendecken können nicht der Grund sein, die wären immer noch Luxus im Vergleich zu den Straßendecken im Osten. Irgendwas unter der Straße wird da wohl gebaut. Kabel, Kanäle - weiß der Geier. Aber die Häufigkeit ist wirklich auffällig. Bisher war ich es ja nur gewohnt, dass jedes Jahr die Hauptstraße in Hartenstein aufgerissen wird. Die ist aber mittlerweile wieder für einige Monate sicher - bis sie im nächsten Frühjahr vermutlich zum x-ten Male aufgerissen wird. Bis dahin sind die anderen Straßenbaustellen hoffentlich schon Vergangenheit, man will ja nicht ständig improvisieren müssen...

Dienstag, 2. September 2014

Fußball statt Regenrennen

Sonntag gab es ja Dauerregen, deswegen war es sowieso besser, dass ich aufgrund von Personalknappheit meinen ersten Saisoneinsatz bei der Reserve des 1. FC Schlicht hatte. Radfahren bei Regen macht keinen Spaß - und auf einem Kriteriumskurs komme ich zudem nicht schnell genug um die Kurven. Das Rennen, bei dem ich hätte starten können, war zudem auch noch als langweiliges Rundstreckenrennen ausgeschrieben. Also 20 Runden auf Endspurt müssten es gewesen sein - zumindest entnehme ich das der Ergebnisliste. Dort gewann nämlich ein "Georg Mexelberger" mit 25 Punkten - der Name ist natürlich Wechselberger. An der Stelle weise ich nochmal darauf hin, dass es den Leuten bei der Anmeldung scheißegal ist, ob sie die Namen richtig schreiben. Hauptsache, sie müssen nicht zugeben, dass sie den Namen nicht richtig verstanden haben und man ihn nochmal wiederholen möge. Stattdessen erfinden sie lieber sinnfreie Fantasienamen. War schon immer so, wird wohl auch immer so bleiben, wenn die Leute denken, dass sie dann als dumm dastehen, wenn sie nachfragen müssen. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Kennt man doch auch schon aus der Sesamstraße: Wer nicht fragt bleibt dumm! Mein Tipp daher: Irgendeine Karte mit seinem Namen vorlegen. Ich habe noch eine alte BDR-Mitgliedskarte, die zwar abgelaufen ist, aber auf der mein Name noch gut leserlich geschrieben steht. Abgelaufen ist übrigens nur die Karte, nicht die Mitgliedschaft. Sinn und Zweck einer Mitgliedskarte, die abläuft? Ähm ... ich würde sagen: eigentlich keiner. Typisch BDR halt. Aber ich habe eben doch einen einzigen Verwendungszweck dafür entdeckt: Nachmeldungen. Ich sage meinen Namen nicht mehr (bin schon oft genug umgetauft worden), ich zücke nur diese BDR-Mitgliedkarte. Etwas pampig werde ich dann, wenn ich als Einzelstarter am Start bin und dennoch einen Verein bzw. ein Team angeben MUSS. Für was auch immer. Aber das wird sich nächste Saison ändern. Entweder fahre ich halt keine Rennen mehr oder ich werde wieder ein festes Team haben. Das wird sich in den nächsten Monaten entscheiden.

Aber mal genug zu Nachmeldungen und Fantasienamen. Georg stand mit 25 Punkten in der Ergebnisliste - das würde 4 gewonnenen Wertungen entsprechen. Alle 4x5 wären 20. Also vermute ich, dass das Rennen um 10 Runden verkürzt wurde, weil 30 ausgeschrieben waren. Allerdings waren 30 Runden auf Endspurt ausgeschrieben - und aus diesem Grund hatte ich von einem Start bei diesem Rennen generell abgesehen. Ist mir auf einem Kriteriumskurs einfach zu dämlich geworden. Leser meines Blogs können sich da ja eventuell an letztes Jahr erinnern, als ich nach Altenkunstadt und Strullendorf keinen Bock mehr auf diese Art von Rennen hatte und daher auch auf einen Start in Herzogenaurach verzichtet hatte. Jetzt war Kelheim aus diesem Grund keinen Start wert. Hätte ich gewusst, dass es doch als Kriterium gefahren würde, wäre es in meinen Kalender gekommen. Durch den Dauerregen wäre ich aber dennoch daheim geblieben, das muss ich auch sagen. Mit dem Thema bin ich einfach durch, bei Regen auf Kriteriumskursen fahre ich stets mehrere km/h langsamer durch die Kurven als die anderen Fahrer, die sich scheinbar überhaupt keinen Gedanken über Stürze machen. Und meine Sturzangst bei Regen ist ja auch keineswegs unbegründet, schließlich ist mir dieses Jahr beim 2. Regenkriterium in Kulmbach mehrmals (!) das Hinterrad leicht weggerutscht, was dann dazu führte, dass ich nach halber Renndistanz aus Sicherheitsgründen lieber ausstieg. Die anderen knallten ganz normal wie bei trockener Straße durch die Kurven, die in Kulmbach ja auch generell einfach zu fahren sind. Nur bei mir rutscht halt dennoch ständig das Hinterrad weg. Irgendwann gibt es nur noch eine einzige Schlussfolgerung: Startverzicht bei Regen!

Laut Ergebnisliste waren wohl nur 9 Fahrer in Kelheim am Start. Das Rennen war halt zum einen neu, zum anderen war das Wetter natürlich ausladend - und in meinem Fall natürlich auch die Ausschreibung, in der man offenbar einen Fehler gemacht hatte. Aber ich hatte mich ja auch in Werneck schon leergefahren gefühlt. Das anhaltende Herbstwetter tut das seinige dazu, dass ich kaum noch auf dem Rad unterwegs bin. Die Luft ist raus. Und so stand ich Sonntag als einer von nur elf Spielern beim ESV Amberg auf dem Platz. Absolute Personalknappheit also. Aber egal: 3:2 gewonnen. In dieser und der letzten Saison habe ich also eine ganz gute Bilanz: 5 Spiele, 4 Siege, 1 Unentschieden - passt. ;) Und bei dem Dauerregen war das einfach der bessere und vor allem sicherere Freizeitvertreib. Nächsten Sonntag geht es dann gegen Etzelwang. In der damaligen SG Neukirchen/Etzelwang hatte ich ja einst gegen Großalbershof mein Debüt als Fußballer in der D-Jugend gegeben. Radrennen? In meiner jetzigen Verfassung nicht denkbar - zumindest nicht auf dem Niveau, das heutzutage im Hobby- und Jedermannbereich gefahren wird. Da wäre es schon fast einfacher an einem C-Klasse-Rennen teilzunehmen - falls es solche Rennen denn noch geben würde. ;)

Mittwoch, 27. August 2014

Die letzten 3 Videos...

3 Videos musste ich noch schneiden und auf Dailymotion hochladen, das ist jetzt geschehen...

- Altenburg:
Naja, guckst du:


Kriterium Altenburg 2014 (Hobbyrennen) von EyTschej

- Bamberg:
Beim Ansehen des Videos Frame für Frame fiel mir auf, dass ich den Zielstrich beim vorletzten Sprint sogar knapp auf Platz 3 liegend erreichte. Im Rennen selbst hatte ich es anders wahrgenommen - die Rennleitung ebenfalls. Wieder einmal ein weiteres Argument für eine handelsübliche Zielkamera, die in Bayern weiterhin nur sehr selten eingesetzt wird, u.a. in Werneck. Ich hätte also 2 statt 1 Punkt gehabt, was in der Endabrechnung sogar eine Verbesserung um einen Platz bedeutet hätte - Platz 6 statt 7. Naja, is ja auch egal, denn in Bamberg war ich schon zwei Mal Dritter. 6 oder 7 - es war einfach kein gutes Rennen von mir.


Kriterium Bamberg 2014 (Hobbyrennen) von EyTschej

- Werneck:
Dank Zielkamera wurde auch bei der vorletzten Wertung kein Fehler gemacht, was ohne Zielkamera nahezu ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre. Sieht man sich das Video mal in Normalgeschwindigkeit an, dann würden 5 verschiedene Betrachter wohl auf 3 verschiedene Reihenfolgen kommen. Was mir bei dem Sprint aber auch noch auffiel: Manuel Durlak (ganz links) wurde fast abgeschossen. Ein Fahrer nahm frühzeitig raus, drehte den Kopf zur Fahrbahninnenseite - und machte dabei eine kleine Lenkbewegung zur Fahrbahnaußenseite. Das ist eigentlich ganz normal, aber eben auch sehr gefährlich bei einem Sprint, wo man nicht umsonst seine Linie halten soll. Vor allem dann, wenn man etwas langsamer unterwegs ist. Die Szene erinnerte mich gleich an diesen einen Sturz bei der ENECO-Tour vor einigen Wochen, bei dem sich ein Tscheche etwas schwerer verletzt hatte. Auslöser dieses Massensturzes im Sprintfinale war nämlich auch ein Fahrer, der schon rausnahm und einen Blick zur einen Seite machte, dabei aber eine leichte Lenkbewegung zur anderen Seite - und der Rest war Domino. In Werneck ging es zum Glück gut. Man sieht zudem auch noch eine kleine Lenkbewegung von mir direkt nach dem Zielstrich. Erklärung hierzu: Rechts von mir kam ein Fahrer noch ganz schön gut auf. Er versuchte sich aber zwischen mir und dem Fahrer, mit dem ich mich ursprünglich im Sprintduell befand, reinzuquetschen. Also er sah quasi ein Loch, das gar nicht vorhanden war. Ist ja nicht neu. Als ich meinen Tigersprung ins Ziel machte, sah ich aber das Vorderrad im Augenwinkel sehr dicht neben mir auftauchen - und dann folgte eine instinktive Lenkbewegung weg, um diesem Fahrer genug Platz zum Leben zu schaffen. Dumm ist so was, wenn auf der anderen Seite ein schnellerer Fahrer gerade angerauscht kommen würde - dann würde man dem den Platz zum Leben nämlich wegnehmen. In so einem Sprint geht es einfach sehr eng zu. Kleinste Lenkbewegungen können gravierende Folgen haben. In diesem Fall zum Glück aber nicht...


Kriterium Werneck 2014 (Hobbyrennen) von EyTschej

Montag, 25. August 2014

Die richtige Wahl...

Bei Terminüberschneidungen muss man sich immer irgendwie entscheiden - und hinterher kann es sein, dass man sich über seine Entscheidung ärgert. Diesmal hatte ich die Wahl zwischen der Zollernalbtour und Werneck - und entschied mich schon früh im Jahr für Werneck, weil das Kriterium nur alle 2 Jahre stattfindet und mir vor 2 Jahren einfach super Spaß gemacht hatte. Und das ist bei Kriteriumskursen selten genug der Fall...

Ein kurzer Blick nach Albstadt: Dort gab es dieses Jahr leider keine Kurzdistanz des Etappenrennens, wo ich als Hobbyfahrer doch besser aufgehoben wäre. Auf der Langdistanz, das musste ich letztes Jahr feststellen, war das Niveau doch eher was für die vielen Lizenzfahrer, die dort am Start waren. Ich überprüfte letztes Jahr die Starter auf rad-net und musste ja zu meinem Erschrecken feststellen, dass wir wohl nur eine Hand voll Hobbyfahrer waren - alles andere, was auf der Langdistanz am Start war, war Lizenzfahrervolk. Allerdings nicht einfach nur "Lizenzhalter", sondern Fahrer, die sich bei Lizenzrennen auch tatsächlich in den Ergebnislisten wiederfinden. Generell wäre ich Albstadt nochmal gerne gefahren, aber eben nur auf einer für (durchschnittliche) Hobbyfahrer (wie mich) geeigneteren Kurzdistanz. Schon allein aus diesem Grund war die Entscheidung pro Werneck klar und eigentlich auch richtig, egal was ich in Werneck erleben würde. Was ich dort aber schon mal auf gar keinen Fall erleben würde, war ein Rennen auf einem Radweg. Denn so wurde aus Albstadt doch ernsthaft berichtet: Auf der schweren Bergetappe soll das Rennen doch tatsächlich über den engen Radweg entlang der Straße geführt worden sein - auch für die Bundesliga-Frauen!!! Wer Bundesliga-Rennen schon gesehen hat, der weiß, dass dort eine ähnliche Fahrzeugkolonne dranhängt wie "im Fernsehen" - und das alles auf einem engen Radweg?!? Ich habe mir gerade nochmal die Streckenkarte auf der Website angesehen: Dort wird NICHT erwähnt, dass man auf einem Radweg fahren muss. So etwas sollte man schon im Vorfeld ankündigen, sonst könnte der Eindruck entstehen, dass man die Sportler veräppeln will. Irgendwie erinnert mich das an die Teamwertung des Vorjahres, die vorher angekündigt, aber dann ohne jeglichen Kommentar nicht durchgeführt wurde. Solche Dinge sind sehr bedauerlich, weil die Zollernalbtour an sich eine tolle Sache ist. Aber man sollte den Teilnehmern gegenüber offen kommunizieren, was genau sie erwarten wird. Wenn keine Teamwertung durchgeführt wird, sollte man das im Vorfeld auch mitteilen. Wenn die Streckenführung irgendwo nicht auf der Straße, sondern auf einem asphaltierten Seitenstreifen erfolgt, sollte auch das im Vorfeld kommuniziert werden. Dass man solche Dinge verschweigt, ist aus meiner Sicht ein Imageschaden. Ein Imageschaden, mit dem sich die Veranstalter natürlich keinen Gefallen tun. Ich hoffe, man ist dort selbstkritisch genug, um aus diesen vermeidbaren und insgesamt eher kleineren Fehlern zu lernen und es in Zukunft besser zu machen. Denn auch wenn z.B. ein Fahrer, der die 1. Etappe nicht beendet hat, auf der 2. Etappe wieder mitfahren durfte (habe ich nur gehört), so hat man im wesentlichen keine Fehler in den entscheidenden Bereichen gemacht. Unterm Strich ist das also weiterhin eine tolle Veranstaltung, die auch hoffentlich fortgeführt werden kann - aber dann eben mit einigen kleineren Korrekutren. Transparenz bei der Streckenführung, Einhaltung des Reglements für Etappenrennen, Durchführung aller ausgeschriebenen Wertungen...

Aber das war es zu Albstadt, wo ich dieses Jahr nicht selbst am Start sein konnte, weil ich ja in Werneck fuhr. Und dort gab es gleich zu Beginn auch einen kleinen Kritikpunkt am Veranstalter: In der Ausschreibung standen 10 Euro als Startgebühr und 0 Euro Nachmeldegebühr. Da ich bei Kriterien ja immer das Wetter abwarte, weil ich bei Regen nicht um Kurven fahren kann, hatte ich nicht vorgemeldet - und wurde eiskalt um 15 Euro gebeten. Das ist ja jetzt nicht grundlegend ein Problem, dass man als Nachmelder 15 Euro zahlen muss - aber wieso kündigt man das dann nicht im Vorfeld an? So kommt man sich als Fahrer ja doch veräppelt vor, wenn so etwas "über Nacht" entschieden wird. Oder stand diese Gebühr für Nachmelder etwa doch schon früher fest? Das ist eben nicht klar ersichtlich, weil in der Ausschreibung 0 Euro (= keine) Nachmeldegebühr eingetragen waren. In 2 Jahren schreibt man das hoffentlich richtig in die Ausschreibung. Ich habe mit den extra 5 Euro ja kein Problem. Lieber 5 Euro extra zahlen als 10 Euro verschenken, wenn ich vorüberweisen muss und es am Renntag dann regnet...

Aber nun zum Rennen selbst. Vor 2 Jahren konnte ich bei 4 von 6 Wertungen punkten, schaffte 58,5 km/h im Sprint und landete damit am Ende bei einem Schnitt von 38,9 km/h auf Platz 5 - und hatte dabei vor allem jede Menge Spaß. Diesmal hatten wir auf der Zielgeraden einen richtig starken Gegenwind. Früh fuhr ein ehemaliger Lizenzfahrer vorne raus, aber das Feld erkannte die Situation nicht. Ich selbst hatte mich etwas von dem rasanten Anfangstempo überraschen lassen, weil ich das aus Kulmbach einfach mittlerweile anders gewohnt bin. Klar, früher kannte ich das auch nicht anders. Bei den Hobby-Kriterien, die oftmals unter 30 km kurz sind, wird halt gleich Vollgas gegeben. Andererseits wird auch bei offiziellen Lizenzkriterien gleich Vollgas gegegeben. Naja, Kulmbach hat mich in dieser Hinsicht wohl doch ein bisschen "versaut". ;)

Jedenfalls war ich nach knapp 2 Runden endlich weit genug vorne, um endlich reagieren zu können. Ich versuchte also nachzusetzen, aber im Gegenwind tat das gleich mal richtig weh. Nur Markus, der sich mal bei einem Kriterium etwas austoben wollte, sprang hinterher, überdrehte dabei aber scheinbar etwas und nahm wieder raus, um sich nicht gleich zu Rennbeginn komplett abzuschießen. Das restliche Feld begnügte sich dann scheinbar auch damit, einfach nur das Loch zu mir zuzufahren - und dann ging es fortan eben nur um Platz 2. Tja, ist eben manchmal so, dass das Fahrerfeld einen offenbar starken Fahrer einfach fahren lässt. Denn das sah man ja daran, wie er auf dem Rad saß und mit welchem Tempo er sich im Gegenwind vom Feld absetzen konnte. Oder eben auch nicht - keine Ahnung. Möglicherweise steckte auch einfach nicht mehr in den Beinen - denn auch ich hing, nachdem ich wieder vom Feld geschluckt wurde, erst mal hinten dran und kämpfte nur ums Dranbleiben. Das Grundtempo im Feld war nämlich alles andere als gering: Rundenlang zeigte der Tacho Werte zwischen 39,9 und 40,1 km/h an. Also 1 km/h schneller als vor 2 Jahren, obwohl man dieses Jahr stärkeren Wind hatte. Ein weiteres Indiz dafür, dass das sportliche Niveau im Hobbybereich weiterhin ansteigend ist. Wenn das so weitergeht, dann wird das Niveau in der Hobbyklasse in wenigen Jahren höher als in der C-Klasse sein. Tja, ist halt so...

Im Großen und Ganzen lief das Rennen dann immer so weiter. Zwischendurch rollten wir leider genau in Kurven überrundete Fahrer auf, die natürlich wieder zu Hindernissen wurde, weil auch leider kein Führungsfahrzeug eingesetzt wurde, das diese Fahrer rechtzeitig darauf hätte aufmerksam machen können, dass von hinten eine Büffelherde angestürmt kommt. Bei der 3. Wertung versuchte ich es mal mit einem Sprint um den verbliebenen Punkt, nachdem sich nach der 1. Wertung zwei weitere Fahrer absetzen konnten, aber trotz der langen Zielgeraden fehlten mir am Ende 10, 20 Meter, um mein Vorderrad nach vorne zu bekommen. Vor der vorletzten Wertung fielen die zwei Verfolger aber wieder zurück und es ging plötzlch um 3 Punkte. Durch meinen besten Sprint der Saison konnte ich auf den letzten Drücker und dank eines Tigersprungs den Sprint des Feldes gewinnen. Bei der Schlusswertung war das Grundtempo für mich zu hoch, ich kam nicht weit genug nach vorn, um nochmals punkten zu können. Im Endeffekt hätte es aber sowieso nur noch Platz 4 statt 5 ergeben, denke ich. Ja, Platz 5 - ich hatte nur bei einer einzigen von 6 Wertungen gepunktet, aber das reichte für Platz 5!!! Auch eine Form von Effizienz...

Der Top-Speed im Sprint war durch den Gegenwind etwas niedriger, nur 56,8 km/h, aber Spaß gemacht hat der Sprint. Durch etwas Bummelei vor der Schlusswertung fiel der Schnitt noch auf 39,5 km/h, aber das war ja auch wurst. Insgesamt ein höheres Niveau als vor 2 Jahren, aber die gleiche Platzierung - zugleich meine zweitbeste (!) Saisonplatzierung!!! War also unterm Strich ein ganz gelungenes Rennen für mich - und die richtige Entscheidung bei der Terminüberschneidung ;)

Am 13.9. ist in Kulmbach übrigens noch ein Bergzeitfahren, ich werde dazu noch etwas mehr schreiben, falls jemand gerne klettert und es nicht allzu weit dorthin hat. ;)

Montag, 18. August 2014

Ja, biste deppert?!?

Nachdem das Wetter die letzte Woche gar nicht zum Radfahren einlud, drehte ich heute doch mal wieder eine (sehr) kleine Runde. Der starke Wind, die herbstlichen Temperaturen und der dunkle Himmel ließen das Fahren zur Qual werden, also absolvierte ich nur die kleinste meiner Trainingsrunden. Zunächst ging es größtenteils gegen den Wind, als ich dann bei Kirchenreinbach aber endlich Rückenwind hatte, erlebte ich etwas, das ich so noch nie erlebt hatte: Mir flog doch plötzlich ein Vogel gegen die Schulter! Von vorn kam scheinbar ein Spatz auf mich zugeflogen. Ich spürte dann ein Gewicht auf meiner Schulter, also musste das Viech dort geparkt haben. Ich blickt also auf meine Schulter - und fiel fast vom Rad! Das war kein Spatz, auch sonst kein Vogel - DAS WAR EINE MONSTER-HEUSCHRECKE!!! Was zur Hölle?!?

Die Annahme, dass mir ein Vogel entgegenflog, lag zunächst einmal daran, dass ich deutlich Flügel vor mir sah. Fledermäuse fliegen tagsüber vermutlich seltener herum, also denkt man da logischerweise nur an einen Vogel. Insekten haben normalerweise nicht so große Flügel. Keine Ahnung, wie dieses Viech so groß werden konnte. Ich sah in meinem ganzen Leben noch nie so eine große Heuschrecke, fast so groß wie ein Spatz! Einige Meter später am Ortsausgang von Kirchenreinbach saß dann noch ein Vogel (diesmal wirklich ein Vogel!) am Straßenrand, der durch mich wohl aufgescheucht wurde und wegflog - aber selten umständlich: Vom Straßenrand flog er knapp an meinem Vorderrad vorbei Richtung Straßenmitte. Ja, biste deppert?!?

Was lernen wir aus alledem? Genau: Lieber den Spatz in der Hand als die Heuschrecke auf der Schulter ;)

Samstag, 16. August 2014

Das Saisonende naht...

Beim derzeitigen Wetter möchte man gar nicht mehr ans Radfahren denken. Daher habe ich ob der schlechten Prognose und der niedrigen Temperaturen auch auf die 240 km weite Anfahrt nach Niederfrohna verzichtet. Schon in Kulmbach habe ich mich dieses Jahr zwei Mal verzockt und musste wieder mal feststellen, dass ich bei Regen einfach nicht sicher und vor allem nicht schnell durch Kurven komme. Der Regenradar legt zwar den Verdacht nahe, dass es während der Rennzeit dennoch trocken war, aber ich bin auch nicht mehr in der körperlichen und geistigen Verfassung für solche Pokerspiele. In Kulmbach war ich ja noch motiviert und eigentlich auch gut drauf. Außerdem ist Kulmbach ja nur 90 km entfernt, was ein riesen Unterschied zu 240 km ist. ;)

Da ich aber einsehen musste, dass ich körperlich nicht in der Verfassung für die Ergebirgs-Tour bin, und da Grünwald abgesagt wurde, würde zwischen Werneck und Freising eine ganz schöne Pause entstehen. Das Wetter müsste nach Werneck schon besser werden, um mich mehr zu motivieren, denke ich. Bei dem Herbstwetter, das man momentan hat, sehe ich mich weniger auf dem Rad und mehr auf dem Fußballplatz. Nach Werneck werde ich mir dann wohl auch einen tüchtigen Muskelkater in all den beim Radfahren ungenutzten Muskelpartien holen, was der Fahrleistung auf dem Rennrad sowieso nicht gut tut. Werneck könnte also mein Saisonabschlussrennen werden. Und da mein Pulsgürtel gebrochen ist (irgendwie bricht bei mir dieses Jahr so ziemlich alles!), habe ich derzeit eh keinen Überblick über meine Formentwicklung. In Werneck werde ich ja sehen, wie ich da im Verhältnis zur Konkurrenz mithalten kann. In Bamberg lief es ja nicht so gut, auch wenn die Besetzung des Starterfeldes natürlich nicht ohne war. Aber die Leistungsgrenze zwischen Hobby und Lizenz verschwindet ohnehin immer mehr. Dem BDR sei "Dank". Dieser Verband ist einfach gänzlich unfähig und zudem auch ungewillt, ein funktionierendes Klassensystem einzuführen. Wer A-Klasse fahren kann, aber lieber Hobbyfahrern um die Nase fährt, der kann das halt auch. Einfach keine Lizenz lösen.

Beim Fußball kann so ein Blödsinn nicht passieren. Da sind die "Hobbyfußballer" ja quasi die Spieler in der B-Klasse - und messen sich da auf Augenhöhe. Wer es etwas ernster nimmt, der spielt "in der Ersten". Das kann dann z.B. die Kreisliga sein. Und wer das Talent und den Willen hat, um mehr zu schaffen, der kann auch auf Bezirks- oder Landesverbandsebene spielen. Das ergibt sich quasi alles von selbst, in allen Klassen hat man ungefähr ein vergleichbares Leistungsniveau unter den Teams und Spielern. Außerdem würde sowieso kein Fußballer, der Bezirksliga oder höher spielen könnte, auf die Schnappsidee kommen, freiwillig in der B-Klasse zu spielen. Im Radsport ist das nicht nur möglich, dort gibt es auch genügend Fahrer, die tatsächlich auf so eine Schnappsidee kommen. Und was bringt das denen dann? Die fahren ja dann in der gleichen "Liga" wie ich - nämlich GANZ UNTEN! ;)

Mittwoch, 13. August 2014

Serie vorbei

Bis Mitte August hatte meine Serie mit ausschließlich Top-20-Platzierungen Bestand - jetzt hat es mich erwischt! In Attenzell zeigte sich, dass in Bayern deutlich mehr gute Hobbyfahrer zu finden sind, als man es bei den meisten Hobbyrennen so mitbekommt. Üblicherweise hat man ja 10 bis 20 Fahrer am Start, davon nur 5 bis 10, die wirklich ums Podest mitfahren können. Bei Straßenrennen ist die Teilnehmerzahl zwar etwas höher, aber Straßenrennen für Hobbyfahrer sind ja vor allem in Bayern zu einer Rarität geworden. Was da in den letzten Jahren alles verschwunden ist: Nürnberg, Hesselberg, Mainfrankentour, Schrobenhausen, dieses Jahr auch Karbach - und selbst in Cadolzburg zu Saisonbeginn waren es kaum über 20 Teilnehmer. Insofern überraschte mich das Starterfeld von fast 60 Fahrern in Attenzell schon vor dem Start. Bekannte Namen? Kaum. Da waren halt einige Fahrer von Soli Dachau, u.a. Sven Harder, der letztes Jahr mit seinem Aufstieg in die B-Klasse noch einen sportlich relevanten Erfolg verbuchen konnte (you can do it again!!!), aber natürlich nicht von heute auf morgen so schlecht geworden ist, dass es nur noch für den sportlichen Vergleich mit Hobbyfahrern reichen würde. Außerdem der Sieger von Strullendorf und Bamberg, Georg Wechselberger. Der Rest? Naja, natürlich viele unbekannte Namen, was aber nur normal ist, wenn normalerweise nur 10 bis 20 Fahrer am Start sind, aber plötzlich fast 60 Namen eine Startnummer auf dem Rücken tragen. Die große Frage ist dann aus meiner Sicht vor allem die sicherheitsrelevante Frage: Wissen die Leute, wie man bei einem Rennen im Feld fahren muss, damit man aus einem Radrennen kein Bowling-Turnier macht?

Mein "Matchplan" war ja nach der Negativ-Erfahrung von Schmölln klar: Vorne fahren, früh testweise antreten und sehen, was sich ergibt. Vom Start weg wurde gleich Vollgas gefahren, was mir dann zunächst auch ganz recht war, weil ich zunächst an Georgs Hinterrad, danach am Hinterrad eines Soli-Fahrers schön an die Spitze des Feldes eskortiert wurde. Als wir dann kurz vor Schelldorf waren, wo ich meinen ersten Antritt probieren wollte, wäre ich eigentlich in die Führungsposition gekommen, verschleppte aber stattdessen das Tempo, weil ich ja schließlich eine Attacke versuchen wollte. Bei dem hohen Grundtempo, das bis zu diesem Zeitpunkt gefahren wurde, hätte ein Antritt ja keinen Sinn gemacht! Sobald ich das Tempo verschleppt hatte, traten auch gleich 2, 3 Fahrer an. Optimal, dachte ich mir - und setzte gleich nach. Nach wenigen Sekunden nahmen diese Fahrer aber wieder raus, was ich etwas schade fand, aber was mir auch reichlich egal war. Ich zog das Ding durch, denn es ging ja bergab in die Ortschaft hinein - was soll ich bergab bremsen?!? Diese Frage beantwortete sich gleich mal von selbst: Katze von links!!! Katze?!? Da war doch mal was: Altenkunstadt! Ich ließ mich von der Katze erfolgreich irritieren und nahm etwas raus. Allerdings rannte die Katze brav komplett über die Straße, weshalb es im Endeffekt nicht gefährlich war. Einige Fahrer haben mir nach dem Rennen sogar erzählt, dass insgesamt 4 (!) Katzen über die Straße gerannt sein sollen. Schelldorf = Katzendorf?!? ;)

Gleich hinter der Katze zog auch außen ein schnellerer Fahrer vor der Rechtskurve aus der Ortschaft hinaus an mir vorbei. Schon hier dachte ich mir: Oh, schön - der schnellere Fahrer zog dort vorbei, wo es richtig ist. Das zeugte doch schon mal davon, dass er wusste, wie man in einem Radrennen zu fahren hat. Ich fuhr die Kurve ganz eng innen, um mich auch so klein wie möglich zu machen, denn ich wollte ja nur einen ersten Testantritt machen. Jetzt hieß es erst mal wieder, sich ein bisschen im Windschatten zu verstecken. Ich ließ also einige Fahrer passieren - und hatte dann dieses Gefühl: Da ist doch irgendwie niemand mehr hinter mir, oder? Blick zurück: Jap, da war keiner mehr! Ich würde sagen, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt bereits nur noch 20 bis 30 Fahrer waren. Was für ein Schwund! Kurz vor Böhmfeld sollte mir dann auch klar werden, warum sich das Feld so schnell halbiert hatte. Als ich bei der letzten Welle vor der Ortschaft links die offene Tür des Feldes zu meinem zweiten planmäßigen Antritt gebrauchen wollte, nahm mir aber wieder etwas den Schwung aus den Segeln. Nein, diesmal war es keine Katze. Es war auch kein Monsterschlenker eines unachtsamen Fahrers. Gut festhalten: Es war ein MOTORRADFAHRER, der uns ENTGEGEN gefahren kam!!! JA, BIST DU DEPPERT!?!?!?! Die Streckenabsicherung war eigentlich optimal, was ich so mitbekommen hatte. Der Veranstalter hat da gute Arbeit geleistet, würde ich sagen, aber eine perfekte Streckenabsicherung gibt es in der Praxis eben offensichtlich doch nicht. Wie auch immer dieser Bekloppte auf die Rennstrecke kam - es war kriminell, dass er nicht an den Straßenrand fuhr oder wenigstens die Geschwindigkeit drosselte. Wie ein Geistesgestörter rauschte er volle Kanne weiter. Zum Glück war gerade noch etwas Platz, um ihm auszuweichen. Auch einige andere Fahrer wollten in der Situation wohl links nach vorne fahren und mir folgen, die haben das auch mit Entsetzen feststellen müssen, was da gerade abging. Man kann von Glück sprechen, dass alle Rennfahrer schnell und richtig reagiert haben. Es ist niemandem etwas passiert und auch die Fahrordnung im Feld wurde nicht weiter gestört. Ich muss hier auch generell mal sagen: Die rund 30 Fahrer, die zu dem Zeitpunkt noch im Feld waren, wussten alle, wie man in einem Rennfahrerfeld sauber zu fahren hat. Tolle Sache! Wenn das in Nürnberg oder Schmölln der Fall gewesen wäre...

Jedenfalls war ich nach dieser Herzkasper-Situation wieder am Ende des Feldes und wollte mich erst mal etwas sammeln. Ein Blick auf den Tacho: 42,5 km/h. Nein, das war nicht die Momentangeschwindigkeit, sondern die Durchschnittsgeschwindigkeit! Straßenrennen, Hobbyklasse - äh, ja, is klar, ne?!? Wir hatten zwar noch keine richtige Steigung bis zu dem Zeitpunkt, aber es war durchaus wellig, wir hatten Gegenwind und die zwei Wellen vor Böhmfeld waren durchaus giftige Stiche, die in den Beinen erste Schmerzen verursachten. Als es aus Böhmfeld rausging, wurde dann weiterhin mächtig Tempo gemacht, was mich komplett überraschte. Ich dachte, dass das Feld bei diesem Tempo eigentlich irgendwann mal eine erste Pause einlegen müsste, aber Fehlanzeige! Stattdessen verlor ich kurz darauf am abgesehen von der Zielsteigung längsten Anstieg (eigentlich auch nur ein Stich) des Kurses ein paar Meter auf das Feld über die Kuppe hinweg. Tja, und das war es dann für mich. Ich hätte in der Situation mit dem Motorradfahrer einfach nach vorne kommen müssen, dann hätte ich es vielleicht noch bis zur Zielsteigung geschafft, aber dort wäre dann endgültig Schluss gewesen für mich. Schon im etwas steileren Einstiegsteil des Zielanstieges hatte ich keine guten Beine. Danach wurde es flacher, aber nicht wirklich besser. Flachere Steigungen sind ja eh nicht mein Ding, aber hier hatte ich wirklich einen Knoten in den Beinen. Dennoch konnte ich zum Ende des Anstieges noch einen aus dem Hauptfeld zurückgefallen Fahrer aufrollen.

Gemeinsam gingen wir dann die zweite und somit letzte Runde des 15-km-Kurses an. Bis Böhmfeld wechselten wir uns noch ab, dann hatte er plötzlich einige Meter Rückstand auf mich. Ich nahm etwas raus, aber er war erst zu Beginn der Abfahrt aus Böhmfeld heraus wieder an mir dran. Am Ende der kurzen Abfahrt blickte ich mich dann um und sah, dass er plötzlich weiter hinter mir lag als zuvor. Die Situation war also klar: Eine Zusammenarbeit würde keinen Sinn mehr machen, allein würde ich schneller ins Ziel kommen. Also trat ich an der kurzen Gegensteigung nach der Abfahrt auch gleich schwungvoll an, um mich endgültig von ihm zu lösen, aber er blieb noch bis zu dem giftigen Stich, an dem ich den Anschluss ans Hauptfeld verlor, auf Tuchfühlung. Dort widerfuhr ihm aber offenbar das gleiche Schicksal wie mich in der ersten Runde: Über die Kuppe hinweg dürfte er einen kompletten Hänger gehabt haben, denn jetzt wuchs mein Vorsprung ähnlich rasant an wie eine Runde zuvor mein Rückstand auf das Hauptfeld. Der Rest war dann ein Einzelzeitfahren bis ins Ziel. Zeitabstände wären heute durchaus interessant gewesen, aber wenn man auf Platz 32 ins Ziel kommt, ist das dann irgendwie auch wieder egal. Ich weiß, dass die Spitze einen 39er-Schnitt hatte, ich selbst hatte 36,5 km/h nach der 1. Runde und 34,4 km/h am Ende. Dass man alleine ganz schön einbricht, ist ja normal. Hat mich aber auch verwundert, dass von hinten keine Gruppe mehr rankam. Die Abstände von mir zum Feld bzw. von mir zu den nächsten Fahrern hinter mir müssen ganz schön heftig gewesen sein. Zwei Dinge kann man dem entnehmen: Die Leistungsniveaus im Fahrerfeld waren sehr unterschiedlich und der Kurs war sehr selektiv. Ach ja: Top-Speed auf meinem Tacho waren 76,0 km/h - auch ganz nettt ;)

Hoffentlich findet das Rennen nächstes Jahr wieder statt, ich würde dort auf jeden Fall wieder starten. Mir können ja nicht jedes Jahr Katzen und Motorradfahrer in die Quere kommen. Wenn das nämlich nicht der Fall ist, dann sollte ich zumindest in der 1. Runde bis zum Zielanstieg am Feld dran bleiben können. Aber das Leistungsniveau war wirklich erstaunlich. Wann bin ich in Bayern schon mal so weit hinten gelandet? Noch dazu bei einem Hobbyrennen?!? Ich kann mich ehrlich gesagt nicht entsinnen. Schade, dass diese Fahrer nicht häufiger am Start eines Rennens sind. Würde mit diesen Leuten am liebsten gleich nächsten Sonntag wieder ein Rennen fahren. Durch das regelmäßige Messen mit solchen Fahrern steigert man sich einfach, denke ich. Rennen wie in Altenburg, Bamberg und Attenzell - die sind es, die mir taugen. Durch solche Rennen kann man wachsen. Aber die Besetzung der Rennen ist einfach viel zu unterschiedlich. Nur das ist ja auch keine neue Erkenntnis. Mal sehen, wer z.B. in zwei Wochen in Werneck am Start stehen wird. Vor zwei Jahren war das ja eine bärenstarke Besetzung. Aber der Fahrer, der mir damals eine Attacke zunichtemachte und mich dabei noch fast von der Straße drängte, darf ruhig daheim bleiben. ;)

Am Wochenende - falls es trocken bleibt - steht aber erst mal Niederfrohna an. Völlig andere Region, also auch wieder völlig andere Fahrer. Wobei: Daniel Haible steht dort in der Liste. Der war doch auch schon in Attenzell am Start. Da scheint ja doch ein Fahrer zu sein, der einen ähnlichen "Aktionsradius" wie ich hat? Vielleicht kann ich auch irgendwann mal ein Gesicht zu dem Namen packen...

Freitag, 8. August 2014

Vorberichte zum Rennen in Attenzell

Es gibt einige Vorberichte zum Rennen in Attenzell. Liefern sie neue Erkenntnisse? Leider nicht. Startlisten werden vor dem Rennen auch nicht veröffentlicht, deshalb kann man über die Besetzung des Starterfeldes nur spekulieren - aber das ist ja bei den meisten Rennen so. Ich freue mich zwar über jede Ausnahme, wo man dann vorher schon mal einen Überblick über die Konkurrenz hat, aber schneller fährt man durch dieses Wissen ja auch nicht. Man könnte bestenfalls seine Taktik anpassen - in Schmölln hätte mir das z.B. gut getan. Ich hatte mit einem eher normalen Starterfeld von maximal 50 Fahrern gerechnet. Und alles mehr oder weniger auf Hobby- bzw. C-Klasse-Niveau. Doch dann waren es 80 Fahrer und teilweise Fahrer auf A-Niveau. Hinterher ist man sowieso immer schlauer, aber als ich das Feld in der Startaufstellung sah, hätte ich eben doch noch kurzfristig meinen "Rennplan" ändern sollen. Dann wäre ich auch nicht in diesen Sturz verwickelt worden...

Diesmal kann es aber keine zwei Rennpläne geben, egal wer am Start ist. In Schmölln handelte es sich um ein sehr langes Rennen über 75 km, wo man sich als Hobbyradler die Kräfte natürlich hätte gut einteilen sollen. In der ersten Runde bloß nicht zu viel Energie verpulvern, war meine taktische Marschroute. Als das Feld dann in der Abfahrt runter nach Brandrübel so hektisch wurde und viele Fahrer gnadenlos Tempo machten und zu Überholmanövern ansetzten, wollte ich mir das eben lieber vom Feldende aus in aller Ruhe betrachten, weil es noch genügend Kilometer bis zu Beginn des Wasserturmbergs sein würden. Wäre das Feld kleiner und vom Niveau her nicht ganz so top besetzt gewesen, wäre das die richtige Marschroute gewesen, davon bin ich nach wie vor überzeugt. In Attenzell habe ich dieses Problem aber nicht, weil das Rennen ja nur über 30 km geht - und dann ist auch die Besetzung des Starterfeldes nicht so wichtig. Bei 30 km braucht man sich die Kräfte nicht einzuteilen, da heizt man gleich von Beginn an - zumal es bei weitem nicht so hohe Temperaturen wie in Schmölln haben dürfte. Von 30 oder mehr dürfte nicht die Rede sein, die Prognosen laufen eher auf frische 20 Grad hinaus. Da muss man doch gleich mal richtig flott kurbeln, damit die Muskulatur auftaut. ;)

Da es auch mein erstes Rennen in diesem Jahr südlich von Nürnberg ist, kann ich sowieso nicht viel über die Teilnehmer spekulieren. Erfahrungsgemäß hat man in Mittel- und Südbayern ja fast nur Fahrer aus der Region am Start, die sich in der Regel nicht auf den Weg nach Nordbayern oder gar nach Thüringen/Sachsen machen. Eine Ausnahme ist halt Georg Wechselberger, der in Altenkunstadt, Strullendorf und Bamberg für deutliche Ausrufezeichen setzen konnte. Und auch wenn das Kriterien waren, so denke ich, dass er auch bei einem Straßenrennen sehr gut dabei sein dürfte. Und weit hat er es aus Freising ja nicht, daher rechne ich stark mit seiner Teilnahme. Mal sehen, ob auch einige Hobbyfahrer vom Team DerFreistaat.de am Start sein werden. Außer in Nürnberg und Schleiz, wo sowieso GCC war, habe ich von dem Team ja noch nix gesehen dieses Jahr. Der Ausrichter TSV Gaimersheim dürfte sicherlich auch den ein oder anderen Fahrer am Start haben. Vom Rennen in Pförring weiß ich ja, dass die dort auch einige gute Hobby-Kletterer haben. Generell ist mit einem horrenden Tempo in der Steigung zu rechnen - und zwar schon in der 1. Runde, versteht sich. Abwarten und Kräfte einteilen würde diesmal also nicht den geringsten Sinn machen - und insofern ist auch klar, dass ich zu einer offensiven Fahrweise gezwungen sein werde. Und genau das macht mir doch auch Spaß: Lieber vorn verrecken als sich hinten zu verstecken ;)

Und noch etwas dazu, dass das mein erstes Rennen südlich von Bayern ist in diesem Jahr: Durch das Formloch, in das ich Ende Juni stürzte, musste ich ja meine ursprünglich geplante Teilnahme in Elkofen absagen: Da wäre ich schon mal in Südbayern unterwegs gewesen. Außerdem hatte ich mir Vaterstetten fest vorgenommen, aber das wurde ja abgesagt. Heute fiel mir dann auf, dass auch Grünwald abgesagt wurde. Daher habe ich mal auf die Seite von Sturmvogel München gesehen, ob dort Gründe für die Absagen genannt wurden. Für Grünwald finde ich nix, aber für Vaterstetten wurde die behördliche Genehmigung verweigert! Aber so kennt man München ja: als die radfeindlichste Stadt Deutschlands. Schon vor einigen Jahren hatte ich im Internet diese Aussage zur Kenntnis nehmen müssen. Es ging dabei um die Absage eines ersten großen Jedermannrennens in München. So ziemliche jede andere deutsche Großstadt hat ja auch sein eigenes Jedermannrennen, ob nun Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt oder selbst Nürnberg. Ja, liebe Münchner, SELBST IN NÜRNBERG IST MEHR LOS ALS IN MÜNCHEN!!! Es gab je wenigstens noch die traditionellen Kriterien in Vaterstetten und Grünwald, also in Münchner Vororten, die sowieso nahezu nahtlos mit München an sich verwachsen sind. Jetzt scheinen die radfeindlichen Behörden in München aber auch auf Traditionsveranstaltungen zu pfeifen und erklären München mehr oder weniger zur Sperrzone für Radsport. Wurst, die Fahrt nach München ist eh immer ganz schön weit. Und dann noch dieser stockende Verkehr in und um München herum. Der Radsport lebt trotzdem, auch wenn in München tote Hose ist...

Donnerstag, 7. August 2014

Zwischen Bamberg und Attenzell

Letzten Samstag war wieder einmal das Mini-Kriterium in Bamberg, wo ich schon zwei Mal auf dem Podest stand. Dieses Jahr standen die Zeichen dafür aber eher schlecht, denn die Besetzung war auch dieses Jahr mal wieder erste Sahne. Bamberg und Strullendorf liegen ja nur wenige Kilometer voneinander entfernt, aber aus irgendeinem Grund kommen sowohl die "Gelegenheitstäter" aus der Region scheinbar nur nach Bamberg, ebenso ein Großteil der etablierteren Hobbyfahrer. Ein Phänomen, das mir schlichtweg unerklärlich ist, aber so standen sie eben am Start: Christian Rose (eine Vorstellung erübrigt sich ja mittlerweile), Strullendorf-Sieger Georg Wechselberger, Felix Rohrbach (Podest in Bamberg 2011 und 2013), Thomas Schmalz (u.a. Sieger 2011 in Schrobenhausen und bei der DM in Meiningen) und Nürnberg-Sieger Kay Piertza, mit dessen Vereinskollegen Danny Kober ich heute ein Trio bildete. Das Rennen verlief dann rein vom Stundenmittel her mit 39,9 km/h quasi auf dem Niveau des Vorjahres, wo ich mir 40,0 km/h notiert hatte. Allerdings war die Fahrweise etwas anders, was zu Beginn der 3. Runden begann, weil es am Start nämlich hieß: Wertung jede 3. Runde. Als wir aber auf die dritte Runde fuhren, kam keine Glocke!!! Einige Fahrer riefen dem Wettkampfgericht noch zu "GLOCKE!!!", aber die Glocke bliebt stumm. Jetzt ging es also gleich mal so richtig schön los mit der Verwirrung, denn laut WBs ist die Glocke verpflichtend. Ohne Glocke keine Wertung, ohne Glocke keine Schlussrunde - das offizielle Samstags-Kriterium in Kulmbach läuft ja aus diesem Grund immer noch, es gab immer noch keinen Zieleinlauf. ;)

Ich hielt mich also vorsichtshalber besser zurück, weil ich nicht völlig umsonst sprinten wollte. Irgendwann müsste ja schließlich doch noch eine Glocke kommen, dachte ich mir - und so war es dann auch zu Beginn der 5. Runde! In dem Moment dachte ich mir noch, dass das Wettkampfgericht doch nur alle 5 Runden eine Wertung durchführen würde und wollte mich diesmal eigentlich nach vorne orientieren, aber das gelang mir nicht. Bei so viel PS im Feld wurde die ansteigende Gegengerade einfach zu derbe hochgedrückt, da musste ich kleinbeigeben. Schlimmer noch: Ich konnte nach der Wertung nicht gleich wieder Anschluss ans Hauptfeld finden! Hinter mir klaffte auch ein Loch zu Fahrern, die noch weiter zurückgefallen waren als ich - also blieb nur eine Möglichkeit: Allein im Wind weiterdrücken, auch wenn das natürlich unnötig Körner kostet. Aber ob die Fahrer hinter mir noch mal nach vorne kommen würden, da war ich mir einfach nicht so sicher. Nach einer Runde im Wind nahm das Hauptfeld auch zum Glück raus und ich konnte wieder andocken - die Fahrer hinter mir ebenso. Tja, hinterher ist man immer schlauer, aber es hätte ja auch anders laufen können. Manchmal sind es Kleinigkeiten...

Die große Frage danach war: Wann gibt es die nächste Wertung? Gleichzeitig überlegte ich mir auch, weil das Feld gerade so bummelte, ob ich meinen Solo-Rhythmus einfach gleich weiterfahre und zu einer Attacke ansetze. Doch bei genauerer Betrachtung hatte Danny das schon getan, also entschied ich mich stattdessen zum Durchatmen im Feld. Die folgende Wertung ließ ich dann auch sausen, Danny wurde auf den letzten Drücker auch noch abgefangen, hatte aber immerhin 3 Punkte. Bei der ersten Wertung, die ja ohne Glocke stattfand, hätte Kay 2 Punkte gehabt, falls diese "Geister-Wertung" denn gewertet werden würde. Richtig gut lief es also nicht für uns, in den Wertungsrunden wurde immer ganz schön gut gedrückt, ähnlich wie in Altenburg. Da ist Bamberg mittlerweile wirklich nicht mehr weit vom Niveau in Altenburg entfernt - und Altenburg ist und bleibt für mich einfach das schwierigste Hobby-Kriterium. Natürlich nicht von Deutschland, sondern nur von den Kriterien, die ich bisher gefahren bin - und das waren ja doch schon so einige.

Bei der 4. Wertung war dann alles anders: Das Tempo schlief Ende der Gegengeraden plötzlich ein, das Feld zog komplett nach links und nahm die Beine hoch. Ich ließ mich nicht zwei Mal einladen, schaltete in den Sprint-Modus und zog auf der freien rechten Seite an allen vorbei - an FAST allen. Thomas - und ich dachte mir dann noch "Ausgerechnet Thomas!", nachdem er so eine Aktion schon mal 2011 in Cadolzburg gebracht hatte - war an zweiter Position fahrend genau so langsam wie alle anderen, machte aber plötzlich ohne jeglichen Blick zur Seite einen Monster-Schlenker zur rechten Seite. Keine Ahnung, was das für eine dämliche Aktion werden sollte, denn er hat ja schon wesentlich mehr Rennerfahrung als ich. Von einem Anfängerfehler kann man da also nicht sprechen, aber dass in Wertungsrunde kurz vor der Zielkurve von hinten "was schnelles" ankommen kann, wenn man vorne so bummelt, das müsste ihm eigentlich klar sein. Kann ich dann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, was bei einem Fahrer dann im Kopf so abgeht, wenn er dann trotz der fehlenden Geschwindigkeit so einen Monster-Schlenker macht. Thomas hätte nämlich eiskalt bis zum Straßenrand rübergezogen, wenn ich nicht sofort wie wild geschrien hätte. Wohl gemerkt: Ich war schon voll am Sprinten, er war noch im Bummel-Modus des Feldes! Das sind dann an so einer Stelle mal locker an die 10 km/h Geschwindigkeitsunterschied, eher noch etwas mehr. Bremsen wäre mir also nicht mehr möglich gewesen. Ein Glück, dass Thomas nach meinem Geschrei dann doch endlich den Kopf zur Seite drehte und mein Vorderrad noch rechtzeitig erblicken konnte. Ich war so geschockt, dass ich gar nicht mal weiß, ob wir uns sogar leicht mit den Lenkern berührt hatten. Eine absolute Horror-Szene, nachdem ich ja erst zwei Wochen zuvor gestürzt bin. Übrigens: Thomas fuhr in Schmölln nicht mit, weil ihm die Sturzgefahr zu hoch gewesen ist. Und dann schießt er mich bei einem 0815-Kriterium fast ab. Hmmm...

Nachdem er mir dann aber doch einen kleinen Streifen zum Leben gelassen hatte, rollte ich aufgrund meines Geschwindigkeitsüberschusses dennoch als Erster auf die Zielkurve zu. Leider war ein Teil des Schwungs dennoch weg und das Überraschungsmoment hatte ich sowieso nicht mehr auf meiner Seite. Dumm gelaufen - schon zu diesem Zeitpunkt. Aber es lief noch dümmer: Bei der Anfahrt zur Zielkurve fielen mir plötzlich zwei langsam rollende Fahrer auf. Nein, das waren keine Lizenzfahrer, die sich während unseres Rennens auf dem Kurs warmgefahren haben, sondern überrundete Hobbyfahrer! Ich schrie also gleich nochmal lauthals, aber das war den beiden reichlich egal. Die haben quasi die "blauen Flaggen ignoriert" und dadurch musste ich in der Zielkurve erneut rausnehmen, um nicht mit den beiden zu kollidieren. Felix zog dann gleich von meinem Hinterrad aus vorbei und zeigte dann, dass er ein alter Fuchs ist: Er fuhr ganz dicht zu den beiden überrundeten Fahrern hin, wodurch mein Vorderrad dann zwischen Felix' Maschine und dem Hinterrad des einen überrundeten Fahrers eingeklemmt war - und zum dritten Mal (!) verlor ich an Schwung. Dass ich bei so einem verkorksten Sprint dann trotzdem noch 1 Pünktchen ergattern konnte, grenzte ja schon fast an ein Wunder. Drei Mal musste ich rausnehmen - Wahnsinn! Dabei bin ich als Erster des Feldes in die Zielkurve gefahren. Das habe ich auch noch nie erlebt und wird man mir sicherlich auch nur sehr schwer nachmachen können. Als Erster des Feldes hat man ja normalerweise keine Hindernisse im Weg. Aber das war einfach kein normaler Wertungssprint...

Schlusswertung dann wieder ein Satz mit X. Georg konnte sie sich mal wieder mit einem seiner Antritte als Solist holen. Der mischt die Szene dieses Jahr ganz schön auf. Bin mal gespannt, wie er in Attenzell am Berg fährt. Vor allem bin ich gespannt, was bei mir läuft. Ich habe die R-SYS des Carbonrads eingespannt, habe aber den Eindruck, dass die schlechter laufen als meine Aluminium-Laufräder. Zwar nicht unbedingt am Berg, wo sie durch das geringfügig reduzierte Gewicht ähnlich gut zu laufen scheinen, aber bergab und in der Ebene gefielen die mir diese Woche im Training nicht so recht. Mal sehen, welchen Eindruck ich am Sonntag habe, aber ich tendiere gerade dazu, dass ich nur noch mit den Aluminium-Rädern fahre. Gewicht ist offenbar nicht alles.

Ach ja, in Bamberg haben wir als Reichenbacher Trio mal wieder eine geschlossene Leistung gezeigt: Platz 5 (Danny), 6 (Kay) und 7 (ich). :)

Freitag, 1. August 2014

Sonne, Aluminium und Sonderstartrecht

Das Wetter sieht gut aus für Bamberg, es sollte trocken bleiben und auch einigermaßen warm werden. Die Prognose sind ungefähr 30 Grad, das taugt mir schon. 40 wären mir zwar lieber, weil ich bei Rennen mit an die 40 Grad eigentlich immer gut gefahren bin, aber ich bin ja schon froh, dass es bei einem Kriterium nicht regnet - denn dann wäre ich nicht an den Start gegangen.

Die Woche darauf werde ich mal testen, ob ein Aluminiumrahmen wirklich so ein großer Nachteil ist, wenn man klettern muss. Beim neuen Straßenrennen in Attenzell geht es zwei Mal eine Steigung hoch, die laut Veranstalter teilweise bis zu 16 % steil sein soll. Das klingt jetzt zunächst nicht nach viel, wenn man sein Trainingsgebiet in der östlichen Hersbrucker Schweiz hat, aber alles im zweistelligen Bereich ist mir lieber als eine halbgare "Kaugummi-Steigung", also etwas einprozentiges, das sich so eklig in die Länge zieht und wo die Leute mit viel Druck aufm Pedal immer dafür sorgen, dass ich abreißen lassen muss. :( Wobei ich derzeit ja sowieso keinerlei Anhaltspunkt habe, wie es bei mir an Steigungen läuft. In Schmölln wurde die Kaugummi-Steigung zu Beginn der Runde noch zur Hälfte neutralisiert gefahren, bevor das Rennen freigegeben wurde. In der freigegebenen Hälfte war es dann ein Kinderspiel mitzufahren, zumal es ja der Rennbeginn war. Nach 9,3 km kam dann der Sturz - und die zweite Steigung des Kurses wäre ja erst mehrere Kilometer später gekommen. Dadurch fehlt mir jeglicher Vergleich zu Konkurrenz, aber im Einzeltraining bin ich an meine Bestzeiten aus Carbontagen herangekommen, also die individuelle Form ist eigentlich ganz gut.

Attenzell ... mit diesem Rennen will der TSV Gaimersheim nicht nur ein neues Straßenrennen in Bayern etablieren (was hoffentlich gelingen wird!), sondern auch den Frauenradsport fördern. Klingt etwas komisch, denn Frauenrennen gibt es doch sowieso schon zu viele. Und nein, das ist kein Schreibfehler. Die Sache ist aber die: Solange es Frauenrennen gibt, bei denen keine 10 Fahrerinnen am Start sind, scheint es keinen Mangel an Startmöglichkeiten für Frauen zu geben. Sieht man sich aber mal an, wie viele Frauenrennen es tatsächlich gibt, dann kann man auch nicht unbedingt von einem Überangebot sprechen. Ob Frauen am Wochenende also doch lieber etwas stricken als Radrennen zu fahren, das sei mal dahingestellt, aber wieso gibt es dieses Phänomen, dass viele der ausgeschriebenen Frauenrennen so einen notorischen Teilnehmermangel aufweisen? Bei den bayrischen Landesverbandsmeisterschaften sieht man ja, dass es in Bayern allein mehr als 10 Fahrerinnen gibt. Eine Hauptursache für diese Problematik ist sicherlich etwas, das seitens des Verbandes eigentlich gut gemeint war, aber in der Praxis offenbar zum Bumerang wurde: das Sonderstartrecht für Frauen. Wenn bei einem Rennen kein Frauenrennen ausgeschrieben ist, dann dürfen Frauen ja bei den Senioren oder bei der U19 mitfahren. Von diesem Sonderstartrecht wird interessanterweise auch jedes Jahr eifrig Gebrauch gemacht. Wenn das dann aber dazu führt, dass man dann auf den Start bei richtigen Frauenrennen verzichtet, dann erweist man der Entwicklung des Frauen-Radsports mit diesem Sonderstartrecht einen Bärendienst. Es ist eines dieser Probleme, für die der Radsport speziell in Deutschland bekannt ist, nämlich ein selbstgemachtes Problem. Eine Abschaffung dieses Sonderstartrechts könnte den Frauen-Radsport besser fördern als noch so viele neue Frauenrennen. Die Frauen wären dann ja gezwungen, dass sie bei den Rennen am Start sind, wo Frauenrennen ausgeschrieben sind. Das kann nur zu steigenden Teilnehmerzahlen führen, was somit den sportlichen Wert steigert und auch dem jeweiligen Veranstalter Recht gibt, wenn er sagt: "Wir wollen den Frauen-Radsport fördern, indem wir bei unserem Rennen auch ein Frauenrennen anbieten." Durch das Sonderstartrecht werden die Bemühungen solcher Veranstalter leider torpediert. Und überhaupt: Wieso nur ein Sonderstartrecht für Frauen? Was soll diese Diskriminierung?!? Wo ist das Sonderstartrecht für C-Fahrer? Wenn es kein C-Rennen gibt, dann will ich gefälligst auch bei der U19 oder bei den Senioren mitfahren können...

Donnerstag, 24. Juli 2014

Letzter Auftritt in Kulmbach

Dienstag war ich noch mal in Kulmbach am Start, da ich ja meine Nummer noch zurückgeben musste, hatte aber aufgrund meiner Hüftprellung durch den Sturz in Schmölln von vornherein keine Sprints vor. Mit 54,3 km/h ist der Top-Speed auch entsprechend niedrig ausgefallen. ;) Ansonsten rollte ich anfangs nur brav mit, bis ich nach der 4. Wertung mal durchfuhr und mit teils abwechselnden Mitstreitern 3 Runden lang knapp vor dem Feld bleiben konnte. Ein Brummi bremste das Feld zu dem Zeitpunkt aber nicht ein, weshalb ich nicht wie die zwei Fahrer, die das vor der 2. Wertung ausnutzten, erfolgreich vorne bleiben konnte. Aber lieber versuche ich es ohne Brummi und scheitere als andersrum...

Die ersten 32 Runden gingen mit einem Schnitt von 41,0 km/h generell recht gut zu fahren, aber dann zog das Feld zu meiner großen Überraschung nach der Wertung voll durch. In allen Runden zuvor konnte man locker von der letzten Position des Feldes wieder ranrollen nach der Wertung, diesmal war das aber anders. Ich deutete die Situation falsch und hatte dann ein Loch. Die nächsten 4 Runden fuhr ich dann erst allein dem Feld hinterher, dann bildete sich ein Trio - aber wir kamen einfach nicht mehr ran! Ein Blick auf den Tacho: 40,9 km/h - nanu?!? Wir fuhren also eigentlich mit dem gleichen Tempo wie in den ersten 32 Runden weiter, aber das Feld enteilte uns jetzt gnadenlos. Da schienen einige Leute aufgewacht zu sein ;)

Egal, am Ende noch mit 40,6 km/h ohne Überrundung ins Ziel gerettet, was ja so ein Mini-Ziel für mich in diesem Jahr ist. Bisher hat mich ja in dieser Saison noch kein einziger Fahrer überrundet. In Bamberg wird das hoffentlich auch nicht geschehen, denn dort bin ich generell noch nie überrundet worden, egal wer am Start war. Und das waren in den vergangenen Jahren ja so einige starke Fahrer, von Nils Bräutigam und Rene Fischer über Lukas Hauptmann und Maik Hamann bis zu Christian Rose und natürlich auch Vorjahressieger David Groß - wenn man ein Rennen gewinnt, dann MUSS man ja stark sein. ;)

Für nächstes Jahr suche ich dann trotzdem mal wieder ein festes Team. Das Gastfahrer-Konzept funktioniert in dieser Saison leider nicht so gut wie im Vorjahr. Ich habe dieses Jahr aber erstaunlich oft ein gewisses hellgrünes Trikot gesehen - so oft wie nie zuvor! Selbst bei Rennen in Bayern ist das Trikot keine Seltenheit mehr. Könnte ich mir also durchaus vorstellen, mal sehen...

Montag, 21. Juli 2014

Umorientierung

Ohne Schnellschüsse habe ich jetzt mal etwas Zeit seit dem ärgerlichen Crash in Schmölln verstreichen lassen. Der Rahmen ist ein Totalschaden, Lenker, Vorbau und Sattel kann man ebenfalls in die Tonne kippen. Laufräder und Schaltwerk könnten okay sein. Mal sehen, was die Fachleute diagnostizieren...

Meine Erkenntnis: Scheiß auf den Materialkrieg im Jedermannbereich - denn dort ist diese Art von Krieg völlig fehl am Platz! Hatte ich die letzten Jahr aber selbst schon etwas vergessen. Es muss einfach erst was passieren, damit man die Dinge mal wieder etwas klarer sieht. Daher werde ich trotzdem am 10.8. beim Straßenrennen in Attenzell starten - mit Aluminium-Rad! Wenn man bei einem Hobbyrennen mit einem Aluminium-Rad nicht mehr konkurrenzfähig sein sollte, dann wäre man wohl schon fast der letzte echte Hobbyfahrer unter lauter Heuchlern, denke ich. Aber ganz so verseucht ist die Szene ja trotz des Materialwahns noch nicht. Der "nette Markus" ;) z.B. ist in Cadolzburg auch schon mal mit einem Aluminium-Bock auf eine starke Platzierung gefahren. Im Endeffekt habe ich alle meine Podestplätze immer mit dem Cinelli geholt, nie mit dem Carbon-Teil. Also sollte ich eigentlich glücklich sein, dass ich dieses scheiß Rad endlich los bin. ;)

Eigentlich müsste ich ja nur mein Körpergewicht besser hinbekommen. Seit Winter stagniere ich, was in den vorherigen Jahren völlig anders war. Normalerweise müsste ich jetzt also schon 3-4 Kilo weniger auf den Rippen haben, dann würde ich auch kein Carbonrad zum Klettern brauchen - zumindest nicht im Hobbybereich. Im Bereich des Leistungssports wäre das natürlich was anderes, aber der beginnt ja offiziell in der C-Klasse und inoffiziell ab der B-Klasse - denn C-Klasse kann ja im Endeffekt "jedermann" fahren, solange man den Lizenzantrag erfolgreich ausfüllen kann. Diese "Leistung" allein ist für mich noch nicht der Beginn des Leistungssports, der beginnt erst ab dem Aufstieg in die B-Klasse. Erst dann hat man was geleistet, was eben doch nicht "jedermann" zu leisten imstande ist - ich verweise auf mich als Beispiel. Aufstieg in die B-Klasse? Für mich?!? Reine Utopie!

Morgen fahre ich dann auch noch nach Kulmbach, um meine Nummer zurückzugeben, und hoffe danach, dass ich bis 2.8. in Bamberg wieder sprinten kann. Derzeit geht das nämlich nicht. Sobald ich aus dem Sattel gehe, schmerzt die Prellung am "hinteren oberen verlängerten Oberschenkelmuskel". Dadurch werde ich morgen wenigstens nicht auf die Schnappsidee kommen, in den rasanten Wertungsrunden, die ja teilweise mit bis zu 48 km/h im Schnitt gefahren werden, in den Sprint reinhalten zu wollen - weil ich das ja sowieso nicht kann. Das führte ja auch zu meinem Abbruch der Rennserie. Also mal sehen, was im Sitzen möglich ist ;)

Samstag, 19. Juli 2014

Crash in Schmölln

Es war ein erstaunlich großes Starterfeld in Schmölln - bei normalen Jedermannrennen ist man das nicht gewohnt. Okay, im Vergleich zu GCC-Rennen immer noch Baby. Keine Ahnung, wie viele Starter genau es waren. Die Starterliste ging fast bis Platz 80, das Wetter war topp, also waren es wohl auch mindestens 80 Fahrer. Aber es waren eben Jedermänner - und da weiß man nie, was die teilweise so zusammenfahren. Das fängt ja schon mal mit der Streckenkenntnis an: Besichtigt man die Strecke vorher oder geht man einfach davon aus, dass einem die Vorderleute schon den rechten Weg deuten? Selbst auf einem Kindergarten-Kurs wie in Nürnberg krachte es mehrmals - werden Jedermannrennen ab 50 Startern tatsächlich zu einer Art russischem Sturz-Roulette? 1 Crash garantiert? Ich fahre ja GCC-Rennen nicht, weil dort auf jeden Fall 1 Crash pro Rennen garantiert ist. 2007 in Fürth, das war noch der Vorgänger des GCC, wäre ich auch schon mal fast zur falschen Zeit an der falschen Stelle im Feld gefahren. Da stand doch plötzlich ein Rad quer auf der Fahrbahn. Dass dann zumindest der direkt nachfolgende Fahrer keine Chance zum Ausweichen mehr hat, sollte wohl klar sein - wir fahren ja nicht mit Schrittgeschwindigkeit, sondern mit Renngeschwindigkeit...

Tja, und heute hat es mich erwischt. Eigentlich ging es so nett los: Neutralisierter Start 2 km, hieß es. Dadurch sollte ich die erste Steigung schon mal gut überleben, denn die lag in diesem neutralisierten Bereich. Kurz bevor das Freizeichen kam, drängelten sich plötzlich schon einige Fahrer in rot-weiß-schwarzen Trikots vor. "Was ist denn los, Leute? Macht doch mal locker, ist noch neutralisiert", dachte ich mir. Wollten da einige übereifrige Wasserträger schon während der neutralisierten Phase irgendeine Team-Taktik versuchen umzusetzen und das Tempo kontrollieren? Lustig - aber gut, sie waren wenigstens als TEAM am Start. Ich war leider allein am Start. Frühzeitig schon für das Radsportteam Reichenbach angemeldet, weil ich bei einer halben Stunde Anfahrt dachte, dass da auf jeden Fall jemand mit am Start sein würde, aber die wenigen aktiven Fahrer waren heute aus diversen Gründen (Gesundheit, Zeit und so) nicht am Start. Das gute daran war wenigstens, dass wir während der neutralisierten Phase nicht peinlicherweise durch so ein nervöses Fahrverhalten auffallen konnten.

Kurz vor Ende der Steigung dann der Startschuss - und scheinbar gleich eine Tempoverschärfung. Aber irgendwie schlief das Tempo recht flott wieder ein, ich muss eigentlich kaum zulegen, konnte mich aber dennoch gut im Feld behaupten. Alles easy. In Kummer dann wie geplant den rechten Asphaltstreifen gewählt und auch dort lässig durch- und hochgekommen. Danach dann wieder so eine Passage, wo ich bei neuen Rennen immer mal wieder kalt erwischt werde: Direkt nach Kummer wurde plötzlich Tempo gebolzt, das Feld zog sich als Einerreihe in die Länge. Wenige Positionen vor mir ließ dann auch gleich ein Fahrer ein Loch reißen, dass ich dann mit ein wenig Hilfe (die weitestgehend durch einen Zuruf "DRANBLEIBEN!" meines Hintermannes bestand, während ICH mal mit meiner Nase die heutige Windrichtung testen wollte) auch erfolgreich zufahren konnte. Nachdem wir dann in der Thomas-Dingens-Siedlung links abgebogen sind, schlief das Tempo plötzlich ein. Das war dann eher das Fahrverhalten, dass ich vom Feld in Runde 1 erwartet hätte. Ich nutzte das niedrigere Tempo auch gleich mal, um mich im Feld etwas vorzuarbeiten, um für die Abfahrt runter nach Brandrübel alle Optionen zu haben. Leider waren zwei Fahrer ein paar Sekunden vor dem Feld, was einige weitere Fahrer ebenfalls zu seiner sinnfreien frühen Attacke aus dem noch großen Hauptfeld heraus bewegte. So ging das Tempo wieder in die Höhe und wurde auch beim Abbiegen Richtung Brandrübel hochgehalten. Und dort verlor ich gleich eine Optione: Die Abfahrt von vorne zu fahren.

Mir war klar, dass die Rechtskurve am Ende der Abfahrt durch die anschließende Fahrbahnverengung um 50 % (!!!) heikel werden könnte, also wollte ich sie nicht mitten im Getümmel fahren. Ich ließ mich in der Abfahrt ans Feldende zurückfallen und steurte die Kurve dann relativ verhalten an - aber zwei Positionen vor mir hatte ein Fahrer die Kurve überschätzt. Er bremste zu hart und rutschte in der Kurve weg. Fahrer und Rad rutschten dabei in Fahrtrichtung weiter, blieben also auf der linken Seite der Fahrbahn. Logisch, dass ich eine leichte Korrektur nach rechts machte. Mein Vordermann fuhr aber etwas zu gerade weiter und sein Vorderrad kollidierte mit der Maschine des ersten gestürzten Fahrers - logisch, dass dann durch die Geschwindigkeit und die Lenkung der Rahmen und das Hinterrad einen Halbkreis nach vorne drehen. Dabei besteht eine 50:50-Chance, ob nach links oder rechts - in diesem Fall leider nach rechts. :( Tja, und wenn sich die Maschine des Vordermannes direkt vor einem querstellt, dann geht gar nix mehr. Am ersten Fahrer, wie gesagt, kam ich noch durch eine kleine Lenkbewegung nach rechts weg, aber weil das am Ende einer durch die vorherige Abfahrt flotten Kurve war, konnte ich leider nur eine kleine Ausweichbewegung machen, weil es mich sonst wohl wie von einem Pferd abgeworfen hätte. Und so ähnlich war dann auch mein Abgang: Ich drehte mich zur Seite und versuchte mich möglichst gut abzurollen. Leichte Schmerzen außen am Sitzfleisch, aber ansonsten war ich sofort wieder auf den Beinen und wollte mein Rad schnappen - PENG! Tja, und da ist mein Vorderreifen explodiert. Rennen vorbei - und somit Zeit für etwas mehr Schmerz.

Ich fühlte mich gleich an meinen Sturz beim Skispringen erinnert, als die sofort einsetzende innere Blutung gleich auch auf die Atmung drückte. War jetzt bei weitem nicht so schlimm, aber ähnlich. Ich lege mich also erst mal ins Gras neben der Straße und versuchte mich zu strecken, damit sich meine Atmung normalisiert. Dauerte bestimmt eine halbe Minute, vielleicht eine ganze. Dann wurde es besser und es kamen auch erste Leute aus den Begleitfahrzeugen hinzu. Ich wurde kurz abgetastet, aber es schien kein Grund für mehr Aufwand. Ich stand dann auch wieder auf den Beinen, schnappte mir mein Rad, dessen Hinterrad komplett blockiert hatte, also schief war, und trug es zum Begleitwagen. Dann wartete ich aber stattdessen auf den Besenwagen, weil wir ja erst wenige Kilometer gefahren waren und der bald kommen sollte. Ach ja, durch den Krankenwagen, der in der Kurve angehalten hatte, kam noch ein weiterer Fahrer zu Sturz, der ungefähr 'ne Minute hinter dem Feld gefahren sein muss. Krass...

Bei einem kurzen Blick auf den Rahmen fielen mir zwei Risse auf - tja, scheiß Carbon. Aber während ich zu Beginn meiner Zeit bei Hobby- und Jedermannrennen noch mit einem Aluminium-Rahmen bei Straßenrennen einigermaßen mitklettern konnte, ist das Niveau mittlerweile so hoch, dass ich auf Carbon an Steigungen angewiesen bin. Mit Aluminium würde ich kein Land mehr sehen, also war's das wohl mit Straßenrennen. Aber Straßenrennen sind mir am liebsten. Mal sehen, was ich im Radladen zu hören bekomme. Danis Rahmen beim berüchtigten Sturz von Altdorf hatte auch Risse oder war sogar schon komplett gebrochen, konnte aber irgendwie wieder geklebt werden, glaube ich. Mal sehen. Wegen Kriterien allein werde ich mir das alles nicht mehr antun, auch wenn die Sturzgefahr bei Kriterien geringer ist. Wer mir jetzt widersprechen will: Woher willst du das wissen, wenn du keine Kriterien fährst? Mit "du" meine ich alle, die meiner Aussage widersprechen wollen. Ich fahre ja alles - Kriterien und Straßenrennen. Krachen tut es überall, aber in Relation gesehen ist die Sturzgefahr bei Straßenrennen höher. Es gibt eben deutlich weniger Straßenrennen als Kriterien. Krachen kann es jederzeit überall, auch im Training, das ist schon klar. Aber bei Straßenrennen für Jedermänner sind eben nicht selten auch deutlich mehr Fahrer am Start als bei Kriterien. Und ich habe schon früher gesagt: Die Sturzgefahr steigt u.a. durch die Anzahl der Fahrer, egal wie gut diese Fahrer fahren können. Fragt doch mal bei Froome, A.C. oder Cavendish nach! Sind die bei Kriterien mit 80 Fahrern gestürzt und ausgeschieden? Nein! Bei Straßenrennen hat es sie erwischt - denn jede Etappe bei der Tour de France ist ja ein Straßenrennen an sich. Und zwar eines mit fast 200 Fahrern...

Also mal sehen, ob sich der Rahmen flicken lässt. Einen neuen Carbonrahmen werde ich mir gewiss nicht kaufen, das ist es mir nicht mehr wert. Insofern kämen also nur noch Kriterien für mich in Frage dieses Jahr. Na super...

Mittwoch, 16. Juli 2014

Zwischen Altenburg und Schmölln

Am Sonntag ging es nach meiner Pause und mit den zwei kleinen Rennen in Altenkunstadt und Strullendorf in den Beinen nach Altenburg, wo das Niveau immer sehr hoch ist. Im Vorfeld habe ich mir durch eine dumme Bewegung eine Verletzung der Bandscheibe im Nackenbereich zugezogen, was am Renntag aber kein nennenswertes Hindernis darstellte. Ich kam auch eigentlich gut ins Rennen. Meine Aufzeichnungen der Vorjahre zeigten, dass wir immer einen Schnitt von knapp über 41 km/h hatten, im letzten Jahr aber nur 39 km/h. Dieses Mal stand nach der 1. Wertung, die ich lieber ausließ, ein Schnitt von 42,2 km/h auf dem Tacho. Da habe ich mich innerhalb einer Woche ja ganz schön gesteigert, wenn ich so an die 38 und 39 km/h in Altenkunstadt und Strullendorf denke.

Kay war leider gesundheitsbedingt nicht am Start, weshalb Danny und ich allein das RST Reichenbach vertraten. Nachdem ich die 1. Wertung ausgelassen hatte, wollte ich auf die 2. Wertung gehen. Dummerweise waren da drei Ausreißer weg, die das Feld auch nicht rechtzeitig zurückholen konnte. Beim Kampf um den letzten Punkt konnte ich mich zwar eigentlich gut platzieren, kurz vor der Zielkurve konnte ich mich sogar vor Christian Rose setzen, aber als ich Danny an der Spitze des Feldes sah und merkte, dass der Fahrer an seinem Hinterrad nicht den Punch haben würde, um an ihm vorbeizusprinten, ließ ich es auch sein. Im schlimmsten Fall hätte ich dadurch nur für Christian den Sprint angezogen und ihm den letzten Punkt beschert, Danny und ich wären leer ausgegangen. Teamtaktisch wäre das natürlich peinlich gewesen, also ließ ich die Beine unten.

Danach lief es dann für uns beide nicht mehr so richtig. Bei den weiteren Wertungen konnte ich mich nicht mehr so gut platzieren wie bei der 2. Wertung - und dann setzte Sören mal eine halbe Runde vor einem Prämiensprint zu einer Attacke an. Zwei Fahrer versuchten ihm auch nachzusetzen, ich hing mich dran. Auf der Zielgeraden versuchte dann nur noch der erste Fahrer aus unserem Trio an Sören ranzukommen, der Fahrer dazwischen nahm raus - ärgerlich! Ich musste mich schnell entscheiden - und entschied mich dafür, das Loch mit einem Zwischensprint zu schließen. Alles für die Katz - Sören nahm direkt nach dem Zielstrich die Beine hoch, der andere Fahrer nahm dann auch gleich raus - und ich ärgerte mich, weil ich die Situation offensichtlich falsch gelesen hatte. Aber das war noch nicht alles, ich habe noch mehr Fehler gemacht! Gleich darauf setzte Tilman mit Christian und einem weiteren Fahrer zur Gegenattacke an. Ich wurde jetzt zu gierig und wollte mich an die Drei ranhängen, aber nachdem ich gerade schon mal die Brechstange rausgeholt hatte, ging jetzt nix mehr. Ich hatte ein paar Meter Rückstand. Und auch jetzt habe ich abermals die falsche Entscheidung getroffen: Statt rauszunehmen und mich ins Feld zurückfallen zu lassen, fuhr ich noch eine halbe Runde lang im Wind hinterher - völliger Schwachsinn! Dann sauste das Feld an mir vorbei und ich konnte mich nicht rechtzeitig erholen - uuuuuund tschüss! Das Loch riss und ich war auf den letzten Runden mit einem weiteren Fahrer als Duo unterwegs. Dass ich innerhalb einer Runde so viele renntaktische Fehler mache, ist mir eigentlich noch nie passiert.

Aber egal. Am Ende konnte ich dennoch die Überrundung vermeiden und bin in dieser Saison somit weiterhin ohne eben solche. Der Schnitt betrug am Ende immerhin noch 40,5 km/h, was durch die letzten 4 Runden also noch ganz in Ordnung war. Als ich den Anschluss ans Feld verlor, war der Schnitt 41,3 km/h - also ich fuhr im wesentlichen auf dem gleichen Niveau wie bei meinen Teilnahmen 2010 und 2011. Das ist generell ein gutes Zeichen. Beim Top-Speed konnte ich meinen alten Rekord sogar um 1 km/h auf 59,5 km/h steigern - aber nicht im Sprint. Wir hatten starken Gegenwind auf der Zielgerade, aber auf der Gegengeraden hatten wir in der leichten Senke starken Rückenwind. Genau an der Stelle dürfte ich also fast die 60 km/h geknackt haben. Keine Ahnung, ob ich bei einem Kriterium schon jemals die 60er-Marke geknackt habe. Glaube aber eher nicht. Wohl gemerkt: Bei flachen Kriterien. Bei Bergkriterien hat man ja Abfahrten, wo das schnell geschehen sein sollte ;)

Am Ende Platz 16, also erneut eine Platzierung unter den ersten 20 - die Serie hält! Das könnte sich am Samstag aber ändern, denn Schmölln ist ein großes Fragezeichen. Zum einen macht mir mein Problem mit der Bandscheibe im Halswirbelsäulenbereich wieder mehr zu schaffen, zum anderen habe ich in einem Video aus 2010 gehört, dass beim Zeitfahren um die 100 Jedermänner am Start waren. Die letzten Jahre fand ja immer ein Zeitfahren auf diesem Kurs statt. Es ist schwer zu sagen, was das für die Teilnehmerzahl beim Rennen heißen wird. Normalerweise gibt es ja mehr Rennfahrer als Zeitfahrer, aber im Jedermannbereich kann man eigentlich nie so recht wissen, wann Jedermänner mal bei einem Rennen am Start sind und wann nicht. Denke ich z.B. an das Hobbyrennen bei der Deutschen Meisterschaft in Meiningen 2011, dann waren wir da ja nur um die 20 Leute. Also in Schmölln ist auch alles möglich: 20 Fahrer, 50 Fahrer, 150 Fahrer - wer weiß das schon? Je nach Feldgröße könnte meine Serie mit den Top 20 also enden. Aber 20 ist generell die magische Zahl - denn ich möchte nicht nur unter die ersten 20 fahren, ich will auch weniger als 20 Minuten Rückstand auf den Sieger haben! Die hatte ich ja letztes Jahr in Albstadt bei einem vergleichbaren Rennen. Und ich bin auch trotz meiner "motorischen" Probleme im Nacken zuversichtlich, denn der Kurs ist wirklich schön und sollte auch für mich gut zu fahren sein. Gleich zu Rennbeginn hat man zwar so eine Kaugummi-Steigung, wie ich halbgare Steigungen bezeichne. Also Steigungen, die nicht richtig steil sind, aber wo das Feld trotzdem häufig ganz schön drückt. Zu Rennbeginn sollte ich da aber noch dran bleiben können, weil sie nicht so lang ist. Wenige Kilometer vor Schluss der Runde hat man danne ine Steigung, die im unteren Teil eng, steil und verwinkelt ist - und das ist genau mein Ding. Leider ist der zweite Teil der Steigung dann wieder so ein Kaugummi-Abschnitt. Danach geht es eigentlich nur bergab zum Ziel, kurz über den Marktplatz - und danach wieder in die Kaugummi-Steigung zu Beginn der Runde. Zwischen diesen zwei Steigungen wird also ganz schön geheizt werden, vermute ich. Aber wenn ich die Steilpassage vorne bewältigen kann, dann könnte ich mich schon irgendwie durchmogeln. Hängt halt auch von der Feldgröße ab: Bei nur 20 Startern reißt natürlich schneller ein Loch als bei 100 Fahrern...

Bin jedenfalls trotz meiner gesundheitlichen Probleme voller Vorfreude auf das Rennen, weil das ein wirklich schöner Kurs ist. Hoffentlich findet das Rennen ab sofort immer als Rennen und nicht als Zeitfahren statt, denn dann würde es zu einem festen Saison-Highlight für mich werden. Allerdings sollte es nicht regnen: Während man 2010 noch normales, gutes Kopfsteinpflaster in der Zielkurve am Marktplatz sieht, musste ich bei der Streckenbesichtigung feststellen, dass das Kopfsteinpflaster jetzt auch diesen glatten Steinplatten gewichen ist, die bei Nässe ganz schnell zu Stürzen führen können. In Weißenburg fahre ich ja aus diesem Grund nicht mehr. Fürchterlich, dass dieser Trend in Altstädten weiterhin anhält, aber daran sieht man auch, dass manche Städte nix von Straßenradsport halten. Ein Wunder, dass Schmölln sich dennoch weiterhin als Etappenort der internationalen Thüringen-Rundfahrt zur Verfügung stellt. Bei Nässe gibt es jedenfalls keinen schlimmeren Straßenbelag als diese glatten Steinplatten. Selbst auf nassem Kopfsteinpflaster hat man noch mehr Grip...

Donnerstag, 10. Juli 2014

Strullendorf 2014

Nach dem Kriterium in Altenkunstadt, folgte tags darauf üblicherweise das Kriterium in Strullendorf. Genau wie am Vortag waren wir nur 9 Starter (Warum verstecken sich immer so viele Fahrer daheim, wovor haben die Angst?!?), aber in nahezu komplett anderer Besetzung. Nur Georg Wechselberger, der Zweite des Vortages, war wieder am Start. War mir aber zu Rennbeginn gar nicht klar. Ich wusste absolut nicht, wie ich die Fahrer einordnen sollte. Mein Hauptaugenmerk lag natürlich auf meinen eigenen Beinen und ob sie sich diesmal etwas besser anfühlen würden.

Als es dann losging, konnte ich mich gleich an Position 2 einreihen und in der ersten Kurve gleich mal flott am Führenden vorbeifahren - weil der eine sehr komische Fahrlinie gewählt hatte, durch die er halb geradeaus fuhr. Und da dachte ich mir, dass ich das doch gleich mal ausnutze, denn in Strullendorf hat man ja diese zwei "Doppelkurven". Wenn man nach der jeweils ersten der beiden Doppelkurven einen bremsenden Fahrer als Puffer hat, kann man gut aufs Tempo drücken und Löcher reißen. Genau dieses Möglichkeit bot sich hier, also nutzte ich sie auch gleich. Das Ergebnis davon war, dass nur Markus Klemenz, der eigentlich auch schon seit Jahren in Strullendorf mitfährt (aber scheinbar nur in Strullendorf - weiß gerade nicht auswendig, ob er auch woanders fährt?), an meinem Hinterrad war, als ich wieder auf Start/Ziel einbog. Dahinter gleich ein schönes Loch, das kleine Feld schon extrem auseinandergezogen - und die Beine fühlten sich gut an. Also alles bestens zu Rennbeginn. :)

Das Spielchen ging in der 2. Runde so weiter. Markus beteiligte sich nur zaghaft an der Führung, obwohl ich eigentlich wusste, dass er auf der Geraden sehr gut drücken kann. Nur in den Kurven fuhr er in den letzten Jahren meistens geradeaus, aber das machte er dieses Jahr besser. Dafür hatte er halt auf den Geraden weniger Druck. Hmmm ... tja ... passiert. ;) Zu Beginn der 3. Runde wurde dann ein Prämiensprint eingeläutet und von hinten kamen noch einige Fahrer heran. Es folgte dann auch gleich ein starker Antritt, ähnlich stark wie tags zuvor in Altenkunstadt - erneut Georg Wechselberger. Seine Antritte haben echt Power, muss ich sagen. Der drückt mit mächtig viel PS, wenn er sich mal zu einem Antritt entschließt! Ich kam dann auch nicht richtig hinterher und ließ der Prämiensprint sausen. Das Tempo, das ich gleich am Anfang in den 40er-Bereich gedrückt hatte, blieb jetzt auch recht konstant hoch. Es bildete sich ein 5-köpfiges Grüppchen, das die erste Wertung unter sich ausmachen würde. Georg ließ sich erneut auf keinen Sprint ein und setzte frühzeitig zu einem seiner explosiven Antritte an. Im Sprint um Platz 2 konnte ich mich dann zwar durchsetzen, aber verpulverte etwas zu viel Energie. Ich näherte mich nämlich Georg und wurde gierig, aber er dosierte seinen Vorsprung klinisch genau, weshalb ich zwar gleich hinter dem Zielstrich an ihm vorbeiging, aber natürlich trotzdem nur 3 Punkte und daher sinnvoll Energie verbraten hatte.

Aus 5 wurde dann 3 - und eine halbe Runde vor dem 2. Prämiensprint kam dann wieder dieser Pferdeantritt von Georg, dem ich einfach nix entgegenzusetzen hatte. Ich bin zwar auch nicht in der besten Verfassung und versuche nur aus einem Formloch zu kriechen, aber ich kann man dennoch kaum an Antritte von solcher Qualität erinnern. Wie ein Pferd ... Respekt!!! Aber die 5 Euro für Platz 2 blieben mir diesmal. Danach war das Rennen entschieden, die Lücke zu Georg konnte ich nicht mehr schließen. Stattdessen fuhr ich mit Frank Wiley als Duo weiter. Bei der 2. Wertung ließ ich ihm die 3 Punkte für Platz 2, weil mir einfach klar war, dass ich Georg nicht mehr erreichen würde. Meine Beine ließen keine Aufholjagd zu - und nur dann hätte ich diese 3 Punkte bei der 2. Wertung noch gebraucht. So aber war ich zuversichtlich, dass ich mich am Ende noch im Kampf um Platz 2 gegen Frank durchsetzen würde. Ich ließ ihm dann auch noch die 5 Euro beim letzten Prämiensprint und rollte dann wenig spektakulär mit bescheidenen 53,1 km/h auf Platz 2 ins Ziel. In Strullendorf habe ich aber immer so niedrige Top-Speeds, deswegen könnte man das schon fast als Zeichen für bessere Beine deuten - aber nur fast: Wir hatten ausnahmsweise Rückenwind auf der Zielgeraden. Und das lässt den Speed wieder in einem schlechteren Licht erscheinen.

Ach ja, Kuriosum am Rande: Ich hatte ja Mitte Mai beim Samstags-Kriterium in Kulmbach noch festgestellt, dass ich erstmals bei einem Rundstreckenrennen eine Schlussrunde ohne Glockenzeichen erlebt hatte. Oder zumindest fiel mir damals kein anderes Rennen ein. Kann sein, dass wir mal in Bamberg keine Schlussglocke hatten - aber ich glaube, dass wir da einfach zwei Mal eine Schlussglocke bekommen hatten. Irgendsowas in der Art. Als wir diesmal in Strullendorf in die Schlussrunde fuhren, wusste ich dann durch die Durchsage des Streckensprechers, dass wir jetzt die Schlussrunde haben. "Letzte Runde", sagte er. Dadurch musste ich gar nicht darauf achten, ob ein Glockenzeichen ertönte. Erst im Video fiel mir auf: Die Schlussglocke gab es nur für den Spitzenreiter, für unser "Verfolgerduo" auf Platz 2 und 3 gab es KEINE Schlussglocke. Schlussrunden ohne Schlussglocken - der neue Trend in Bayern?


Kriterium Strullendorf 2014 (Hobbyrennen) von EyTschej

So, jetzt bin ich jedenfalls etwas zuversichtlicher, dass ich Kay in Altenburg etwas unterstützen kann. Das wird natürlich ein viel schwereres Rennen, sind dort doch wieder zahlreiche Hobbyfahrer am Start, die auch bei Jedermannrennen ganz vorne landen können. Mal sehen, wie es dann läuft - und ob man dort auch auf Schlussglocken verzichtet oder tradionsbewusst ist.