Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Donnerstag, 24. Juli 2014

Letzter Auftritt in Kulmbach

Dienstag war ich noch mal in Kulmbach am Start, da ich ja meine Nummer noch zurückgeben musste, hatte aber aufgrund meiner Hüftprellung durch den Sturz in Schmölln von vornherein keine Sprints vor. Mit 54,3 km/h ist der Top-Speed auch entsprechend niedrig ausgefallen. ;) Ansonsten rollte ich anfangs nur brav mit, bis ich nach der 4. Wertung mal durchfuhr und mit teils abwechselnden Mitstreitern 3 Runden lang knapp vor dem Feld bleiben konnte. Ein Brummi bremste das Feld zu dem Zeitpunkt aber nicht ein, weshalb ich nicht wie die zwei Fahrer, die das vor der 2. Wertung ausnutzten, erfolgreich vorne bleiben konnte. Aber lieber versuche ich es ohne Brummi und scheitere als andersrum...

Die ersten 32 Runden gingen mit einem Schnitt von 41,0 km/h generell recht gut zu fahren, aber dann zog das Feld zu meiner großen Überraschung nach der Wertung voll durch. In allen Runden zuvor konnte man locker von der letzten Position des Feldes wieder ranrollen nach der Wertung, diesmal war das aber anders. Ich deutete die Situation falsch und hatte dann ein Loch. Die nächsten 4 Runden fuhr ich dann erst allein dem Feld hinterher, dann bildete sich ein Trio - aber wir kamen einfach nicht mehr ran! Ein Blick auf den Tacho: 40,9 km/h - nanu?!? Wir fuhren also eigentlich mit dem gleichen Tempo wie in den ersten 32 Runden weiter, aber das Feld enteilte uns jetzt gnadenlos. Da schienen einige Leute aufgewacht zu sein ;)

Egal, am Ende noch mit 40,6 km/h ohne Überrundung ins Ziel gerettet, was ja so ein Mini-Ziel für mich in diesem Jahr ist. Bisher hat mich ja in dieser Saison noch kein einziger Fahrer überrundet. In Bamberg wird das hoffentlich auch nicht geschehen, denn dort bin ich generell noch nie überrundet worden, egal wer am Start war. Und das waren in den vergangenen Jahren ja so einige starke Fahrer, von Nils Bräutigam und Rene Fischer über Lukas Hauptmann und Maik Hamann bis zu Christian Rose und natürlich auch Vorjahressieger David Groß - wenn man ein Rennen gewinnt, dann MUSS man ja stark sein. ;)

Für nächstes Jahr suche ich dann trotzdem mal wieder ein festes Team. Das Gastfahrer-Konzept funktioniert in dieser Saison leider nicht so gut wie im Vorjahr. Ich habe dieses Jahr aber erstaunlich oft ein gewisses hellgrünes Trikot gesehen - so oft wie nie zuvor! Selbst bei Rennen in Bayern ist das Trikot keine Seltenheit mehr. Könnte ich mir also durchaus vorstellen, mal sehen...

Montag, 21. Juli 2014

Umorientierung

Ohne Schnellschüsse habe ich jetzt mal etwas Zeit seit dem ärgerlichen Crash in Schmölln verstreichen lassen. Der Rahmen ist ein Totalschaden, Lenker, Vorbau und Sattel kann man ebenfalls in die Tonne kippen. Laufräder und Schaltwerk könnten okay sein. Mal sehen, was die Fachleute diagnostizieren...

Meine Erkenntnis: Scheiß auf den Materialkrieg im Jedermannbereich - denn dort ist diese Art von Krieg völlig fehl am Platz! Hatte ich die letzten Jahr aber selbst schon etwas vergessen. Es muss einfach erst was passieren, damit man die Dinge mal wieder etwas klarer sieht. Daher werde ich trotzdem am 10.8. beim Straßenrennen in Attenzell starten - mit Aluminium-Rad! Wenn man bei einem Hobbyrennen mit einem Aluminium-Rad nicht mehr konkurrenzfähig sein sollte, dann wäre man wohl schon fast der letzte echte Hobbyfahrer unter lauter Heuchlern, denke ich. Aber ganz so verseucht ist die Szene ja trotz des Materialwahns noch nicht. Der "nette Markus" ;) z.B. ist in Cadolzburg auch schon mal mit einem Aluminium-Bock auf eine starke Platzierung gefahren. Im Endeffekt habe ich alle meine Podestplätze immer mit dem Cinelli geholt, nie mit dem Carbon-Teil. Also sollte ich eigentlich glücklich sein, dass ich dieses scheiß Rad endlich los bin. ;)

Eigentlich müsste ich ja nur mein Körpergewicht besser hinbekommen. Seit Winter stagniere ich, was in den vorherigen Jahren völlig anders war. Normalerweise müsste ich jetzt also schon 3-4 Kilo weniger auf den Rippen haben, dann würde ich auch kein Carbonrad zum Klettern brauchen - zumindest nicht im Hobbybereich. Im Bereich des Leistungssports wäre das natürlich was anderes, aber der beginnt ja offiziell in der C-Klasse und inoffiziell ab der B-Klasse - denn C-Klasse kann ja im Endeffekt "jedermann" fahren, solange man den Lizenzantrag erfolgreich ausfüllen kann. Diese "Leistung" allein ist für mich noch nicht der Beginn des Leistungssports, der beginnt erst ab dem Aufstieg in die B-Klasse. Erst dann hat man was geleistet, was eben doch nicht "jedermann" zu leisten imstande ist - ich verweise auf mich als Beispiel. Aufstieg in die B-Klasse? Für mich?!? Reine Utopie!

Morgen fahre ich dann auch noch nach Kulmbach, um meine Nummer zurückzugeben, und hoffe danach, dass ich bis 2.8. in Bamberg wieder sprinten kann. Derzeit geht das nämlich nicht. Sobald ich aus dem Sattel gehe, schmerzt die Prellung am "hinteren oberen verlängerten Oberschenkelmuskel". Dadurch werde ich morgen wenigstens nicht auf die Schnappsidee kommen, in den rasanten Wertungsrunden, die ja teilweise mit bis zu 48 km/h im Schnitt gefahren werden, in den Sprint reinhalten zu wollen - weil ich das ja sowieso nicht kann. Das führte ja auch zu meinem Abbruch der Rennserie. Also mal sehen, was im Sitzen möglich ist ;)

Samstag, 19. Juli 2014

Crash in Schmölln

Es war ein erstaunlich großes Starterfeld in Schmölln - bei normalen Jedermannrennen ist man das nicht gewohnt. Okay, im Vergleich zu GCC-Rennen immer noch Baby. Keine Ahnung, wie viele Starter genau es waren. Die Starterliste ging fast bis Platz 80, das Wetter war topp, also waren es wohl auch mindestens 80 Fahrer. Aber es waren eben Jedermänner - und da weiß man nie, was die teilweise so zusammenfahren. Das fängt ja schon mal mit der Streckenkenntnis an: Besichtigt man die Strecke vorher oder geht man einfach davon aus, dass einem die Vorderleute schon den rechten Weg deuten? Selbst auf einem Kindergarten-Kurs wie in Nürnberg krachte es mehrmals - werden Jedermannrennen ab 50 Startern tatsächlich zu einer Art russischem Sturz-Roulette? 1 Crash garantiert? Ich fahre ja GCC-Rennen nicht, weil dort auf jeden Fall 1 Crash pro Rennen garantiert ist. 2007 in Fürth, das war noch der Vorgänger des GCC, wäre ich auch schon mal fast zur falschen Zeit an der falschen Stelle im Feld gefahren. Da stand doch plötzlich ein Rad quer auf der Fahrbahn. Dass dann zumindest der direkt nachfolgende Fahrer keine Chance zum Ausweichen mehr hat, sollte wohl klar sein - wir fahren ja nicht mit Schrittgeschwindigkeit, sondern mit Renngeschwindigkeit...

Tja, und heute hat es mich erwischt. Eigentlich ging es so nett los: Neutralisierter Start 2 km, hieß es. Dadurch sollte ich die erste Steigung schon mal gut überleben, denn die lag in diesem neutralisierten Bereich. Kurz bevor das Freizeichen kam, drängelten sich plötzlich schon einige Fahrer in rot-weiß-schwarzen Trikots vor. "Was ist denn los, Leute? Macht doch mal locker, ist noch neutralisiert", dachte ich mir. Wollten da einige übereifrige Wasserträger schon während der neutralisierten Phase irgendeine Team-Taktik versuchen umzusetzen und das Tempo kontrollieren? Lustig - aber gut, sie waren wenigstens als TEAM am Start. Ich war leider allein am Start. Frühzeitig schon für das Radsportteam Reichenbach angemeldet, weil ich bei einer halben Stunde Anfahrt dachte, dass da auf jeden Fall jemand mit am Start sein würde, aber die wenigen aktiven Fahrer waren heute aus diversen Gründen (Gesundheit, Zeit und so) nicht am Start. Das gute daran war wenigstens, dass wir während der neutralisierten Phase nicht peinlicherweise durch so ein nervöses Fahrverhalten auffallen konnten.

Kurz vor Ende der Steigung dann der Startschuss - und scheinbar gleich eine Tempoverschärfung. Aber irgendwie schlief das Tempo recht flott wieder ein, ich muss eigentlich kaum zulegen, konnte mich aber dennoch gut im Feld behaupten. Alles easy. In Kummer dann wie geplant den rechten Asphaltstreifen gewählt und auch dort lässig durch- und hochgekommen. Danach dann wieder so eine Passage, wo ich bei neuen Rennen immer mal wieder kalt erwischt werde: Direkt nach Kummer wurde plötzlich Tempo gebolzt, das Feld zog sich als Einerreihe in die Länge. Wenige Positionen vor mir ließ dann auch gleich ein Fahrer ein Loch reißen, dass ich dann mit ein wenig Hilfe (die weitestgehend durch einen Zuruf "DRANBLEIBEN!" meines Hintermannes bestand, während ICH mal mit meiner Nase die heutige Windrichtung testen wollte) auch erfolgreich zufahren konnte. Nachdem wir dann in der Thomas-Dingens-Siedlung links abgebogen sind, schlief das Tempo plötzlich ein. Das war dann eher das Fahrverhalten, dass ich vom Feld in Runde 1 erwartet hätte. Ich nutzte das niedrigere Tempo auch gleich mal, um mich im Feld etwas vorzuarbeiten, um für die Abfahrt runter nach Brandrübel alle Optionen zu haben. Leider waren zwei Fahrer ein paar Sekunden vor dem Feld, was einige weitere Fahrer ebenfalls zu seiner sinnfreien frühen Attacke aus dem noch großen Hauptfeld heraus bewegte. So ging das Tempo wieder in die Höhe und wurde auch beim Abbiegen Richtung Brandrübel hochgehalten. Und dort verlor ich gleich eine Optione: Die Abfahrt von vorne zu fahren.

Mir war klar, dass die Rechtskurve am Ende der Abfahrt durch die anschließende Fahrbahnverengung um 50 % (!!!) heikel werden könnte, also wollte ich sie nicht mitten im Getümmel fahren. Ich ließ mich in der Abfahrt ans Feldende zurückfallen und steurte die Kurve dann relativ verhalten an - aber zwei Positionen vor mir hatte ein Fahrer die Kurve überschätzt. Er bremste zu hart und rutschte in der Kurve weg. Fahrer und Rad rutschten dabei in Fahrtrichtung weiter, blieben also auf der linken Seite der Fahrbahn. Logisch, dass ich eine leichte Korrektur nach rechts machte. Mein Vordermann fuhr aber etwas zu gerade weiter und sein Vorderrad kollidierte mit der Maschine des ersten gestürzten Fahrers - logisch, dass dann durch die Geschwindigkeit und die Lenkung der Rahmen und das Hinterrad einen Halbkreis nach vorne drehen. Dabei besteht eine 50:50-Chance, ob nach links oder rechts - in diesem Fall leider nach rechts. :( Tja, und wenn sich die Maschine des Vordermannes direkt vor einem querstellt, dann geht gar nix mehr. Am ersten Fahrer, wie gesagt, kam ich noch durch eine kleine Lenkbewegung nach rechts weg, aber weil das am Ende einer durch die vorherige Abfahrt flotten Kurve war, konnte ich leider nur eine kleine Ausweichbewegung machen, weil es mich sonst wohl wie von einem Pferd abgeworfen hätte. Und so ähnlich war dann auch mein Abgang: Ich drehte mich zur Seite und versuchte mich möglichst gut abzurollen. Leichte Schmerzen außen am Sitzfleisch, aber ansonsten war ich sofort wieder auf den Beinen und wollte mein Rad schnappen - PENG! Tja, und da ist mein Vorderreifen explodiert. Rennen vorbei - und somit Zeit für etwas mehr Schmerz.

Ich fühlte mich gleich an meinen Sturz beim Skispringen erinnert, als die sofort einsetzende innere Blutung gleich auch auf die Atmung drückte. War jetzt bei weitem nicht so schlimm, aber ähnlich. Ich lege mich also erst mal ins Gras neben der Straße und versuchte mich zu strecken, damit sich meine Atmung normalisiert. Dauerte bestimmt eine halbe Minute, vielleicht eine ganze. Dann wurde es besser und es kamen auch erste Leute aus den Begleitfahrzeugen hinzu. Ich wurde kurz abgetastet, aber es schien kein Grund für mehr Aufwand. Ich stand dann auch wieder auf den Beinen, schnappte mir mein Rad, dessen Hinterrad komplett blockiert hatte, also schief war, und trug es zum Begleitwagen. Dann wartete ich aber stattdessen auf den Besenwagen, weil wir ja erst wenige Kilometer gefahren waren und der bald kommen sollte. Ach ja, durch den Krankenwagen, der in der Kurve angehalten hatte, kam noch ein weiterer Fahrer zu Sturz, der ungefähr 'ne Minute hinter dem Feld gefahren sein muss. Krass...

Bei einem kurzen Blick auf den Rahmen fielen mir zwei Risse auf - tja, scheiß Carbon. Aber während ich zu Beginn meiner Zeit bei Hobby- und Jedermannrennen noch mit einem Aluminium-Rahmen bei Straßenrennen einigermaßen mitklettern konnte, ist das Niveau mittlerweile so hoch, dass ich auf Carbon an Steigungen angewiesen bin. Mit Aluminium würde ich kein Land mehr sehen, also war's das wohl mit Straßenrennen. Aber Straßenrennen sind mir am liebsten. Mal sehen, was ich im Radladen zu hören bekomme. Danis Rahmen beim berüchtigten Sturz von Altdorf hatte auch Risse oder war sogar schon komplett gebrochen, konnte aber irgendwie wieder geklebt werden, glaube ich. Mal sehen. Wegen Kriterien allein werde ich mir das alles nicht mehr antun, auch wenn die Sturzgefahr bei Kriterien geringer ist. Wer mir jetzt widersprechen will: Woher willst du das wissen, wenn du keine Kriterien fährst? Mit "du" meine ich alle, die meiner Aussage widersprechen wollen. Ich fahre ja alles - Kriterien und Straßenrennen. Krachen tut es überall, aber in Relation gesehen ist die Sturzgefahr bei Straßenrennen höher. Es gibt eben deutlich weniger Straßenrennen als Kriterien. Krachen kann es jederzeit überall, auch im Training, das ist schon klar. Aber bei Straßenrennen für Jedermänner sind eben nicht selten auch deutlich mehr Fahrer am Start als bei Kriterien. Und ich habe schon früher gesagt: Die Sturzgefahr steigt u.a. durch die Anzahl der Fahrer, egal wie gut diese Fahrer fahren können. Fragt doch mal bei Froome, A.C. oder Cavendish nach! Sind die bei Kriterien mit 80 Fahrern gestürzt und ausgeschieden? Nein! Bei Straßenrennen hat es sie erwischt - denn jede Etappe bei der Tour de France ist ja ein Straßenrennen an sich. Und zwar eines mit fast 200 Fahrern...

Also mal sehen, ob sich der Rahmen flicken lässt. Einen neuen Carbonrahmen werde ich mir gewiss nicht kaufen, das ist es mir nicht mehr wert. Insofern kämen also nur noch Kriterien für mich in Frage dieses Jahr. Na super...

Mittwoch, 16. Juli 2014

Zwischen Altenburg und Schmölln

Am Sonntag ging es nach meiner Pause und mit den zwei kleinen Rennen in Altenkunstadt und Strullendorf in den Beinen nach Altenburg, wo das Niveau immer sehr hoch ist. Im Vorfeld habe ich mir durch eine dumme Bewegung eine Verletzung der Bandscheibe im Nackenbereich zugezogen, was am Renntag aber kein nennenswertes Hindernis darstellte. Ich kam auch eigentlich gut ins Rennen. Meine Aufzeichnungen der Vorjahre zeigten, dass wir immer einen Schnitt von knapp über 41 km/h hatten, im letzten Jahr aber nur 39 km/h. Dieses Mal stand nach der 1. Wertung, die ich lieber ausließ, ein Schnitt von 42,2 km/h auf dem Tacho. Da habe ich mich innerhalb einer Woche ja ganz schön gesteigert, wenn ich so an die 38 und 39 km/h in Altenkunstadt und Strullendorf denke.

Kay war leider gesundheitsbedingt nicht am Start, weshalb Danny und ich allein das RST Reichenbach vertraten. Nachdem ich die 1. Wertung ausgelassen hatte, wollte ich auf die 2. Wertung gehen. Dummerweise waren da drei Ausreißer weg, die das Feld auch nicht rechtzeitig zurückholen konnte. Beim Kampf um den letzten Punkt konnte ich mich zwar eigentlich gut platzieren, kurz vor der Zielkurve konnte ich mich sogar vor Christian Rose setzen, aber als ich Danny an der Spitze des Feldes sah und merkte, dass der Fahrer an seinem Hinterrad nicht den Punch haben würde, um an ihm vorbeizusprinten, ließ ich es auch sein. Im schlimmsten Fall hätte ich dadurch nur für Christian den Sprint angezogen und ihm den letzten Punkt beschert, Danny und ich wären leer ausgegangen. Teamtaktisch wäre das natürlich peinlich gewesen, also ließ ich die Beine unten.

Danach lief es dann für uns beide nicht mehr so richtig. Bei den weiteren Wertungen konnte ich mich nicht mehr so gut platzieren wie bei der 2. Wertung - und dann setzte Sören mal eine halbe Runde vor einem Prämiensprint zu einer Attacke an. Zwei Fahrer versuchten ihm auch nachzusetzen, ich hing mich dran. Auf der Zielgeraden versuchte dann nur noch der erste Fahrer aus unserem Trio an Sören ranzukommen, der Fahrer dazwischen nahm raus - ärgerlich! Ich musste mich schnell entscheiden - und entschied mich dafür, das Loch mit einem Zwischensprint zu schließen. Alles für die Katz - Sören nahm direkt nach dem Zielstrich die Beine hoch, der andere Fahrer nahm dann auch gleich raus - und ich ärgerte mich, weil ich die Situation offensichtlich falsch gelesen hatte. Aber das war noch nicht alles, ich habe noch mehr Fehler gemacht! Gleich darauf setzte Tilman mit Christian und einem weiteren Fahrer zur Gegenattacke an. Ich wurde jetzt zu gierig und wollte mich an die Drei ranhängen, aber nachdem ich gerade schon mal die Brechstange rausgeholt hatte, ging jetzt nix mehr. Ich hatte ein paar Meter Rückstand. Und auch jetzt habe ich abermals die falsche Entscheidung getroffen: Statt rauszunehmen und mich ins Feld zurückfallen zu lassen, fuhr ich noch eine halbe Runde lang im Wind hinterher - völliger Schwachsinn! Dann sauste das Feld an mir vorbei und ich konnte mich nicht rechtzeitig erholen - uuuuuund tschüss! Das Loch riss und ich war auf den letzten Runden mit einem weiteren Fahrer als Duo unterwegs. Dass ich innerhalb einer Runde so viele renntaktische Fehler mache, ist mir eigentlich noch nie passiert.

Aber egal. Am Ende konnte ich dennoch die Überrundung vermeiden und bin in dieser Saison somit weiterhin ohne eben solche. Der Schnitt betrug am Ende immerhin noch 40,5 km/h, was durch die letzten 4 Runden also noch ganz in Ordnung war. Als ich den Anschluss ans Feld verlor, war der Schnitt 41,3 km/h - also ich fuhr im wesentlichen auf dem gleichen Niveau wie bei meinen Teilnahmen 2010 und 2011. Das ist generell ein gutes Zeichen. Beim Top-Speed konnte ich meinen alten Rekord sogar um 1 km/h auf 59,5 km/h steigern - aber nicht im Sprint. Wir hatten starken Gegenwind auf der Zielgerade, aber auf der Gegengeraden hatten wir in der leichten Senke starken Rückenwind. Genau an der Stelle dürfte ich also fast die 60 km/h geknackt haben. Keine Ahnung, ob ich bei einem Kriterium schon jemals die 60er-Marke geknackt habe. Glaube aber eher nicht. Wohl gemerkt: Bei flachen Kriterien. Bei Bergkriterien hat man ja Abfahrten, wo das schnell geschehen sein sollte ;)

Am Ende Platz 16, also erneut eine Platzierung unter den ersten 20 - die Serie hält! Das könnte sich am Samstag aber ändern, denn Schmölln ist ein großes Fragezeichen. Zum einen macht mir mein Problem mit der Bandscheibe im Halswirbelsäulenbereich wieder mehr zu schaffen, zum anderen habe ich in einem Video aus 2010 gehört, dass beim Zeitfahren um die 100 Jedermänner am Start waren. Die letzten Jahre fand ja immer ein Zeitfahren auf diesem Kurs statt. Es ist schwer zu sagen, was das für die Teilnehmerzahl beim Rennen heißen wird. Normalerweise gibt es ja mehr Rennfahrer als Zeitfahrer, aber im Jedermannbereich kann man eigentlich nie so recht wissen, wann Jedermänner mal bei einem Rennen am Start sind und wann nicht. Denke ich z.B. an das Hobbyrennen bei der Deutschen Meisterschaft in Meiningen 2011, dann waren wir da ja nur um die 20 Leute. Also in Schmölln ist auch alles möglich: 20 Fahrer, 50 Fahrer, 150 Fahrer - wer weiß das schon? Je nach Feldgröße könnte meine Serie mit den Top 20 also enden. Aber 20 ist generell die magische Zahl - denn ich möchte nicht nur unter die ersten 20 fahren, ich will auch weniger als 20 Minuten Rückstand auf den Sieger haben! Die hatte ich ja letztes Jahr in Albstadt bei einem vergleichbaren Rennen. Und ich bin auch trotz meiner "motorischen" Probleme im Nacken zuversichtlich, denn der Kurs ist wirklich schön und sollte auch für mich gut zu fahren sein. Gleich zu Rennbeginn hat man zwar so eine Kaugummi-Steigung, wie ich halbgare Steigungen bezeichne. Also Steigungen, die nicht richtig steil sind, aber wo das Feld trotzdem häufig ganz schön drückt. Zu Rennbeginn sollte ich da aber noch dran bleiben können, weil sie nicht so lang ist. Wenige Kilometer vor Schluss der Runde hat man danne ine Steigung, die im unteren Teil eng, steil und verwinkelt ist - und das ist genau mein Ding. Leider ist der zweite Teil der Steigung dann wieder so ein Kaugummi-Abschnitt. Danach geht es eigentlich nur bergab zum Ziel, kurz über den Marktplatz - und danach wieder in die Kaugummi-Steigung zu Beginn der Runde. Zwischen diesen zwei Steigungen wird also ganz schön geheizt werden, vermute ich. Aber wenn ich die Steilpassage vorne bewältigen kann, dann könnte ich mich schon irgendwie durchmogeln. Hängt halt auch von der Feldgröße ab: Bei nur 20 Startern reißt natürlich schneller ein Loch als bei 100 Fahrern...

Bin jedenfalls trotz meiner gesundheitlichen Probleme voller Vorfreude auf das Rennen, weil das ein wirklich schöner Kurs ist. Hoffentlich findet das Rennen ab sofort immer als Rennen und nicht als Zeitfahren statt, denn dann würde es zu einem festen Saison-Highlight für mich werden. Allerdings sollte es nicht regnen: Während man 2010 noch normales, gutes Kopfsteinpflaster in der Zielkurve am Marktplatz sieht, musste ich bei der Streckenbesichtigung feststellen, dass das Kopfsteinpflaster jetzt auch diesen glatten Steinplatten gewichen ist, die bei Nässe ganz schnell zu Stürzen führen können. In Weißenburg fahre ich ja aus diesem Grund nicht mehr. Fürchterlich, dass dieser Trend in Altstädten weiterhin anhält, aber daran sieht man auch, dass manche Städte nix von Straßenradsport halten. Ein Wunder, dass Schmölln sich dennoch weiterhin als Etappenort der internationalen Thüringen-Rundfahrt zur Verfügung stellt. Bei Nässe gibt es jedenfalls keinen schlimmeren Straßenbelag als diese glatten Steinplatten. Selbst auf nassem Kopfsteinpflaster hat man noch mehr Grip...

Donnerstag, 10. Juli 2014

Strullendorf 2014

Nach dem Kriterium in Altenkunstadt, folgte tags darauf üblicherweise das Kriterium in Strullendorf. Genau wie am Vortag waren wir nur 9 Starter (Warum verstecken sich immer so viele Fahrer daheim, wovor haben die Angst?!?), aber in nahezu komplett anderer Besetzung. Nur Georg Wechselberger, der Zweite des Vortages, war wieder am Start. War mir aber zu Rennbeginn gar nicht klar. Ich wusste absolut nicht, wie ich die Fahrer einordnen sollte. Mein Hauptaugenmerk lag natürlich auf meinen eigenen Beinen und ob sie sich diesmal etwas besser anfühlen würden.

Als es dann losging, konnte ich mich gleich an Position 2 einreihen und in der ersten Kurve gleich mal flott am Führenden vorbeifahren - weil der eine sehr komische Fahrlinie gewählt hatte, durch die er halb geradeaus fuhr. Und da dachte ich mir, dass ich das doch gleich mal ausnutze, denn in Strullendorf hat man ja diese zwei "Doppelkurven". Wenn man nach der jeweils ersten der beiden Doppelkurven einen bremsenden Fahrer als Puffer hat, kann man gut aufs Tempo drücken und Löcher reißen. Genau dieses Möglichkeit bot sich hier, also nutzte ich sie auch gleich. Das Ergebnis davon war, dass nur Markus Klemenz, der eigentlich auch schon seit Jahren in Strullendorf mitfährt (aber scheinbar nur in Strullendorf - weiß gerade nicht auswendig, ob er auch woanders fährt?), an meinem Hinterrad war, als ich wieder auf Start/Ziel einbog. Dahinter gleich ein schönes Loch, das kleine Feld schon extrem auseinandergezogen - und die Beine fühlten sich gut an. Also alles bestens zu Rennbeginn. :)

Das Spielchen ging in der 2. Runde so weiter. Markus beteiligte sich nur zaghaft an der Führung, obwohl ich eigentlich wusste, dass er auf der Geraden sehr gut drücken kann. Nur in den Kurven fuhr er in den letzten Jahren meistens geradeaus, aber das machte er dieses Jahr besser. Dafür hatte er halt auf den Geraden weniger Druck. Hmmm ... tja ... passiert. ;) Zu Beginn der 3. Runde wurde dann ein Prämiensprint eingeläutet und von hinten kamen noch einige Fahrer heran. Es folgte dann auch gleich ein starker Antritt, ähnlich stark wie tags zuvor in Altenkunstadt - erneut Georg Wechselberger. Seine Antritte haben echt Power, muss ich sagen. Der drückt mit mächtig viel PS, wenn er sich mal zu einem Antritt entschließt! Ich kam dann auch nicht richtig hinterher und ließ der Prämiensprint sausen. Das Tempo, das ich gleich am Anfang in den 40er-Bereich gedrückt hatte, blieb jetzt auch recht konstant hoch. Es bildete sich ein 5-köpfiges Grüppchen, das die erste Wertung unter sich ausmachen würde. Georg ließ sich erneut auf keinen Sprint ein und setzte frühzeitig zu einem seiner explosiven Antritte an. Im Sprint um Platz 2 konnte ich mich dann zwar durchsetzen, aber verpulverte etwas zu viel Energie. Ich näherte mich nämlich Georg und wurde gierig, aber er dosierte seinen Vorsprung klinisch genau, weshalb ich zwar gleich hinter dem Zielstrich an ihm vorbeiging, aber natürlich trotzdem nur 3 Punkte und daher sinnvoll Energie verbraten hatte.

Aus 5 wurde dann 3 - und eine halbe Runde vor dem 2. Prämiensprint kam dann wieder dieser Pferdeantritt von Georg, dem ich einfach nix entgegenzusetzen hatte. Ich bin zwar auch nicht in der besten Verfassung und versuche nur aus einem Formloch zu kriechen, aber ich kann man dennoch kaum an Antritte von solcher Qualität erinnern. Wie ein Pferd ... Respekt!!! Aber die 5 Euro für Platz 2 blieben mir diesmal. Danach war das Rennen entschieden, die Lücke zu Georg konnte ich nicht mehr schließen. Stattdessen fuhr ich mit Frank Wiley als Duo weiter. Bei der 2. Wertung ließ ich ihm die 3 Punkte für Platz 2, weil mir einfach klar war, dass ich Georg nicht mehr erreichen würde. Meine Beine ließen keine Aufholjagd zu - und nur dann hätte ich diese 3 Punkte bei der 2. Wertung noch gebraucht. So aber war ich zuversichtlich, dass ich mich am Ende noch im Kampf um Platz 2 gegen Frank durchsetzen würde. Ich ließ ihm dann auch noch die 5 Euro beim letzten Prämiensprint und rollte dann wenig spektakulär mit bescheidenen 53,1 km/h auf Platz 2 ins Ziel. In Strullendorf habe ich aber immer so niedrige Top-Speeds, deswegen könnte man das schon fast als Zeichen für bessere Beine deuten - aber nur fast: Wir hatten ausnahmsweise Rückenwind auf der Zielgeraden. Und das lässt den Speed wieder in einem schlechteren Licht erscheinen.

Ach ja, Kuriosum am Rande: Ich hatte ja Mitte Mai beim Samstags-Kriterium in Kulmbach noch festgestellt, dass ich erstmals bei einem Rundstreckenrennen eine Schlussrunde ohne Glockenzeichen erlebt hatte. Oder zumindest fiel mir damals kein anderes Rennen ein. Kann sein, dass wir mal in Bamberg keine Schlussglocke hatten - aber ich glaube, dass wir da einfach zwei Mal eine Schlussglocke bekommen hatten. Irgendsowas in der Art. Als wir diesmal in Strullendorf in die Schlussrunde fuhren, wusste ich dann durch die Durchsage des Streckensprechers, dass wir jetzt die Schlussrunde haben. "Letzte Runde", sagte er. Dadurch musste ich gar nicht darauf achten, ob ein Glockenzeichen ertönte. Erst im Video fiel mir auf: Die Schlussglocke gab es nur für den Spitzenreiter, für unser "Verfolgerduo" auf Platz 2 und 3 gab es KEINE Schlussglocke. Schlussrunden ohne Schlussglocken - der neue Trend in Bayern?


Kriterium Strullendorf 2014 (Hobbyrennen) von EyTschej

So, jetzt bin ich jedenfalls etwas zuversichtlicher, dass ich Kay in Altenburg etwas unterstützen kann. Das wird natürlich ein viel schwereres Rennen, sind dort doch wieder zahlreiche Hobbyfahrer am Start, die auch bei Jedermannrennen ganz vorne landen können. Mal sehen, wie es dann läuft - und ob man dort auch auf Schlussglocken verzichtet oder tradionsbewusst ist.

Mittwoch, 9. Juli 2014

Altenkunstadt 2014

Nachdem ich Mitte Juni völlig "breit" war und eine Pause einlegte, habe ich letzte Woche zwei Mal wieder trainiert - wow. Um zu entscheiden, ob ich derzeit überhaupt schon wieder in der Verfassung bin, um so ein schweres Rennen wie in Altenburg bestreiten zu können, habe ich die zwei kleinen Rennen in Altenkunstadt und Strullendorf verwendet, um die Beine mal wieder unter Rennbelastung zu testen. Wie in den letzten Jahren üblich, waren wir dabei wieder sehr wenig Starter in Altenkunstadt - nur 9 Fahrer. Aber das waren halt mal wieder keine Schlechten: Thomas Schmalz, der derzeit beste Sprinter der Hobbyklasse Christian Rose und Georg Wechselberger. Okay, Moment - wer ist Georg Wechselberger? Zunächst mal ein Hobbyfahrer, der für den RVN Freising startet, aber so weit zu einem so kleinen Rennen fährt? Ob er also in Freising wohnt oder seinen Wohnort Richtung Nordbayern verlagert hat, aber noch für den RVN Freising startet, das sei mal dahingestellt. Jedenfalls wurde er im letzten Jahr Zweiter beim Kriterium in Freising, das in der Regel sehr gut besetzt ist. Zu Rennbeginn war das aber niemandem von uns klar. Nordbayern ist halt nicht Südbayern - und es schien sein erster Start in Nordbayern zu sein. Ich selbst hätte ihn ja theoretisch schon kennen können, weil ich letztes Jahr eigentlich in Freising starten wollte, aber Wetterprognose und Regenradar ließen mich stattdessen nach Zeitz fahren.

Doch zu Rennbeginn war uns das eben nicht klar - und da wurden wir auch schon bald durch einen ersten starken Antritt überrascht. Ich selbst hatte dann bei der ersten Wertung auch gar nix zu melden, weil das Grundtempo in der Wertungsrunde dann zu hoch für mich war - und meine Bühne fühlten sich auch richtig schlecht an. Natürlich bestand die Hoffnung, dass sich die Beine im Laufe des Rennens noch besser anfühlen würden. Bei der 2. Wertung konnte ich immerhin zum zweiten Mal in diesem Jahr einen Punkt bei einer Wertung ersprinten. Bianca Bernhard (!) gelang dieses Kunststück dann bei der folgenden Wertung. Jan Scheibe erlebt das von Position 5 aus. Für Jan war es generell ein durchwachsenes Rennen, weil er stets knapp dran war an den Punkterängen, aber am Ende dennoch punktlos blieb. Bei mir ging bei den Wertungen 3 und 4 auch nix mehr, also setzte ich 2 Runden vor Schluss mal zur Attacke an. Es lief auch gar nicht so schlecht, ich hatte Christian Rose am Hinterrad und dahinter folgte mit mehreren Metern Abstand Thomas Schmalz, der ebenfalls einige Meter Vorsprung hatte. Nachdem ich eine halbe Runde lang im Wind die Attacke forsiert hatte, gab ich die Führung an Christian ab - der zu meinem Unverständnis aber nur kurz durchfuhr und dann wieder rausnahm. Ärgerlich, zumal auch Thomas schon angedeutet hatte, dass er mit durchziehen wollte. Aber so wurde das einfach nix und ich rollte in der letzten Runde nur noch entkräftet ins Ziel. Die Beine gaben einfach nix her.

Tja, am Ende mit einem niedrigen Schnitt von 38,2 km/h und einem Punkt auf Platz 6 einrangiert - einen Platz hinter Bianca, lol. :) Nein, so würde das in Altenburg keinen Sinn machen - aber vorher wollte ich noch in Strullendorf testen, wie sich die Beine dort anfühlen würden, nachdem ich jetzt die ersten Rennkilometer seit meiner Pause wieder in den Beinen hatte...


Kriterium Altenkunstadt 2014 (Jedermannrennen) von EyTschej