Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Sonntag, 23. Februar 2014

Fährt er eigentlich noch Rad?

Falls sich das jemand gefragt haben sollte: Ja, ich fahre mittlerweile tatsächlich auch wieder Rad. Bei der ersten Einheit hatte ich schon nach wenigen Kilometern Schmerzen im rechten Knie. Das war das Teil, das mich letztes Jahr eine Woche vor Cadolzburg in die Knie zwang. Äh ... diese Formulierung war gerade etwas komisch, aber egal. :D

Während die Patellasehne mein Problem beim linken Knie ist, ist das Fibula-Köpfchen mein Problem am rechten Knie. Das war blockiert. Wieso, weshalb - das ist die große Frage. Kann mir das eigentlich nur durch die stumpfen Belastungen beim Hallenfußball erklären. Daher habe ich jetzt aus Verunsicherung den Besuch des Hallentrainings auch eingestellt. War dann beim Physio und der hat mir die Blockade gelöst - und einige weitere Blockaden. Mein Körper ist eine einzige Blockadansammlung. Nach dem sanften Wiedereinstieg mit der 2. Einheit habe ich mittlerweile die Sehnenreizung, die infolge der Blockade am rechten Knie auftrat, mehr oder weniger beseitigt und die Sicherheit kommt langsam zurück. Angefangen hatte ich das Radtraining übrigens mit exakt dem selben Schnitt wie vor einem Jahr, als ich nach meiner Verletzung bei einem Hallenturnier wieder ins Radtraining einstieg: 22,2 km/h. Nur der Durchschnittspuls lag nicht wie im Vorjahr bei 141, sondern bei 127 - also so gesehen hatte ich beim diesjährigen Einstieg ins Radtraining schon Vorsprung gegenüber dem Vorjahr. Passt doch ;)

Mittlerweile bin ich bei einem 24er-Schnitt angekommen. Wenn diesmal keine weiteren Beschwerden hinzukommen, werde ich Mitte April meinen Saisoneinstieg vornehmen. Vermutlich am Sachsenring ... und dann mit mehr als einem 24er-Schnitt ;)

Freitag, 21. Februar 2014

Winter-Lästern #3 - Mythos Jedermann-Team

Mythos Jedermann-Team - keine Vereinsmeierei, dafür toller Zusammenhalt, super Teamgeist und so ... bla, blubber, blibb ...

Auch wenn Jedermann-Teams tatsächlich den ein oder anderen Pluspunkt gegenüber Vereinen haben sollten, z.B. dass man keine Mitgliedschaftsgebühr zahlen muss, so ist hier bei weitem nicht alles Gold was zu glänzen scheint. In der öffentlichen Außendarstellung werden Jedermann-Teams als super Sache verkauft, was aber vor allem auch Marketing-technische Gründe hat, um leichter an Sponsoren zu kommen. Etwas, wo sich Vereine eine Scheibe von abschneiden könnten und sollten, aber das hatte ich ja schon im zweiten Winter-Läster-Beitrag angesprochen ...

Zunächst muss man sich aber mal klar werden, dass es kein typisches Jedermann-Team gibt. Jedermann-Teams gibt es in verschiedenen Formen. Wenn ich an 2005 und meinen Einstieg in den Radsport zurückdenke, dann gab es noch keinen German Cycling Cup, dafür aber schon ein bayrisches Jedermann-Team, das in gewissem Sinne Pionier-Charakter hatte: Team Blue Essentials. Das Team wurde dann auch gleich zu meiner ersten Definition eines Jedermann-Teams. Es war eine Art Renngemeinschaft mit Hobbyfahrern, die sich einfach zusammentaten und dann gemeinsam bei Rennen als Team auftraten - völlig egal, ob dort eine Team-Wertung ausgeschrieben war oder nicht. Eher nicht, denn Team-Wertungen waren damals noch seltener als heutzutage, wo immerhin die GCC-Rennen immer eine Team-Wertung bieten. Eine Team-Wertung war also nicht nötig, um dennoch als Team aufzutreten. Das fand ich toll und das hätte Schule machen sollen. Als ich 2011 das Team Porzellanhandel24.de an den Start bringen konnte, ging die Konzipierung ebenfalls in diese Richtung. Es ist mein bevorzugtes Team-Konzept, weil man gleich einer Team-Wertung oder gleich vertraglicher Zwänge regelmäßig gemeinsam an Rennen teilnimmt. Tolle Sache, so was ist auch ein richtiges Team.

Ähnlich sieht es bei einer anderen Team-Form aus, bei der man nicht an Rennen, aber an anderen Veranstaltungen gemeinsam teilnimmt - oder einfach nur gemeinsame Radurlaube verbringt bzw. beides. Rad-Marathons in den Alpen, wo man einfach nur im Ziel ankommen will, oder andere Veranstaltungen mit touristischem Flair, die man in Deutschland wohl als RTF mit Zeitnahme beschreiben würde, weil es sich um keine Rennen auf abgesicherten Straßen handelt, sondern um ein Radeln im normalen Straßenverkehr, bei dem aber dennoch eine Zeitnahme erfolgt. Der Reiz der Teilnehmer ist dann sicherlich auch ein anderer als bei Jedermann-Teams, die richtige Rennen fahren. Es geht dann eher um die Distanz, die Landschaft - man fährt von A nach B und nicht nur ein paar Mal rund um den Dorfplatz. Auch solche Teams sind absolut okay, wenn sie diese radtouristischen Veranstaltungen nicht als Rennen verkaufen wollen. Das mag ich dann gar nicht. Wenn man Gegenverkehr hat und an roten Ampeln anhalten muss, dann ist das einfach kein Rennen. Oder bestenfalls ein wildes Rennen. Wenn man keine richtigen Rennen fahren will, weil einem das Fahren auf einer meist kleinen Runde einfach keinen Spaß macht, dann ist das doch absolut okay. Ich fahre im Training auch nicht ständig im Kreis, sondern wähle immer eine schöne Schleife zwischen 60 und 80 km. Nur dann sollte man das Kind auch beim richtigen Namen nennen. "False advertising" ist ein No Go!

Neben diesen beiden Team-Varianten - Renn-Team und Radtouristik-Team - gibt es aber auch noch die mit Abstand am bekanntesten Jedermann-Teams: Die GCC-Teams. Hier gab es früher vor allem Univega, die sich einen Namen machten - mit schnellen Fahrern und auffallenden Trikots. Univega hat sich aber nicht lange auf das Dasein als GCC-Team beschränkt, sie haben sich weiterentwickelt und sind zu einem richtigen Renn-Team geworden, dass auch bei Rennen außerhalb des GCC und vor allem bei Lizenzrennen als Team auftritt - und das auch ganz erfolgreich. Es ist ein beispielhafter Weg, den bis auf Univega aber bisher kein einziges GCC-Team gegangen ist. Die heutigen GCC-Teams haben nämlich keinerlei Ambitionen an höheren sportlichen Herausforderungen, also an Lizenzrennen. Manche Teams nutzen Lizenzrennen sogar ganz unverschämt als "Trainingsrennen" und haben den ein oder anderen Aufstiegsverweigerer in ihren Reihen. An der Stelle sage ich mal "BUH! PFUI!" - und schüttel mit dem Kopf: Ich selbst würde liebend gerne mal einen Aufstieg schaffen, aber ich bin einfach zu schlecht. Andere Fahrer, die A-Klasse fahren könnten, bleiben aber absichtlich unter ihren sportlichen Möglichkeiten. Naja, müssen sie selbst wissen, wenn sie stattdessen nur im Niemandsland rumgurken wollen statt wirklich was zu leisten. Mich stört es halt vor allem, gerade weil ich selbst viel zu schlecht für einen möglichen Aufstieg in die B-Klasse bin. Wenn ich dann sehe, dass andere Fahrer, die diese Möglichkeiten haben, diese Möglichkeiten einfach so wegwerfen - dann könnte ich kotzen!

Ein Mythos ist der tolle Teamgeist bei Jedermann-Teams. Bei den Varianten 1 und 2 ist der auch vorhanden, ohne ihn würden solche Teams nicht existieren - deswegen gibt es solche Teams auch kaum. Die meisten Jedermann-Teams sind Variante 3, also GCC-Teams. Und da ist es so, dass Teamgeist Fehlanzeige ist. Ohne Verträge, in denen sich die Fahrer zur Teilnahme an einer Mindestzahl an GCC-Rennen verpflichten, gibt es da auch kein Auftreten als Team. Bei Rennen außerhalb des GCC kann man die Trikots dieser "großen" Jedermann-Teams nämlich meistens nur alleine oder ganz selten auch mal als Duo am Start sehen. Wenn kein vertraglicher Zwang besteht, dann kocht eben jeder sein eigenes Süppchen. Eine kleine Ausnahme bildete da sicherlich die "Fischer-Truppe", wie ich sie nenne. Als sie von DKV zu Levrier wechselten ("Die Verträge sind schon unterschrieben", hieß es gegen Saisonende mit Blick auf die kommende Saison), war Levrier auch außerhalb des GCC als Team präsent - aber eben nur mit dem Quartett um Rene Fischer herum. Diese Jungs hatten wirklich Teamgeist und sind eigentlich bei jedem Rennen im Rudel aufgetreten. Das war super, aber auch schon eine seltene Ausnahme in der GCC-Szene.

Ohne vertraglichen Zwang sieht man kein GCC-Team außerhalb des GCC geschlossen als Team am Start. Oder fast nicht. DKV, die zwischendurch den Namen, aber nicht das Image geändert haben, kann man hier noch am ehesten als eine kleine Ausnahme bezeichnen. Das Team kommt ja auch ursprünglich von den normalen Rennen, während die meisten anderen GCC-Teams, nur wegen dem GCC gegründet wurden und daher keinerlei Basis für die gemeinsame Teilnahme an Rennen außerhalb des GCC haben. Daher kann es schon mal passieren, dass man auch das DKV-Team außerhalb des GCC im Rudel antrifft. Das ist dann immer etwas unangenehm, weil es heutzutage eben sonst kaum noch Teams bei Hobby- und Jedermannrennen gibt. So was wie Blue Essentials oder Team Porzellanhandel24.de gehört eben der Vergangenheit an. Wenn DKV also wieder mal in Münchenbernsdorf oder Kulmbach beim Jedermannrennen als Team am Start steht, dann können sie das Renngeschehen nahezu nach Belieben bestimmen, weil sonst nur Einzelstarter am Start sind, die sich dann in der Regel nicht einig werden, um gegen die Kontrolle durch das einzige im Rennen befindliche Team anzukämpfen. Sind DKV nicht am Start, dann hat man immer ein buntes Durcheinander, weil Jedermann-Teams außerhalb des GCC aufgrund nicht vorhandener vertraglicher Zwänge einfach nicht mehr existieren - weil der Teamgeist eben keinen Deut besser als im Vereinssport ist.

So sieht es nunmal aus: Jedermann-Teams funktionieren vor allem durch vertragliche Zwänge. Und ist das dann nicht mehr oder weniger das gleiche wie die Unterschrift unter einem Mitgliedschaftsantrag bei einem Verein? Mythos Teamgeist - Papperlapapp! Wer Teamgeist sucht und ihn im Vereinsport nicht findet, der wird ihn auch im Jedermannsport kaum finden. Aber Blue Essentials hatten es ja mal bewiesen, dass es auch andere geht. Auch die Fischer-Truppe und mit Abstrichen DKV machen da durchaus Hoffnung, dass vielleicht doch mal wieder ein Team der Variante 1 die Szene bereichert. Nachdem ich nun aber schon seit fast 10 Jahren in der Szene bin, fehlt mir einfach der Glaube an einem grundliegend anderen Trend. Der Trend der letzten Jahr war einfach: Teambuilding nur mit vertraglichem Zwang. Stellt sich abschließend nur noch die Frage: Was fasziniert so viele Breitensportler an Zwängen in ihrer Freizeit? Haben sie nicht auch so schon genügend Zwänge in ihrem Leben?

Mittwoch, 5. Februar 2014

Neuer Song (voll off-topic!!!)

Schleichwerbung in eigener Sache:
Hörst du @ Soundcloud

Ein Song, den ich mit einer Sängerin aus Nordirland und einem Keyboarder aus Deutschland übers Internet hobbymäßig aufgenommen habe. Meine erste Aufnahme mit meiner neuen halbakkustischen Gitarre mit Tremolo - und das Tremolo habe ich auch gleich fleißig eingesetzt. :)