Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Donnerstag, 24. Dezember 2015

T1-Test Dezember

Aktuell befinde ich mich in der vierten Trainingswoche der Phase "Vorbereitung" nach Friel. Die einzelnen Einheiten kann man ja auch immer mit dem ein oder anderen Zusatzkommentar auf Strava nachlesen, drum brauche ich jetzt nicht weiter die zurückliegenden Trainingswochen zu kommentieren. Generell ist ja in der aktuellen Phase auch noch kein großartiger Formanstieg vorgesehen, insofern lag der Schwerpunkt auf der Entwicklung der Trittfrequenz. Da ich wieder einen TF-Sensor habe, kann ich ja ganz gut daran arbeiten, zumal ich durch den Ätsch 500 und den diversen Tools zur Auswertung der Daten bestens im Bilde bin. Der Unterschied der TF zwischen dem T1-Test Ende November und dem heutigen T1-Test im Dezember drückt dabei auch die allgemeine Entwicklung meiner TF in den vergangenen Wochen aus: Von 89 ging es hoch auf heute 95.

Was den T1-Test an sich anbelangt, so lässt er leider keine wirklich brauchbare Aussage über eine mögliche Entwicklung der aeroben Kapazität zu, für die dieser Test ja gedacht ist. Okay, sieht man sich zunächst die Leistungsdaten an, könnte man von einem Formanstieg sprechen, denn die Eckdaten sehen durch und durch besser aus:

1. Die Durchschnittsgeschwindigkeit für die gesamte Einheit stieg von 25,8 km/h auf 27,4 km/h, wobei der Durchschnittspuls von 141 auf 134 gesunken ist. Hierzu aber gleich zwei Dinge, die diese Testwerte verwässern: Es waren 9 Grad mehr (höhere Temperatur = niedrigerer Puls) und beim November-Test war ich ja in der Anfangsphase auch noch ganz schön gestresst, wodurch das Pulsniveau zusätzlich etwas höher war. Ich hatte aber damals schon gesagt, dass ich diesen gestressten Zustand deswegen nicht extra bei jedem T1-Test versuchen werde zu wiederholen. Der T1-Test im November war vor allem ein Testlauf, u.a. zur Bestimmung der Übersetzung, die ich heute wie im Test beschrieben komplett durchtreten konnte, ohne Schaltvorgang!

2. Die Durchschnittsgeschwindigkeit während des Test-Segments stieg von 30,0 km/h auf 31,2 km/h (handgestoppt), wobei der Puls 153 statt 154 war - im Strava-Segment war der heutige Puls aber ebenfalls 154. Bei Puls also generell kein Unterschied, aber das ist ja auch der feste Faktor bei diesem Test: Man soll ungefähr 10 Schläge unter der Schwelle fahren. Das habe ich rein vom Durchschnittspuls her also bei beiden Tests ganz gut hinbekommen, weshalb von diesem Aspekt her ein Vergleich der gefahrenen Zeit durchaus eine Aussage über eine mögliche Formentwicklung zulassen würde. Über 1 km/h schneller heißt in Sekunden ausgedrückt übrigens fast 40 Sekunden schneller, was meine Teststrecke anbelangt. Ich bliebt somit unter 15:30, was mein Ziel war, aber lag immer noch knapp über 15 Minuten - was das Ziel für Ende Januar sein wird.

3. Ich verbrauchte angeblich 6 Kalorien weniger als im November, obwohl ich ja schneller war. ;) Natürlich ist das nur eine Berechnung des Ätsch 500, keine echte Messung.

4. Strava berechnete meine Wattleistung im Test-Segment mit 174 statt nur 163 Watt im November, obwohl der Puls ja der gleiche war, ich mit diesem Puls aber eine "kürzere Arbeitszeit" hatte.

5. Die TF im Test-Segment stieg von 92 auf 101 - das ist natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass ich beim ersten T1-Test anfangs noch mit zwei "dickeren" Übersetzungen unterwegs war, aber dennoch ist der Trend für die Entwicklung einer höheren TF auch hier erkennbar.

Im Dezember bin ich übrigens noch mit einem 27er Schnitt auf der Straße unterwegs gewesen, nur auf der Rolle - und das kann man ja eh nicht miteinander vergleichen. 2012 war ich letztmals im Dezember mit dem Rad unterwegs, gurkte aber meistens mit einem 23er Schnitt herum. Es war aber auch kälter und ich fuhr damals nicht wie heute einen aeroben Test, durch den die Durchschnittsgeschwindigkeit natürlich auch entsprechend gestiegen ist. Ohne dieses Test-Segment hätte ich heute auch nur einen 26er Schnitt gehabt, was ich in der Vergangenheit schon im Dezember auf der Straße hinbekommen habe. Von dem Aspekt her ist hier also noch keine großartige Leistungssteigerung durch das Training nach Friel zu erkennen, was jetzt aber auch noch nicht der Fall sein sollte. Einerseits sollte man, um wirklich etwas über die Qualität des Trainings aussagen zu können, sicherlich nicht nur ein paar Wochen, sondern ein paar Monate verstreichen lassen, andererseits dienten die letzten vier Wochen gemäß Friel nur der "Vorbereitung auf die Vorbereitung". Es ging vor allem darum, dass ich die Grundlage schaffe, um jetzt vernünftig ins eigentliche Grundlagentraining einsteigen zu können.

Allzu viel wird sich bei den Trainingsinhalten aber auch noch nicht ändern, nur die Umfänge werden jetzt sukzessive mehr. Die monatlichen Tests werden jedenfalls auch im Januar und voraussichtlich Februar ebenfalls mit T1 stattfinden, also der Messung der aeroben Kapazität. Immer die gleiche Strecke, die gleiche Übersetzung, der gleiche Puls - und wenn man dann schneller ist, sollte das eigentlich eine Verbesserung der aeroben Kapazität bedeuten. Da aber auch das Wetter eine Rolle spielt, und darauf weist Friel in seinem Buch ebenfalls hin, kann man den heutigen Test leider doch nur bedingt mit dem Test im November vergleichen. Aber sagen wir es mal so: Da es 9 Grad wärmer war, ist es gut, dass ich nicht langsamer als im November war. ;) Dennoch: Ich MUSSTE ja schneller sein, denn wenn ich an meine bisherigen Erfahrungen mit Wintertraining denke, dann kann man als Faustregel locker von 1 km/h pro 10 Grad sprechen. Wenn man das bedenkt, dann habe ich meine aerobe Kapazität im wesentlichen nur beibehalten. Wurst, das heutige Ergebnis hat mir dennoch Mut gemacht. Der Weg ist meiner Meinung nach richtig und Ende Januar kann ich dann hoffentlich auch die 15 Minuten knacken - selbst wenn es dann kälter sein sollte. Nach zwei Monaten verspreche ich mir dann eben doch schon eine zumindest geringfügige Formverbesserung, auch wenn es Ende Januar immer noch drei lange Trainingsmonate bis zum ersten Rennen sind...

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Fahrplan 2016 - Juni

Bevor es mit einem Ausblick in den Juni losgeht, ein kleiner Blick zurück in den Mai. Der 22. Mai, an dem ich ursprünglich bei den Neuseenclassics in Leipzig gestartet wäre, wenn sie nicht in den Juni verschoben worden wären, hat auf rad-net einen neuen Eintrag bekommen, nämlich aus Sonneberg! Die Schreibweise "AB/C" im Namen lässt dabei auf sowohl ein AB- als auch ein C-Rennen hoffen. Das wäre wirklich super, weil dieser schwierige, anspruchsvolle Kletterkurs dann perfekt in den Plan für den ersten Formhöhepunkt Anfang/Mitte Juni passen würde.

Das erste Rennen im Juni ist dann planmäßig das erste Rennen mit Topform: Schleiz! Ich gehe wieder auf der 86-km-Distanz an den Start, weil das trotz meiner Platzierung dieses Jahr trotzdem viel mehr Spaß als die 46-km-Schleife gemacht hat, wo ja gleich zu Beginn ein Bergsprint gefahren wurde, dass der Großteil des Starterfeldes mit mir inklusive abgehängt wurde. Auf der 86er-Strecke überlebte ich den Teil sogar im ersten Teil des Hauptfeldes, auch wenn ich dann erwartungsgemäß an der langen Steigung auf der Bundesstraße in ein zweites größeres Feld zurückfiel. Dann noch zwei Fast-Stürze - und schon war ich auch dort raus. Trotzdem war ich mir gleich nach der Zielankunft sicher, dass für mich auch 2016 nur die 86er-Distanz in Frage kommen würde. In Top-Form sollte ich mich auch im zweiten größeren Feld halten können, dann wird ein richtiges Rennen von Start bis Ziel draus. Nachdem ich dieses Jahr abgehängt war, glich die Sache ja eher einem Zeitfahren.

Ein kleines Problemchen gibt es mit Schleiz als ersten Formhöhepunkt aber dennoch: Laut Friel bringt man seine beste Leistung zu den Zeiten, zu denen man normalerweise auch trainiert. Schleiz ist aber schon früh am Morgen, wenn ich normalerweise nicht trainiere. Das ist aber wie gesagt nur ein KLEINES Problemchen, denn wie viele Jedermänner können schon vormittags trainieren? Da hat man als Nicht-Profi ja doch andere Dinge zu tun. Trotzdem habe ich den ersten Formhöhepunkt aber in diesen Zeitraum gelegt, weil eine Woche später die Zollernalbtour ansteht! Etappenrennen sind mir einfach am liebsten, auch wenn sie sehr selten sind. Und ich spreche jetzt nicht von RTFs mit Zeitnahme im normalen Verkehr, wie das im Ausland wohl teilweise der Fall ist, sondern von richtigen Etappenrennen mit Streckensperrung. Der Napoleoncup war da immer super, auch wenn es ihn ja leider nicht mehr gibt. Die Etappen der Zollernalbtour starten in der Regel alle am Nachmittag, deswegen sollte ich mich eigentlich gut verkaufen können. 3 Tage ohne bekannte Gesichter können aber auch etwas langweilig werden, wenn man nicht gerade auf dem Rad sitzt, drum könnte mein Formaufbau auch für die Katz sein. Die Rolle des Einzelkämpfers hat mir noch nie gefallen, drum höre ich mich einfach mal um, wer dort eventuell noch am Start wäre. Auch wenn das dann keine Teamsache ist, denn eine Teamwertung gibt es dort ja sowieso immer nur in der Ausschreibung, aber nicht in der Ergebnisliste (und auch nicht bei der Siegerehrung). Aber bei so einem Etappenrennen macht es schon einen Unterschied, ob man da noch Leute hat, mit denen man auch die Zeiten vor und nach den Rennen totschlagen kann oder nicht.

Die Woche drauf ist dann laut Trainingsplan eigentlich eine Übergangswoche, die das Ende des ersten Formhöhepunkts kennzeichnet und anschließend den Aufbau für den zweiten Formhöhepunkt einleitet. Mir fehlen natürlich noch die Erfahrungswerte, wie stark die Form dann nachlässt, aber generell sollte man davon ausgehen, dass die nächsten Rennen etwas schlechter laufen dürften. Ich habe ja sowieso meistens Mitte/Ende Juni ein Formloch bzw. hatte in den vergangenen Jahren die Effekte von Übertraining. Insofern weiß ich schon ungefähr, wie schlecht es dann bei Rennen läuft, wenn man sich so "breit" anfühlt. Dennoch wären am Wochenende nach der Zollernalbtour zwei mögliche Renntermine: ein C-Rennen am Samstag in Gangkofen und die Neuseenclassics in Leipzig am Sonntag. Es wäre vermutlich nicht sonderlich sinnvoll, wenn ich beide Rennen fahren würde, aber es ist jetzt auch noch ein halbes Jahr Zeit. Man kann dann auch stets spontan entscheiden, was man verkraften kann und was vielleicht zu viel wäre.

Am letzten Juni-Wochenende wäre dann der neue Termin des GCC-Rennens am Hockenheimring. Aufgrund der Trainingsphase, in der ich zu dem Zeitpunkt sein werde, und aufgrund der Dienstagabendserie in Kulmbach wäre ein Start am Hockenheimring vielleicht auch nicht die beste Idee. Weite Anfahrt, hohe Startgebühr - und man ist in einer Phase, in der man Überbelastung vermeiden sollte. Eine Option ist es zwar, aber generell tendiere ich eher nur zum C-Rennen in Gangkofen, denn Anfang Juli will ich gewiss nicht "breit" sein. ;)

Freitag, 4. Dezember 2015

1. Trainingswoche nach Friel mit S1

Momentan befinde ich mich in der 1. Trainingswoche nach Friel. Ergeben hat sich die jetzige Woche als die 1. Trainingswoche durch den ersten anvisierten Saisonhöhepunkt: Schleiz und die Zollernalbtour. Auf dem Rad habe ich bisher aber nur 1x trainiert, und zwar ein S1-Training. Die Beschreibung von S1 ist bei Friel allerdings suboptimal, denn trotz des ausführlichen Textes, erhält man nur wenig Informationen dazu, wie genau das Training aussehen soll. Gleichzeitig hatte ich das Wörtchen "schrittweise" nicht mehr im Sinn, als ich erstmals auf der Strecke die Umsetzung dieses Workouts probierte.

Es ging im Endeffekt gleich schlecht los, weil die erst Passage durch die noch nasse Straße nicht gut zu fahren war. Daher musste ich mit dem Kurbeln aufhören, aber bei S1 geht es um eine schrittweise Steigerung der Trittfrequenz bis zum Maximum bzw. bis zu der Stelle, an der man noch rund treten kann. 1 Minute Belastung, dann mindestens 3 Minuten Pause. Oh, und es sollte mit einer leichten Übersetzung in einer "Abfahrt" sein. Klar, dass hier nicht von kurvenreichen Abfahrten die Rede ist. Allerdings war das schon die erste Problematik für das S1-Training, denn man muss erst mal eine Strecke finden, wo man geeignete Passagen für diese S1-Intervalle hat. Die Strecke von Kauerhof aus runter zum Pferdehof ist durch den schlechten Belag und den leicht kurvigen Verlauf leider nicht gut geeignet. Wenn man so schnell kurbeliert (das Wort habe ich gerade erfunden!!!), dann fährt man am besten nur direkt geradeaus. Lenken ist gar nicht so einfach, weil man doch ganz schön wackelt. Man muss also gut auf die Technik aufpassen, damit man das Wackeln in Grenzen hält bzw. idealerweise gänzlich optimiert. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, welchen Zweck das Training genau erfüllen soll, aber es handelt sich wohl um die reine Technik. Man soll ohne Probleme auf möglichst wirtschaftliche Weise hohe Kadenzen treten können. Insofern war es wohl auch okay, dass ich "nur" 3 solche Intervalle in mein 75-minütiges Training eingebaut hatte. War nämlich auch ganz schön anstrengend bzw. der Puls ging ganz schön in die Höhe: 173!!! Fühlte sich zwar nicht so anstrengend an, aber ließ mich doch zweifeln, ob ich den Workout richtig umsetze. Friel meint dazu ja nur, dass der Puls eigentlich keine Rolle spielt. Aber Puls 173?!?

Also googlete ich mal etwas und es stellte sich schnell heraus, dass das mit dem Puls durchaus okay zu sein scheint. Allerdings sollte man die erste halbe Minute besser nur schrittweise steigern und dann in der zweiten halben Minute Richtung Maximum gehen. Das waren bei mir übrigens 174 Umdrehungen, falls man sich das nicht extra auf Strava ansehen möchte. Die weiteren Meinungen dazu, wie man das S1-Workout umzusetzen hat, irritierten mich aber etwas. Die Leute schienen es so zu verstehen, dass man nach 3 Minuten Pause immer gleich wieder 1 Minute Belastung fahren soll - und das bis zum Ende der Trainingseinheit! Das kann ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, denn einerseits würde man sich dabei völlig kaputt machen, andererseits wird man nirgendwo einen Streckenverlauf finden, wo man alle 4 Minuten eine leichte Abfahrt vorfindet, die nur geradeaus geht. Und eine schnelle Abfahrt sollte es auch nicht sein, denn bei 70 km/h müsste ich schon die dickste Übersetzung auflegen, würde aber wohl dennoch ins leere Treten und so extrem wackeln, dass ich böse stürzen würde. Also mit 3 S1-Intervallen bin ich meiner Meinung nach nicht so verkehrt dabei. "Weniger ist mehr" - auch das darf man ja nicht vergessen. Der Puls wird während der Minute ganz schön in die Höhe gejagt. Aber wären nicht vielleicht auf 5 oder 6 Intervalle möglich?

Ich habe früher schon mal durch einen persönlichen Trainerkontakt Erfahrungen mit diesem Trainingsprogramm gesammelt. Soweit ich mich erinnern kann, sollte ich da auch nur wenige dieser Intervalle fahren und das nicht die komplette Einheit über durchziehen. Ich habe damit aber auch aufgehört - und mir kam jetzt wieder in den Sinn, warum: Körperliche Probleme! Zum einen kann es bei der hohen Kadenz zu einigen "Reibungen" kommen - vor allem dann, wenn man noch etwas unsauberer fährt. Auch die Adduktoren und Knie bereiten mir etwas Sorge. Überbelastung, Fehlbelastung - auch hier muss man einfach aufpassen! Und dann schmerzte mir nach dem dritten Intervall auch noch die rechte Schulter, die ich dann etwas während der Fahrt bearbeiten musste. Zum Ende der Einheit dachte ich mir dann auch noch "Au Backe!" - aber da ich die letzten Wochen immer wieder etwas fuhr, sollte das Sitzfleisch eigentlich okay sein. Generell sagen mir diese kleinen Wehwehchen aber, dass 3 S1-Intervalle absolut ausreichen zu sein scheinen. Das Training ist auch eher für Einsteiger gedacht, vermutlich gerade daher, weil Einsteiger eher zu dicken Gängen und niedrigen Kadenzen neigen, wie das bei mir 2005/2006 ja auch der Fall gewesen ist. Ich fahre aber mittlerweile schon mit einer ganz brauchbaren Kadenz. Bei der Auswertung der Daten fiel mir auf, dass die meisten Tritte im Bereich um die 95 Umdrehungen pro Minute waren, auch wenn der Schnitt dann nur um die 90 liegt (Steigungen und Situationen in denen man nur rollt statt zu treten). Das ist generell schon ganz passabel, denke ich.

Also ich denke einfach, dass S1 vor allem dazu führen soll, dass man hohe Kadenzen möglichst sauber treten kann, damit man im Rennen möglichst wirtschaftlich unterwegs ist. Das kann ich sicherlich noch optimieren, aber die Baustelle ist jetzt auch nicht so groß, dass ich mich mit 10 Intervallen pro Einheit kaputtmachen müsste. Zumal dann auch aus meinen diversen Wehwehchen größere körperliche Probleme werden könnten. "Weniger ist mehr" - dieses Motto vergessen ehrgeizige Sportler viel zu oft, das sehe ich auch teilweise auf Strava. Wobei es aber auch drauf ankommt, für welche Wettkampfformen man arbeitet. Es gibt ja auch Marathons und 24-Stundenrennen, die ganz andere Trainingsanforderungen haben als Rennen zwischen 50 und 100 km. Ich orientiere mich bei meinen Umfängen jedenfalls an den Vorgaben von Friel, was mir bisher auch noch ganz gut gelingt. Natürlich lädt das Wetter auch nicht gerade zu Übertraining ein. ;)

Dienstag, 24. November 2015

Testlauf für T1-Test

Bevor ich nächsten Monat mit dem Jahrestrainingsplan nach Friel beginne, habe ich heute als Bestandsaufnahme mal einen T1-Test ins Programm genommen. Im Endeffekt wurde es eher nur ein Testlauf dafür, wie ich ihn später durchführen kann, weil einiges schief lief. Das finge schon mal damit an, dass mein Sattel schief war und ich daher nach 1 km wieder umdrehte, um ihn vernünftig auszurichten. Vorher war ich aber schon etwas gestresst, weil ich noch einen Auftrag fertigstellen musste und das Anlegen der "Winterzwiebel" auch wieder etwas länger dauerte. Die Probleme bei der Kopplung des TF-Sensors kam auch noch hinzu: Obwohl zwei Stunden vorher bei der Testkopplung alles perfekt war, bekam ich draußen nur den Speed-Sensor rein. Das kostete Zeite und Nerven. Da ich dann am Ende erst mit 45 Minuten Verspätung losfahren konnte, kamen auch leichte Zweifel ob des Tageslichts auf. Ich hatte zwar sowieso ursprünglich mit einer Stunde Puffer gerechnet, aber davon waren halt 45 Minuten schon aufgebraucht. Alles in allem fuhr ich also schon gestresst los, was für den Test natürlich nicht ideal war. Man sollte ja stets für möglichst ähnliche Rahmenbedingungen sorgen - aber bei zukünftigen T1-Tests will ich mir so einen Stress gerne ersparen...

Nochmal zum Koppeln von Speed- und TF-Sensor. Nach zweimaligem neuen Einschaltens des Ätsch 500 wurde der TF-Sensor endlich auch erkannt. Zwar steht in der Bedienungsanleitung, dass diese Sensoren vom Ätsch 500 nach einer ERSTMALIGEN Kopplung bei jedem zukünftigen Einschalten AUTOMATISCH erkannt werden, aber das kann man getrost vergessen! Meine aktuelle Arbeitstheorie ist eher, dass man vor dem Einschalten des Ätsch 500 sowohl das Vorderrad als auch das Pedal jedesmal bewegen muss, damit die Sensoren "aufwachen". Erst wenn sie "wach" sind, sollte man den Ätsch 500 einschalten! Bei der nächsten Fahrt werde ich diese Theorie in der Praxis prüfen - hoffentlich erfolgreich. Will nicht immer 5 Minuten blöd rumstehen, bis endlich alle Sensoren erkannt wurden. Und die Verknüpfung mit dem Satelliten dauert auch eine halbe Ewigkeit. Ich weiß gar nicht mal, ob ich diesmal eine Satellitenverbindungen bekam, weil ich mit dem Erkennen der anderen Sensoren schon genug beschäftigt war. Ich finde die Dauer, bis der Ätsch 500 das Satellitensignal hat, jedenfalls viel zu lang. Man müsste das Gerät theoretisch schon 5 Minuten vor der Fahrt einschalten, damit man nicht noch extra auf das Ätsch 500 warten muss. Allerdings steht das Rad dann ja noch im Haus, wo man natürlich kein Satellitensignal empfängt. Hol's der Kuckuck!

Nun aber zum Test an sich. Man soll ihn mit einer einzigen Übersetzung durchziehen. Die große Frage war natürlich, mit welcher Übersetzung ich das dann am besten hinbekomme. Vor der Fahrt dachte ich an 50/15, aber schon während der Fahrt wurde mir klar, dass das zu dick sein würde. Beim T1-Test soll man ja ungefähr 10 Schläge unter der Laktatschwelle fahren. Ich fing also mit 39/13 an - und verpasste die ersten 2, 3 Sekunden, weil ich die Taste beim ersten Drücken vermutlich nicht erwischt hatte. Mit Handschuhen kann man die Tasten des Ätsch 500 nur suboptimal bedienen, aber mit genügend Vorlaufzeit kann man den Finger schon so positionieren, dass man die Taste erfühlen kann.

Zu Beginn des Tests machte sich die latente Herzfrequenzmessung mal wieder bemerkbar. Der Puls blieb zu weit unten, aber vom Gefühl dachte ich mir, das würde schon passen. Also erhöhte ich den Einsatz nicht weiter und bekam dann auch schon bald den gewünschten Wert. Leider ist die Pulsmessung so dermaßen latent, dass er noch weiter anstieg und ich dann 2 Schläge über dem von Friel definierten Toleranzbereich lag. Also musste der gefühlte Einsatz entsprechend neu justiert werden. Das flutschte nicht so richtig, aber hätte schlimmer sein können. Generell bekam ich den Pulsbereich gut hin, denn am Ende des Tests war der Durchschnittspuls exakt 10 Schläge unter meiner Laktatschwelle. In Sachen Herzfrequenz/gefühltem Einsatz lief der Testlauf also schon ganz gut. Da kann ich mal einen Haken dahinter setzen.

Die andere große Frage war ja aber die Übersetzung. Anfangs noch okay, merkte ich hinter Etzelwang, dass die Übersetzung doch zu dick war. Also habe ich nach 5:50 auf 39/14 korrigiert. Als ich das Reinbachtal rauf Richtung Gaisheim (Ziel) fuhr, war ich abermals nicht mit der TF zufrieden. Unter 90, teilweise schon unter 80 - das ging ja mal gar nicht! Also nach 10 Minuten auf 39/15 korrigiert. Das war dann okay. In Zukunft werde ich also gleich mit dieser Übersetzung anfangen, auch wenn ich dann von Neukirchen nach Etzelwang eine etwas höhere TF von um die 110 produzieren dürfte, aber das ist ja keine schlechte Sache. Im Gegenteil! Ist ja eher gut, dass ich mich zu so einer TF zwinge.

Am Ende hatte ich handgestoppte 15:42 für die Teststrecke, die aber laut Daten nur 7,86 km statt der vermuteten 8 km waren. Egal, ich habe zwei visuelle Punkte für Start und Ziel gebraucht und behalte die auch bei. Auf Strava habe ich ein Segment erstellt, bei dem ich 15:44 unterwegs war. Macht Sinn, denn ich hatte ja zu Beginn des Tests ein zweites Mal drücken müssen, was die 2 Sekunden Differenz ausgemacht haben dürfte. Jedenfalls zeigt sich hier ein Vorteil von Strava, denn dort habe ich jetzt ein fest definiertes Segment und muss mich nicht darum kümmern, ob ich etwas später starte oder stoppe. Einzig einen Vergleich zu anderen Fahrern habe ich mit dem erstellen Segment nicht, weil da nur ein zweiter Fahrer gelistet ist, der aber mit 3 km/h unterwegs gewesen sein soll?!?!? Schon merkwürdig, denn sonst hat man bei allen Segmenten hier in der Region mindestens 10 Fahrer, die ihre Daten schon mal auf Strava hochgeladen haben. Aber egal, der Vergleich mit anderen ist eh nur eine Spielerei. Der Vergleich mit sich selbst ist ja der springende Punkt. Meine Zeit ist jedenfalls derzeit bei 15:44, was exakt einem 30er Schnitt entspricht. Ziel für den nächsten T1-Test in einem Monat: Mindestens unter 15:30. ;)

Was ich übrigens auch noch ganz nett fand: Die Rundendaten kann ich von Garmin Connect aus direkt in eine Excel-Datei kopieren. Tolle Sache, weil ich die Rundendaten dadurch nicht extra manuell in meine Excel-Tabellen eintragen muss. :)

Samstag, 21. November 2015

Fahrplan 2016 - Mai

Heute hätte ich eigentlich mein letztes Fußballspiel vor der Winterpause gepfiffen, aber bei derzeitigen Wetter war schon zu erwarten, dass das Spiel abgesagt werden würde. Insofern habe ich noch etwas mehr Zeit zur Fertigstellung eines Übersetzungsauftrags gefunden, der mich seit 10 Tagen stresst. So flexibel man als freiberuflicher Übersetzer auch sein kann, so sehr muss zwischendurch auch mal über einen längeren Zeitraum als die für die Mehrheit üblichen 5 Arbeitstage am Stück arbeiten, was ganz schön nervt. Ein richtiges Wochenende zur Erholung zu haben, das ist schon ein Luxus und nichts, worauf man eine Garantie hat. Aber eigentlich wollte ich nicht erklären, was meine Berufswahl bedeutet, sondern mit dem Fahrplan für 2016 weitermachen...

Eigentlich beginnt der Mai-Fahrplan schon im April, denn am 30.4. ist das offizielle Kriterium in Kulmbach, nachdem am Dienstag zuvor die Dienstagabendserie wieder beginnt. Das Rennen am 30.4. wird dann auch mein erstes Jedermannrennen in der neuen Saison sein. Sicherlich werden auch wieder einige GCC-Teams vertreten sein und für ein Tempo wie bei einem C-Kriterium sorgen, deswegen wird das wie die letzten Jahre gewiss kein Zuckerschlecken. Dieses Jahr war ich ja leider krank und konnte gar nicht daran teilnehmen, aber nächstes Jahr freue ich mich dann auch wieder über die zwei gratis Softgetränke, die in Kulmbach ja schon quasi zur Tradition gehören. Und wo ich schon die GCC-Fahrer erwähnt habe, sei gleich angemerkt, dass es von Kulmbach aus gleich weiter nach Frankfurt-Eschborn geht. Am 1. Mai gehe ich dort mal bei einem "Verfolgungsrennen" an den Start, ähnlich wie beim GCC 2011 in Nürnberg. Mal sehen, wie das RENNEN dort organisiert ist. Bei den großen kommerziellen Jedermann-Events wird ja teilweise leider mehr Augenmerk auf das Drumherum statt auf das Rennen selbst gelegt. Ich selbst war dort ja noch nie am Start, habe in den letzten Jahren im Internet aber so einiges über rennorganisatorische Fehler lesen müssen, die man bei über 40 Euro Startgebühr eigentlich nicht erleben sollte. Allerdings soll der Veranstalter auch aus den Fehlern gelernt haben, drum sehe ich mir das halt mal an und mache mir mein eigenes Bild. Durch das GCC-Reglement muss ich jedenfalls dem Hauptfeld hinterherfahren, weil ich ja dieses Jahr nur in Schleiz am Start war und somit nicht für den ersten Startblock qualifiziert bin.

Am 7.5. steht dann das Einzelzeitfahren in Weiden auf dem Plan, wo nächstes Jahr die Bayerischen Zeitfahrmeisterschaften ausgetragen werden. In den Vorjahren wurde hier stets ein Jedermannzeitfahren angeboten, bei dem es auch eine eigene Rennrad-Wertung gab. Dass Zeitfahrmaschinen ein Vorteil sind, ist ja klar - sonst würden Zeitfahrspezialisten nicht extra an die 10k für diese Maschinen ausgeben. ;) Insofern finde ich es immer wieder super, wenn es bei einem Zeitfahren für Jedermänner auch eine Wertung für Fahrer gibt, die "nur" mit einem normalen Rennrad am Start sind. Wer will schon als einziger Starter bei einem Einzelzeitfahren mit einem Rennrad dastehen, wenn alle anderen mit Zeitfahrraketen starten? Da fühlt man sich dann ein bisschen "nackt". Insofern würde es mich auch freuen, wenn anderen Jedermann-Zeitfahren eine solche Rennrad-Wertung anbieten würden. Dieses Jahr fuhr ich jedenfalls erstmals dort mit, also hätte ich schon eine Referenzzeit, die ich nächstes Jahr natürlich gerne unterbieten würde.

Eine Woche drauf steht am 14. Mai in Schweinfurt ein neues Kriterium an, bei dem auch ein Jedermannrennen angeboten wird. Also nachdem ich im April ja vermutlich (!) mit 1 oder 2 Lizenzrennen in die Saison starte, kommt dann Jedermannrennen auf Jedermannrennen. Das zeigt auch einmal mehr, dass für Hobbyfahrer die Kombination von C- und Jedermannrennen der Status Quo ist. Mit C-Rennen allein könnte man seinen Rennkalender einfach nicht füllen, daher sind Jedermannrennen eine gute Gelegenheit, um die "Lücken" im Rennkalender zu stopfen. Und zwei Tage später gibt es in Wartenberg gleich das nächste Jedermann-Kriterium, das ich mir aber vermutlich sparen werde, weil das ja immer an einem Montag ist und ich dann einfach zu viel Belastung hätte, wenn ich Dienstag wieder in Kulmbach am Start stehe. Ganz davon abgesehen, dass ich mir mit dem Kurs in Wartenberg noch nie leicht getan habe. Liegt mir einfach nicht...

Die zweite Maihälfte ist dann relativ leer, wobei ich hoffe, dass der frei gewordene Termin der Neuseenclassics, die ohne ersichtlichen Grund in den Juni verschoben wurden (der Veranstalter gab offiziell eine "Terminüberschneidung" an, aber an besagtem Tag findet in ganz Sachsen kein anderes Radrennen statt?!?), vom Hockenheimring eingenommen wird, wo ich vermutlich wieder zu einem "Verfolgungsrennen" gezwungen werden dürfte. Die Kilometer aus Frankfurt allein dürften nämlich noch nicht reichen, um über die GCC-Gesamtwertung aus Startblock 1 starten zu dürfen. Aber das ist auch wieder nur halb so wild, denn in Hockenheim will erst mal sehen, wie das Rennen organisiert ist. Für Rennen, die man noch nie gefahren ist, sollte man sich einfach nicht gleich tolle Platzierungen als Ziel vornehmen, weil man am Ende meistens nur Lehrgeld zahlt. Naja, außer beim C-Rennen in Augsburg dieses Jahr, wo ich mich vom Start weg in den Kurs verliebt habe. ;)

Am 26. Mai gibt es dann ein BC-Rennen in Massing (bei Österreich) und am 29. Mai in Passau (also auch bei Österreich). Ich hatte ja schon darauf hingewiesen, dass Bayern einfach das größte Bundesland ist, deswegen sind manche Rennen im bayerischen Kalender mit einer ganz schön langen Anfahrt verbunden, aber da sich sonst nichts anbietet und C-Rennen generell rar sind, werde ich von den beiden Terminen wohl das Rennen in Passau wahrnehmen. Hoffentlich ist meine Form dann auch schon so weit, dass ich nicht nur wegen 10 Rennkilometern so weit fahre. Das wäre dann sehr frustrierend.

Also nach einer ganzen Reihe Jedermannrennen wird der Mai dann wohl mit einem Lizenzrennen abgeschlossen. Gleichzeitig wird auch der erste Formaufbau Ende Mai schon langsam seinen Abschluss finden, Anfang Juni soll es dann rundgehen. ;)

Donnerstag, 19. November 2015

Strava, die Firma mit G und ein Sattel-Defekt

Also auch wenn ich keine Schleichwerbung machen will, so dürfte ja jeder wissen, welche Firma mit G u.a. den "Ätsch 500" hergestellt hat. Strava nenne ich beim Namen - das ist wohl etwas inkonsequent, aber generell kann man Strava ja kostenlos nutzen, während man G-Geräte grundsätzlich erst mal kaufen muss (falls man sie nicht bei irgendwelchen Gewinnspielen gewinnt oder sie gesponsert bekommen sollte). Ob das ein zulässiger Unterschied ist? Ach, ist ja eigentlich Wurst. ;)

Seit ich den Ätsch 500 habe, beschäftige ich mich zwangsläufig auch etwas mehr mit Strava und den dort vorhandenen Segmenten. Nachdem ich in den letzten Jahren schon mehrere Steigungen "von A nach B" auf Zeit gefahren bin und mir diese Zeiten notiert habe, werde ich diese entsprechenden Steigungen auch alle auf Strava erstellen, insofern sie nicht bereits vorhanden sind. Der Hauptgrund dafür ist im Endeffekt nur, dass ich meine Zeiten aus den Vorjahren vergleichen kann und mir die gefahrenen Zeiten gleichzeitig nicht mehr im Kopf merken muss. Okay, das hätte ich auch mit der Lap-Funktion lösen können, wenn ich mich mal eher damit beschäftigt hätte. Selbst schuld. ;)

Jedenfalls habe ich in dem Zusammenhang schon drei Segmente erstellt, bei den Strava meckerte, dass bereits sehr ähnliche Segmente erstellt wurden. Los ging das bei einer Fahrt durchs Hirschbachtal, als ich meinen langjährigen Intervallabschnitt von der Flussbrücke hinter Achtel rauf nach Fichtenhof erstellen wollte. Es war nämlich nur ein kürzeres Segment von Eschenfelden nach Fichtenhof vorhanden, was mir ja nicht viel bringt. Sieht man sich jetzt auch das Höhenprofil meines Segments an, dann wird sicherlich auch schnell ersichtlich, dass das schon Sinn gemacht hat, dass ich mein Segment erstellte und öffentlich gemacht habe.

Anders war es da schon mit dem Segment von der Abzweigung nach Kirchenreinbach rauf zur Abzweigung nach München. Da war ein Segment vorhanden, das nahezu identisch mit meinem Segment war, aber erst früher begann. Um weiterhin einen Vergleich mit meinen Zeiten der Vorjahre zu haben, habe ich hierfür ein privates Segment neu erstellt. Der Unterschied zu dem öffentlichen Segment ist auch fast eine halbe Minute, also war es für mich persönlich schon sinnvoll, dass ich mein eigenes Segment erstellt habe, aber für die öffentliche Nutzung wäre es wirklich nicht sinnvoll, weil es trotzdem nahezu identisch mit dem vorhandenen öffentlichen Segment ist.

Das dritte ähnliche Segment hätte ich wirklich kaum neu erstellen müssen - wenn es denn in der Segmentübersicht aufgetaucht wäre! Strava meldete zwar ein Duplikat, aber vermutlich ist dieses bereits erstellte Segment nicht öffentlich, sondern privat gewesen. Insofern habe ich für einen meiner Lieblingsanstiege, nämlich von Güntersthal rauf nach Hartenstein, ein neues öffentliches Segment erstellt.

Diese Strava-Segmente sind schon eine nette Spielerei, auch wenn ich sie vor allem zum bequemeren Vergleich meiner eigenen Zeiten und somit auch zu einer Art Formanalyse nutzen werde. Der Vergleich mit anderen Fahrern ist da reine Nebensache und bringt mir ja auch nix für mein eigenes Training.

Bei meiner letzten Fahrt habe ich auch den neuen G-Sensor getestet bzw. das Set, das aus zwei separaten Sensoren besteht. Ohne Kabelbinder und ohne Magneten - die Teile sind voll leicht montiert und können auch ganz leicht von einem Rennrad ans andere Rennrad ummontiert werden. Tolle Sache. Weniger toll war die Kopplung, weil man da weder in der Anleitung des Sensor-Sets noch in der Anleitung des Ätsch 500 brauchbare Hilfe fand. Der Ätsch 500 meldete zunächst nicht, dass er irgendeinen Sensor gefunden hätte. Die Funktion "Erneut scannen", die in der Anleitung des Ätsch 500 erwähnt wird, gibt es auf meinem Display gar nicht. Super! Stattdessen gab es aber eine Funktion "Search" (bei Spracheinstellung "deutsch" - auch super!), die mich aber nur ins übergeordnete Menü zurückbrachte?!? Nach etwas Googlei probierte ich mal den Unterpunkt für die Sensor-Info, wo man ganz unten 4 verschiedenen Optionen hat, die ungefähr so aussehen: Speed/TF, Speed, TF, Speed/TF. Ja, Option 1 und 4 scheinen das gleiche zu sein! In der Anleitung des Ätsch 500 wird hiervon nix erwähnt, aber das könnte auch daran liegen, dass die Oberfläche für den Sensor nach Verfassen der Anleitung durch ein Software-Update entsprechend verändert wurde. Nützt einem als Anwender aber auch nicht viel, man kann im Endeffekt nur wild rumprobieren, was denn nun die richtige Einstellung ist. Da ich ja sowohl Speed- als auch TF-Sensor im Einsatz hatte, beließ ich es auch zunächst bei Option 1. Aber da stand immer nur "nicht verbunden". Hmmmm. Also mal Option 2 probiert - und siehe da: Nach wenigen Sekunden wurde der Speed-Sensor erkannt! Rad gedreht - es kam eine Speed-Anzeige! Also dann noch Option 3 für den TF-Sensor gewählt, nach wenigen Sekunden erkannt, Pedal gedreht - und es kam eine TF-Anzeige! Also eigentlich alles super, oder? Mitnichten! Am Ende der Fahrt wunderte ich mich über die Speed-Anzeige in "bäumigen" Abschnitten. Daheim stellte sich auch heraus, dass mein Ätsch 500 nur mit dem TF-Sensor verbunden war. Ich wählte dann mal Option 4, die ja wie Option 1 aussieht, aber statt nur einer ID zwei separate IDs anzeigte. Leider meldete der Ätsch 500 dennoch nur einen TF-Sensor. Ich schaltete das Gerät erst mal gefrustet aus und sah nach, wie ich die Sensoren vielleicht resetten könnte. Bevor ich das dann versuchte, schaltete ich den Ätsch 500 nochmal ein. Und siehe da: Durch das erneute Einschalten koppelte er sich diesmal mit beiden Sensoren gleichzeitig - bei Option 4! Bei der nächsten Fahrt habe ich also hoffentlich beide Sensoren nicht nur am Rad, sondern auch im Einsatz. Eine korrekte Bedienungsanleitung hätte hier viel unnötigen Stress vermieden...

Last but not least: Nach nur 10,5 Jahren ist die Schraube am Sattel meines Bulls Sora durchgerostet, wodurch ich im Pegnitztal plötzlich auf einem schrägen Sattel saß. Wenige Kilometer später fiel der Sattel in der Steigung bei Artelshofen, über die ich den Weg zurück etwas verkürzen wollte, endgültig ab. Tja. Wieder was gelernt. ;)

Donnerstag, 12. November 2015

Fahrplan 2016 - März und April

Nachdem ich die letzten beiden Jahre eher spontan entschieden habe, welche Rennen ich fahre, plane ich meinen Fahrplan aufgrund der neu gewonnenen Motivation schon frühzeitig. Daher werde ich Stück für Stück eine Saisonvorschau posten, wobei ich mit März und April anfange.

Leistungsorientierte Amateure mit Aufstiegsplänen legen ja im März meistens schon voll los und haben in den Monaten zuvor bereits so viele Kilometer abgespult, dass sie bei den ersten Saisonrennen schon fast in Top-Form sind. Die Trainingswissenschaft sagt aber, dass man nicht eine ganze Saison über auf Top-Level fahren kann, deswegen werde ich im März und April noch ein ganzes Stück von meiner Top-Form entfernt sein. Was ist dann aus Fahrersicht bei der Gestaltung des Rennkalenders wichtig? Die Rennen sollten nicht zu schwer sein und die Anreise auch nicht zu lang, denn wenn das Rennen nicht gut läuft, hat man gleich zu Saisonbeginn eine sehr lange Rückfahrt mit Frust. Als ich 2014 am Sachsenring in die Saison startete, habe ich diese Punkte nicht befolgt und war dann auch nicht gerade "amused", aber das lag auch an einer Eigenheit des Sachsenring-Rennens: Durch die ständige Berg- und Talfahrt wird manchen Fahrern übel - nach zwei Teilnahmen musste ich leider feststellen, dass ich einer dieser Fahrer bin. Der Großteil der Fahrer scheint keine Probleme mit Übelkeit zu bekommen und insofern möchte ich auch darauf hinweisen, dass das Sachsenring-Rennen für März 2016 bereits offiziell auf rad-net ausgeschrieben ist. Wenn man also zu der Mehrheit der Fahrer zählt, denen auf diesem rasanten Achterbahnkurs nicht übel wird, kann man sich jetzt schon anmelden. Hätte ich nicht mein individuelles Problem mit der Übelkeit, würde ich dort auch gerne fahren, denn organisiert ist das Rennen tip-top und der Kurs ist einfach etwas, das man mal erlebt haben sollte. Super breite Straßen und quasi perfekter Asphalt. Die Kurven sind auch komplett auf Top-Speed ausgelegt, also da braucht niemand die Bremsen zu betätigen.

In den Vorjahren fand Ende März auch immer Zusmarshausen statt, was diesmal anders ist. Das Rennen wurde um eine Woche auf Anfang April verschoben. Das macht das Rennen für mich generell wieder etwas interessanter, aber es ist doch eher unwahrscheinlich, dass ich dort bereits in die Saison einsteigen werde. Auch hier ist die Organisation tip-top, weshalb auch jedes Jahr gut gefüllte Fahrerfelder am Start stehen. Einsteiger und Fahrer, die erst zu einem späteren Zeitpunkt der Saison ihre Top-Form erreichen wollen, sollten sich aber im Klaren sein, dass sie hier nicht allzu große Hoffnungen auf eine gute Platzierung haben sollten. Wie bereits erwähnt, sind viele Fahrer mit Aufstiegsambitionen zu dem Zeitpunkt schon in einer bestechenden Form und sorgen somit für ein entsprechend hohes Tempo an der Spitze. Besonders schmerzhaft wird dieses hohe Tempo dann an der Steigung kurz vorm Ziel, die mich 2008 sehr kalt erwischt hatte. Das Teil ist richtig steil und verlangt im Vorfeld schon mehrere Einheiten an Anstiegen, um hier wenigstens im Hauptfeld zu bleiben. Fliegt man aus dem Hauptfeld raus, dann kann man eigentlich keine brauchbaren Rennkilometer mehr sammeln, weil die meisten abgehängten Fahrer bei Start/Ziel gleich freiwillig aus dem Rennen gehen. Und alleine weiterfahren kann dann ganz schön frustrierend sein. Aber das hängt eben davon ab, wie man im Vorfeld trainiert hat und auf welchem Leistungsstand man dann schon ist.

Die Woche drauf steht Aichach an, was "einmal hoch, einmal wieder runter" ist. Hier sind vorherige Einheiten an Steigungen also nicht minder wichtig als in Zusmarshausen. Organisatorisch ist das Rennen ebenfalls tip-top und alles in allem kommt man hier trotz der deutlich kürzeren Erholungsphase von Steigung zu Steigung etwas besser als in Zusmarshausen mit. Zumindest war das damals mein subjektiver Eindruck. Insofern wäre das Rennen dann für mich ein möglicher Kandidat für den Saisoneinstieg. Mal sehen...

Eine Woche später steht Burggen in meinem Plan, aber ein Start ist hier eher unwahrscheinlich. Der simple Grund ist, dass mir die Anfahrt zu dem Zeitpunkt der Saison zu weit ist. Das Rennen selbst bin ich auch aus diesem Grund noch nie gefahren. Umso häufiger bin ich aber das Rennen in der letzten April-Woche gefahren: Cadolzburg! Durch die relativ kurze Anfahrt ist Cadolzburg seit 2010 des öfteren mein Saisonauftakt gewesen. Spätestens hier werde ich auch 2016 am Start stehen, wenn das Rennen nicht wieder abgesagt werden muss. Dieses Jahr war das ja leider der Fall, deswegen bin ich sehr froh, dass der Veranstalter sich nicht entmutigen ließ. Die steile Wand von Cadolzburg haut zwar auch ganz schön rein, aber wie gesagt: Die Anfahrt ist relativ kurz, deswegen ist das immer eine gute Möglichkeit, um zu Saisonbeginn einfach nur erstmal Kilometer zu sammeln. Und auch hier wird organisatorisch eine gute Leistung abgeliefert.

Alle von mir für März und April genannten Rennen sind bisher von Vereinen ausgerichtete Rennen. Kenner der Jedermannszene wissen aber, dass auch der GCC bereits im April beginnt. Der Auftakt in Göttingen überschneidet sich allerdings mit Cadolzburg, weshalb ich dort nur starten könnte, falls das Rennen in Cadolzburg wieder abgesagt werden müsste. Aber das will ich nunmal nicht hoffen, denn wenn ein Rennen zwei Mal hinterher ausfällt, verschwindet es meistens für immer aus dem Rennkalender. Das musste man in der Vergangenheit leider schon bei zu vielen Rennen feststellen. Tour de Hesselberg kommt mir da immer gleich als erstes in den Sinn. Dürfte vielen Jedermännern auch so gehen, denn Tour de Hesselberg war einfach eines der schönsten Rennen in Bayern...

Dienstag, 10. November 2015

Termine und Planungen für 2016

Die Termintagung in Bayern ist mittlerweile Geschichte und somit gibt es auch schon einen Überblick über die Rennklassen, die im nächsten Jahr bei den diversen Rennveranstaltungen des Verbands angeboten werden. Zwar gilt wie alle Jahre zuvor, dass man dennoch stets die Ausschreibungen abwarten muss, aber da man als Fahrer auch seinen Trainingsverlauf planen muss, braucht man zumindest grobe Anhaltspunkte. Und da ist es in diesem Jahr etwas überraschend, dass die Jedermannrennen gegenüber den Lizenzrennen etwas hinterherhinken. Zumindest gegenüber den Lizenzrennen in Bayern (Thüringen und Sachsen sind da ein anderes Lied).

Der German Cycling Cup hatte seine Termine bereits für zwei Zeitpunkte angekündigt, aber beide Zeitpunkte nicht erfüllt. Beim letzten Mal sogar ohne Kommentar. Wenn die Termine erst etwas später feststehen, ist das ja generell kein Beinbruch, aber wenn man von sich aus Zeitpunkte ankündigt, zu denen die Termine bekanntgegeben werden, sollte man diesen selbst gesetzten zeitlichen Rahmen auch einhalten oder zumindest erklären, warum es einem nicht gelungen ist. Leere Worte und anschließendes Schweigen sind kein guter Stil, aber eigentlich entspricht das nur den Werten unserer heutigen Gesellschaft. Allerdings entspricht das nicht meinen Werten, denn mein Wort ist nach wie vor eine Menge wert. Wenn ich sage, dass ich etwas tue, dann tue ich es auch. Habe ich Zweifel, dass ich etwas tun kann, dann gebe ich auch keine Garantie dafür und weise auf die Zweifel hin. Dafür braucht es keine schriftlichen Erklärungen mit Unterschrift oder gleich komplette Verträge. Insofern sind solche leeren Worte inklusive Schweigens für mich grundsätzlich ein "dislike".

Aber sei's drum. Ich habe einen Überblick über die C-Rennen in Bayern, von denen es 2016 eine ganz brauchbare Anzahl geben wird. Leider ist der Großteil davon sehr weit im Süden Bayerns, schon fast in Österreich. Bayern ist eben das größte Bundesland, da kann es für jemanden auf Nürnberger Höhe also günstiger sein, wenn er zu Rennen in Thüringen oder Sachsen fährt statt nach Sonthofen oder Passau. Aber gerade Passau steht mit einem Termin Ende Juli im Terminkalender, der für mich interessant ist, weil dort ein Straßenrennen für C-Fahrer angeboten wird! Da nimmt man auch schon mal 2 oder 2,5 Stunden Anfahrt auf sich. Allerdings nur, wenn man zwei Wochen zuvor in Ingolstadt beim Straßenrennen der C-Klasse nicht sieht, dass man doch nicht konkurrenzfähig sein sollte. Dann wären 2 bis 2,5 Stunden Autofahrt hin und dann nochmal zurück natürlich eine ziemliche Qual, die man sich besser schenkt.

Die bayerischen Meisterschaftsrennen stehen auch schon alle fest, weshalb ich jetzt schon sagen kann, dass ich meinen 11. Platz bei der bayerischen Bergmeisterschaft keinesfalls toppen können werde. ;) ;) ;) Aufgrund des zu hohen Leistungsunterschieds würde ich bei den Straßen- und Kriteriumsmeisterschaften ohnehin nicht an den Start gehen (es sei denn, sie wären "gleich um die Ecke"), aufgrund des zu hohen Leistungs- UND Materialunterschieds bei der EZF-Meisterschaft würde ich selbst dann nicht an den Start gehen, wenn sie gleich um die Ecke wäre, und die Bergmeisterschaft findet (fast) in Österreich statt. Also alles anders als "um die Ecke". ;)

Die nächstjährigen Meisterschaftsrennen sorgen bei mir aber auch teilweise für etwas Verwunderung. Gut, für Augsburg wird der Verlust von 20, 30 C-Fahrern nicht so entscheidend sein, denn bei Kriteriumsmeisterschaften sind ja wenigstens noch Fahrer aus anderen Landesverbänden startberechtigt, aber wieso man in Attenzell die bayerische Meisterschaft durchführt, das ist mir doch schon ein Rätsel. Das Rennen hat in den letzten beiden Jahren richtig viele Fahrer angezogen, aber am Tag der bayerischen Straßenmeisterschaft sind ja nur Fahrer des Landesverbandes Bayern startberechtigt. Da aber auch Fahrer aus anderen Landesverbänden gerne nach Attenzell gekommen sind, wird man hier schon die ersten "Verluste" haben. Vor allem bei den Frauen wird man nicht mal ansatzweise die gleiche Feldgröße erreichen können. Da wäre es sicherlich besser gewesen, wenn man sich als Bundesliga-Station beworben hätte.

Aber zurück zum Thema Bundesliga. Cadolzburg und Karbach kommen mir da immer in den Sinn. Cadolzburg ist auch wieder zurück im Kalender und bietet ein C-Rennen an. Das ist schön. Karbach hingegen hat bei der Termintagung zwei Rennklassen nicht berücksichtigt, die jahrelang dabei waren: Elite und Hobby. Gut, die Hobby-Klasse hat Karbach bei der Termintagung glaube ich noch nie angegeben. Da musste man immer die Ausschreibung abwarten. Aber kein Elite-Rennen?!? Früher gab es teilweise KT/AB und C oder auch KT/A und BC oder nur BC oder wie auch immer. Es gab verschiedene Kombinationen, soweit ich mich erinnern kann. Vielleicht irre ich mich auch mit KT/A, das kann gut sein. KT/A ist schon sehr selten. Manchmal jedenfalls 1, manchmal 2 Elite-Rennen. Diesmal gibt es aber wohl nur Bundesliga-Rennen für Frauen und U23-Männer. Das kommt etwas überraschend und nimmt mir im Endeffekt das einzige Vorbereitungsrennen auf Schleiz aus dem Kalender, aber dafür spare ich mir auch eine sehr weite Anfahrt zu einem sehr schweren Rennen, bei dem ich höchst wahrscheinlich eh nur auf die Fresse bekommen hätte. Karbach ist einfach eines der schwersten Straßenrennen in Bayern, finde ich. Dort in einer konkurrenzfähigen Verfassung am Start zu stehen, muss sicherlich geil sein. ;)

Naja. Als Ersatz für hügelige Straßenrennen kann man ja Gruppentrainings nutzen. Hoffentlich spielt das Wetter dann aber auch mit. Und mal sehen, welche Renntermine sich außerdem noch in Thüringen, Sachsen und auch in der Pfalz ergeben. Im August z.B. habe ich nur einen einzigen Renntermin, den 14.8. - und an dem wären zwei Rennen. Hach, wie lustig! Wie als ob der August nur aus einem einzigen Tag bestehen würde. Aber gut, die beiden Rennen finden in unterschiedlichen Landesverbänden statt, deswegen ist das schon verständlich, dass man nicht gegenseitig aufeinander Rücksicht nimmt, weil die beiden Rennen einfach nicht in direkter Konkurrenz zueinander stehen. Aber warum der August sonst so wenig Rennmöglichkeiten für C-Fahrer bietet, ist die andere Frage. Da stehen dann wohl neben Gruppentrainings auch ein, zwei Pfalz-Wochenenden auf dem Plan. Der Kalender will von April bis September jedenfalls gefüllt werden, von Oktober bis März gibt es schließlich immer eine Lücke, die mehr als groß genug ist.

HINWEIS: Ursprünglich hatte ich Verwunderung bezüglich der startberechtigen Rennklassen bei der bayerischen Zeitfahrmeisterschaft geäußert. Wie ich erfahren habe, ist da aber noch mehr geplant, weshalb man einfach am besten die offizielle Ausschreibung des Veranstalters abwartet. Ich betone zwar sowieso immer wieder, dass man sämtliche Voranmeldungen mit Vorsicht genießen muss und nur die offiziellen Ausschreibungen dann wirklich offenbaren, welche Rennklassen bei einer Veranstaltungen startberechtigt sein werden, aber es ja nicht schaden, dass man es ein mal zu oft betont. ;)

Montag, 2. November 2015

Neue Saison, neues Spielzeug

Am 1.11. fängt ja immer die neue Radsport-Saison an - offiziell, glaube ich?!? Praktisch gesehen zwar Unsinn, weil vor März eh keine Rennen sind, aber irgendein Datum muss ja gesetzt werden. Dass man dann zu Saisonbeginn auch tatsächlich gleich eine Runde fährt, ist in meinem Fall eher Zufall gewesen. Es gab kein Fußballspiel zu pfeifen, weil an dem Termin generell keine Spiele stattgefunden haben. Der Fußballverband wollte allen Radsportlern also ermöglichen, dass man zu Saisonbeginn eine lockere Runde drehen konnte. Nein, das ist natürlich nicht der Beweggrund des Fußballverbands gewesen. ;)

Dennoch war das Wetter super, also habe ich mal mein neues Spielzeug im Feld getestet. So ein Ding mit G vorne dran, Ätsch in der Mitte und 'ner 500 hinten dran - das Gerät ist glaub bekannt genug, da muss ich nicht extra Schleichwerbung betreiben. ;) Habe mal ein bisschen mit den Datenfeldern rumgespielt und schon recht schnell festgestellt, dass ich vor allem auf den Neigungswert blicke. Das verändert die Wahrnehmung der diversen Steigungen gleich ein bisschen. Die Temperaturanzeige muss erstmal etwas ... nein, nicht warm, sondern kalt werden, damit ich keine 24 Grad mehr angezeigt bekam. Dadurch erklären sich jetzt auch die 42 Grad oder wie viel das waren, die bei einem Teilnehmer des Strullendorfer Rennens dieses Jahr auf Strava angezeigt wurden. Die Temperaturanzeige ist also "nett", aber scheint auch nicht gerade die allergrößte Aussagekraft zu haben. Nach 20, 30 Minuten wird es aber besser.

Die aufgezeichneten Daten habe ich mittlerweile mit drei verschiedenen Programmen ausgewertet: Garmin Connect, Strava und Golden Cheetah. Dabei wird es wohl auch bleiben, weil keines der Programme alle Features zu haben scheint, die mich interessieren. Beim Gerät direkt kann man z.B. Pulszonen definieren, aber in der Auswertung auf Garmin Connect konnte ich keine Übersicht über die Pulszonen finden. Bei Golden Cheetah gibt es diese Übersicht aber. Strava wiederum berechnet die Leistung in Watt. Sieht man sich den Graph direkt an, dann ist das ein permanentes Gehüpfe zwischen 20 und 200 Watt oder so. Die berechneten Wattwerte sind also besser nur als gemittelter Wert über längere Distanz zu gebrauchen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, welche Leistung man so tritt. Watt ist für mich ja völliges Neuland. Ob die berechnete Wattleistung aber im Laufe der Saison auch Rückschlüsse auf die Formentwicklung zulässt, wird sich irgendwann in ein paar Monaten vielleicht zeigen. Für die Trainingssteuerung aber sicherlich kein Thema, da bräuchte man direkt einen Leistungsmesser am Rad. Allerdings bin ich nach der ersten Fahrt mit so vielen Daten zunächst nicht der Meinung, dass ich jetzt noch ein "halbes Rennrad" kaufen sollte, um noch einen einzigen Datenwert zusätzlich im Protokoll stehen zu haben. Da scheint mir das Preis-/Nutzenverhältnis zu unsinnig zu sein.

War jedenfalls eine lockere Fahrt, auf der ich zwischen Happurg und Alfeld mit einem anderen Fahrer laberte. Und das kennt man ja auch: Sobald man mit jemandem labert, achtet man auch nicht mehr wirklich auf die Intensität und fährt automatisch in einem etwas höheren Leistungs-/Pulsbereich. Und so kann man die Dauer dieses Gesprächs anhand der Pulskurve auch erstaunlich gut erkennen. Die Steigungen ab Alfeld, die ich wieder alleine fuhr, waren dann in Sachen Puls kaum anstrengender. ;)

Wer sich für die genauen Daten interessiert, kann mich ja auf Strava und/oder Garmin Connect adden. Schneller wird durch meine Daten aber bestimmt niemand, höchstens langsamer. ;) Ich werde aber diverse Steigungen als Segmente auf Strava erstellen, was den ein oder anderen vielleicht interessieren könnte. Das werden dann größtenteils die Steigungen sein, die ich in den letzten Jahren schon auf Zeit gefahren bin. Jetzt kann ich diese Abschnitte über das Höhenprofil aber teilweise neu definieren, teilweise sind sie auch schon durch andere Fahrer definiert worden. Allerdings sehe ich schon allein bei der Steigung zwischen Achtel und der Kreuzung bei München, dass ich die bereits definierten Segmente teilweise ignorieren und selbst neu definieren muss. Besagte Steigung fängt nämlich schon etwas früh an (ich selbst würde den Startpunkt bei der Zufahrt zum Flugplatz setzen) und hört dann schon ein ganzes Stück vor der Kreuzung auf, obwohl die Kreuzung eigentlich die Kuppe ist. Naja, nicht ganz vielleicht. Anhand des Höhenprofils wird sich das aber gut definieren lassen. Vielleicht habe ich die Kuppe aufgrund der nicht vorhandenen Neigungsanzeige aber auch einfach immer "verpasst" und sie ist tatsächlich weiter vorne. Das wird sich zeigen. Das Erstellen solcher Segmente anhand des aufgezeichneten Höhenprofils ist wirklich eine nette Spielerei. Allerdings werde ich manche Segmente auch privat erstellen. Segmente, in denen ich persönliche Intervalle fahre, aber die keinen Anreiz für andere Fahrer darstellen sollten. Diese privaten Segmente dienen dann also ausschließlich der persönlichen Überwachung der Formentwicklung. Mal sehen, ob man diese Daten vielleicht sogar miteinander vergleichen kann. Ist ja noch neu für mich, habe erst eine einzige Fahrt. Auf Strava aber kann man seine Segmentzeiten mit denen anderer Fahrer vergleichen - und dann auch gleich sehen, wie sich der Zeitabstand Meter für Meter verändert hat. Sehr nette Spielerei, die ich hoffentlich auch auf mich selbst werde anwenden können, egal mit welchem der drei Programme.

Freitag, 23. Oktober 2015

Leistungstest Oktober

Ich bin bei der Trainingsbibel von Joe Friehl mittlerweile beim Jahrestrainingsplan angelangt. Auf dem Weg dahin werden auch Methoden zur Bestimmung der Laktatschwelle durchgekaut. Zwei davon lassen sich ganz gut in einer Trainingseinheit auf der Straße umsetzen, weil es sich bei beiden um ein Einzelzeitfahren handelt. Heute habe ich so einen Test mal gemacht, der zugleich als monatliche Bestandsaufnahme der Formentwicklung genutzt werden kann.

Als Strecke für diesen EZF-Leistungstest habe ich mir die Straße von Weigendorf nach Sunzendorf rausgesucht, weil ich den Kreisverkehr in der Sunzendorfer Pampa sehr gut als Wendepunkt verwenden kann. Für die Auswertung nutzte ich Tabelle 4.4 und die 10/20-Methode. Warum zwei Methoden? Ich wollte einfach mal sehen, wie groß der Unterschied ist, um vielleicht auch eine Antwort darauf zu erhalten, welche Methode vermutlich besser ist. Die Antwort lautet: keine Ahnung! Bei beiden Methoden bekam ich die gleiche Laktatschwelle für mich heraus. Kann ein Zufall gewesen sein, aber ich werde den Test ja monatlich wiederholen. Für den Moment würde ich jedenfalls mit diesem Wert als Laktatschwelle arbeiten, aber natürlich stehen jetzt sowieso die nächsten Wochen und Monate weitestgehend noch keine Einheiten an, bei denen ich über die Laktatschwelle drücken muss.

Zugleich war das der letzte Test ohne Strava-gerechte Aufzeichnungen. Wer also mehr Daten zu diesen Tests wissen will, kann ab nächsten Monat auf meinem Strava-Profil was finden. Dann kann im Endeffekt jeder selbst sehen, wie schlecht ich bin und ob ich mich vielleicht doch mal ein bisschen verbessere. Mal sehen, wie genau das auch mit diesen Segmenten funktioniert, die es auf Strava ja gibt. Die EZF-Teststrecke dürfte ja noch nicht existieren, die werde ich also selbst definieren müssen. Falls ich das hinbekomme, können Fahrer aus der Region das gerne nachfahren und mir dann beweisen, was ich sowieso weiß: Dass man die Strecke sicherlich auch 3, 4 Minuten schneller fahren kann. Und wer der Meinung ist, dass er sich mir gegenüber besonders stark beweisen muss, der kann das gerne mit einer 10000-Teuro-Zeitfahrmaschine machen und 5 oder 6 Minuten auf mich rausholen. Mir egal - der Test dient ja nur der individuellen Leistungsüberprüfung und der monatlichen Bestimmung der Laktatschwelle zum Nulltarif. Die Strecke scheint mir für diesen Zweck aber gut geeignet, denn ein Kreisverkehr ist natürlich der beste Wendepunkt überhaupt. Wer also für sich selbst auch solche Tests machen kann, um seinen eigenen Trainingsstand zu verfolgen, der kann die Streckendaten dann auf Strava finden.

Freitag, 16. Oktober 2015

Video Heideradcup 2015

Oh, hoppala: Was lag denn da noch auf meiner Festplatte? :)


Heideradcup 2015 (Jedermannrennen - 45 km) von EyTschej

Das Video zur "Saisonabschlussfahrt" beim Heideracup 2015 in Torgau, wo ich für Expresso - Cycleholics.de startete. Am Ende sprang Platz 1 in der Teamwertung raus. Dieses Video zeigt Start und Ziel des Rennens, was bedeutet, dass es all das Leiden, das zu dem Teamsieg führte, nicht zeigt. ;)

Freitag, 2. Oktober 2015

Terminplanung 2016

So, ich mache gerade Saisonpause und müsste eigentlich erst einen Saisonrückblick machen, aber stattdessen gibt es jetzt mal einen ersten Ausblick auf die nächste Saison, denn die Termin trudeln schon langsam alle ins Haus. Gleichzeitig ist es auch so, dass man wegen der Startpreispoltik der großen Jedermannveranstalter auch schon tatsächlich so früh mit der Terminplanung für die nächste Saison anfangen muss. Häschtägs #EarlyBird oder #Frühbuchertarif oder #JetztMachtHaltMalHalblang ;)

Sich so früh auf Termine festzulegen, ist halt nicht einfach. Manche Veranstalter haben ihre Termine sogar schon für 2017 (!) auf rad-net eingetragen, andere sind noch in der internen Planung für 2016 und wissen teilweise noch nicht einmal, ob sie überhaupt ein Rennen werden durchführen können. Man darf nicht vergessen, dass es normale Radvereine wesentlich schwieriger als kommerzielle Veranstalter von "Events" haben, daher können diese ihre Termine nicht so früh veröffentlichen. Das macht einem das Ergreifen der günstigsten Startgelder für die großen Jedermannrennen nicht gerade einfach...

Der 1. Mai ist in der Regel aber immer ein Tag, wo sonst nix los ist. Ich bin 2011 mal am 1. Mai in Lichtenstein bei Zwickau bei 'nem halben Bergkriterium mitgefahren, aber ansonsten fand ich am 1. Mai normalerweise keine Rennmöglichkeit oder hatte vorher und hinterher Rennen, weshalb ich stattdessen pausierte. Nächstes Jahr aber wird der 1. Mai sowieso ein Sonntag sein, also gehe ich nicht davon aus, dass eine Pause notwendig sein wird. Die erste Anmeldung ist somit fix, ich gehe erstmals in Frankfurt-Eschborn an den Start. Diese Entscheidung war noch einfach. Diese Woche sah ich dann, dass es terminlich aber doch noch recht knapp wurde: Das Samstags-Kriterium in Kulmbach findet einen Tag vorher statt! Zum Glück keine Überschneidung, stattdessen eine gute Vorbelastung auf dem Weg nach Frankfurt-Eschborn.

Ebenso einfach wäre die Entscheidung für meinen ersten Start bei den Neuseenclassics gewesen - aber leider wurden die Neuseenclassics vom freien Termin im Mai auf den 19.6. verschoben. Die Verschiebung wurde mit Terminüberschneidungen begründet. Hmmmmm. An der Stelle offenbart sich mal wieder, dass nicht Rennfahrer, sondern "Erlebnisfahrer" im Visier der kommerziellen Jedermannveranstalter sind. Böse Zungen könnten aber auch behaupten, dass man den Termin verschoben hat, DAMIT es zu einer Terminüberschneidung kommt. Tatsache ist, dass nur ungefähr 30 km entfernt am 19.6. das Muldental-Rennen in Grimma terminiert ist. Beide Rennen tragen übrigens den gleichen Sponsor im Namen. Keine Ahnung, wie erfreut der sein wird, dass er sich mit seinen eigenen gesponserten Veranstaltungen selbst Konkurrenz macht. Vom 22. Mai, an dem nun wohl eine Trainingsfahrt ansteht, wurde also auf einen Tag verschoben, an dem es im Bundesland Sachsen zwei Rennen am gleichen Tag gibt. Für mich vielleicht sogar noch ein Rennen mehr, denn wenn man sich den Terminkalender der Vorjahre in Bayern betrachtet, dann steht da wohl das C-Rennen in Dachau an. Allerdings ist das noch nicht bestätigt! Nicht dass jetzt irgendwer sagt, ich hätte behauptet, dass das Rennen in Dachau am 19.6. stattfindet, denn das ist nur eine VERMUTUNG meinerseits. Aber solange dieser Termin noch nicht abgeklärt ist, kann ich auch keine Entscheidung bezüglich eines Starts bei den Neuseenclassics treffen. Frühbuchertarif ade, aber ist halt nicht so einfach. Nur wie gesagt: Die Neuseenclassics richten sich offenbar nicht an Rennfahrer, denn am 22.5. gibt es in Sachsen ja sonst kein Radrennen. Die Überschneidung kann sich also nur auf andere Breitensport-Events für Ausdauersportler beziehen. Laufen, Triathlon, MTB - was auch immer. Für mich aber bedeutet das wohl von vornherein ein Rennen weniger und ein Trainingswochenende mehr. Es stellt sich dann nur noch die Frage, welches der Rennen ich dann streichen muss. Priorität haben natürlich C-Rennen.

Tja, und dann sah ich noch, dass das Kriterium in Augsburg seinen Termin schon veröffentlicht hat. Leider las ich auch gleich, dass dort nächstes Jahr die bayerische Kriteriumsmeisterschaft ausgerichtet wird. Ob da auch nur 11 Fahrer am Start stehen werden wie neulich bei der Bergmeisterschaft? Wohl kaum. Allerdings wird man bei so etwas ja gnadenlos rausgenommen, wenn einen die A-Fahrer nach 10 bis 15 Runden schon überrunden. Und wenn die Anreise dann noch über 200 km beträgt, bleibt man als C-Fahrer besser daheim. Schade, aber vielleicht gibt es 2017 ja dann wieder ein C-Rennen in Augsburg. Einer der Beweggründe, weshalb man in Augsburg die bayerische Meisterschaft geholt hat, sind wohl die Zuschauerzahlen. Damit war der Veranstalter wohl nicht so zufrieden. Was genau die Ausrichtung der bayerischen Kriteriumsmeisterschaft daran ändern soll, sei mal dahingestellt. Unterm Strich muss man halt die Werbetrommel rühren und den Zuschauern auch abseits der Rennstrecke ein paar Dinge bieten. Das sieht man ja generell bei den Rennen mit den meisten Zuschauern. Da wird den Zuschauern eben stets mehr als nur das Rennen an sich geboten. Was genau man den Zuschauern aber anbieten sollte, das weiß ich beim besten Willen nicht. Ich bin halt Fahrer, mir ist das Drumherum nicht so wichtig. Für den Veranstalter ist das anders, das verstehe ich. Insofern hoffe ich, dass der Veranstalter sich noch etwas einfallen lässt, um mehr Zuschauer an die Strecke zu bekommen, damit die Veranstaltung ein Erfolg und 2017 wieder durchgeführt wird - dann aber hoffentlich wieder mit C-Rennen, versteht sich. Die Anfahrt war zwar sehr weit, aber man konnte gut parken, die Strecke war top und ich fand auch gleich in der Nähe eine gute Runde zum Warmfahren. Mir hat das Rennen jedenfalls voll getaugt, aber wegen 5 Runden mit dem Feld und 5 Runden als abgehänger Solist lohnt sich die weite Anfahrt eben trotzdem nicht...

Donnerstag, 17. September 2015

Saisonabschlussfahrt beim Heideradcup

Wie sieht die Saisonabschlussfahrt eines Rennfahrers aus? Genau: Man fährt nochmal bei gutem Radwetter ein letztes schönes Straßenrennen mit. Da Straßenrennen (für C-Fahrer) im Lizenzbereich so eine Seltenheit sind (und zwar schon seit Jahren, das ist also nicht nur ein Trend), bedeutet das für gewöhnlich, dass man bei einem Jedermannrennen am Start steht. Und der schön(st)e Bonus bei den kommerziellen Jedermann ist natürlich die obligatorische Teamwertung. Da ich dieses Jahr aber als Einzelstarter unterwegs war, brauchte ich ein Team, das mich als Gastfahrer bei sich aufnahm. Und da man sich schon seit Jahren kennt, nahm mich Heiko Löb bei seinem Team Expresso-Cycleholics.de auf. Der Saisonabschluss sollte also "pretty and fast in pink" werden. ;)

Die Anfahrt nach Torgau war mit über 300 km außergewöhnlich lang für meine Verhältnisse, aber die Fahrt dauerte nur knappe 3 Stunden. Außer einer zweispurigen Autobahnbaustelle bei Leipzig flutschte es auf der Autobahn richtig gut, danach standen aber noch 45 Minuten Landstraße nach Torgau an. Dass man aber in zwei Stunden nach Leipzig-Süd kam, ließ mich in dem Moment schon überlegen, ob sich nächstes Jahr nicht vielleicht doch auch einige Ausflüge mehr in die Leipziger Region lohnen könnten. Die Anfahrt ist im Endeffekt (zeitlich gesehen) kürzer als z.B. nach Grünwald. Also wieso nicht häufiger Rennen in und um Leipzig herum? Ich werde meine Augen nächste Saison jedenfalls verstärkt nach Rennen in dieser Gegend offen halten...

Eine halbe Stunde vor dem Rennen wollte ich dann mal meine Beine etwas auflockern, nachdem ich tags zuvor noch in Stadtsteinach bei der Bayerischen Bergmeisterschaft mit Steigungen von über 20 % und einem durchrutschenden Hinterrad zu tun hatte. Übrigens, ich hab's jetzt nochmal gewogen, mein gutes altes Cinelli-Aluminiumrad: 8,8 kg. Also im Endeffekt doch nicht so schwer, da war der schwere Fahrer auf diesem Rad schon eher das Problem in Stadtsteinach, aber beim Heideradcup auf der 40er-Distanz sollte es keine einzige Steigung geben. Allerdings können Höhenprofile im Internet auch oftmals täuschen...

Nach einer Viertelstunde mit hoher Kadenz begab ich mich zusammen mit dem Team in den vordersten Startblock fürs 40er-Rennen, das die rosa Panther der deutschen Jedermann-Szene im Vorjahr in der Teamwertung für sich entschieden hatten. Es galt also einen Titel zu verteidigen! Als wir dann losrollen durften, achtete ich natürlich gleich auf den Streckenverlauf, weil wir die ersten Kilometer schließlich am Ende umgedreht als Zielankunft fahren würden. Der Weg vom Zielstrich zur ersten (etwas engen) Kurve war dann auch gleich so kurz, dass mir von vornherein klar war, dass man nach der Zielkurve eigentlich nur noch seine Position würde halten können. Verschiebungen wären da kaum noch möglich. Allerdings entsprach das nicht dem Streckenverlauf aus dem Internet. Der Grund dafür war einfach der, dass dort eine Baustelle war und wir eine Umgehungsstraße fahren mussten. Das war natürlich alles nicht optimal für die Zielankunft, aber die Umgehungsstraße war generell lang genug, um dort einen Sprint fahren zu können. Das war dann zu dem Zeitpunkt schon mein Plan für eine Sprintankunft.

Laut Starterliste waren wir knapp 100 Fahrer, aber mir fielen auch einige Nachmelder auf. Bei dem Wetter kein Wunder! Ein Rennbericht (vermutlich vom Veranstalter?) erzählt von 156 Teilnehmern, aber das muss ein Tippfehler gewesen sein, denn auf der Ergebnisliste steht schwarz auf weiß: 106 Teilnehmer. Also da wurde wohl die 0 mit einer 5 vertauscht. Allerdings ist 106 auch die Zahl der Finisher. Spoiler Alert: Ich bekam jetzt nichts von Stürzen auf der 40er-Strecke mit, und da es ja ein Kurs von A nach B war, würde auch ein vorzeitiges Aussteigen keinen großen Sinn machen. Also kann es durchaus sein, dass alle Starter auch ins Ziel kamen. Dass 50 Fahrer ausgefallen sind, kann ich mir zumindest beim besten Willen nicht vorstellen. ;)

Über 100 Fahrer sind aber immer noch eine ganz schöne Masse, zumal der Kurs ja auf selektive Steigungen verzichtete. Zu Rennbeginn reihte ich mich dann erst mal irgendwo unter den ersten 20 Fahrern ein und beobachtete einfach erst mal, wie das Feld so fährt. Der Gegenwind sorgte anfangs für ein eher niedriges Renntempo, aber das lag auch vor allem daran, dass ich halt im Windschatten fuhr. Zwischen Beckwitz und Taura kam ich nämlich selbst mal in die führende Position und musste die Nase etwas in den Wind halten. Da merkte ich schon, warum das Tempo noch nicht so hoch war. Die Beine fühlten sich auch noch etwas verkrampft an, also führte ich nicht sonderlich lang und suchte dann wieder den Windschatten auf.

Hinter Taura fuhren wir dann scheinbar "endlos" durch ein Waldstück, wo das Feld sehr kompakt fuhr. Nachdem das Tempo nach der Kurvenkombination in Taura mal etwas angezogen hatte, war jetzt wieder Kaffeefahrt angesagt. Dennoch war das alles andere als entspannend, denn die Straße war am rechten Rand nicht im allerbesten Zustand. Daher wollte man sich nur ungern allzu weit nach rechts außen abdrängen lassen. Gleichzeitig war der Streckenverlauf durch den Wald von mehreren kleinen Wellen geprägt, die aber allesamt nicht für Tempoerhöhungen sorgten und somit auch keine weitere Selektion brachten. Ich versuchte zwischendurch mal ein bisschen zur Seite zu blicken, um im Augenwinkel erkennen zu können, wie viele Fahrer noch hinter uns fuhren, aber da sah ich kein Ende. Und komplett umdrehen wollte ich mich wegen des niedrigen Tempos und der kompakten Fahrweise des Feldes auch nicht, weil ich sonst vielleicht in ein Hinterrad gefahren und gestürzt wäre.

Hinter dem Waldstück kam dann kurz vor Lausa eine Abzweigung nach rechts. Da ich an diesen Stellen immer etwas weiter vorn fahren wollte, um eine möglichst geringe Sturzgefahr zu haben und natürlich auch keinen so starken Ziehharmonikaeffekt erleben zu müssen, war ich dann halt einfach mal vorne und setzte mich sogar um ein paar Meter vom Feld ab. Meine Güte, aus Kurven heraus beschleunige ich halt irgendwie schon automatisch immer ein bisschen, das automatisiert sich bei so viele Kriterien einfach. ;) Zwei Fahrer nahmen das aber wohl als Signal für eine Attacke und der erste der beiden rauschte wie eine Rakete an mir vorbei. Da ich aber schon mal vorne dabei war, hakte ich mich einfach mal bei den beiden ein. Aber mein lieber Schwede: Der erste Fahrer drückte wirklich schon fast wie bei einer Zielanfahrt! Der zweite Fahrer übernahm dann auch nur kurz die Führung, ich ebenfalls nur kurz. Ein Blick nach hinten: Trotz des hohen Tempos dockte das Feld schon wieder an. Heftig, heftig - da braucht man gar nicht erst was zu sagen, von wegen "nur die 40-km-Distanz" - das war jetzt eine richtig knackige Phase. Allerdings beruhigte sich das Tempo dann auch wieder.

Als wir dann ein paar Kilometer weiter wieder rechts Richtung Schmannewitz abbiegen mussten, wollte ich unbedingt wieder vorne fahren, weil ich vom Internet her eine Abfahrt vermutet hatte. Aber wenn man im Endeffekt keine richtige Steigung hatte, konnte man auf diesem Kurs auch keine richtige Abfahrt erwarten! Ich war also etwas unnötigerweise ganz vorn, zumal ich die Kurve auch wirklich mies gefahren bin. Mich verwirrte zunächst, dass Führungsauto und Begleitmotorrad erst so spät abbogen. Im ersten Moment dachte ich sogar, die würde an der Stelle geradeaus weiterfahren. Dann sah ich auch noch irgendwas in der Kurve liegen, was aber wohl nur einige Laubblätter waren. Gerade als ich die Kurve dann doch noch mit 'nem guten Schwung anfahren wollte, sah ich ganz innen "Dreck" in der Kurve - also solche kleinen Steinchen, die in vielen Kurven auf Landstraßen im Kurvenscheitel liegen. Kennt man ja als Rennradfahrer. Wenn man da voll in Kurvenlage drüberknallt, könnten diese Steinchen auch einen ähnlichen Effekt wir Murmeln haben - dann rutscht man weg. Insofern musste ich meine Fahrlinie korrigieren und dazu auch etwas bremsen. Das war richtig schlecht gefahren, muss ich sagen, das muss ich nächstes Jahr deutlich besser machen! Der Schwung war weg, zumal hinter der Kurve eben doch keine Abfahrt folgte. Ich drückte dennoch aufs Tempo, weil ich mir das dummerweise für diesen Abschnitt so überlegt hatte, aber das war alles vergebene Liebesmüh. Ein Teamkollege kam noch hinzu - ich erkannte aber nicht, wer genau das war. Er führte kurz, dann führte ich wieder - und dann war ich irgendwie als Solist mit etwas Vorsprung vor dem Feld unterwegs. Da sich die Beine zwar langsam etwas besser, aber immer noch nicht gut anfühlten, wollte ich jetzt einfach nur noch bis zur Abzweigung in Schmannewitz vorn bleiben. Klappte aber auch nicht ganz, auf den letzten Metern wurde ich überholt und fuhr dann mitten im Verkehr um die Kurve, aber das war alles kein Problem. Generell muss man auch sagen, dass die Kurven eigentlich alle ganz sauber gefahren wurden, das habe ich bei den C-Rennen dieses Jahr teilweise nicht so erlebt. Nur auf den geraden Abschnitten gab es heute mehrere hektische Situationen, wo sich Fahrer wohl auch schon berührten. Mich berührte auch mal jemand am Lenker, aber Stürze gab es heute zum Glück dennoch keine - zumindest bekam ich nix davon mit.

Hiner Schmannewitz wurde dann mal wieder aufs Tempo gedrückt. Zwei Fahrer konnten sich etwas absetzen und hatten gewiss kein schlechtes Tempo drauf, denn das Feld fuhr eigentlich gleich entschlossen hinterher, aber der Abstand blieb relativ konstant. Bis Sitzenroda konnten wir uns aber trotzdem wieder rankämpfen und dann ging das Tempo zunächst wieder etwas runter. Es ging dann weiter nach Schildau, wo ich im Internet gesehen hatte, dass wir im Ort rechts in eine engere Straße abbiegen würden. Daher wollte ich mich rechtzeitig vor diese Kurve wieder nach vorne schleichen, aber das klappte diesmal nicht so gut. Da wussten scheinbar mehrere Fahrer, dass solche Stellen zu einem Knackpunkt werden können. Ich konnte dann auch nicht auf der Ideallinie um die Kurve fahren, beschleunigte diesmal aber auch nicht wie bei einem Kriterium aus der Kurve heraus. Stattdessen wollte ich die Konkurrenz arbeiten lassen, um ein kleines Loch zu den ersten sechs Fahrern zuzufahren. Da auch einer von uns dabei war (Stefan), musste ich ja auch nicht nachführen. Ich war dann zunächst Teil einer Gruppe mit ungefähr 10 Fahrern, also diese enge Kurve hatte definitiv dafür gesorgt, dass etwas Bewegung ins Feld kam. Die Gruppe nahm aber raus, niemand wollte fahren. Da der Abstand zur Spitzengruppe dann schon in den Bereich kam, wo man sich entscheiden musste, ob man ebenfalls noch nach vorne springen wollte, trat ich an dieser Stelle an. Ich wollte auf diese Weise das Feld etwas düpieren und dafür sorgen, dass wir in der Spitzengruppe zu zweit vertreten wären. Als ich mich erstmals umblickte, schien das Feld auch nicht wirklich zu reagieren. Ich drückte also noch weiter, die Beine waren mittlerweile besser und dann blickte ich mich erneut um - jetzt nahte aber schon eine Perlenkette, also nahm ich raus, da immer noch ein Loch zur Spitzengruppe vorhanden war. Schade, hatte nicht geklappt, aber wäre ja auch langweilig, wenn jede Aktion so klappen würde, wie man sie sich vorher ausmalt. ;)

Das Feld rollte im Endeffekt wieder zusammen und dann bereitete man sich schon mehr oder weniger auf den Zielsprint vor. Keinerlei Attacken mehr, das Tempo auch überschaubar - jetzt musste man sich nur richtig positionieren! Ich hatte mir auf einem Zettel alle Abzweigungen notiert und ging davon aus, dass als nächstes der Kreisverkehr vorm Ziel folgen würde. Dummerweise stellt sich heraus, dass ich doch nicht alle Abzweigungen notiert hatte - die letzte Abzweigung vor dem Kreisverkehr vergaß ich! Und da ich links fuhr und somit gar nicht erkennen konnte, ob es sich um einen Kreisverkehr handelte oder nicht, war ich dann vom Kopf her ganz schön verwirrt, als plötzlich "erneut" ein Kreisverkehr kam. Das war natürlich nicht optimal, aber noch hatte ich auf der linken Seite ein freies Vorderrad. Ich blickt nach vorn, um die Stelle zu erkennen, wo die Umgehungsstraße wegen der Baustelle beginnen würde, um rechtzeitig anzutreten. Und als ich so nach vorne blicke, sehe ich, dass die Spitze des Feldes plötzlich nach links rüberzog - ALAAAARM!!! Die Tür auf der linken Seite ging somit also zu! Wir waren aber schon kurz vor Beginn der Umgehungsstraße, also musste ich unbedingt ein freies Vorderrad bekommen. Es blieb nur der schnelle Wechsel auf die recht Seite des Feldes - aber der blieb mir verwehrt. Ein Fahrer tauchte neben mir auf und blockierte mich - wohl eher unabsichtlich, aber dennoch war ich (mal wieder bei einem Massensprint) eingeklemmt. Wir waren schon längst auf der Umgehungsstraße und meine Beine schrien mir zu, dass sie Vollgas geben wollen, aber ich hatte kein freies Vorderrad. :( Erst kurz vor der Zielkurve konnte ich mich doch irgendwie befreien, aber da war es für einen Sprint schon zu spät. Es ging nur noch drum, mit möglichst viel Geschwindigkeit durch die Kurve zu kommen - aber auch das wurde nix: Im Kurvenscheitel kam es fast zu einem bösen Sturz, als sich mehrere Fahrer fast verhakten, was bei so einer engen Kurve so wenige Meter vorm Zielstrich aber schon fast zu erwarten war. Daher wollte ich ja auch eigentlich schon auf der Umgehungsstraße sprinten, aber das klappt ja nicht. Tja, und dann musste ich in der Zielkurve noch etwas bremsen, um nicht in den fast stürzenden Fahrerpulk zu rauschen. Was für eine misslungene Zielankunft - mit viel zu entspannter Atmung für einen Zielsprint rollte ich dann auf Position 10 ins Ziel und war einfach nur enttäuscht. Noch lange nicht am Limit, aber das Rennen war vorbei. Nein, das lag nicht unbedingt an der kurzen Distanz, sondern hauptsächlich daran, dass ich im Zielsprint eingeklemmt war und somit im Energiesparmodus ins Ziel rollte.

Ist halt so. Manche Fahrer können sich bei solchen Ankünften immer super positionieren, ohne zu früh im Wind zu sein, während ich ein Spezialist dafür bin, mich einbauen zu lassen. Sämtliche Sprints aus kleinen Gruppen heraus habe ich bei Straßenrennen bisher immer gewonnen (mir fällt zumindest spontan keine Ausnahme ein), nur bei Massensprints - und unser Hauptfeld bestand immerhin noch aus 30 Fahrern - konnte ich noch nie voll sprinten, ohne dass ich eingebaut wurde. Das ist aber sicherlich auch etwas, woran man arbeiten kann. Allerdings kann man das nicht bei den zahlreichen Kriterien, sondern man braucht einfach mehr Straßenrennen, die nicht so selektiv wie Schleiz oder Schmölln sind, damit man häufiger bei solchen Massensprints dabei ist. Je häufiger man so was erlebt, desto besser sollte man diese Situationen dann auch bewältigen können. Dass ich mich in diesem Bereich verbessere, schreibe ich mir gleich mal auf meine To-Do-Liste für nächstes Jahr. Frankfurt-Eschborn und die Neuseenclassics stehen daher schon auf meinem Zettel. Und der Heideradcup sowieso ;)

Ach ja: Wir waren mit 4 Fahrern im Hauptfeld vertreten und somit das einzige Team, das dies geschafft hatte. Das heißt: Titel verteidigt, Sieg in der Teamwertung! Zum Saisonabschluss durfte ich also doch noch aufs Podest klettern, womit ich eine Serie ausbauen konnte: Seit 2009 stand ich mindestens einmal pro Saison auf dem Treppchen! Und die Mühen haben sich auch wirklich gelohnt, denn folgende Dinge gab es:


Urkunde und Medaille: Genau das, was ich schon als Kind als die typischen Auszeichnungen im Sport kennengelernt habe. Preisgeld? Schön und gut, aber speziell so eine Medaille macht doch optisch einfach viel mehr her! Vor allem diese Medaille hier finde ich wirklich schön vom Design her. Das Einbauen von diesem Rot ist wirklich klasse!

Ein paar bewegte Bilder folgen auch noch, aber nun brennt erst mal die Tastatur ... wo ist der Feuerlöscher?!?

Montag, 14. September 2015

Bayerische Bergmeisterschaft 2015

Was hat ein Fahrer, der eigentlich ein Hobby-Sprinter ist, bei der bayerischen Bergmeisterschaft verloren? Normalerweise würde sich die Anreise für so etwas nicht lohnen, aber da die Meisterschaft dieses Jahr in Stadtsteinach bei Kulmbach ausgetragen wurde, konnte ich mal eben in einer knappen Stunde rüberfahren. Man darf auch nicht vergessen: Eine Lizenz ist die einzige Möglichkeit, um an Verbandsmeisterschaften teilnehmen zu können. Für Fahrer ohne Lizenz gibt es so was einfach nicht (von der PR-Meisterschaft, die im GCC zwei Jahre "ausgetragen" wurde, mal abgesehen). Bei der Straßen- oder Kriteriumsmeisterschaft würde ich nicht mithalten können, weil die KT-Profis und A-Amateure dort das Niveau bestimmen und man ja normalerweise bei Rückstand zum Hauptfeld ziemlich schnell und gnadenlos aus dem Rennen genommen wird. Die Bergmeisterschaft wurde aber als Bergzeitfahren ausgefahren. In Kombination mit der relativ kurzen Anfahrt (denn eine knappe Stunde ist kurz, wenn man in der Oberpfalz wohnt, wo es ja bekanntermaßen mit dem Straßenradsport-Angebot trauriger als in Thüringen aussieht) verleitete mich das dann zu einem Start.

4,6 km sollten es laut Ausschreibung sein. Online versuchte ich ein Höhenprofil zu erstellen und dachte mir dann, dass das ganz gut machbar sein sollte. Ich vermutete ein ähnliche Steigung wie von Happurg nach Deckersberg. Tja, aber schon beim Besichtigen der Strecke musste ich feststellen, dass man Höhenprofile getrost in die Tonne kippen kann: Ständige Wechsel zwischen steil und flach(er), wobei es die steilen Abschnitte aber so richtig in sich hatten! Drei davon erinnerten mich an den Stöppacher Berg. Steigungswerte von 15-20 % vermute ich mal. An einigen Stellen eher sogar noch mehr, denn bei der Besichtigung rutschte mir im Stehen an drei verschiedenen Stellen das Hinterrad durch! Das habe ich nicht mal am Stöppacher Berg erlebt, wo ich aber größtenteils im Sitzen fuhr. Als es dann drauf an kam, wählte ich daher ebenfalls die Sitzvariante.

Mit dem schwersten Rennrad aller Teilnehmer und eine vollkommen ungeeigneten Übersetzung für solche steile Passagen (39/28) wurde die Sache zu einer einzigen Quälerei, bei der ich glücklicherweise nur durch einen einzigen Fahrer überholt wurde. Der war auch noch A-Fahrer, also war das schon okay. Es muss aber auch erwähnt werden, dass er nicht eine, sondern zwei Minuten hinter mir startete, weil der Fahrer hinter mir nicht am Start war. Aber egal, diese Quälerei bei meinem ALLERERSTEN Bergzeitfahren überhaupt (!) war vor allem auch zum Lernen gedacht. Wenn man noch nie ein BZF gefahren ist, kann man ja nicht gleich davon ausgehen, dass man alles richtig macht. Auf den Sieger verlor ich ungefähr 4 Minuten. Und hier sei übrigens angemerkt, dass der Sieger eigentlich Senioren 2 ist. Er hat sich aber für einen Start bei der Elite entschieden (als Senioren-2-Fahrer darf man das ja, als Senioren-1-Fahrer hat man gar keine andere Wahl), was auch schon eine Woche zuvor der Fall war: Da nahm er nämlich sogar an der DEUTSCHEN Bergmeisterschaft (bzw. Meisterschaft im Bergfahren, also wohl auch ein BZF) teil und wurde Zehnter. Jetzt mag man sich denken, dass da irgendwas faul ist, wenn ein Senioren-2-Fahrer bei der deutschen Meisterschaft im Bergfahren in der Elite auf Platz 10 fährt, aber in seinem rad-net-Profil sieht man auch ganz schnell: Dieser Fahrer hat sich auf solche BZFs spezialisiert. Sonst stehen bei ihm keine Ergebnisse im Profil für 2015. Und diese Spezialisierung hat sich für ihn ja offenbar gelohnt, denn er nahm auch noch den Sonderpokal für den schnellsten Fahrer des Tages in allen Klassen mit.

Für mich selbst war es wie gesagt eine Sache zum Lernen. Nächstes Jahr mit kleinerem kleinen Blatt, einem etwas leichteren Rennrad - und auch mit mehr Klettertraining. Das kam dieses Jahr schließlich viel zu kurz, also wo hätte da auch die großartige Leistung herkommen sollen? 4,6 km BZF - vor dem Start dachte ich noch, dass es Bombe wäre, wenn ich unter 15 Minuten bleiben könnte. Der Sieger hatte fast unter 11 Minuten - insofern war meine grobe Zielsetzung von 15 Minuten ganz realistisch, denke ich. Ungefähr 1 Minute pro Kilometer auf den besten Fahrer zu verlieren - für mich als "Hobby-Sprinter" das normalste auf der Welt, oder? ;) Am Ende brauchte ich aber 15:30 bzw. offiziell 15:29. Durch die zu dicke Übersetzung mit dem kleinen 39er-Blatt und das fehlende Klettertraining sehe ich aber jetzt schon das Verbesserungspotenzial, um nächstes Jahr unter 15 Minuten zu bleiben - falls dann wieder die gleiche Strecke gefahren wird. Denn das BZF gibt es ja jedes Jahr, auch wenn es natürlich nicht jedes Jahr die bayerische Bergmeisterschaft ist. Ich habe aber auch schon von den Teilnehmern gehört, dass die Strecke die letzten Jahre über immer mal wieder geändert wurde. Sollte die Strecke auch 2016 anders sein, sind meine Zeit und Leistung aus diesem Jahr eh nicht für einen (direkten) Vergleich zu gebrauchen. Wobei ich die Leistung eh nicht vergleichen könnte, da mein Pulsmesser zwei Minuten vor dem Start plötzlich ausgestiegen ist...

Für welchen Platz reichte meine bescheidene Zeit nun aber? Einfache Antwort: Platz 11. Ja, wie jetzt?!? Bayerische Bergmeisterschaft? ABC?!? Und der Hobby-Sprinter landet auf Platz 11?!? Tja, ist ja nicht meine Schuld, wenn außer mir nur zehn weitere bayrische Lizenzfahrer in der ABC-Elite-Klasse an den Start gehen. Ich war am Start, ich habe mich ins Ziel gequält - und jetzt steht in meinem Profil auf rad-net schwarz auf weiß ein 11. Platz bei der bayerischen Bergmeisterschaft. "Rechts unter Links" (also hier in der rechten Spalte unter "Einige Links") habe ich jetzt auch mein Profil direkt verlinkt, damit man sich ganz schnell und bequem ansehen kann, dass ich das nicht erfinde. Aber wieso sind überhaupt so wenig Fahrer am Start gewesen?!? Normalerweise sind die Teilnehmerzahlen bei Straßenrennen doch immer besser als bei Kriterien, weil dort die ganzen Fahrer, die "lieber klettern", am Start sind, während sie die Kriterien mehr oder weniger "boykottieren". Wo waren die jetzt? Nicht am Start und daher auch nicht im Ziel. Woran liegt's?

Ich nahm ein bisschen Gelästere wahr, von wegen "nicht mal Online-Meldung" oder "keine Prämien". Also mimimimimi, aber die Online-Meldung gab es vor 10 Jahren generell noch nicht, da war rad-net noch nicht so weit. Dennoch konnten sich die Fahrer damals schon für Rennen anmelden. Und Prämien? Es ist eine bayerische Amateur-Meisterschaft gewesen. Wenn Profis nur aufs Geld sehen, ist das ja normal. Müssen die ja auch, weil die ihren Lebensunterhalt damit verdienen. Aber Amateure? Sollte es da nicht ums Sportliche gehen, ums sportliche Prestige? Der neue bayerische Bergmeister strahlte jedenfalls wie ein Honigkuchenpferd, dem waren die fehlenden Prämien also offenbar egal, dem ging es ums sportliche Prestige. Richtig so! Mir z.B. ging es auch u.a. darum, dass ich auch mal bei einer bayerischen Meisterschaft am Start bin.

"Keine Prämien" ... wieso fahren eigentlich so viele A-Fahrer bei Jedermann-Teams und bleiben absichtlich in der C-Klasse, obwohl sie eben vom Niveau her A-Fahrer sind? Bei Jedermannrennen gibt es schließlich generell NIE (!) Prämien! Diese Fahrer hörten man sich aber nie beschweren, dass es bei einem Rennen keine Prämien gibt und sie deswegen nicht starten würden.

"Keine Prämien" ... wieso überhaupt gab es aber eigentlich keine Prämien? Der Verband schreibt ja den Veranstaltern bei allen bundesoffenen Rennen Mindestprämien vor, egal ob der veranstaltende Verein sich das leiste kann oder nicht. Und wenn er das nicht kann, dann kann er halt kein Rennen veranstalten. Und auch das ist ja Teil des Problems, dass es immer weniger Rennen gibt. Scheint dem Verband aber egal zu sein, der besteht weiterhin auf seine Mindestprämien - bei bundesoffenen Rennen. Landesverbandsoffene Rennen hingegen haben keine vorgeschriebenen Prämien. Derartige Rennen zählen aber auch nicht für die Rangliste und somit auch nicht für den Aufstieg. Das macht diese Rennen dann wieder unattraktiver, weshalb es sich für die Vereine oftmals gar nicht lohnen würde, solche Rennen ohne Mindestprämien zu veranstalten. Da beißt sich die Katze ein bisschen selbst in den Schwanz. Der Verband könnte also bei seinen (!) Meisterschaften die veranstaltenden Vereine finanziell unterstützten, sollte man meinen. Tut er aber nicht, wie mir gesagt wurde. Das erklärt dann aber u.a. auch, warum die Landesverbände immer extra nach Vereinen suchen müssen, die die Meisterschaftsrennen durchführen. Keinerlei Support vom Verband - wieso sollte man sich für so etwas freiwillig melden? Und dann wird noch über den veranstaltenden Verein (!) gelästert, der die ganze Arbeit (!) hat, weil er "keine Prämien" zahlt. Da wird eindeutig auf die falsche Partei geschossen.

In dem ganzen Zusammenhang muss ich auch noch meine Kritik an den veranstaltenden Vereinen zurücknehmen, die Vorüberweisung verlangen. Ich dachte ja, dass die Vereine über den Verband abgesichert sind, wenn Fahrer sich anmelden, dann aber nicht starten und sich auch nicht (mit plausiblem Grund) abmelden. Stichwort: "Reuegeld". Aber Pustekuchen! Dieses Reuegeld, dass bei einem Nicht-Start zu berappen ist, geht nicht an den veranstaltenden Verein, sondern an der Verband! Ja, ihr habt richtig gelesen: Ein veranstaltender Verein hat den Schaden, der Verband, der gar nix für das Rennen getan hat, außer "Ausschreibungsgebühren" vom Veranstalter einzukassieren, hat den Nutzen! Da wundert es mich nicht, dass man so selten in den amtlichen Bekanntmachungen liest, dass Fahrer, die sich nicht abgemeldet haben und nicht gestartet sind, gesperrt wurden und Reuegeld zahlen mussten. Denn ich denke einfach, dass die veranstaltenden Vereine das schlicht und ergreifend nicht an den Verband melden. Wieso denn auch? Der Veranstalter hätte dann nur zusätzliche Arbeit, aber nicht den geringsten Nutzen. Das ist schon der Wahnsinn, wenn man bedenkt, wie viele Fußballvereine noch Gründe finden, um sich über den Fußballverband aufzuregen, aber wenn man mal vergleich, was der Fußballverband für seine Vereine tut und was der Radsportverband für seine Vereine tut, dann würden glaube ich die meisten Fußballvereine den Fußballverband sofort heilig sprechen wollen. Würde man mich fragen, ob ich einen Grund nennen könnte, wieso der Radsport und die Radsportvereine den Radsportverband brauchen, dann würde mir kein einziger Grund einfallen. Echt traurig...

Aber gut, unterm Strich kann das nichts daran ändern, dass ich mich ab sofort als den "Elftplatzierten der bayerischen Bergmeisterschaft 2015" bezeichnen kann und der ATS Kulmbach wieder mal eine optimale Organisation abgeliefert hat. Und soweit ich weiß, gibt es in ganz Bayern keinen anderen Verein, der so viele Wettkämpfe veranstaltet wie der ATS Kulmbach: 14x Dienstagabendserie, 1x offizielles Kriterium, 1x Bergmeisterschaft - und das jedes Jahr. Und wenn die Online-Meldung fehlt oder es keine Prämien gibt, dann ist das doch auch egal. Wenn man Rennen fahren will, dann fährt man halt einfach!

Donnerstag, 10. September 2015

Das Saisonende naht...

Zu Jahresbeginn hatte ich keine Motivation mehr für Hobbyrennen, aber mir fehlte auch der Glaube daran, dass ich ernsthaft bei Lizenzrennen mithalten könnte. Zum vermeintlichen "Abschluss" meiner Zeit mit Radrennsport wollte ich dann einfach nochmal eine Lizenz nehmen und auch endlich mal in Ingolstadt beim Straßenrennen mitfahren. Das wurde dieses Jahr abgesagt, weshalb das Jahr nicht so gelaufen ist wie geplant - stattdessen ist es viel besser gelaufen. :)

Jetzt mangelt es aber langsam an Rennmöglichkeiten und es wird mir auch wieder zu kalt, drum beschließe ich die Saison am Wochenende mit zwei letzten Starts. Zum einen starte ich am Samstag erstmals in Stadtsteinach bei der Bergmeisterschaft des ATS Kulmbach, die als BZF ausgefahren wird. Dieses Jahr ist das zugleich die Bayerische Bergmeisterschaft, also das wird meine erste Teilnahme an einem bayerischen Meisterschaftsrennen. ;) Da es ein BZF ist, komme ich also auch ins Ziel. Bei einer Straßen- oder Kriteriumsmeisterschaft würde ich das nicht schaffen, da würde man mich gnadenlos aus dem Rennen nehmen, weil ich zu früh zu viel Rückstand aufs Feld hätte. Ist ja normalerweise KT/ABC. In Stadtsteinach müssen die KT-Profis aber zusehen, wenn die Ausschreibung so stimmt. Da steht nämlich nur ABC.

Ach ja, Thema KT-Profis: Wieso werden KT/ABC-Rennen überhaupt immer noch als Amateurrennen bezeichnet?!? Wenn z.B. im Skisprung-Weltcup auch Athleten am Start sind, die normalerweise nur im Continental Cup (= 2. Liga beim Skispringen) sind, wird aus dem Weltcup-Springen ja auch nicht plötzlich ein COC-Springen, oder?!? Also für mich bleiben Rennen, die für KT-Profis ausgeschrieben, weiterhin Profi-Rennen. In diesem Atemzug sei auch nochmal auf das Ammenmärchen hingewiesen, dass der diesjährige amtierende deutsche Straßenmeister natürlich NICHT in seinem ersten Profi-Jahr gleich deutscher Straßenmeister wurde und an der Tour de France teilgenommen hat. Laut rad-net-Profil ist der nämlich schon seit 2012 Profi. Was überhaupt die KT-Profis davon halten, wenn man sie als Nicht-Profis betrachtet?!? Ist mir jedenfalls schleierhaft, wieso über den amtierenden deutschen Straßenmeister so oft zu lesen war, dass 2015 sein erstes Profi-Jahr sein sollte. Das enspricht schlicht und ergreifend nicht den Fakten.

Aber zurück zu mir, der das ganze als Hobby betreibt. Am Sonntag geht's etwas weiter, nämlich nach Torgau (hinter Leipzig). Ohne Team wollte ich nicht so weit fahren und für meine favorisierte 70-km-Strecke fand ich auch kein Team, aber die Expresso-Cycleholics nehmen mich auf die 40er Strecke mit. Da ich zuletzt mit Ausnahme des Tages in Augsburg (wo ich mit allem drum und dran auf über 90 km kam) sowieso nicht mehr länger als 50 km unterwegs war, ist das dann wohl auch genau meine Kragenweite zum jetzigen Zeitpunkt. Es soll am Wochenende auch wieder halbwegs warm werden (24 Grad), drum sollten meine Beine hoffentlich auch nochmal etwas besser funktionieren. Die letzten beiden Trainingstage waren wieder sehr unangenehm. War zwar mit Knielingen unterwegs, aber die Oberschenkelmuskulatur blieb dennoch unter der gewohnten Betriebstemperatur. Ist mir echt schleierhaft, wie so viele Fahrer bei unter 20 Grad die Muskulatur dennoch auf Temperatur bekommen. Aber bei über 30 Grad heißt es dann "das ist zu heiß zum Radfahren" ;)

Montag, 31. August 2015

Video Augsburg

Okay, hier ist das Video zum Rennen in Augsburg:


Kriterium Augsburg 2015 (C-Klasse) von EyTschej

Sonntag, 30. August 2015

Feldankunft bei 'nem Lizenzrennen - Teil 2 ;)

Die Freude ist nicht so extrem wie in Strullendorf, aber es tut auf jeden Fall schon mal gut, dass ich das Fiasko von Altdorf vergessen machen und mein "Achievement" von Strullendorf bestätigen konnte. Es geht also doch: Ich kann bei Lizenzrennen mit dem Feld ankommen!

Was, wann, wo, wieso? Meine Beine waren nach Altdorf schlecht. Muss wohl auch am kalten Wetter gelegen haben. Rechtzeitig zum Kriterium in Augsburg hatte es aber wieder "mein" Wetter, also fuhr ich nach einem letzten "Beintest" am Samstag zum C-Kriterium in Augsburg. Das Kriterium war neu und ich muss vorweg schon mal sagen, dass der Veranstalter das wirklich toll organisiert hat. Da standen auch nicht plötzlich Busse auf der Rennstrecke oder so, aber wenn der Veranstalter eines Rennens ein Radverein ist, dann ist ja meistens entsprechendes Knowhow vorhanden. Das war auch beim Veloclub Lechhausen der Fall, der dieses Kriterium veranstaltete. Hoffentlich gibt es nächstes Jahr eine Wiederholung, mir hat's getaugt.

Der Kurs an sich war quasi eine Art Rechteck mit breiten, leicht zu fahrenden Kurven. Genau genommen hätte man schon fast mit einem Bahnrad fahren können, weil Bremsen nur unnötiger Ballast waren. Die Kurven waren so breit, dass man sie eigentlich komplett durchtreten konnte. Es gab auch keine Bodenwellen, auf denen das innere Pedal hätte auschlagen können, obwohl die Kurven 3 und 4 schon ein bisschen was zu bieten hatten, worauf man achten musste. Ich fuhr z.B. mal in der Zielkurve (4) durch irgendein kleines Loch. Das gab bei mir einen kurzen Schlag, aber war sonst nicht weiter spektakulär. Bei genauerer Betrachtung fiel mir das Loch dann auch auf. Einfach nur ein kleiner Schaden im Asphalt, der aber generell noch recht neu wirkte. Also es rollte wirklich gut. Auf den beiden langen Geraden gab es vier Verkehrsinseln, die entsprechende Aufmerksamkeit verlangten, aber so weit ich weiß, ist da auch niemand dran hängen geblieben. Nur ob das kleine Loch in der Zielkurve nicht doch zu einem Problem für einen Fahrer wurde, das kann ich nicht sicher sagen. Es war noch im ersten Renndrittel, in einer Wertungsrunde (glaube ich), da fuhr ich die Zielkurve auf der Außenbahn (ja, denn es wurde wie bei C-Kriterien gewohnt in Zweierreihe durch die Kurven gefahren, was aber bei den breiten Kurven heute ganz gut ging). Plötzlich lag da kurz nach Ausgang der Kurve ein Fahrer rechts neben der Bordsteinkante auf dem Boden. Da musste ich einen Schlenker fahren, der so ein bisschen an Altdorf 2010 erinnerte (eines meiner wohl bekanntesten Rennvideos, die ich aber alle bei youtube gelöscht habe, weil youtube keine Rennvideos mit Originalton von der Rennstrecke mag). Ging aber gut, ich habe niemanden behindert, weil wohl auch alle Fahrer so aufmerksam gefahren sind, dass sie diesen Sturz ebenfalls gesehen hatte und mit meiner Ausweichbewegung rechnen konnten. Im späteren Verlauf des Rennens sah ich abermals einen Fahrer mit Rundenvergütung am Wagen stehen, also gab es heute wohl mindestens zwei Stürze, die ich aber alle nicht gesehen habe.

Tja, und warum habe ich die nicht gesehen? Das dürfte heute schon fast ein Rekord-Teilnehmerfeld für C-Kriterien in Bayern gewesen sein. Knapp 50 Fahrer, schätze ich. Im Video werde ich das mal noch nachzählen. Außer zu Rennbeginn schaffte ich es einfach nie unter die ersten 10 Fahrer. Stattdessen hing ich eher am Feldende und konnte zwischendurch nur wenige Positionen gut machen, die ich aber kurz darauf oftmals wieder verlor. Aber gut, im Gegensatz zu Strullendorf, wo wir im Feld nur einen 40er Schnitt hatten, waren wir heute im ersten Renndrittel mit einem 44er Schnitt unterwegs und am Ende standen noch 42,7 km/h auf meinem Tacho. Und da es auch nicht nur diese knapp über 40 km wie in Strullendorf, sondern 63 km waren, ordne ich meine heutige Leistung auch höher als in Strullendorf ein. Das ungewohnt große Starterfeld war aber teilweise auch ein bisschen unheimlich für mich. Nein, damit meine ich nicht "Oh je, 50 Fahrer in einem Rennen", sondern eher den Anblick, den man vom Feldende hatte, wenn das Feld mal als Perlenkette unterwegs war. Man konnte den Streckenverlauf sehr gut einsehen, deswegen sah man bei den Kurven immer sehr gut die Spitze des Feldes. Das machte mir in der Perlenketten-Formation teilweise aber schon etwas Angst, denn der Abstand zwischen der Spitze und mir war da schon echt happig zuweilen. Das ist dann vor allem nicht der Anblick, den man haben möchte, wenn man bei den letzten Wertungen eigentlich mal versuchen möchte, sich im Feld etwas vorzuarbeiten, um vielleicht einen Punkt zu holen. Und genau das gelang mir auch nicht, ich war stets viel zu weit weg von der Musik, um mal in eine Wertung reinhalten zu können. Aber wie gesagt: Es war ja auch um so einiges schneller als in Strullendorf und auch schneller als in Kulmbach. Und wenn ich schon in Kulmbach so gut wie nie punkten konnte, wie hätte das dann diesmal klappen sollen? Da muss ich einfach auf nächstes Jahr hoffen, wenn ich dann anders trainiere.

Und dieses "andere" Training ist etwas, das Fabian schon kennt. Er war das einzige mir bekannte Gesicht, das ich in Augsburg sah. Das traf sich gut, weil man sich dann gleich mal gemeinsam warmfahren konnte. Wenn ich das alleine mache, dann rolle ich meistens etwas zu schläfrig und mit zu niedriger Kadenz herum, aber mit Fabian gemeinsam hatte ich schon nach dem Warmfahren ein besseres Gefühl. Und dabei unterhielten wir uns halt auch über ein gewisses "Bibel-Training", drum weiß er schon, was ich damit meine, dass ich nächstes Jahr "anders" trainieren werde. In der Vorbereitung zu Augsburg habe ich schon nach dieser Bibel trainiert und es hat mir ja offensichtlich nicht geschadet. ;)

Übrigens: Aus irgendeinem Grund habe ich erneut 20 Runden vor Schluss ein mentales Problem bekommen. Da wollte ich schon wieder fast aufhören. Genau wie in Strullendorf. Der Unterschied ist natürlich, dass die heutige Runde mit offiziell 1,15 km (dürfte auch größtenteils so hinkommen) länger als in Strullendorf ist. Wir sind auch 55 statt 50 Runden gefahren und hatten am Ende wohl so 20 km mehr in den Beinen. Ich denke jetzt also nicht, dass mein Kopf ein Problem damit hat, wenn die "Hobby-Distanz" 20 auf der Rundentafel aufleuchtet. Diese mentale Krise kam heute sicherlich später und ich habe sie auch besser in den Griff bekommen. Dauerte vielleicht nur so 5 Runden, dann war das größtenteils vorbei - zumal ich mich dann in den letzten 11 Runden ja auch auf die Wertungen konzentrieren wollte. Aber wie gesagt: Ich kam im Feld einfach nicht nach vorn. Aber sobald man einen neuen Fokus hat, rollt es sich vom Kopf her doch gleich wieder ein bisschen besser.

Video kommt noch und ich habe jetzt auch meine restliche Planung im Kopf: In Chemnitz fahre ich nicht, weil mehr als eine Feldankunft würde nicht rauskommen. Dafür muss ich dann länger "anders" trainieren, also das ist was für nächstes Jahr. Mitte September starte ich aber erstmals bei einer bayerischen Meisterschaft (Berg als BZF bei Stadtsteinach, ausgerichtet vom ATS Kulmbach - also perfekte Organisation, da werden keine Busse auf der Strecke stehen), am Tag darauf werde ich wohl ein kleines Jedermannrennen als Saisonabschlussfahrt nutzen. To be confirmed...