Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Donnerstag, 30. April 2015

Bomben-Wahnsinn und Facebook-Idiotie

Es ist die Nachricht des Tages, es sollten also die meisten mitbekommen haben: Wegen einer möglichen Bombengefahr wurde das Profi- und GCC-Rennen in Frankfurt abgesagt. Traurige Geschichte, aber ebenfalls traurig ist das, was man auf Facebook sehen muss: Jede Menge "LIKES" für diese Nachricht! Aber dass das irgendwelchen Leuten tatsächlich gefallen könnte, glaube ich weniger. Zumindest würden diese Leute das nicht öffentlich zugeben. Wie also erklären sich diese Likes? Tja, das ist eben diese Facebook-Idiotie: Die Leute können nicht mehr vernünftig kommunizieren, weil sie sich bequemerweise auf einen Mausklick auf einen nach oben gestrecken Daumen beschränken.

Was genau läuft hier aber bei der Kommunikation so falsch? Da wäre z.B. die Möglichkeit, dass manche Leute in ihrem "Stream" einfach jedem neuen Beitrag ein Like geben, ohne dass sie den Beitrag überhaupt durchgelesen haben. So nach dem Motto "Ich folge diesen ganzen Leuten, von denen ich möchte, dass sie mir auch folgen, also klicke ich einfach bei jedem ihrer Beiträge auf Like, damit sie denken, dass ich mir das Zeug durchlesen würde, das die da posten." Also das ist die Gruppe der Leute, die zwar auf Facebook sind, aber nicht einmal etwas lesen, sondern sich komplett aufs kurzzeitige Klicken der linken Maustaste beschränken.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass manche Leute das Lesen eines neuen Beitrags mit einem Like anfangen. Der Grund ist dann der selbe wie bei der ersten Möglichkeit, aber diese Leute lesen sich den Beitrag nach dem "liken" wenigstens noch durch - und sind dann peinlich berührt, weil sie das Like nicht mehr zurücknehmen können.

Und dann ist da noch die Möglichkeit, dass manche Leute sich die Beiträge sehr wohl zunächst durchlesen, aber sich keinerlei Gedanken mehr über die Bedeutung "Daumen hoch" oder "Daumen runter" machen. Die Macht der Gewohnheit lässt sie automatisch auf Like klicken, weil das schon fast zu einer Art "Lesebestätigung" verkommen ist. "So, ich hab mir das durchgelesen, jetzt noch schnell Like klicken und dann den nächsten neuen Beitrag lesen."

So bedeutend das Daumen-Klicken für den Erfolg von Facebook auch gewesen ist, so sehr ist das auch ein Kommunikationsfluch. Hätten die Leute den Daumen nicht, würden sie einen Beitrag entweder gar nicht öffentlich bewerten oder müssten ihre Meinung in einem normalen Kommentar in Worte fassen - und dann würde glaube ich niemand versehentlich "Super Sache" schreiben, wenn es sich um so eine traurige Nachricht wie in diesem Falle handelt.

Die Beastie Boys hatten mal ein Album namens "Ill Communication". Der Titel würde perfekt zur Facebook-Generation passen...

Mittwoch, 29. April 2015

Auftakt in Kulmbach mit Temporekord

Ich fahre ja mittlerweile auch schon so einige Jährchen Radrennen, 2008 versuchte ich mich sogar mal mit 'ner Lizenz (dieses Jahr verschaffe ich mir mit 'ner Lizenz "nur ein paar zusätzliche Startmöglichkeiten"). Zu Saisonbeginn dauert es aber meistens, bis ich mal einen Schnitt von mehr als 40 auf den Tacho bekomme. 2008 z.B. war das erstmals Mitte Juni der Fall, als ich mit 42,8 km/h wegen Überrundung aus dem Rennen genommen wurde. Tja, da fuhr ich damals erstmals in der Saison mehr als einen 40er Schnitt und war schon nach ungefähr 15 Runden zu langsam - wieso bin ich Depp aber auch bei einem Profi-Rennen (KT/ABC) am Start gewesen?!? ;) 2012 schaffte ich bereits am 8. Mai meinen ersten 41er Schnitt - diese Marke konnte ich gestern auf den 28. April vorverlegen. Beim Auftakt zur Dienstagabend-Rennserie in Kulmbach legte das Feld doch gleich mal mit sportlichen 41,3 km/h los...

Da ich im Gegensatz zu den Vorjahren noch kein Rennen in den Beinen hatte, fuhr zu Beginn aber vor allem die Ungewissheit mit. Man weiß nicht, wo man steht. Erstmal mit dem Hauptfeld durchkommen, das war das Mindestziel. Die eisigen Temperaturen von nur knapp über 10 Grad ließen mich auch mit Beinlingen fahren, bevor ich wieder "Eisbeine" bekommen würde. Zwei Renndrittel lang war das so auch in Ordnung, im letzten Renndrittel kühlte meine Oberschenkelmuskulatur aber auch wieder langsam ab. Wir haben halt erst Ende April, da sind eher die Schlechtwetterspezialisten gefragt. Schönwetterfahrer wie ich tauen halt erst ab Juni richtig auf. Daher konnte ich auch bei den Wertungen nix holen. Einmal hatten zwei Akteure attackiert und das Feld schien sie gewähren zu lassen. Spoiler Alert: Das tat das Feld auch, die beiden holten die 5 und 3 Punkte. Als ich mich zum Nachsetzen entschied, war das Loch leider schon etwas zu groß, wie sich herausstellen sollte. Ich konnte mich zwar einigermaßen nähern, aber um den Zusammenschluss herzustellen, fehlte dann halt doch eindeutig zu viel. Aber gut, wäre ich die ganzen 40 Runden nur im Feld mitgerollt, wäre das ein komplett verschenkter Tag gewesen. Man muss die Beine auch mal antesten, um dann in Zukunft besser zu wissen, bei welchem Abstand man noch nachsetzen sollte und wann man es besser sein lässt.

Unterm Strich jedenfalls zwei persönliche Temporekorde: Zum einen bin ich noch nie so früh in der Saison einen 41er Schnitt mitgegangen (und das auch noch ohne ernsthafte Probleme!), zum anderen bin ich noch nie zuvor mit Beinlingen (!) so schnell gefahren. :) Letzteres bedeutet auch, dass ich noch nie zuvor bei Temperaturen unter 13 Grad so schnell gefahren bin. Für den jetzigen Zeitpunkt des Formaufbaus also sicherlich etwas, das die bisherige Trainingsarbeit durchaus bestätigt. Um weiter an der Form arbeiten zu können, werde ich daher wohl auch nur die offiziellen Rennen in Kulmbach und Ansbach fahren, Karbach werde ich dann nochmal für eine notwendige Trainingsphase streichen. Zusätzlich stehen natürlich weitere Starts an den Dienstagen auf dem Plan, aber das wird dann auch immer etwas kurzfristig entschieden. Anfang Juni ist die Form dann hoffentlich gut genug, um mal bei einem Lizenzrennen mit dem Hauptfeld durchzukommen...

Sonntag, 26. April 2015

Saisonauftakt mit einem EZF

Mal ganz was neues: Saisonauftakt beim Einzelzeitfahren. In Weiden trat ich erstmals seit meinem guten EZF beim Napoleoncup 2011 wieder bei einem Zeitfahren an. Im Gegensatz zu den meisten "Jedermann"-Zeitfahren hat man hier wenigstens auch eine "Rennrad-Klasse" angeboten, weil ja doch nicht jeder Hobbyfahrer für ein, zwei Wettkämpfe im Jahr eine 10.000-Teuro-Maschine sein Eigen nennen kann. Da könnten sich andere "Jedermann"-Zeitfahren eine Scheibe von abschneiden, zumal ich vor Jahren mal sowieso in "irgendeiner Sportordnung" gelesen hatte, dass Zeitfahrmaterial bei "Jedermann-Veranstaltungen" generell verboten ist. Was die zuständige Sportordnung heutzutage dazu sagt, weiß ich nicht. Ist mir aber auch einigermaßen egal, weil sich das Thema für mich bis zum Saisonende wohl eh nicht mehr stellen dürfte...

Beim Zeitfahren muss ich immer darauf achten, dass ich nicht "einschlafe". Ich neige einfach dazu, dass ich mit meinem Einsatz nachlasse, wenn ich alleine vor mich hingurke. In den zurückliegenden Wochen hatte ich beim Intervall-Training auch schon teilweise erhebliche Probleme, in den richtigen Pulsbereich zu kommen. Das war diesmal aber kein Problem. Ich bin gleich vom Start weg losgesprintet, um schnellstmöglichst "reinzukommen". Hat auch super geklappt, konnte mich dann gleich hinsetzen und nach der richtigen Übersetzung suchen. Das war aber keineswegs so leicht, denn der Kurs war keineswegs eben. Das soll nicht heißen, dass wir Hügel im Profil hatten, aber es ging doch immer mal wieder leicht "bergauf", leicht "bergab". Diese kleineren Unebenheiten hätten jetzt aber gar nicht so einen großen Einfluss auf die gewählte Übersetzung gehabt, wäre da nicht ein noch viel entscheidender Faktor hinzugekommen: Der Wind! Der wehte heute nämlich nicht zu schlecht und man konnte während des Zeitfahrens immer sehr gut spüren, ob man gerade Brems- oder Schiebewind hatte.

Anfangs konnte ich durch meinen guten Start und einer ersten Rückenwindpassage sogar kurz auf einen 38er-Schnitt kommen, aber als ich dann schon kurz nach der ersten Wende einen starken Bremswind im Gesicht hatte, ging es schon nach unten mit dem Schnitt. Da war mir auch klar, dass ich unmöglich einen 38er-Schnitt würde fahren können. Als ich zur zweiten Wende kam, hatte ich sogar nur noch 35,5 km/h auf dem Tacho. Allerdings folgte jetzt dann die lange Rückfahrt zu Start/Ziel, in der wir Rückenwind hatten. Knapp 9 km war eine Runde und wir mussten zwei Runden fahren. Auf der zweiten Runde hatte ich dann eigentlich durchgängig einen 35er-Schnitt aufm Tacho, konnte die Rückenwindpassage zurück zum Ziel dann aber zum Ende mit einem richtig guten Tritt ausnutzen, um am Ende mit 36,7 km/h auf meinem billigen Tacho ins Ziel zu kommen. Die Maximalgeschwindigkeit von 58,5 km/h bei der leicht abfallenden Zielankunft hätte ich im "Sprint-Modus" sicherlich auf über 60 pushen können, aber ich wollte halt wie ein Zeitfahrer im Sitzen über die Ziellinie fahren. ;)

Alles in allem war ich mit meiner Leistung zufrieden, weil ich 99 % in meiner Wettkampfzone fuhr. Nach den Pulsproblemen in der Vorbereitung, konnte ich jetzt also doch sehr gut im Wettkampfbereich durchziehen. Der durchschnittliche Puls lag mit 168 aber nur im "Rennbereich". Zwischendurch bin ich auf der zweiten Runde auch mal etwas "eingeschlafen", weil ich eigentlich die ganze zweite Runde ohne "Sichthilfe" gefahren bin. Also da war weit und breit kein Fahrer mehr vor oder hinter mir, niemand zum orientieren und motivieren. Die 29:11 waren dann also auch sicherlich nicht mein Optimum für heute, aber weit entfernt war ich dennoch nicht. Hat also schon gepasst. Platz 20 sprang am Ende heraus, im vergangenen Jahr hätte die Zeit für Platz 11 gereicht. Mit dieser Anstrengung fühle ich mich jetzt aber auch startklar für Kulmbach, wo es am Dienstag bei vermutlich eisigen Temperaturen richtig losgehen wird. Das erste Rennen - und gleich mit Beinlingen. 2013 lässt grüßen, als ich ebenfalls mit Beinlingen anfing und das dann noch eine Zeitlang so beibehalten musste, bevor das kalte, verregnete Jahr 2013 endlich mal so etwas ähnliches wie Sommerwetter zu bieten hatte. Heute war das Wetter ja topp, so hätte ich es gerne auch beim ersten Rennen gehabt, aber danach sieht es halt leider nicht aus. Sei's drum. Erstmal mit dem Hauptfeld durchkommen, das steht für mich am Dienstag im Vordergrund.

Mittwoch, 15. April 2015

234 + 97,6

Komischer Titel für einen Beitrag in einem Sport-Blog? Jein! Ich bin heute eine lockere Runde durchs Pegnitztal gefahren, also gab es heute einige Werte für Puls und Geschwindigkeit. Aber wo Werte gemessen werden, können auch Messfehler auftreten. In der Abfahrt von München runter nach Achtel komme ich ja immer auf Werte zwischen 70 und 80 km/h. Heute hatte ich auch noch Rückenwind. Als ich unten in Achtel ankam, zeigte mein Tacho aber eine Maximalgeschwindigkeit von 97,6 km/h an - das war natürlich Blödsinn. Mein Billig-Tacho steigt Richtung 80 km/h eben auch schon mal aus. Andere Billig-Tachos, die ich schon hatte, zeigten dann eher nur die halbe Geschwindigkeit an. Dass mir ein falscher Wert angezeigt wurde, der um die 20 km/h höher war, ist also durchaus neu. Macht ihn aber nicht weniger falsch. ;)

Der andere Wert ist der aufgezeichnte Maximalpuls: 234. Nein, mein Herz ist heute nicht geplatzt. Auch mein Pulsmesser ist keineswegs Schrott. Allerdings war der Pulsgurt wohl etwas verrutscht. Ich habe ihn irgendwann kurz während der Fahrt versucht nachzujustieren - und dann flutschte wieder alles problemlos. Konnte mit dem Durchschnittswert heute trotzdem nix anfangen. Im einen Moment war der Schnitt noch bei 117, kurz darauf auf 126 - da staunt man nicht schlecht, wenn man doch eigentlich nur eine lockere Runde dreht. ;)

Ansonsten ist es so, dass ich gegenüber meines ursprünglichen Plans für den Formaufbau ungefähr zwei Wochen in Verzug bin. Die stürmische Woche Ende März/Anfang April hat mich da etwas ausgebremst. Dennoch werde ich wohl am 26.4. wie geplant in die Wettkampfsaison einsteigen. Natürlich nicht mit dem abgesagten Cadolzburg, sondern mit einem EZF bei Weiden. Wenn man noch im Formaufbau ist, kann man bei einem EZF sicherlich nix reißen. Jedes EZF ist ja im Endeffekt eine Art Leistungstest, eine Formüberprüfung. Fehlende Form lässt sich da einfach nicht wettmachen, das geht nur bei Rennen. Und damit geht es am 28.4. in Kulmbach los, falls das Wetter mitspielt. Beides werde ich "voll aus dem Training" heraus fahren, wie geübte Tiefstapler so gerne sagen. ;) Bis Mitte Mai will ich mit meinem Formaufbau dann schon so weit sein, dass ich mir Gedanken über einen Start in Karbach machen kann. Meldeschluss ist bereits der 15.5. - und das auch noch mit Vorüberweisung, weil die Meldung sonst als Nachmeldung behandelt wird. Dass ich dieses Vorhaben unfair uns Sportlern gegenüber finde, habe ich den der Vergangenheit hier im Blog ja schon erwähnt. Dass ich aber auch die Organisatoren verstehe, habe ich ebenso schon erwähnt. Es gibt halt leider (zu) viele Leute, die sich "einfach mal so" anmelden und dann je nach Lust und Laune entscheiden, dass sie doch nicht fahren - ohne sich aber vorher noch abzumelden. Als Veranstalter braucht man eine gewisse Planungssicherheit, aber so sehr ich die Veranstalter da verstehen kann, so sehr würde ich mir dann halt auch aus Gründen der Fairness wünschen, dass man bei einer vorherigen Abmeldung mit trifftigem Grund ("kein Bock" ist KEIN trifftiger Grund!) sein Geld wieder zurücküberwiesen bekommt. Und genau das ist halt der Punkt, der mich da so stört, weil das meines Wissens nach nicht getan wird. Unfair...