Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Montag, 31. August 2015

Video Augsburg

Okay, hier ist das Video zum Rennen in Augsburg:


Kriterium Augsburg 2015 (C-Klasse) von EyTschej

Sonntag, 30. August 2015

Feldankunft bei 'nem Lizenzrennen - Teil 2 ;)

Die Freude ist nicht so extrem wie in Strullendorf, aber es tut auf jeden Fall schon mal gut, dass ich das Fiasko von Altdorf vergessen machen und mein "Achievement" von Strullendorf bestätigen konnte. Es geht also doch: Ich kann bei Lizenzrennen mit dem Feld ankommen!

Was, wann, wo, wieso? Meine Beine waren nach Altdorf schlecht. Muss wohl auch am kalten Wetter gelegen haben. Rechtzeitig zum Kriterium in Augsburg hatte es aber wieder "mein" Wetter, also fuhr ich nach einem letzten "Beintest" am Samstag zum C-Kriterium in Augsburg. Das Kriterium war neu und ich muss vorweg schon mal sagen, dass der Veranstalter das wirklich toll organisiert hat. Da standen auch nicht plötzlich Busse auf der Rennstrecke oder so, aber wenn der Veranstalter eines Rennens ein Radverein ist, dann ist ja meistens entsprechendes Knowhow vorhanden. Das war auch beim Veloclub Lechhausen der Fall, der dieses Kriterium veranstaltete. Hoffentlich gibt es nächstes Jahr eine Wiederholung, mir hat's getaugt.

Der Kurs an sich war quasi eine Art Rechteck mit breiten, leicht zu fahrenden Kurven. Genau genommen hätte man schon fast mit einem Bahnrad fahren können, weil Bremsen nur unnötiger Ballast waren. Die Kurven waren so breit, dass man sie eigentlich komplett durchtreten konnte. Es gab auch keine Bodenwellen, auf denen das innere Pedal hätte auschlagen können, obwohl die Kurven 3 und 4 schon ein bisschen was zu bieten hatten, worauf man achten musste. Ich fuhr z.B. mal in der Zielkurve (4) durch irgendein kleines Loch. Das gab bei mir einen kurzen Schlag, aber war sonst nicht weiter spektakulär. Bei genauerer Betrachtung fiel mir das Loch dann auch auf. Einfach nur ein kleiner Schaden im Asphalt, der aber generell noch recht neu wirkte. Also es rollte wirklich gut. Auf den beiden langen Geraden gab es vier Verkehrsinseln, die entsprechende Aufmerksamkeit verlangten, aber so weit ich weiß, ist da auch niemand dran hängen geblieben. Nur ob das kleine Loch in der Zielkurve nicht doch zu einem Problem für einen Fahrer wurde, das kann ich nicht sicher sagen. Es war noch im ersten Renndrittel, in einer Wertungsrunde (glaube ich), da fuhr ich die Zielkurve auf der Außenbahn (ja, denn es wurde wie bei C-Kriterien gewohnt in Zweierreihe durch die Kurven gefahren, was aber bei den breiten Kurven heute ganz gut ging). Plötzlich lag da kurz nach Ausgang der Kurve ein Fahrer rechts neben der Bordsteinkante auf dem Boden. Da musste ich einen Schlenker fahren, der so ein bisschen an Altdorf 2010 erinnerte (eines meiner wohl bekanntesten Rennvideos, die ich aber alle bei youtube gelöscht habe, weil youtube keine Rennvideos mit Originalton von der Rennstrecke mag). Ging aber gut, ich habe niemanden behindert, weil wohl auch alle Fahrer so aufmerksam gefahren sind, dass sie diesen Sturz ebenfalls gesehen hatte und mit meiner Ausweichbewegung rechnen konnten. Im späteren Verlauf des Rennens sah ich abermals einen Fahrer mit Rundenvergütung am Wagen stehen, also gab es heute wohl mindestens zwei Stürze, die ich aber alle nicht gesehen habe.

Tja, und warum habe ich die nicht gesehen? Das dürfte heute schon fast ein Rekord-Teilnehmerfeld für C-Kriterien in Bayern gewesen sein. Knapp 50 Fahrer, schätze ich. Im Video werde ich das mal noch nachzählen. Außer zu Rennbeginn schaffte ich es einfach nie unter die ersten 10 Fahrer. Stattdessen hing ich eher am Feldende und konnte zwischendurch nur wenige Positionen gut machen, die ich aber kurz darauf oftmals wieder verlor. Aber gut, im Gegensatz zu Strullendorf, wo wir im Feld nur einen 40er Schnitt hatten, waren wir heute im ersten Renndrittel mit einem 44er Schnitt unterwegs und am Ende standen noch 42,7 km/h auf meinem Tacho. Und da es auch nicht nur diese knapp über 40 km wie in Strullendorf, sondern 63 km waren, ordne ich meine heutige Leistung auch höher als in Strullendorf ein. Das ungewohnt große Starterfeld war aber teilweise auch ein bisschen unheimlich für mich. Nein, damit meine ich nicht "Oh je, 50 Fahrer in einem Rennen", sondern eher den Anblick, den man vom Feldende hatte, wenn das Feld mal als Perlenkette unterwegs war. Man konnte den Streckenverlauf sehr gut einsehen, deswegen sah man bei den Kurven immer sehr gut die Spitze des Feldes. Das machte mir in der Perlenketten-Formation teilweise aber schon etwas Angst, denn der Abstand zwischen der Spitze und mir war da schon echt happig zuweilen. Das ist dann vor allem nicht der Anblick, den man haben möchte, wenn man bei den letzten Wertungen eigentlich mal versuchen möchte, sich im Feld etwas vorzuarbeiten, um vielleicht einen Punkt zu holen. Und genau das gelang mir auch nicht, ich war stets viel zu weit weg von der Musik, um mal in eine Wertung reinhalten zu können. Aber wie gesagt: Es war ja auch um so einiges schneller als in Strullendorf und auch schneller als in Kulmbach. Und wenn ich schon in Kulmbach so gut wie nie punkten konnte, wie hätte das dann diesmal klappen sollen? Da muss ich einfach auf nächstes Jahr hoffen, wenn ich dann anders trainiere.

Und dieses "andere" Training ist etwas, das Fabian schon kennt. Er war das einzige mir bekannte Gesicht, das ich in Augsburg sah. Das traf sich gut, weil man sich dann gleich mal gemeinsam warmfahren konnte. Wenn ich das alleine mache, dann rolle ich meistens etwas zu schläfrig und mit zu niedriger Kadenz herum, aber mit Fabian gemeinsam hatte ich schon nach dem Warmfahren ein besseres Gefühl. Und dabei unterhielten wir uns halt auch über ein gewisses "Bibel-Training", drum weiß er schon, was ich damit meine, dass ich nächstes Jahr "anders" trainieren werde. In der Vorbereitung zu Augsburg habe ich schon nach dieser Bibel trainiert und es hat mir ja offensichtlich nicht geschadet. ;)

Übrigens: Aus irgendeinem Grund habe ich erneut 20 Runden vor Schluss ein mentales Problem bekommen. Da wollte ich schon wieder fast aufhören. Genau wie in Strullendorf. Der Unterschied ist natürlich, dass die heutige Runde mit offiziell 1,15 km (dürfte auch größtenteils so hinkommen) länger als in Strullendorf ist. Wir sind auch 55 statt 50 Runden gefahren und hatten am Ende wohl so 20 km mehr in den Beinen. Ich denke jetzt also nicht, dass mein Kopf ein Problem damit hat, wenn die "Hobby-Distanz" 20 auf der Rundentafel aufleuchtet. Diese mentale Krise kam heute sicherlich später und ich habe sie auch besser in den Griff bekommen. Dauerte vielleicht nur so 5 Runden, dann war das größtenteils vorbei - zumal ich mich dann in den letzten 11 Runden ja auch auf die Wertungen konzentrieren wollte. Aber wie gesagt: Ich kam im Feld einfach nicht nach vorn. Aber sobald man einen neuen Fokus hat, rollt es sich vom Kopf her doch gleich wieder ein bisschen besser.

Video kommt noch und ich habe jetzt auch meine restliche Planung im Kopf: In Chemnitz fahre ich nicht, weil mehr als eine Feldankunft würde nicht rauskommen. Dafür muss ich dann länger "anders" trainieren, also das ist was für nächstes Jahr. Mitte September starte ich aber erstmals bei einer bayerischen Meisterschaft (Berg als BZF bei Stadtsteinach, ausgerichtet vom ATS Kulmbach - also perfekte Organisation, da werden keine Busse auf der Strecke stehen), am Tag darauf werde ich wohl ein kleines Jedermannrennen als Saisonabschlussfahrt nutzen. To be confirmed...

Montag, 17. August 2015

Tag zum Vergessen in Altdorf

In den letzten zwei Wochen kam endlich die Frische in meine Beine zurück, dabei hatte ich in der Woche von Attenzell sogar Magen-Darm-Probleme. Im Training lief es aber speziell in der Woche nach Attenzell richtig super. Trainingsdaten und Gefühl waren sich einig: Derzeit habe ich meine beste Saisonform. Einzig der Wetterbericht bereitete mir Sorge, aber da sich die Wetterfrösche in letzter Zeit oft genug geirrt hatten, starb die Hoffnung zuletzt - aber sie starb :(

Angeblich 16 Grad Außentemperatur, aber die regennassen Straßen sorgten schon beim "Warm"fahren für unangenehme Kälte speziell im wichtigsten Bereich: Die vordere Oberschenkelmuskulatur. Sollte ich mich bei nassen Straßen in Zukunft vielleicht doch nicht versuchen warmzufahren? Hat mir schließlich noch nie (!) etwas gebracht. Die größere Sorge galt dennoch den beiden Kurven, vor allem Kurve mit den glatten Steinplatten sah sehr rutschig aus. Ich war diesmal dank eines "rosigen" Tipps mit 6,5 bar unterwegs und muss sagen: Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase knallte ich speziell in der Haarnadelkurve wie auf trockener Fahrbahn um die Kurve. Das Fahrgefühl war so sicher, dass ich beim nächsten Regenrennen mal 7 bar versuchen werde. Die Kurven stellten also kein Problem für mich dar...

Aber zurück zu meinem vielleicht größten Problem: Kalte Muskulatur. Wir standen sehr lange am Start, weil es noch Diskussionen gab, die man aus irgendeinem Grund nicht während unseres Rennens weiterführen konnte, obwohl bei uns nur alle 10 Runden eine Wertung geplant war. Da ich ein neues Beinöl hatte, dass ausgerechnet auf meiner vorderen Oberschenkelmuskulatur mächtig einheizte (es brannte mit gefühlten 50 Grad), machte ich mir aber gar keine Gedanken. Die Muskulatur fühlte sich dadurch warm genug an, ich war frohen Mutes. Dann ging es los, ich kam (mal wieder) nicht sofort ins Klickpedal, aber konnte beim zweiten Versuch noch einklicken und war noch halbwegs solide positioniert. Dann aber schossen schon direkt hinter der 1. Kurve mehrere Fahrer an mir vorbei, weil die offenbar schon mit viel mehr Sicherheit unterwegs waren. Die nasse Fahrbahn bereitete mir zu Beginn nämlich noch etwas Sorge und ich wollte mich rantasten.

In der Abfahrt hat man in Altdorf seit der letzten Austragung mit Hobbyrennen 2010 einiges geändert: Man hat zunächst einen Fahrbahnteiler, dann folgt ein Kreisverkehr, danach diese Linkskurve mit dem zusätzlichen Linksknick am Ende dieser Linkskurve und schließlich noch ein Fahrbahnteiler. Ich fuhr bis zum Kreisverkehr zwar auf der Ideallinie und dachte, dass alles okay wäre, aber in der Linkskurve trieb es mich beim zusätzlichen Linksknick plötzlich aus der Kurve, ebenso wie einen Fahrer vor mir. Wir steuerten beide auf den Fahrbahnteiler zu und mussten rechts um ihn herum fahren, voll im Wind. Schon gingen die nächsten Positionen flöten. Die Anfahrt zur Haarnadelkurve war dann auf gewohntem C-Klasse-Niveau, man musste auch wegen der nassen Fahrbahn schon sehr früh bremsen - da war man noch nicht mal ansatzweise in Nähe der Haarnadelkurve, um genau zu sein! Dennoch staute es sich schon, aber das hießt ja im Endeffekt auch, dass man noch im Feld war. ;)

Durch die Haarnadelkurve hindurch war dann kein Ding, aber beim Rausbeschleunigen gab's dann das erste Problem: Die Beine fühlte sich etwas betäubt hat. Es war speziell die so wichtige vordere Oberschenkelmuskulatur, die sehr verkrampft wirkte. Ich konnte dennoch bis kurz vor der ersten Kurve meine Position halten, aber auf diesen letzten nochmals ansteigenden Metern stand ich dann fast und verlor deutlich an Boden. Die Muskulatur machte total zu. Ich hoffte dann einfach, dass sich die Muskulatur noch irgendwie lösen würde, aber wenige Runden später fiel ich dann in dieser ersten Kurve abermals zurück, wurde aber von niemandem mehr überholt, der mir das Loch geholfen hätte zu schließen. Die Beine fühlte sich an dieser Stelle jedesmal wie betäubt an, es ging gar nix! Und das von der ersten Runde an!!! Sachsenring 2014 ließ grüßen, wo ich eine gefühlte bessere G2-Runde drehte, weil ich die Beine nicht auf Betriebstemperatur bekam und daher auch nicht in den entsprechenden Wettkampfbereich kam.

Als ich anfangs noch im Feld war, las ich auf meinem Tacho einen niedrigen 37er-Schnitt ab. Nach zwei Solorunden hatte ich immer noch einen 37er-Schnitt, weshalb ich dachte, dass das Feldende noch in Reichweite sein müsste. Die Kurven waren wie gesagt keinerlei Problem, trotz der Nässe. Speziell die Haarnadelkurve war ein Kindergeburtstag, zumal die Ideallinie auch schon deutlich trockener als die Bereiche neben der Ideallinie war. Man konnte da volle Kanne durchknallen, das Hinterrad rutschte nicht mal ansatzweise. Dennoch saß da plötzlich jemand auf der Straße, aber kurz vor der Kurve und auf der Innenseite. Daher konnte ich trotz eines gestürzten Fahrers unbehindert voll auf der Ideallinie durchknallen und hatte abermals die Hoffnung, dass das Feldende nicht mehr weit sein dürfte, da der Fahrer eben noch auf der Straße saß statt schon wieder aufgestanden zu sein. Denn normalerweise steht man nach einem Sturz ja sofort wieder auf - es sei denn, man hat sich verletzt. Da das Feldende aber weiterhin nicht in Sicht war, hoffe ich mal für den Fahrer, dass er sich nicht zu schwer verletzt hat.

Die Muskulatur wurde dann langsam doch noch etwas besser, aber vom guten Gefühl der Trainingswoche über bei über 30 Grad war ich immer noch meilenweit entfernt. Diese herbstlichen Temperaturen um die 15 Grad waren ja noch nie etwas für mich. Ich hätte eigentlich mit Beinlingen fahren sollen, das habe ich ja schon zwei Mal in ähnlichen Situationen getan: Jedermannrennen in Kulmbach 2013 und Dienstagabendrennen zum Auftakt in diesem Jahr. Wo alle anderen kurz und mit Öl auf den Beinen gefahren sind, setzte ich zwei Mal auf Beinlinge - und kam jedesmal mit dem Feld durch. Noch dazu bei einem Schnitt von jeweils klar über 40 km/h. In Zukunft sollte ich also immer dann, wenn man Öl für die Beine bräuchte, gnadenlos auf Beinlinge setzen. Egal was andere sagen. Mit unterkühlter Muskulatur kann man halt nicht schnell fahren.

Jedenfalls wurde die Muskulatur ein bisschen besser und ich sah dann auch endlich wieder das Feld - leider von hinten an mich ranfahrend. Da bei dem Regenwetter zwar ungewöhnlich viele Fahrer am Start waren (deutlich mehr als z.B. in Strullendorf bei allerbestem Radwetter), aber schon auf den ersten Runden mehrere Fahrer ausgestiegen waren und dann wohl auch noch diverse Stürze gewesen sein sollen, war das Feld nun nicht mehr unbedingt soooooo groß. Da hätte man einen Fahrer mit Rundenrückstand wirklich nicht rauswinken müssen, das hätte das Rennen gewiss nicht unübersichtlich gemacht, zumal der Veranstalter ja sogar eine Zielkamera eingesetzt hatte. War daher schon etwas angepisst (ja, ich habe "angepisst" geschrieben, weil ich mich auch so fühlte), dass ich aus dem Rennen genommen wurde. Wollte eigentlich mal schauen, ob ich mit der neuen Sicherheit in nassen Kurven und mit der etwas besser werdenden Muskulatur im Feld mitfahren könnte.

So aber habe ich jetzt keine Ahnung, was ich von diesem Renntag halten soll. Von Trainingsdaten und Gefühl her bin ich gerade in Top-Form, aber das Rennen war mehr oder weniger meine schlechteste Saisonleistung. Einen stärkeren Gegensatz kann es gar nicht geben. Da hätte man schon gerne noch getestet, ob es nur an der fehlenden Betriebstemperatur der Muskulatur lag oder auch noch an was anderem. In Dachau z.B. gab es mehrere Dinge, die für mich klar ersichtlich waren. Da konnte ich gut einordnen, was passiert war, zog die entsprechenden Schlüsse und fuhr dann in Strullendorf erstmals bei einem Lizenzrennen durch. Jetzt hingegen kann ich gar nicht einordnen, was ich tun sollte. In zwei Wochen wäre in Augsburg noch ein C-Rennen, aber ich weiß jetzt gar nicht, ob ich da mit dem Feld mitkommen würde oder nicht. Denke ich an Dachau, Strullendorf und meine derzeite Form, dann würde ich klar "Ja" sagen, aber dieser Renntag in Altdorf hat jetzt für sehr viele und große Fragezeichen gesorgt. Das Ärgerlichste ist natürlich, dass man jetzt nicht mehr testen kann, ob das wirklich nur an der verkrampften Oberschenkelmuskulatur lag oder ob meine Trainingsform nur Augenwischerei ist. Auch daran erkennt man, wie wertvoll die Dienstagabendrennen in Kulmbach sind, denn dort hätte man gleich zwei Tage später testen können, was Sache ist.

Nur eine Sache ist jetzt klar: Ab sofort werde ich ab ungefähr 15 Grad immer mit Beinlingen fahren. Da mache ich gar nicht erst großartig mit irgendwelchen Ölen oder Wärmecremes rum. Beinlinge halten da definitiv besser warm. Da können die Schlechtwetterspezialisten dann ruhig die Nase verziehen, aber wenigstens werde ich dann nicht schon nach 9 Runden aus dem Rennen genommen. Hätte ich 2008 nicht am Bergkriterium in Viechtach teilgenommen, wären diese 9 Runden sogar neuer Negativrekord - und das in vermeintlicher Top-Form! Mann, was für ein Tag zum Vergessen...

Sonntag, 9. August 2015

Bericht Attenzell

Es fing eigentlich alles mit der Schlange auf dem Klo an. Nein, kein Viech, sondern eine Menschenschlange. Die noch nicht umgezogenen C-Fahrer konnten das noch mit Geduld nehmen, die KT/AB-Fahrer, die nur noch eine Viertelstunde bis zum Start hatten, kamen da schon etwas mehr ins Schwitzen - falls sie das aufgrund der Temperaturen im Bereich von 30 bis 40 Grad nicht ohnehin schon taten. Da ich zu den C-Fahrern gehörte, die Geduld haben konnten, sah ich mich auch nicht nach einer Alternative um, aber vor allem die Kommentare der KT/AB-Fahrer hörten sich ungefähr so an: "Haben die wirklich nur ein einziges Klo für alle Fahrer?!?" Naja, für die Damen gab es auch noch ein Klo, was an diesem Tag vermutlich nicht mehr als reines Damen-Klo gesehen werden konnte...

Die Wege zwischen zugewiesenem Parkplatzbereich und der Startnummernausgabe waren auch etwas länger, aber aufgrund des Wetters war ja eh kein umfangreiches Warmfahren notwendig. Ich machte mir keinen Stress und rollte nach 4 lockeren Kilometern in die Startaufstellung, weil bereits ein Trennband für die Startblöcke von C/U19 und Frauen gespannt wurde. Ich wollte ja nicht zu weit hinten starten. Die Notwendigkeit eines Starts aus Reihe 1 sah ich aber auch nicht, weil sich überraschenderweise 78 C-Fahrer zum Start einfanden. Die 16 U19-Fahrer machten sich daher auch kaum bemerkbar, die wurden von den C-Fahrern ja fast aufgefressen. ;) Aber wo kamen die ganzen C-Fahrer her? Nach Dachau und Strullendorf konnten man mit so vielen Startern ja wirklich nicht rechnen. Der ausrichtende Verein stellt z.B. eine ganze Armada, aber es gab auch Fahrer, die einen weiteren Anreiseweg auf sich nahmen. Für die wenigen Straßenrennen für C-Fahrer (für mich war es das erste und gleichzeitig letzte Straßenrennen der Saison) nehmen manche Fahrer eben einen weiteren Weg in Kauf. Dass man das für Kriterien nicht tut, kann ich ja nur allzu gut nachvollziehen. Da hatte ich schon mal ein Limit von 150 km Anfahrt, als es um Hobby- und Jedermannkriterien geht. Jetzt bei C-Kriterien mach ich es eher von der Verfassung abhängig. Wenn es nächste in Altdorf z.B. gut laufen sollte, würde ich einen Start in Augsburg Ende August in Erwägung ziehen. Normalerweise ist mir die Anreise für ein Kriterium bis nach Augsburg aber auch zu weit. Ich kann die C-Fahrer also definitiv verstehen, die zwar für Straßenrennen etwas weiter fahren, aber nicht für Kriterien. Das Landeskrone-Rennen bei Görlitz hatte ich zwischenzeitlich ja auch mal als Rennmöglichkeit im Kopf, aber am Ende war mir die weite Anfahrt dann doch zu stressig...

Als wir endlich starten konnten, lernte ich ganz schnell, dass man auch bei einem Rennen mit 91 Fahrern (C+U19 zusammen) am besten aus Reihe 1 starten sollte. Bei Jedermannrennen wie z.B. auch in Schleiz ist das ja eigentlich schon lange keine Notwendigkeit mehr. Man will bei einem Straßenrennen nicht gleich im Wind sein und begnügt sich erst mal mit einer Position um Platz 50 herum. Vorrollen kann man auf den ersten Kilometern ja normalerweise immer noch. Klappt in Schleiz in der Regel super, ist auch in Cadolzburg gut möglich, war in Schmölln ebenfalls der Fall - aber gestern in Attenzell war das ein bisschen anders. Zunächst ging es am Start schon damit los, dass einige Fahrer nicht geradeaus fahren konnte. Die ersten Schlenker kamen sogleich und führten dazu, dass mein Vordermann auch gleich etwas länger stehen bleiben musste, wodurch auch ich selbst etwas länger stehen bleiben musste. Schon verliert man locker 10, 15 Positionen. Danach konnte man aber zunächst etwas im Feld vorrollen und ich machte die verlorenen Positionen gleich wieder gut. Dann staute es sich aber zunächst etwas. Nein, es waren keine Neff-Fahrer zu sehen (Jedermann-Insider *g*), aber die Straße war dicht. Kein Zug im Feld, keine Wege nach vorn. Oder zumindest sah ich sie nicht. Als wir in Schelldorf abbogen und über die zwei Wellen fuhren, zog sich das Feld zumindest im hinteren Teil mal etwas in die Länge. Da ich weiter vorne aber schon sah, wie sich wieder alles staute, ließ ich ganz locker rollen, weil mein in Abfahrten üblicher Geschwindigkeitsüberschuss ja sowieso nichts gebracht hätte, wenn keine Lücke vorhanden ist, um nach vorne zu fahren.

So sehr ich also ständig nach Lücken suchte, um nach vorn zu fahren: ICH fand sie nicht. Andere Fahrer mussten sie aber gefunden haben, denn beim Blick in den Rückspiegel sah ich niemanden mehr. Ich fuhr an letzter Position! Was hatte ich verpasst?!? Da war ich wohl etwas zu sehr mit dem Blick nach vorn und der Suche nach Lücken beschäftigt, dass ich gar nicht mitbekam, was hinter mir los war. Schlechter konnte meine Ausgangsposition für die Passage ab Böhmfeld nicht sein, denn dort würde es dann langsam aber sicher zu ersten Selektionen kommen. Immerhin kam mir kurz vor Böhmfeld diesmal kein Motorradfahrer entgegen. Kurz vor der Abzweigung in Böhmfeld tat sich auf der linken Seite des Feldes auch endlich mal eine kleine Tür auf. Ich nahm Fahrt auf, machte flott mehrere Positionen gut - und dann wurde es plötzlich hektisch wie beim Jedermannrennen in Nürnberg: Quietschen, etwas Geschrei - und abbremsende Fahrer! Wenn man gerade erst Fahrt aufgenommen hat und auf ein "Stauende" auffährt, dann ist das nicht gerade lustig. Mit einer scharfen Bremsung konnte ich gerade noch einen Auffahrunfall verhindern, muss aber ausklicken, weil man mit 0 km/h sonst umkippen würde. Rechts fuhren die anderen Fahrer normal vorbei - und schon war ich wieder an der letzten Position. Hmpf.

Im Gegensatz zum Vorjahr konnte ich aber den Sog des großen Feldes noch gerade so in der ersten kurzen Abfahrt erwischen, um dranzubleiben. In die folgende steilere Abfahrt begab ich mich dann bewusst mit etwas Abstand, weil man bei so einem großen Feld an solchen Stellen immer damit rechnen muss, dass sich das Feld in der folgenden Gegensteigung wieder staut. Und bevor man dann zu Beginn einer Steigung bremsen muss, hält man lieber etwas Abstand, sucht am Feldende nach einer freien Stelle und stößt dann dort hinein. Auf diese Weise kann man den Schwung der Abfahrt noch am besten mit in die Gegensteigung nehmen, auch am Ende eines relativ großen Feldes.

Generell war diese steile "Gegenrampe" jetzt auch der große Unterschied zum Vorjahr. Im Hobbyrennen bin ich hier an der Kuppe nämlich eingeknickt und verlor den Anschluss ans Hauptfeld. Diesmal konnte ich schon im unteren Teil der Steigung an mehrere Fahrer einfach vorbeiROLLEN, weil ich eben etwas Abstand hielt und dann eine freie Bahn fand, um den Schwung der Abfahrt mitzunehmen. ENDLICH konnte ich mich also etwas vorarbeiten. ;)

Zu Beginn der steilen Abfahrt hatte ich übrigens schon aufs kleine Blatt geschalten. Wenn man keine freie Fahrt hat, sondern auf ein großes Feld auffährt, nützt das große Blatt an so einer Rampe ja sowieso nix. Das mussten einige Fahrer auch feststellen, die den Kurs offenbar noch nicht kannten: Cadolzburg lässt grüßen! Zwei Fahrer sah ich fluchend vom Rad steigen, weil sie wohl das kleine Blatt nicht auflegen und nicht mehr kurbeln konnten. Weiter oben kurbelte ich meinerseits dann noch an einem Fahrer vorbei, der offenbar auch mit dem großen Blatt fuhr, aber immerhin noch "in Zeitlupe" treten konnte.

Jedenfalls war ich im Gegensatz zum Vorjahr noch im Hauptfeld dabei und dann ging es zu der steilsten Abfahrt mit dieser Linkskurve. Es wurde im Feld sehr früh gebremst, deswegen war das relativ ungefährlich, aber einige Positionen vor mir ließ ein Fahrer ein Loch reißen - und das war jetzt ganz schlecht. Urplötzlich war das Feld nämlich erwacht und fuhr nicht mehr als Staukolonne, sondern als Perlenkette! Ich versuchte das entstandene Loch zuzudrücken, kam aber nur bis auf wenige Meter ans Feldende ran. Die hinter mir liegenden Fahrer versuchten es nicht einmal und gaben sich mit dem Abstand zum Feld zufrieden. Kurz vor Beginn der Steigung staute es sich aber natürlich wieder, wodurch ich trotzdem an letzter Position des Hauptfeldes in die Zeilsteigung fahren konnte. Aber war ja klar, dass ich dann am Ende der Steigung nicht mehr im Feld sein würde. Der Plan war einfach, dass ich die Zielsteigung von vorne fahren könnte, aber nachdem ich einfach nie wirklich im Feld nach vorn fahren konnte, hatte sich das Thema halt erledigt.

Der Schnitt im Feld war aufgrund der "Stau-Fahrweise" natürlich auch nicht so hoch, obwohl ich sagen muss: Kurz vor Böhmfeld, als ich letztes Jahr im Hobbyrennen einen Schnitt von 42,5 km/h hatte, war der Schnitt bei immerhin 42,0 km/h. Das Feld war also dennoch recht flott unterwegs, auch wenn man etwas langsamer als das Hobbyfeld des Vorjahres war. Bei der ersten Zieldurchfahrt hatte ich dann noch einen Schnitt von 37,5 km/h, womit ich 1 km/h schneller als im Vorjahr beim Hobbyrennen war. Die Transponderdaten verrieten mir zudem, dass ich knapp 2 Minuten länger für den Zielanstieg brauchte als die besten Fahrer im Feld und ungefähr 1 Minute länger als der Großteil des Feldes. Insofern hätte ich durchaus im Feld bleiben können, wenn ich zu Beginn der Steigung vorn gewesen wäre. Das zeigt einmal mehr, wie wichtig die Position im Fahrerfeld sein kann.

Stattdessen fuhr ich zunächst als Duo einigen weiteren zurückgefallen Fahrern hinterher. Wir konnten die Lücke nur langsam verringern. Kurz vor Böhmfeld wurde die Lücke geringer, aber vorne waren die Fahrer schon zu einem Trio zusammengefahren. Insofern mussten wir die Lücke jetzt eigentlich möglichst schnell zufahren, weil sie sonst eher größer statt kleiner werden würde. Ich ging also an den beiden Wellen vor Böhmfeld aus dem Sattel und rollte dann auch schon an einem Fahrer vorbei, der aus dem Trio zurückfuhr. Mein ursprünglicher Wegbegleiter ging leider auch nicht mit. Am Ortseingang von Böhmfeld dockte ich dann aber an die zwei Fahrer vor mir an. Ein weiterer Fahrer war ebenfalls nicht mehr weit vor uns unterwegs, also hoffte ich, dass jetzt langsam mal eine kleine Gruppe entstehen würde. Ohne Gruppe würde das Weiterfahren einfach keinen Sinn machen, nicht bei diesen Temperaturen, nicht mit diesen gesundheitlichen Beschwerden, die ich während der Woche hatte. Aber schon in der kurzen Abfahrt hinter Böhmfeld ließen die anderen zwei Fahrer wieder abreißen. In der nächsten steilen Abfahrt konnte ich dann ohne bremsendes Feld voll rollen lassen und kam wieder auf die üblichen 76,0 km/h Top-Speed, wie schon im Vorjahr. Rein in die "Gegenrampe" und schon war ich an dem Fahrer vor mir dran. Aber nicht nur das: Wir beide nahmen den Schwung der Abfahrt so gut mit, dass wir zwei weitere Fahrer aufrollten. Endlich waren wir mal ein Quartett. Dann ging es wieder in die gefährliche Steilabfahrt mit der Linkskurve, wo ich ohne bremsendes Feld zu spät mit Bremsen anfing und schon Bammel bekam. Die Bremsen verzögerten nicht gut genug, das Rad wurde schon etwas instabil. Beim Einlenken in die Kurve löste ich also auch gleich die Vorderradbremse, um nicht wegzurutschen. Die Hinterradbremse konnte ich auch kurz darauf lösen, weil ich den weiteren Kurvenverlauf dann schon einsehen konnte. Ist eigentlich das gleiche wie im Vorjahr: Der Kurvenknick ist gar nicht so extrem, wie man vor der Kurve erahnen würde. Dennoch muss sicherlich rechtzeitig vor der Kurve die Geschwindigkeit reduzieren. Es bringt gar nix, wenn man hier voll durchknallen würde.

Nach dieser Abfahrt waren wir jedenfalls wieder nur als Duo unterwegs. Insgesamt 7 Fahrer hatte ich in der 2. Runde also aufgerollt. Man hätte als 8er-Gruppe weiterfahren können, das wäre okay gewesen. Aber als Duo? Das war ja völlig unsinnig, also stieg ich mit 35,0 km/h nach der 2. Runde aus. Damit war ich auf der "Hobby-Distanz" 0,6 km/h schneller als im Vorjahr unterwegs. Im Vorjahr hatte ich noch die leichteren R-SYS-Laufräder mit Carbonspeichen eingespannt. Also daran sieht man schon, dass man mit Carbon allein auch nicht flotter unterwegs ist. Man ist halt ein bisschen leichter unterwegs, aber dass ich dieses Jahr wieder voll auf Aluminium setze, macht sich überhaupt nicht negativ bemerkbar.

Als Rennbelastung haben die 30 km jedenfalls gereicht. An den Steigungen war mein Rhythmus auch gar nicht mal sooooo schlecht. Ich hatte das dieses Jahr ja eh kaum trainiert. Der Tritt war jedenfalls schon wieder deutlich besser als noch in Schmölln. Jetzt hoffe ich mal, dass die Gewitter der nächsten Woche etwas früher kommen und nicht das Kriterium in Altdorf versauen. Bin ganz zuversichtlich. Die Frische in den Beinen ist zurück, es macht also wieder Spaß. Wenn die Magen-Darm-Probleme im Laufe der nächsten Tage auch noch verschwinden würden...

Freitag, 7. August 2015

Vorbericht Attenzell

Seit meinem vermeintlichen 24-Stunden-Magen-Darm-Infekt schlage ich mich mit Übelkeit und Durchfall herum. Nein, das ist nicht lustig! :(

Während der Woche habe ich einmal ein paar kurze intensive Belastungen eingebaut, die an sich ganz gut waren. Erstmals seit Strullendorf fühlten sich die Beine wieder normal an, die Müdigkeit scheint langsam verschwunden zu sein. Allerdings haben die vielen Regenerationstage und -einheiten der letzten Wochen vielleicht auch für ein anderes Problem gesorgt. Nach den kurzen Belastungen blieb der Puls auf einem ungewohnt hohen Niveau, was aber auch mit meinen Magenproblem zu tun haben könnte Fragezeichen-Fragezeichen-Fragezeichen???

Egal, der Kurs liegt mir eh nicht, das musste ich letztes Jahr schon erfahren. Ich will nur nicht komplett aus dem Renn-Ryhthmus kommen. Und natürlich hoffe ich, dass die Magenprobleme nächste Woche dann auch weg sind. Aber vorerst muss ich mir für Attenzell ein Ziel vornehmen. Leider gibt es auch heute noch immer keine Meldelisten, die hält der Veranstalter streng geheim. Wieso, warum, weshalb - ich weiß es nicht! Meldelisten sind für mich eines der besten kostenlosen Werbemittel überhaupt - unter einer Voraussetzung: Sie müssen ein interessantes Rennen versprechen! Wenn aber nur wenig Meldungen eingetrudelt sind und (mehr oder weniger) bekannte Namen fehlen, kann die Veröffentlichung von Meldelisten auch das Gegenteil bewirken und für Desinteresse sorgen. Also betrachten wir mal die Vorab-Infos, die dennoch durchgesickert sind...

Beim "Hobby"rennen (ja, die Anführungszeichen sind richtig platziert) sollen ja 80 bis 100 Fahrer am Start sein. In der Vergangenheit wurden diese Rennen in Vorberichten von den Veranstaltern meistens komplett ignoriert. Einzig der Hinweis auf die Möglichkeit von Nachmeldungen wurde meistens erwähnt. Oh, und natürlich, dass zur Teilnahme ein verkehrstüchtiges Fahrrad und ein Helm benötigt werden. Getreu der Devise: "Ui, gucke mal, die Hobbyfahrer müssen an der Steigung ja nicht mal schieben..." - diese Steinzeiten sind natürlich schon längst vorbei, bei den wenigen noch verbliebenen "Hobby"rennen (früher gab es ja noch wesentlich mehr als heutzutage) sind teilweise Fahrer auf A-Niveau am Start und es mangelt bei den meisten Teilnehmern auch nicht an Rennerfahrung. Insofern ist ein erfreulicher Schritt in die richtige Richtung, dass hier mit Niklas Finke (mir persönlich nicht bekannt, aber den Namen habe ich schon mehrmals gelesen - von "Freistaat Dachau" *g*) ein Favorit auf den Sieg genannt wird. Weitere Namen wurden aber nicht genannt - bei 80 bis 100 zu erwartenden Fahrern ist die Anzahl der genannten Favoriten also noch ausbaufähig. ;)

Für mich persönlich am wichtigsten ist natürlich das C-Rennen. Hierzu gibt es leider keine Vorabinfos. Keine Namen, kein Hinweis auf die Anzahl der Starter. Ich habe diese Woche mal im Video von Strullendorf die Teilnehmer gezählt. Ich hatte ja was von 36 Startern geschrieben, weil ich das gehört hatte. Hätte ich mal besser gleich selbst nachgezählt: Es waren nur 26 Starter beim C-Rennen. Also in Dachau 39, in Strullendorf 26 - zwei Sieger sind jetzt B-Fahrer, also dürften ja dann laut Adam Riese 63 Fahrer am Start sein?!? Ist natürlich eine Blödsinnsrechnung. ;) In Wirklichkeit werden es nur noch 13 sein. :D Nein, auch das ist Blödsinn. Bei Straßenrennen sind normalerweise mehr Fahrer am Start als bei Kriterien. Es sollten also schon 30 oder 40 C-Fahrer am Start stehen, denke ich. Aber das ist reine Spekulation. Insofern kann ich mir auch nur schwer ein realistisches Ziel setzen. In der ersten Runde mit dem Hauptfeld zur Zielsteigung kommen und somit wenigstens zwei Runden fahren können - das ist mal mein Minimalziel. Und wenn man schon davon ausgeht, dass man an der Zielsteigung sowieso langsamer als das Feld ist, dann braucht man seine Kraft eigentlich auch nicht für diese Steigung zu sparen. Man würde ja sowieso aus dem Feld rausfallen! Aber wenn man mit etwas Vorsprung vor dem Feld in die Steigung fahren könnte ... naja ... so ein bisschen attackieren... ;)

Also kurzum: Für die Rennen, die mich persönlich interessieren, gibt es so gut wie keine Vorabinfos. Schade, ist halt so. Das Wetter soll aber top werden und ich hatte mich mit meiner Meldung ja sowieso schon für einen Start entschieden, egal wer und wie viele Fahrer am Start sein würden. Straßenrennen und noch dazu für die C-Klasse gibt es schließlich nicht so oft, da ist ein Start eigentlich schon fast obligatorisch. Und wer weiß? Wenn doch keine 20 C-Fahrer am Start stehen ... ach, dann nimmt man mich dennoch raus, wenn der Rückstand zu groß wird. Ich werde also so oder so nicht im Ergebnis landen ... aber egal...

Samstag, 1. August 2015

Wenn der Körper eine Zwangspause einfordert...

Ich habe mich die letzten Wochen sicherlich ganz schön am körperlichen Limit bewegt. Keine guten Beine, dennoch wollte ich nicht eine komplette Woche "rausnehmen", um wieder zu alter Frische zu finden. Wäre aber wohl besser gewesen. Wenn der Körper eine Pause braucht, dann nimmt er sie sich auch. In welcher Form genau, das weiß man dann nicht - deswegen lässt sich das auch nicht vermeiden. Es gibt keine speziellen Vorzeichen. In meinem Fall hat mich ein Magen-Darm-Infekt erwischt. Zum Glück ist das im Endeffekt nur eine 24-Stunden-Geschichte. Nach dieser hoffentlich nur kurzen Zwangspause kann ich mich dann noch auf meine vermutlich zwei letzten Rennen der Saison konzentrieren: Attenzell und Altdorf.

Attenzell? Das Rennen ist nicht unbedingt als "Attenzell" bekannt, wie ich schon feststellen musste. Rückblick: Vor einem Jahr hat der TSV Gaimersheim, der zuvor jahrelang ein Straßenrennen in Pförring als "Trainingsmaßnahme" durchgeführt hatte, den "Gaimersheimer Straßenpreis" mit Start und Ziel in Attenzell aus der Taufe gehoben. Nach der erfolgreichen Premiere gibt es jetzt eine Neuauflage, aber unter neuem Namen: Altmühltaler Straßenpreis. Das hat wohl nicht zuletzt Marketing-technische Gründe, weil das "Altmühltal" natürlich wesentlich bekannter als Attenzell oder Gaimersheim ist. Das Rennen lässt sich somit leichter "lokalisieren", also es sollte eher klar sein, wo ungefähr das Rennen stattfindet. Einen anderen Grund für die Namensänderung sehe ich zumindest nicht. Für mich ist und bleibt es aber "das Rennen in Attenzell", weil ich generell alle Rennen - außer dem Napoleon-Cup (R.I.P.) und Tour de Hesselberg (R.I.P.) - immer bei ihrem Startort nenne. Immerhin ist das ja auch der Ort, zu dem ich fahren muss, um an dem Rennen teilzunehmen. ;)

Der Meldeschluss für Attenzell ist gestern jedenfalls abgelaufen. In der Hoffnung, dass die Starterlisten schon vorab auf der Facebook-Seite veröffentlicht würden, die der Veranstalter extra für das Rennen ins Leben gerufen hat, habe ich dort heute mal nachgesehen und mal wieder einen "Facepalm"-Moment gehabt. Wer nicht weiß, was ich meine: Bildsuche "Facepalm" auf Google! Da war doch allen Ernstes mal wieder die Frage nach "dem Jedermannrennen". Der Veranstalter hat zwar korrekt vom "Hobbyrennen" gesprochen, aber ich vermisse hier dennoch den expliziten Hinweis darauf, dass es sich eben NICHT um ein "Jedermannrennen" handelt. Am Ende stehen doch wieder ein paar Lizenzfahrer am Start. Also um es für alle HIER mitlesenden Lizenzfahrer nochmal klarzustellen: In Attenzell beim Altmühler Straßenpreis gibt es KEIN Jedermannrennen! Allerdings gibt es für die meisten Lizenzklassen Startmöglichkeiten, auch für die C-Klasse. Insofern gibt es für Lizenzfahrer sowieso keinen trifftigen Grund für die Teilnahme am Hobbyrennen, selbst wenn sie es fälschlicherweise für ein Jedermannrennen halten sollten. Es ist kürzer und teurer. Der einzige "Bonus" für Teilnehmer des Hobbyrennens gegenüber den Lizenzfahrern ist: Man bekommt einen Essensgutschein über 4 statt 2 Euro. Aber damit kann ich gut leben, weil ich die 2 Euro ja mehr als locker bei der Startgebühr einspare. ;)

Interessant finde ich übrigens die Prognose des Veranstalters zur Teinehmerzahl beim Hobbyrennen: 80-100 Fahrer erwartet man! Was wissen die, was die Radsportszene noch nicht weiß?!? Okay, schon letztes Jahr war ich stark überrascht, dass ungefähr 60 Fahrer am Start standen. Bei Hobbyrennen in Bayern stehen ja sonst nur 10 bis 20 Fahrer am Start, da konnte man sich also letztes Jahr schon die Augen reiben. Nach 6 Kilometern hatte sich das Fahrerfeld aber schon auf 30 Fahrer halbiert, weshalb man von einem entsprechend hohen Anteil an "Nicht-Rennfahrern" ausgehen konnte. Und an der Stelle bewahrheitet sich eben auch mal wieder, dass nicht gerade wenige Hobbyfahrer nicht wegen der Rennmöglichkeit an Hobby- oder Jedermannrennen teilnehmen, sondern wegen der Attraktivität der Rennstrecke. Sie interessieren sich nicht für ihre Platzierung, sondern wollen einfach nur eine schöne "Tour" drehen. Und Kriterien gelten nunmal als reichlich unattraktiv, weil man ja nur inmitten von Häuserschluchten oder in einem Gewerbegebiet seine Runden dreht statt ein schönes landschaftliches Ambiente genießen zu können. Das wiederum ist aber auch in Nürnberg nicht der Fall, aber dort finden sich sogar 400 Teilnehmer zum Start ein. Hmmm ... im Endeffekt kann ich glaub nur abermals feststellen, was ich früher schon mal festgestellt hatte: Ich habe einfach keinen Plan, wie genau die meisten Hobbyfahrer, die nicht regelmäßig Rennen fahren, ticken. Also wann genau die mal plötzlich doch am Start eines Rennens stehen und wann ihnen irgendwas bei einem Rennen nicht passt, und sie deswegen lieber daheim bleiben. In Attenzell scheint aber vielen Hobbyfahrern irgendwas sehr gut zu passen. Hmmm ... vielleicht ist es ja doch einfach nur der 4-Euro-Essensgutschein? ;)

Das Rennen dürfte für den Veranstalter jedenfalls wieder ein Erfolg werden und das ist gut so: Die wenigen Straßenrennen, die es noch gibt, müssen einfach überleben! Ich selbst war mir zwar zuletzt unsicher, ob ich dort starten würde, aber das lag nur an meinem schwächelnden Körper. Einen anderen Grund für eine mögliche Nicht-Teilnahme gab es nicht. Allerdings rechne ich damit, dass ich genau wie die Hobbyfahrer nur zwei Runden fahren werde. Egal, ein bisschen SB-Training eine Woche vor Altdorf darf schon sein. Andernfalls hätte ich fast 3 Wochen Rennpause gehabt. Und 3 Wochen Rennpause heißt: Kein Renn-Ryhthmus! Den will ich mir aber bis Altdorf erhalten. Vielleicht krieche ich ja auch rechtzeitig zum Rennen in Altdorf aus meinem Formtief, wer weiß?!?