Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Dienstag, 27. Dezember 2016

Satteldefekt im Vogtland

War mal wieder zu Besuch in Reichenbach im schönen Vogtland, nahm diesmal den Winterbock mit, um eine kleine lockere Runde zu drehen. Waren ganz angenehme Temperaturen und es war auch größtenteils trocken. Kaum Autos auf den Straßen, noch weniger Radfahrer. Hmmm. Egal, es war generell auch mal eine gute Abwechslung, dass man nicht die gewohnten Straßen fuhr, sondern sich an ungewohntes Terrain anpassen musste. Ungefähr 20 Minuten vor dem planmäßigen Ender meiner Fahrt gab es dann ein paar erste Regentropfen, die sich aber generell nur als Niesel qualifizierten. In Hauptmannsgrün sackte aber auch mein Sattel nach hinten ab. Oha, da war doch letztes Jahr schon mal was? Damals brach nämlich nach einigen weiteren Kilometern der Sattel weg, weil die Schraube gebrochen war. Genau das wurde jetzt zu meiner Hauptsorge!

Es war also schon fast egal, dass der Regen plötzlich zunahm und immer härter wurde. Auch fast egal war, dass meine Brillengläser dicht machten und ich die Radbrille wegen der Kontaktlinsen ja eigentlich nicht abnehmen sollte (Fahrtwind lässt die Linsen trocknen). Die "Bäche", die urplötzlich über die Straße flossen, und die lustigen Windböen waren auch alle keine echten Probleme - nur der Sattel bereitete mir Sorgenfalten. Ich wollte möglichst wenig Druck auf den Sattel bringen, was zu einem sehr unangenehmen Fahren führte, das sehr auf die Beinmuskulatur ging. Das Handy war aber schon gezückt und in Neumark sammelte mich dann der "Teamwagen" auf, bevor mir der Sattel wieder mal auf die Straße fallen würde...

Daheim stellte ich aber fest, dass die Schraube noch völlig in Ordnung war. Der Grund für den absackenden Sattel war eher, dass das Teil nach gerade mal 11 Jahren nicht mehr richtig in der Form bleiben wollte. Diese "Extra-Teile", mit denen man die Neigung einstellen kann, haben solche Einbuchtungen oder wie auch immer der Fachmann es nennen mag. Diese Einbuchtungen waren schon zu sehr abgearbeitet, wodurch der Sattel seine Position eben nicht mehr halten konnte. Jetzt gibt es erst mal eine neue Sattelstütze. Wenigstens kam das zu einem Zeitpunkt, wo ich sowieso eine Reparatur anstehen habe. Kette und Ritzel sind auch schon aufgearbeitet. Jo mei, ich fahre halt zu viel Rad. ;)

Ach ja: Die erste Meldung der neuen Saison ist getätigt. Bin fest auf der Mitteldistanz in Schleiz am Start.

Übrigens: In Reichenbach habe ich mich mal vor dem Wohnhaus fotografieren lassen, in dem ich aufgewachsen bin.


Wer es genau wissen will: Es ist das Wohnhaus, das man im Hintergrund nicht sehen kann, weil es schon vor etlichen Jahren abgerissen wurde. Tja, ist halt so...

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Und wieder ein neues Leid...

Seit einem Jahr macht mir der hintere Rücken auf der rechten Seite Probleme. Ursache war ein "Verbremser" beim Hallenfußball. Jetzt hat sich rausgestellt, dass ich seit einem Jahr einen Beckenschiefstand hatte. Also wieder einmal ein neues Leid, das ich auf meine stets länger werdende Liste des Leidens setzen kann. Mit der richtigen Physiotherapie lässt sich das hoffentlich wieder gerade biegen. Also ... dauerhaft. Vorerst soll der Schiefstand korrigiert worden sein, aber damit das nachhaltig ist, muss ja auch noch die ganze Muskulatur aufgeweicht werden, die zuvor dafür gesorgt hat, dass das Becken nicht von alleine wieder in die richtige Position ging.

Mal sehen, ob sich das dann auch auf meine Sitzposition auf dem Rad auswirkt. Sobald das rechte Knie und/oder die Adduktoren zu schmerzen beginnen, habe ich sicherlich eine Antwort. Besser wäre aber die Antwort, bei der ich die ersten K1-Einheiten OHNE Schmerzen absolviert haben werde ... zumal die Sitzposition dann auch nicht geändert werden müsste. ;)

Bisher lief mein Training übrigens zu sehr nach Plan. Das Wetter bremst mich jetzt etwas aus. Bei -3 Grad fahr ich als Schönwetterfahrer nun wirklich nicht mehr draußen rum, da riskiere ich lieber ein paar Regentropfen am Wochenende, wenn es angeblich herbstliche Temperaturen haben soll. Nächste Woche ist dann Regenerationswoche, da sollte ich eh keine Probleme mit dem Trainingsplan haben.

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Rennkalender 2017

Die Termine der neuen Saison scheinen generell in Stein gemeiselt zu sein. Es gibt auch nicht viel zu entscheiden, die Terminüberschneidungen halten sich erfreulicherweise stark in Grenzen, wodurch sich der Rennkalender fast von selbst ergibt. Ausrichtung: C-Rennen plus Jedermannrennen zum Stopfen von Lücken, speziell durch Etappenrennen. Die Termine mit * sind nur optional, bei allen anderen Rennen kann man mich wieder wie gewohnt hinterherfahren sehen. ;)

29. Apr 2017, Samstag Landshut *
01. Mai 2017, Montag EZF Weiden
07. Mai 2017, Sonntag Straße BM Baiersdorf
13. Mai 2017, Samstag Hockenheimring
21. Mai 2017, Sonntag Neuseenclassics Leipzig *
28. Mai 2017, Sonntag Main-Spessart-Rundfahrt Karbach
16. Jun 2017, Freitag Zollernalb-Tour Albstadt Tag 1
17. Jun 2017, Samstag Zollernalb-Tour Albstadt Tag 2
18. Jun 2017, Sonntag Zollernalb-Tour Albstadt Tag 3
25. Jun 2017, Sonntag Schleizer Dreieck
02. Jul 2017, Sonntag Großer Preis der Gemeinde Strullendorf
09. Jul 2017, Sonntag Görlitz Landeskrone *
16. Jul 2017, Sonntag Ingolstädter Straßenpreis
21. Jul 2017, Freitag Erzgebirgstour Tag 1
22. Jul 2017, Samstag Erzgebirgstour Tag 2
23. Jul 2017, Sonntag Erzgebirgstour Tag 3
29. Jul 2017, Samstag Nürburgring *
05. Aug 2017, Samstag Gartenstadt-Kriterium Bamberg *
12. Aug 2017, Samstag Bellheim Kriterium
13. Aug 2017, Sonntag Bellheim Straße
10. Sep 2017, Sonntag Heideradcup Torgau
17. Sep 2017, Sonntag Kriterium Ansbach
17. Sep 2017, Sonntag Rund um Sebnitz *
24. Sep 2017, Sonntag EZF Contre La Montre
29. Sep 2017, Freitag Riderman 1. Etappe
30. Sep 2017, Samstag Riderman 2. Etappe
01. Okt 2017, Sonntag Riderman 3. Etappe

Für die Zollernalbtour und den Heideradcup würde ich wegen der Teamwertung weiterhin gerne Mitstreiter finden, möchte aber niemanden extra dafür überreden müssen. Muss ja auch jeder selbst wissen, worauf er Bock hat und worauf nicht. Für manche der Jedermannrennen wäre eine Teammeldung aber schon allein wegen des Teamrabatts ganz attraktiv, muss auch mal erwähnt sein. ;)

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Erster Trainingsmonat fast vorbei

Kalt isses. Und da ich mir im letzten Winter wohl wirktlich beim Hallenfußball irgendwas im Rücken eingeklemmt zu haben scheine, das sich nicht ohne physiotherapeutische Hilfe wieder "ausklemmt", friere ich eben draußen auf dem Rad herum statt wenigstens ein Mal in der Woche in der warmen Halle etwas gegen das runde Leder zu treten. Ob das einer der Gründe ist, warum ich im Vergleich zum letzten Winter schneller unterwegs bin, sei mal dahingestellt. Ich bilde mir zumindest ein, dass ich mit der Kälte etwas besser klarkomme. Wahrscheinlicher ist aber wohl doch, dass sich einfach nur das letzte Trainingsjahr bemerkbar macht und ich mit einem besseren Grundniveau starte. Am Samstag werde ich vermutlich mal einen T1-Test fahren. Der sollte dann besser wie vor einem Jahr ausfallen, versteht sich. ;)

Die Trainingsplanung ab Mai bereitet mir jedenfalls Kopfzerbrechen. In der letzten Saison habe ich einfach gnadenlos nach dem Schema von Friel trainiert. Zwei Formhöhepunkt gesetzt und von dort aus "rückwärts geplant" - so ergaben sich die einzelnen Trainingsphasen von selbst. Auf Rennen wurde keine Rücksicht genommen, die wurden alle in den Trainingsplan integriert. Das funktionierte dann aber bei den meisten Rennen nicht, also will ich den Trainingsplan diesmal flexibler auf den Rennkalender anpassen. Irgendwie finde ich aber außer im relativ rennfreien August keinen richtigen Platz, um nach dem ersten planmäßigen Formhöhepunkt einen erneuten Aufbau für den nächsten angestreben Formhöhepunkt einzubauen. Das wird also größtenteils der Versuch, 1,5 Monate lang die zuvor aufgebaute Form zu verwalten. Ab August ist es dann aber, wie gesagt, etwas einfacher, weil da keine großartie Rücksicht auf Rennen genommen werden muss - außer auf Bellheim Mitte August. Aber das ist dann kein Problem.

Alles in allem komme ich bei der derzeitigen Planung auf mehr Rennstarts als in der letzten Saison, obwohl ich die Rennstarts ja eigentlich reduzieren wollte. Das führt wohl auch dazu, dass ich zwischendurch mal was sausen lasse. Ein Überangebot an Straßenrennen? Tja, dank der ergänzenden Jedermannrennen ist das wohl tatsächlich so. Und das ist ja schön, dass man keinen Mangel an Straßenrennen hat, auch wenn speziell die GCC-Rennen natürlich mit extrem hohen Startgebühren verbunden sind. 40 bis 50 Euro pro Rennen gehen da schon mal flöten. Da wünschte man sich einen Sponsor, aber der will dann schon eine Gegenleistung. Sprich: Die komplette Serie, natürlich auf den Langdistanzen (also wo man mit dem Pensum eines KT- bzw. A-Fahrers trainieren müsste). Mein Fokus liegt aber auf den Lizenzrennen, drum bleiben die GCC-Rennen eben nur eine Ergänzung - nicht mehr, nicht weniger.

Welche GCC-Rennen stehen jetzt überhaupt so richtig auf dem Plan? Neben Schleiz und den 3 Etappen des Riderman, habe ich vor allem den Hockenheimring im Visier. Passt einfach vom Termin her ganz gut, ist auch relativ gut von der Anfahrt her zu erreichen. Wir sind da nämlich auf dem Weg nach Speyer zum letztjährigen Pfalz-Wochenende direkt dran vorbeigefahren. Von der Autobahn aus sah man den Haupteingang zum Hockenheimring, wenn ich das richtig gedeutet habe. Also das Ding steht wirklich direkt an der Autobahn. In dem Moment fing es bei mir im Kopf schon an zu arbeiten, ob ich dort vielleicht doch mal mitfahre, obwohl der Kurs ja glaub tellerflach ist. Also nicht unbedingt das, was man bei einem riesigen GCC-Starterfeld haben will, weil das dann sicherlich von Anfang bis Ende ein sehr unruhiges Rennen wird, aber egal. Der Hockenheimring ist halt eine von vier Motorsport-Rennstrecken, auf denen auch Radrennen durchgeführt werden. Zumindest fallen mir spontan nur vier ein: Sachsenring, Schleiz, Hockenheimring und Nürburgring. Die ersten beiden bin ich schon gefahren, also geht es hier auch in gewissem Sinne um die Vervollständigung einer "Sammlung". Das macht den Nürburgring natürlich zu einem weiteren möglichen GCC-Rennen, aber eher für 2018. Eine Woche vor dem Nürburgring ist die Erzgebirgstour, weshalb ich zu dem Zeitpunkt also vermutlich eher eine Pause machen werde, bevor es mit dem Aufbau für den dritten Formhöhepunkt der Saison beginnt.

Neben den vermutlich 5 Ausflügen in den GCC (also Hockenheimring, Schleiz und die 3 Etappen des Riderman), stehen im Jedermannbereich dann noch die Etappenrennen Zollernalbtour und Erzgebirgstour sowie natürlich der Heideradcup (70 km) auf dem Plan. Für die Teamwertungen bei der Zollernalbtour und dem Heideradcup hätte ich auch gerne ein Team, aber das wird eh wieder nix werden. Der Teamgedanke ist außerhalb des GCC weiterhin größtenteils eine Illusion, nur wenige Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich will auch nicht in ein wildremdes Team gehen, wo ich noch gar niemanden kenne bzw. das ich von den Rennen her noch gar nicht kenne. Denke ich an die letzte Saison, dann denke ich größtenteils nur an die gelben Trikots der ILB-Jungs, die aber ausgerechnet beim Heideradcup weitestgehend nicht zu sehen waren, und an einen einzelnen Fahrer, der in Schleiz, beim Heideradcup und beim Riderman überall noch im gleichen Peloton wie ich unterwegs war. Zu wenig, um sich da mal zusammenzutun. Und insofern werde ich auch nächstes Jahr bei den Jedermannrennen ziemlich sicher nur in den Einzelwertungen am Start stehen. Ist zwar immer wieder schade, wenn es auch bei einem Rennen auch mal eine Teamwertung gibt, aber Radsport ist halt in erster Linie eine Einzelsportart. Das muss ich nach all den Jahren einfach mal so akzeptieren. Habe lange genug zu viel über das Fahren in einem Team nachgedacht, konzentriere mich jetzt lieber voll auf mich selbst. Tun die meisten anderen Fahrer ja auch. Und trotzdem wird Geselligkeit im Radsport groß geschrieben. Ich denke, es gibt kaum eine andere Einzelsportart, wo man ein so gutes Verhältnis zu den Konkurrenten pflegt und wo die Konkurrenten quasi wie eine große Familie sind. Da braucht es dann auch kein Team für Jedermannrennen, bei den Lizenzrennen hingegen habe ich ja ein Team bzw. einen Verein. Und um das auch mal klarzustellen: Einen besseren Verein könnte ich mir nicht vorstellen. Auf der Sportler-Gala Anfang November habe ich auch voller Motivation den neuen Lizenzantrag unterschrieben - oder wie "Jedermann-Profis" sagen würden: "Der Vertrag ist unterschrieben." ;)

Mittwoch, 2. November 2016

Die neue Saison hat begonnen

Am 1.11. beginnt immer eine neue Radsport-Saison. Zufällig hat es sich diesmal auch wieder so ergeben, dass ich genau zu Saisonbeginn auf dem Rad saß und nochmal eine lockere Runde gedreht habe. Somit sind die ersten Kilometer der Saison gefahren. Das bringt mich auch zum "Kilometer-Thema": Letzte Saison kam ich auf ungefähr 8700 km, was die jeweils ungefähr 5900 km der beiden Vorjahre natürlich deutlich übertrifft. Die Trainingsmotivation war ja auch besser. Gleichzeitig hatte ich diesmal aber im Gegensatz zu den beiden Vorjahren keine Durchhänger aufgrund von Übertraining. Diesbezüglich hat mir die Friel-Bibel also auf jeden Fall viel genutzt. Trotz der deutlichen Steigerung des Trainingsumfangs kein Übertraining - genau das will ich natürlich auch in der neuen Saison wieder erreichen. Allerdings wird die Steigerung der Kilometer nicht so stark ausfallen. Generell trainiere ich ja jetzt aber nach Zeit - und da bin ich im Friel-Schema von 400 auf 450 Stunden aufgestiegen.

In Sachen Jahrestrainingsstunden kam ich in der abgelaufenen Saison übrigens auf ungefähr 410 - das Ziel waren ja 400. Passt also. Das planmäßige Training bezog sich auf 340 Stunden und ich hatte am Ende fast 360 Stunden während der planmäßigen Phase. Habe also nicht zu wenig getan, dennoch kam ich kräftemäßig sehr gut durch, weshalb ich mit der Steigerung um 50 Jahresstunden auch keine Probleme sehe.

Mehr Zahlen? Zusammen mit der Dienstagabendserie in Kulmbach bin ich 28 Mal gestartet. Das waren die zweitmeisten Starts nach meiner "Rekord-Start-Saison" 2011 (37!!!). Aber 2011 waren auch noch eine Menge inoffizielle Starts dabei. Betrachtet man nur die offiziellen Starts, dann ist 2010 mit 21 Starts top, 2011 folgt mit 20 Starts auf Platz 2 - und der wird jetzt mit 2016 geteilt. Also in Sachen Rennstarts habe ich in der abgelaufenen Saison doch ganz schön viel getan, obwohl es zum Saisonende hin ja doch nur noch wenige Startmöglichkeiten waren. Nächste Saison, das hatte ich ja schon geschrieben, will ich die Anzahl der Starts aber etwas reduzieren. Der berühmte Unterschied zwischen Quantität und Qualität. ;)

Am Montag beginnt das planmäßige Training der neuen Saison. Generell steht das Training auch bis April, aber bei der Planung der Formhöhepunkte erfordern die bisher kommunizierten Renntermine einen Umbau, der sich vielleicht auch auf die Phase "Grundlagen 3" auswirken wird. Ist aber jetzt alles nicht so wild, weil ich dann frühestens ab Februar Veränderungen am Grundlagen-Training vornehmen müsste. Bis Ende Dezember sollten die meisten Termine aber schon kommuniziert worden sein, also ist dann auch noch genügend Zeit, um den Jahrestrainingsplan entsprechend anzupassen. Es sieht momentan jedenfalls auch so aus, als ob die ganzen "Halb-Formhöhepunkte" rausfliegen und ich ganz geradlinig drei Formhöhepunkte einplanen kann. Und das ist ja trainingstechnisch auch eine gute Sache, denke ich. Mit dem, was ich vorher geplant hatte, wäre ich vielleicht nur voll auf die Schnauze gefallen. ;)

Generell läuft es momentan auf folgende Formhöhepunkte hinaus: Ende Mai (Karbach und evtl. Neuseenclassics), Mitte Juni (Ingolstadt und evtl. Erzgebirgstour) und Mitte/Ende September (Heideradcup und dann mal sehen: Sebnitz, Ansbach, Riderman - wie es sich ergibt). Die drei persönlichen Saisonziele werde ich auch nochmal etwas anpassen, wobei Ingolstadt und Heideradcup natürlich drin bleiben. Schleiz hat sich durch die ungünstige Terminierung aber erledigt. Stattdessen muss ich mir wohl irgendein Ziel für Karbach einfallen lassen. Durchfahren? ;)

Donnerstag, 27. Oktober 2016

Jedermann-Team 2017?!?

Nachdem man im German Cycling Cup nur noch eine sportlich sinnfreie Teamwertung hat, was man u.a. in Schleiz auf der 86-km-Strecke sah, wo zwei Teams "punktgleich" (Punkte?!?) auf Platz 3 lagen, obwohl das eine Team glaub um die 3 Minuten schneller als das andere war, wollte ich für nächstes Jahr eigentlich "nur" ein Jedermann-Team finden, das möglicherweise Zollernalbtour und Heideradcup fährt. So ein Team gab es dieses Jahr nicht, deswegen wäre da keine sonderlich aktive Suche draus geworden, aber jetzt scheint sich das generell erledigt zu haben: Schleiz findet angeblich am 18. Juni statt, also am gleichen Tag wie das C-Rennen in Dachau, das riesige Jedermannrennen in Berlin UND vor allem die Schlussetappe der Zollernalbtour - was soll der Blödsinn?!? Hätte ich 3 Klone, könnte ich am 18. Juni bei 4 Rennen mitfahren. Leider habe ich keinen einzigen Klon und kann somit im gesamten Juni nur bei einem einzigen Rennen mitfahren. Wunderbar! Herrlich! Super! Richtig geil!!!

:(

Mal davon abgesehen, dass ich jetzt meinen ersten Formhöhepunkt Anfang Juni für eine Zeit geplant habe, in der GAR KEINE RENNMÖGLICHKEITEN gegeben sind, muss ich jetzt nicht nur meinen Trainingsplan gleich wieder anpassen (und der sah eigentlich schon richtig gut aus), sondern auch schweren Herzens ein Etappenrennen streichen. Dadurch, dass die Zollernalbtour auf der 1. Etappe ja diesen "MTB-Kurs auf der Straße" hat, der mich technisch total überfordert, wäre ich dort sowieso nur mit sehr niedrigen sportlichen Zielen an den Start gegangen. Etappenrennen haben halt einen besonderen Reiz, ja, aber die weite Anreise und der hohe Aufwand - da entscheide ich mich eben doch weiterhin für das meiner ganz persönlichen (!) Meinung nach "schönste Eintagesrennen in Deutschland" in Schleiz. Das bedeutet aber eben auch, dass ich bestenfalls noch ein Team für die 70er-Strecke des Heideradcup suche. Andere (richtige) Teamwertungen stehen dieses Jahr nicht auf dem Plan, aber von den Rennen mit Teamwertung mache ich meine Teamsuche nunmal abhängig.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Auf der Schleizer Website steht noch kein Termin für 2017, ich habe daher mal eine Mail an die Veranstalter geschrieben, um Klarheit zu haben. Wäre schon ein ziemlich langweiliger Juni, wenn das mit dem 18. Juni stimmen sollte...

ERGÄNZUNG: Mit "Blödsinn" meinte ich natürlich nur die Tatsache, dass 4 Rennen, bei denen ich mir einen Start hätte vorstellen können, miteinander kollidieren. Die Rennen sind aber alle weit voneinander entfernt, deswegen sollte hoffentlich jeder Leser so weit mitgedacht haben, dass sich der "Blödsinn" nicht auf die Terminplanung der Veranstalter bezogen hatte. Sind ja 4 verschiedene Bundesländer. Wenn Veranstalter Rennen anbieten, bei denen ich mir einen Start vorstellen könnte, dann finde ich das seitens der Veranstalter natürlich generell toll, dass die so ein Rennen veranstalten. Alternativ könnte man ja sonst das ganze Jahr nur "Rund um die Tonne" fahren. ;)

Samstag, 22. Oktober 2016

Worte aus der Saisonpause - Teil 3: Jahrestrainingsplan und Rennkalender

Die Motivation für die nächste Saison war durch den Riderman so groß, dass ich mich gleich danach an den Trainingsplan für die nächste Saison setzen wollte. Vorher habe ich aber die Selbsteinschätzungsfragen von Friel nochmal beantwortet, wobei sich erwartungsgemäß nicht allzu viel geändert hat. Vor allem hat sich nix daran geändert, dass ich laut Friel bei allen Stärken und Schwächen NUR Schwächen habe. Das bezieht sich bei Friel generell auf die 3 Bereiche Klettern, Sprint und EZF. Er verwendet dabei eine Skala von 1-5. Vor einem Jahr hatte ich bei Sprint eine 1, bei Klettern und EZF immerhin eine 2. Jetzt, ein Jahr später, ergab die Selbstbewertung eigentlich eine deutliche Verbesserung bei zwei Punkten, aber laut Friel ist alles, was maximal 3 hat, eine Schwäche, weswegen sich unterm Strich doch nicht viel geändert hat - falls man dieser Selbstbewertung zu viel Bedeutung schenkt. Das tue ich aber nicht. Ich nehme es einfach nur zur Kenntnis. Bei der Trainingsplanung wird es zwar auch nicht komplett ignoriert, aber da ich nach dem Riderman schon wusste, dass ich mich nächstes Jahr auf Klettern und EZF konzentrieren will, ergeben sich die Dinge sowieso mehr oder weniger von selbst. EZF blieb übrigens auf 2, daran hatte ich ja auch nicht wirklich gearbeitet, aber Klettern und Sprint haben sich auf 3 verbessert, was meine subjektiven Trainingseindrücke auch bestätigt. Motivation und Konzentration haben sich auch verbessert, bei Kraft, Technik und Ausdauer blieb die Selbstbewertung unverändert - und somit alles andere als gut. Hol's der Kuckuck, aber ich habe die Fragen ehrlich beantwortet. Kraft und Ausdauer haben sich wirklich nicht verbessert?!?!?!? Naja, da ist ja jetzt schon klar, welche Intervall-Codes ich in der nächsten Saison verstärkt auf Strava in den Titel der jeweiligen Aktivität kritzeln werde: K und KA. ;)

Nach der Selbstbewertung ging es dann um die Festlegung des Trainingsbeginns. Ich fange diesmal schon am 7.11. an, wodurch ich 3 Wochen "Vorsprung" im Vergleich zum Vorjahr haben werde. Allerdings würde ich dann mit dem ersten anvisierten Formhöhepunkt 3 Wochen zu früh dran sein, wenn ich den gleichen Plan wie letztes Jahr verfolgen würde, aber das wollte ich ja von vornherein nicht. Ich wollte eigentlich 3 Formhöhepunkt einplanen. Und hier kommt natürlich der Rennkalender ins Spiel: Zu welchen Zeitpunkten sind überhaupt Rennen, bei denen ich gerne in guter Form starten würde? Im Gegensatz zur abgelaufenen Saison werde ich gewiss nicht mehr davon ausgehen, dass ich einfach generell ein so gutes Grundniveau halten kann, dass ich jederzeit durch kurzfristiges Tapering bei einem Rennen die richtige Superkompensation haben werde. Das klappt nicht, das musste ich diese Saison erfahren. Die Konsequenzen sind daher, dass ich nur noch auf konkrete Termine hinarbeite, die mir jetzt entsprechend schon bekannt sind, dass ich erst später in die Saison einsteige und auch generell versuche, etwas weniger Renntage zu haben. Die letzten beiden Konsequenzen sollen vor allem dazu dienen, dass ich noch mehr Zeit für Training habe. In der abgelaufenen Saison blieb ich auch nur 100 Rennkilometer unter meinem persönlichen "Rekord des Wahnsinns" aus 2011 - man sollte schon auf die richtige Mischung achten. Fällt mir ja immer schwer, weil ich lieber Rennen fahre statt zu trainieren, aber für nächste Saison gelobe ich Besserung. ;) Daher steige ich zum einen später ein und zum streiche zum anderen die meisten Kriterien - schon kann ich mehr trainieren oder aber eine Überbelastung durch Übertraining zu riskieren. Neben einem noch besseren Fortschritt durch das zusätzliche Training erhoffe ich mir durch die Reduktion an Renneinsätzen nämlich eher eine geringere statt eine höhere Erschöpfung - und das wird auch ein wichtiger Punkt sein, denn laut PMC-Diagramm von Golden Cheetah hatte ich bei den meisten Rennen einfach einen viel zu hohen Erschöpfungsgrad. Nur bei wenigen Rennen war das anders, u.a. Schleiz, Heideradcup und Riderman - und dort lieferte ich ja im Endeffekt auch meine besten Leistungen ab. Die Erfahrungen dieser Saison und die Erkenntnisse durch die ganzen zusätzlichen Daten mitsamt der Auswertung in Golden Cheetah stimmen mich daher auch sehr optimistisch, dass ich nächstes Jahr speziell bei Lizenzrennen die besseren Trainingsleistungen auch in bessere Rennleistungen umsetzen können werde. :)

Aber zurück zur Festlegung der Formhöhepunkte: Gar nicht so einfach! Da ich in dieser Saison aber im September einiges umwerfen musste, habe ich schon eine gewisse Erfahrung damit gemacht, wie man vom Schema F bei Friel erfolgreich abweichen kann. Er hat ja auch einige Fallstudien, bei denen im Endeffekt sogar mehr als 3 Formhöhepunkte Platz haben. Ich werde beim Trainingsplan also etwas flexibler sein und nutze die 3 Wochen "Frühstart" auch dazu, dass ich u.a. aus den 4 Wochen "Grundlage 3" 6 Wochen machen werde. Die 3 anvisierten Formhöhepunkte sind dann die Zollernalbtour, Ingolstadt und der Heideradcup. "Halbe" Formhöhepunkte plane ich zusätzlich für Attenzell (oder Karbach) und den Riderman ein. Bei Attenzell und Karbach handelt es sich nur um eine Woche Unterschied, deswegen ändert sich vom Zeitpunkt her nicht allzu viel. Beide Rennen bin ich in der Vergangenheit schon gefahren, aber letztes Jahr ergab sich das bei keinem. Vermutlich wird es aber Attenzell.

Nach Festlegung der Höhepunkte und Trainingsphasen, geht es dann natürlich wieder an die "Wochenarbeit". Für die ersten beiden Trainingsphasen habe ich da schon Grundgerüste in den Plan geschrieben. Da hat man eh nicht viel Spielraum, ist ja größtenteils A2-Training, also Grundlagenausdauer. Leistungstests habe ich auch noch für die gesamte Saison terminiert. Dadurch, dass ich etwas weniger Rennen fahren werde, passen die auch immer super in rennfreie Wochen rein. Generell sieht der Jahrestrainingsplan jetzt schon sehr motivierend aus für mich. :)

Abschließend noch zum Rennkalender: Einstieg vermutlich Ende April, erstmals in Münchenbernsdorf. Kann sich aber noch ändern, falls Cadolzburg an dem Termin stattfindet. Die letzten Jahren war das ja eigentlich eine "traditionelle" Überschneidung. Leider hat Cadolzburg noch keinen Termin für nächstes Jahr bekanntgegeben, aber ich hoffe mal, dass das nicht daran liegt, dass das Rennen nächstes Jahr möglicherweise ausfällt. Ich gebe ja zu, dass ich den Kurs an sich nicht besonders mag, aber die Organisation ist dort immer top, deswegen stehe ich dort auch wegen der etwas kürzeren Anreise als sonst sehr gerne am Start. In der ersten Mai-Woche finden dann wieder die LVM EZF und Straße statt, wobei sich abermals zeigt, dass man niemals nie sagen sollte: Die LVM Straße ist in Baiersdorf, weshalb ich also wohl doch mal bei einer LVM Straße (Elite) am Start stehen werde, trotz KT/ABC und trotz "Marathon-Distanz" - bei der Renndistanz orientiert man sich bei der LVM ja nicht an der C-Klasse, sondern an der A-Klasse. Die Aussicht auf eine Zielankunft ist daher entsprechend gering, aber ich will einfach mal sehen, wie lange ich im Feld mithalten kann. Eine Woche drauf wäre ein möglicher Start im GCC beim Rennen am Hockenheimring angesagt, aber ich will es halt wie gesagt auch nicht mit Renneinsätzen übertreiben...

Eine Woche nach dem Hockenheimring steht dann eine Terminüberschneidung mit Attenzell und dem GCC in Leipzig auf dem Plan. Sollte in Attenzell aber wie 2015 wieder ein C-Rennen stattfinden, wäre ich dort auch hoch motiviert am Start. Durchfahren, idealerweise im Feld - das wäre mein Ziel. Falls Attenzell doch kein C-Rennen anbietet, werde ich das Tapering so gestalten, dass der erste "Halb-Formhöhepunkt" stattdessen auf Karbach eine Woche später fallen würde. Das wäre der Mai, im Juni ist momentan noch ein "Loch", weil der Termin für Schleiz noch fehlt. Hoffentlich findet Schleiz nächstes Jahr eine Woche später statt, denn die Zollernalbtour tut es - und dafür habe ich ja den ersten "richtigen" Formhöhepunkt geplant. Wäre Schleiz zwei Wochen vorher, wäre das trainingstechnisch eine gewisse Kopfnuss, die ich da zu knacken hätte.

Weiter geht es nach einer kleinen Pause Anfang Juli mit dem Kriterium in Strullendorf. Neben sporadischen Auftritten bei der Kriteriumsserie in Kulmbach mein einziges derzeit fest geplantes Kriterium. In der Woche drauf fahre ich vielleicht bei der Seniorenmeisterschaft in Görlitz mit, aber trotz Masters-Lizenz dürfte ich dort wohl nur beim Jedermann mitfahren. Für Senioren 1 gibt es bei der Seniorenmeisterschaft vermutlich sonst keine Startmeisterschaft. Alternativ zu Görlitz könnte ich aber auch einfach eine "Rennersatz-Einheit" machen, weil mir die dieses Jahr auch richtig Spaß gemacht hat. Ist eine ganz motivierende Alternative zu einem Rennstart oder einer normalen Entwicklungseinheit. So oder so will ich noch etwas klettern, denn eine Woche drauf steht wieder ein Höhepunkt an: Ingolstadt. Jetzt kenne ich den Kurs und seine Schwierigkeiten. Hatte zwar vorher schon eine Fahrer zu dem Rennen befragt, aber auf die scheint der Kurs einfach anders als auf mich zu wirken. Das ist generell schon immer so gewesen, wenn ich andere Fahrer zu Rennen befragt habe, die sie schon gefahren sind und die ich erstmals fuhr. Sämtliche Beschreibungen und Tips waren in der Regel für die Katz, weil halt jeder Fahrer ein Rennen nach seinen persönlichen Stärken und Schwächen beurteilt. Daher hole ich mir ab sofort auch besser keine Tips mehr ab, sondern fahre neue Rennen beim ersten Mal einfach zum Kennenlernen. Sich selbst ein Bild machen - das ist im Endeffekt immer am besten. Bin jedenfalls sehr zuversichtlich, dass ich nächstes Jahr in Ingolstadt deutlich besser als dieses Jahr abschneiden werde.

Ende Juli habe ich mir dann wieder den GCC am Nürburgring notiert, aber das ist auch nur ein großes Fragezeichen. Ein Start könnte aber umso wahrscheinlicher werden, wenn der August so leer wie bisher bleibt: Ein Pfalz-Wochenende mit dem Straßenrennen in Bellheim würde hier anstehen, aber wann genau, das weiß ich noch nicht. Der Termin steht noch nicht auf rad-net. Vermutlich wäre am Tag davor ein Kriterium - mein zweites offizielles Kriterium nach Strullendorf. Viel wird da nicht gehen, denn ich müsste für Kriterien eine große Baustelle im Training bearbeiten. Der Schwerpunkt liegt aber nunmal auf Klettern und EZF, daher die Streichung der meisten Kriterien ... weil ein Start ohne das passende Training einfach nicht sinnvoll wäre.

September ... "In which month of pregnancy..." (google it, youtube it) ;) ... ja, im September steht dann der Heideradcup an, mein dritter planmäßiger Formhöhepunkt. Eine Woche drauf stehen dann mit Sebnitz und Ansbach zwei Lizenzrennen am gleichen Tag in meinem Kalender. Andere Lizenzrennen stehen im September (wie dieses Jahr) nicht in meinem Kalender. Hmmm. Ist halt so. Zwei Wochen drauf wäre dann zum Abschluss noch der Riderman, falls die Wetterprognose passt. Bei Regen stelle ich mir den Riderman mit seinen vielen Kurven und Abfahrten nämlich nicht besonders spaßig vor.

Der Jahrestrainingsplan steht also, die Schwerpunkte sind gesetzt und auch die anvisierten Saisonziele: Heideradcup Podest auf der 70-km-Strecke (was ja diese Jahr um 4 Plätze nicht geklappt hat), in Schleiz unter den ersten 30 (und unter 2:20 h Fahrzeit - falls Schleiz stattfindet; andernfalls suche ich mir noch ein anderes Saisonziel) und in Ingolstadt wahnwitzigerweise ein Platz in den Top Ten - will man viel erreichen, muss man sich auch viel vornehmen!!! ;)

Donnerstag, 20. Oktober 2016

Worte aus der Saisonpause - Teil 2: Critical-Power-Testreihe

Die Zeit nach dem Riderman wollte ich nutzen, um mein Critical-Power-Profil zu erstellen, das man für wattgesteuertes Training eben erstellen soll. Dabei kann man im Netz verschiedene Ansätze finden, welche einzelnen CP-Tests man in sein Profil aufnehmen soll. Da ich nach Friel trainiere, habe ich seine Tests übernommen: 12 Sekunden, 1 Minute, 6 Minuten, 12 Minuten und 30 Minuten. Von den 30 Minuten soll man dann 5 Prozent abziehen, um CP60 zu erhalten, was auch mehr oder weniger als FTP dienen soll. So weit, so gut.

Angefangen habe ich in der Woche nach dem Riderman, als es noch über 20 Grad hatte. CP0,2 und CP1 standen auf dem Programm. CP0,2 ergab fast den gleichen Wert wie Ende August beim Sprintleistungstest, das ist also mehr oder weniger unverändert geblieben - und ist generell ganz gut. Bei CP1 hatte ich aufgrund des geschätzten CP-Modells von Golden Cheetah eine grobe Vorstellung und nahm 700 Watt ins Visier. Das sollte nicht einfach werden und vermutlich würde ich eher bei 680 bis 700 Watt bleiben, aber nicht über 700 kommen, dachte ich mir vorher. Zu meiner Überraschung wurden es dann aber sogar 723 Watt.

Als nächstes stand der CP6-Test an, wo es schon wichtiger sein würde, dass man am Anfang nicht overpacet. Genau das ist mir aber passiert, weil das Gefühl anfangs leider keinen Alarm auslöste und ich mich noch an dem CP-Modell orientierte, das bei über 20 Grad erstellt wurde. Mittlerweile gab es aber einen Temperatursturz und erfahrungsgemäß geht mein Puls dann nach oben, die Geschwindigkeit aber nach unten - also auch die Leistung. Den Temperaturfaktor hatte ich aber nicht berücksichtigt kann auch nur spekulieren, wie viel Watt ich dadurch möglicherweise verloren habe. Irgendwas zwischen 20 und 50 Watt, denn rein vom Modell her hätte ich 380-400 Watt schaffen sollen - und auch müssen. Es wurden aber nur 366. Lag das aber nur an der Temperatur oder auch daran, dass das Saisonende sich langsam bemerkbar machte? Oder war das CP-Modell von GC einfach irreführend? Beim nächsten CP6-Test werde ich hoffentlich schon ein besseres Bild bekommen, spätestens bei einem CP6-Test im nächsten Sommer bei über 20 Grad werde ich sehen, was für einen Unterschied der Temperaturfaktor spielen kann. 1:1 kann man das aber auch nicht übertragen, weil man im Sommer ja normalerweise auch durch das fortgeschrittene Training generell auf einem besseren Niveau sein sollte. Aber das bedeutet für mich im Endeffekt nur eines: Im Sommer sollte ich beim CP6-Test über 400 Watt erzielen können. Dieses Ziel muss ich mir jetzt einfach mal vornehmen. Man testet ja nicht, um zu sehen, dass man immer noch die gleiche Leistung erbringen kann, sondern dass man durch das richtige Training MEHR Leistung erbringen kann. ;)

Für meinen CP12-Test berücksichtigte ich gleich meine Erfahrungen mit dem CP6-Test und setzte den Zielwert aufgrund des vermuteten Temperaturfaktors entsprechend niedriger an. 280 bis 300 Watt hätten es werden sollen. Die Pace war deutlich besser, ich habe am Anfang nicht overpacet, konnte dann recht stabil durchziehen und am Ende sogar noch minimal draufpacken, auch wenn ich am Ende der 12 Minuten richtig leere Beine hatte. Genau so hätte es aber auch schon beim EZF des Riderman sein sollen, wo ich aber stattdessen noch einen leichten Sprint in den Beinen hatte - da war die Pace also nicht so optimal wie bei diesem CP12-Test. 288 Watt wurden es am Ende - also hatte ich den Temperaturfaktor scheinbar ganz gut kalkuliert. Dennoch ist das doch auch schon etwas frustrierend, dass ich durch die Wattkurbel jetzt im Endeffekt schwarz auf weiß bestätigt bekomme, dass ich bei niedrigen Temperaturen einfach nicht die gleiche Leistung wie bei über 20 oder gar über 30 Grad bringen kann. Den meisten Fahrern machen niedrige Temperaturen ja nix aus, da fahren einige ja sogar bei einstelligen Temperaturen mit kurzen Beinen und gewinnen Rennen. Auch das EZF vom Riderman wird dadurch etwas mehr ins rechte Licht gerückt, denn da war es doch etwas frisch. Also auch ein möglicher Grund, warum ich beim Riderman mit dem Watt-Zielwert gleich um über 50 Watt falsch lag. Aber ist ja egal, dafür sammelt man ja die ganzen Daten. Nicht nur die Wattwerte oder der Puls werden notiert, auch die Temperatur. Umso mehr Erkenntnisse kann man den Daten entnehmen...

Abschließend zerbrach ich mir noch den Kopf, wo ich den CP30-Test absolvieren würde. Mein T2-Kurs hat zwar einen schönen Kreisverkehr als Wendepunkt, ist aber fast 5 Minuten zu kurz. Ich müsste auf eine Bundesstraße einbiegen - da kann man natürlich nicht gnadenlos durchziehen, da muss man unbedingt Vorfahrt beachten!!! Für den CP30-Test also eher ungeeignet. Und das Hirschbachtal? Sollte machbar sein, auch wenn es von der Länge her etwas knapp werden könnte - aber in Hirschbach gibt es einen Fußgängerampel per Knopfdruck. Die ist zwar meistens auf Rot, weil der Fußverkehr dort bekanntermaßen überschaubar ist, aber dennoch habe ich dort schon anhalten müssen. Für den CP30-Test wäre das schon fast das Aus.

Stattdessen suchte ich im Internet nach Infos, ob die Baustellenampel in Artelshofen endlich weg ist. Und das sollte sie sein. Also fiel die Wahl auf Neuhaus-Eschenbach, wofür ich mal bei meiner besten Fahrt ungefähr 30 Minuten gebraucht hatte. Durch die Kälte ging ich davon aus, dass die Streckenlänge locker ausreichen würde, zumal das Saisonende jetzt schon etwas länger her war und meine Verfassung daher nicht mehr so gut sein sollte, dass ich so flott durchs Pegnitztal rauschen würde. Ich begann nicht mal an der Stelle, wo ich früher immer begann, sondern erst hinter Neuhaus, weil dort ein Strava-Segment seinen Anfang hat. Man sollte Strava-Segmente mit "komischen" Start- und Zielpunkten aber besser ignorieren, denn am Ende musste ich den Test noch bis hinter die Eisenbahnschranke strecken - wo man zuvor als Linksabbieger hätte anhalten müssen, wenn Gegenverkehr gekommen wäre! Hätte ich gar nicht erwartet, dass ich das Strava-Segment so flott absolvieren würde. Dabei musste ich zwischendurch in Velden sogar anhalten, um nicht in ein Fahrzeug zu knallen, weil da wieder irgendein Sonntagsfahrer auf der Hauptstraße das Gas- mit dem Bremspedal verwechselt hatte. Vollkommen ohne ersichtlichen Grund. Der wollte nicht abbiegen, der musste nicht für Fußgänger anhalten, der hatte kein parkendes Fahrzeug vor sich - nein, er hielt einfach komplett unmotiviert an! Da gerade Gegenverkehr der Marke Großstadtverkehr kam, konnte ich auch nicht einfach überholen, sondern musste in die Eisen steigen. Kostete mich ungefähr 10 Sekunden, aber alles in allem denke ich, dass der Test durch die Gesamtlänge von 30 Minuten immer noch einigermaßen brauchbar sein sollte.

Der CP30-Wert war mit 260 Watt auch exakt mein kalkulierter Zielwert, aber was es ohne den Vorfall in Velden gewesen wäre, bleibt halt graue Theorie. Allzu viel kann es ja aber nicht ausgemacht haben. Mein FTP scheint aber dennoch höher zu sein, denn nach dem CP30-Test habe ich CP0,2 und CP1 wegen der niedrigeren Temperaturen wiederholt. Auffallendes Problem: Genau wie zu Beginn meines "Wattlebens", so hatte ich auch diesmal viel zu hohe IF- und TSS-Werte. Laut Internet soll TSS ja maximal 100 pro Stunde sein, aber das haut mit dem FTP von 247 einfach nicht hin! Das Gute: Mein FTP sollte also doch höher sein (zumindest sollte ich einen deutlich höheren FTP-Wert durch das richtige Training erreichen können). Das Schlechte: Meine Langzeitleistung scheint eine riesige Baustelle zu sein! Aber gut, für so was testet man halt auch. Man erkennt dann seine Baustellen besser und hat ein besseres Bild davon, woran man im Training arbeiten muss. "Freue" mich jetzt schon auf zahlreiche KA1-, KA5- und KA6-Intervalle. Und dann will ich nächsten Sommer mal einen CP30-Test mit über 300 Watt fahren. ;)

Dienstag, 18. Oktober 2016

Worte aus der Saisonpause - Teil 1: Riderman

Der Riderman war ein gigantisches Erlebnis und mit so vielen Eindrücken, dass ich nach dem Blogeintrag zur 1. Etappe erst mal gar nix mehr hier geschrieben habe. Mittlerweile ist aber alles so weit verarbeitet. Wo war ich stehengeblieben? Ich wollte mich auf der 2. Etappe unter die besten 300 verbessern - und das ist mir auch gelungen! Insgesamt 96 Plätze konnte ich gutmachen. Hätten aber noch mehr sein können, wenn man nicht zu meinem Erschrecken ein neues Startblocksystem eingeführt hätte: 4 statt 2 Blöcke - und ich musste aus Block 4 starten! Ich sah zwar auch Leute in Block C, die auf der 1. Etappe ein paar Minuten langsamer als ich waren, aber möglicherweise hatten die sich einfach ohne zu fragen dort aufgestellt. Ich bin halt eine ehrliche Haut, die alles so machen will, wie es sich gehört. Also habe ich brav nachgefragt, aus welchem Block ich starten darf - und mich dann auch zähneknirschend in den Block der VerDammten begeben. Hätte ich nicht nachgefragt, hätte ich wohl auch einfach in Block B oder sogar Block A laufen können - kontrolliert wurde das vermutlich gar nicht. Das ist zwar nur ein Verdacht, weil ich eben viel langsamere Fahrer als mich selbst in Block C erspäht hatte, aber der Veranstalter hat auch einen Fragebogen zwecks rumgeschickt. Tolle Sache. Dort habe ich die Startblockeinteilung als die im Endeffekt einzig große Baustelle einer ansonsten sensationell organisierten Rennveranstaltung genannt. Mal sehen, was dabei rauskommt.

Aber mal zu den anderen Dingen beim Riderman, die ich ja gerade schon als "sensationell organisiert" bezeichnet habe. Das ging eigentlich schon damit an, dass die Startzeiten für die 1. Etappe, dem Einzelzeitfahren, vorher im Internet veröffentlicht wurden. Das ist zwar bei den meisten EZF-Veranstaltungen auch der Fall, aber das ändert ja nix daran, dass genau das zu einer guten Rennorganisation auch dazu gehört. Also habe ich mit diesem Punkt angefangen. Weiter ging es dann vor Ort bei der Nummernausgabe. Der Startbeutel war schon mit der Startnummer markiert, mit einem Griff war das Abholen also erledigt. Von Warteschlangen auch keine Spur, obwohl am Freitag fast 700 Sportler am Start waren. Im Beutel dann neben der üblichen Werbung nicht nur eine, sondern zwei Rückennummern (wow - fast wie bei den Profis, nur nicht zum kleben), eine kleine aufklebbare Nummer für das Steuerrohr, die seitlich angebracht werden sollte (wie das irgendjemand auf einem Zielvideo oder Zielfoto hätte erkennen sollen, weiß ich nicht, aber wenigstens keine "Windsegelnummer", die man irgendwie zwischen Lenker und Brems-/Schaltkabeln anbringen musste), und schließlich eine Rahmennummer, die nicht aus Plastik sondern einem Papier-ähnlichem Material war. In der Rückennummer war auch der Einweg-Transponder eingearbeitet, was bei so vielen Startern organisatorisch gesehen sicherlich auch eine gute Sache ist. Man muss hinterher dann nicht Schlange stehen, um irgendwo seine Transponder zurückzugeben. Gleichzeitig muss der Veranstalter für so etwas natürlich keine Helfer abstellen. Man nimmt stattdessen einfach ein "Souvenir" mit nach Hause. ;) Allerdings weiß ich nicht, wie gut der Transponder bei Regen funktioniert hätte. Es gibt ja aber auch solche aufklebbaren Einweg-Transponder für den Helm, die bei Regen dennoch funktionieren müssten. Der Zeitnehmer wird schon gewusst haben, was er da getan hat. Ist ja mittlerweile bei vielen Rennen (im süddeutschen Raum) im Einsatz, u.a. auch in Ingolstadt, Attenzell und bei der Zollernalbtour.

Ein kleines Manko müsste ich vielleicht gleich als nächstes noch erwähnen: Auch wenn man die Startzeiten für die 1. Etappe rechtzeitig online veröffentlicht hatte, so gab es die Startblockeinteilungen online für keine der beiden weiteren Etappen einzusehen. Das sollte technisch doch wohl möglich sein und hilft dann, dass sich die Fahrer schneller in die richtigen Startblöcke begeben können. Statt also Helfer mit Zettelwirtschaft zwecks Einteilung an den Startblöcken zu postieren, könnten diese Helfer besser einfach nur kontrollieren, dass niemand über die Absperrungen in die Blöcke steigt, sondern jeder durch den Zugang zum jeweiligen Block geht - wo nächstes Jahr dann idealerweise eine Schranke wäre, die anhand des Transpondersignals den Helfern anzeigt, ob ein Fahrer im richtigen oder falschen Block ist. Aber das ist nur eine laut gedachte mögliche Problemlösung mit technischen Hilfsmitteln meinerseits. Mal sehen, wie der Veranstalter das bis zum nächsten Jahr regeln will. Zeit ist ja noch genug. ;)

Während der Rennen war ich dann total erstaunt, wie unglaublich professionell alles war. Zahlreiche Begleitfahrzeuge mit Ersatzlaufrädern (und sogar Trinkflaschen, habe ich gehört), die immer lautstark hupten und erst dann vorbeifuhren, wenn die Fahrer auf das Hupen reagiert hatten (also da wurden keine Fahrer von den Begleitfahrzeugen umgekegelt - könnte man sich bei dem ein oder anderen Profirennen 'ne Scheibe von abschneiden), Verpflegungsstationen mit Trinkflaschen, an wichtigen Stellen gut sichtbare Hinweisschilder mit Pfeilen oder auch Warnhinweisen, aber auch der Ankündigung der Bergwertungen (was für mich insofern hilfreich war, alsdass ich dann wusste, dass wann eine Steigung endet - fuhr ja überall ohne jegliche Streckenkenntnis hoch), perfekte Absperrungen, damit keine Fahrer falsch abbogen oder Verkehr auf die Strecke kam. Der Riderman wirbt mit dem Spruch "Ride like a Pro" - und das ist mehr als nur ein Spruch, das ist die Beschreibung dessen, was dort tatsächlich geboten wird. Auch die Streckenführung passte da gut ins Bild, denn man hat größtenteils breite Straßen mit gutem Asphalt gehabt, die wenigen engeren Verkehrswege waren aber auch gut und vor allem sicher in die Streckenführung eingebaut, gut zu fahrende Abfahrten und eine sichere Zielankunft, weil die letzte Kurve ungefähr 'nen Kilometer vor dem Zielstrich hat. Da kommt es dann in der Zielkurve auch nicht zu Kamikaze-Aktionen, wo man mal eben von der Strecke gedrängt wird. Erlebt man im Nicht-Profi-Bereich ja leider des öfteren, dass es solch gefährliche Zielankünfte gibt. Beim Riderman wurde aber viel Wert auf die Sicherheit gegeben. Absolut top!!! Auch das Feld fuhr generell sehr besonnen, speziell in den kurvigeren Abfahrten. Da waren keine Leute dabei, die ihr eigenes Können maßlos selbst überschätzten und dann sich selbst oder sogar noch andere Fahrer sinnlos abräumten, obwohl man im Laufe der fast 200 km an den beiden Tagen natürlich trotzdem nicht sturzfrei durchkam. Bei fast 900 Startern am Sonntag war die Sturzquote aber alles in allem sehr gering - halt gerade wegen der Besonnenheit des Fahrerfeldes. Das war ja beim Heideradcup auch schon so, dass die Fahrweise wesentlich vernünftiger und sauberer war als das, worüber ich mich dieses Jahr teilweise bei den Lizenzrennen aufregen musste. Beim Riderman, wo man 200 km mehr oder weniger ins "Unbekannte" fuhr, weil es sich nicht um Rundstreckenrennen handelte (denn auch die "Straßenrennen" im Lizenzbereich sind ja genau genommen nur Rundstreckenrennen), wurde einfach bewiesen, dass auch in großen Fahrerfeldern vernünftig gefahren werden kann. Da muss man nicht immer gleich einen Massensturz riskieren, nur weil man 70 km vorm Ziel unbedingt ein oder zwei Positionen mit der Brechstange gutmachen will. Für diese Positionskämpfe, die ja dennoch zu einem Radrennen dazugehören, hat man doch auch bis zu den letzten 10 km eines Rennens Zeit...

Okay, aber genug vom Riderman geschwärmt. Und um den Kreis zu schließen: Ich hatte mich auf der 2. Etappe wie gesagt unter die besten 300 verbessert, auf der 3. Etappe konnte ich mich nur noch um 10 Plätze verbessern - aber dennoch war es eben nochmals eine Verbesserung! Am Ende insgesamt 106 Plätze verbessert und Platz 262 in der Endabrechnung erreicht. Beste Tagesplatzierung war Platz 254 auf der 3. Etappe. Im Ziel gab es übrigens auch immer noch Verpflegung, wobei dort so viel los war, dass mir scheinbar entging, dass es auch Kuchen gegeben haben soll. Stattdessen erwischte ich irgendein Gebäck mit Schinken - wer kombiniert Gebäck mit Schinken?!? Oder war es überhaupt Schinken?!? Hat jedenfalls "nicht gut" geschmeckt, um es freundlich auszudrücken. ;) Oh, und wenn man sich jetzt denkt, dass eine Verbesserung um 106 Plätze kaum getoppt werden könnte, dann kann ich nur sagen: Ich habe 9 Fahrer entdeckt, die auf der 1. Etappe hinter mir, am Ende aber vor mir waren. Die haben also sogar noch mehr Plätze gutgemacht! Ob von den Fahrern, die auf der 1. Etappe vor mir lagen, ebenfalls welche dabei waren, die mehr als 106 Plätze gutgemacht haben, habe ich jetzt nicht angeschaut. Ist auch wurst, denn bei ungefähr 700 Tour-Startern kann ich mit meiner Verbesserung so oder so sehr zufrieden sein - und bin es daher auch. ;) Guter Saisonabschluss, war auch ein Top-Wetter - und daher ist der einzige Wehmutstropfen, dass der Riderman nächstes Jahr eine Woche später stattfindet. Da wird es mit dem Wetter schon sehr kritisch. Ich kam diesmal erstaunlich gut durch, obwohl ich noch nie so viele Kilometer und speziell Höhenmeter an zwei Tagen hintereinander gefahren bin wie auf der 2. und 3. Etappe, aber bei unter 15 Grad traue ich mir das mit meinen kältempfindlichen Beinchen ehrlich gesagt nicht zu...

Wow, das war alles zum Riderman. Ich bin irgendwie doch noch zu stark mit dem Kopf bei diesem Wochenende in Bad Dürrheim. Eigentlich hat mich noch nie ein Rennen so sehr begeistert wie dieser Riderman - und dabei fahre ich ja auch schon seit 2005! Wer meine Begeisterung nicht nachvollziehen kann: Mit einer Teilnahme kann man eigentlich nix falsch machen. Okay, bei 8 Grad Dauerregen vielleicht schon, aber das wäre bei JEDEM Rennen nicht schön. Aber nur wenn man teilnimmt, kann man verstehen, warum der Großteil der Teilnehmer von diesem Riderman so schwärmt...

Nach dem Riderman habe ich vor allem eine CP-Testreihe absolviert und meinen Jahrestrainingsplan für 2017 aufgestellt, inklusive eines groben Rennkalenders für nächste Saison. Spoiler-Alert: Der Trainingsschwerpunkt wird auf Klettern und Zeitfahren liegen, weil der Fokus auf Rennen bei Straßen- und Etappenrennen liegen wird. Aber zur Testreihe und zum neuen Saisonfahrplan gehe ich in weiteren Blogeinträgen ein...

Freitag, 23. September 2016

Riderman 1. Etappe

Das war nicht gut, aber dafür gab es die Erkenntnis, dass ich die geschätzten Wattwerte meiner bisherigen Einzelzeitfahren wesentlich eher als Richtwert hätte nehmen können als die CP-Kurve in Golden Cheetah, die mit meinen bisherigen Wattdaten erstellt wurde. Allerdings hatte ich bisher maximal 10 Minuten Intervalltraining - und dann auch keineswegs Vollgas. Nur bei den kurzen Intervallen (1-2 Minuten) habe ich teilweise schon fast fast Vollgas gegeben. Und irgendwie hat das wohl für eine relativ nutzlose CP-Kurve gesorgt, bei der ich mir aber auch noch nicht sicher bin, ob Golden Cheetah diese Kurve aus allen Aktivitäten nimmt oder nur aus einem bestimmten Zeitraum, z.B. die letzten 4 oder 6 Wochen. Da muss ich mich noch schlaumachen...

Jedenfalls sagte die Wattmessung am Ende 264 Watt, was immerhin besser als die geschätzte Leistung vom EZF in Weiden war (257, wenn ich mich nicht ganz irre). NP war sogar 280 Watt. Zielwert war ja eigentlich 300-320 NP - naja, dafür, dass ich von vornherein eine "Schätztoleranz" von 20 Watt verwendet hatte, sind die 280 wohl sogar noch ganz okay. Das heißt halt im Endeffekt vor allem, dass ich für nächstes Jahr noch so einiges zu tun habe. ;)

Der Quälfaktor war jedenfalls ganz gut, denn ich hatte mit 'nem Durchschnittspuls von 168 einen minimal höheren als in Weiden (da waren es 167). Mangelnder Kampfgeist war es also nicht, einfach nur mangelnde Erfahrung mit Watt - und dem Zeitfahrlenker. Er fühlte sich zwar gut an, aber ich merkte auch, dass ich mit dem Oberkörper sehr unruhig war. Bei normaler Lenkerhaltung klappt das besser, also muss ich im Winter Stabilisationsübungen machen - auch wenn die so dermaßen zum KOTZEN sind, hehe. Ich denke, jeder der weiß, was für Übungen ich meine, kann gerade nur mit seinem Kopf nicken. ;)

Die Zeit unter 25 Minuten klar um 1:32 verfehlt, die Platzierung unter den Top 200 ebenfalls - nur Platz 392 von 695. Aber es war auch noch ein ganzer Stapel Tagesstarter dabei. Insofern könnte ich vielleicht auch um Platz 350 herum liegen, was die Gesamtwertung anbelangt. Die Tagesstarter sind im Ergebnis leider nicht als Tagesstarter markiert, in der Startliste war das noch der Fall. Jedenfalls habe ich jetzt eine neue Zielsetzung für die weiteren Etappen: Nach der 2. Etappe würde ich gerne unter den ersten 300 landen, nach der Schlussetappe dann doch noch unter den ersten 200, wie es eigentlich schon für heute geplant war. Allerdings wären die Top 200 wohl auch schon das absolute Maximum, was für mich hier noch drin ist. Realistisch betrachtet wird es schon schwer genug, wenigstens noch unter die ersten 300 zu kommen - aber wenigstens DAS werde ich AUF JEDEN FALL erreichen!!! Ärmel hochkrempeln, beißen - und dann sieht man ja, wofür es reicht. ;)

Donnerstag, 22. September 2016

Letzte Worte vorm Riderman

Morgen nehme ich an meinem bisher größten Etappenrennen teil, dem Riderman im Schwarzwald. Den Anfang macht ein Einzelzeitfahren, bei dem ich erstmals mit Watt fahren werde. Es fehlen die notwendigen Testdaten, um anhand der CP-Kurve meinen Richtwert festzulegen, aber ich ziele mal auf 300-320 NP ab - mal sehen, wie weit ich von dieser Einschätzung entfernt sein werde. Unter 25 Minuten und Top 200 - das ist mal mein grob gestecktes Ziel. Die Konkurrenz lässt sich halt überhaupt nicht einschätzen, aber bei einem Blick in die Ergebnisliste des Vorjahres scheint mir das Rennen heftiger als ein C-Rennen besetzt zu sein. Das wird knallhart, aber wenigstens habe ich dann mal eine erste Erfahrung zum Zeitfahren mit Zeitfahrlenker und Watt.

Die Rennberichte zu den einzelnen Etappen werden natürlich wie gehabt auf Strava zu finden sein, weil ich dort halt gleich die ganzen Renndaten mit dabei habe. Oh, und insgesamt hoffe ich nach den Top 200 am Freitag auf eine Verbesserung in der Gesamtwertung unter die Top 150 am Samstag und die Top 100 am Sonntag. Man braucht ja Ziele, denn Ziellosigkeit führt nirgendwo hin. ;)

Dienstag, 13. September 2016

Heiße Saisonphase

Es war schon ein etwas komisches Jahr. Kalt, nass, windig ... nur heiß war es kaum. Vor allem an den Renntagen nicht. Seit Ende August haben die Temperaturen aber beständig angezogen. Wer hätte gedacht, dass Ende August bis Mitte September das beste Sommerwetter des Jahres sein würde? Okay, ganz so unerwartet ist es ja eigentlich nicht unbedingt, denn letztes Jahr Ende August in Augsburg waren es auch über 30 Grad. Jedenfalls bestätigt das meine Entscheidung, den zweiten planmäßigen Formhöhepunkt für die jetzige Phase gesetzt zu haben. So weit, so gut...

Seit Ende August habe ich auch eine Wattkurbel und sammle schon Erfahrungen, um das Training für die nächste Saison optimieren zu können. Durch die gemessenen Wattwerte sind bei Golden Cheetah auch plötzlich viele zusätzliche Dinge aufgetaucht, wobei mir auch etwas auffiel, das ich bisher schlicht und ergreifend übersehen hatte: PMC-Diagramme! Da bietet das Programm mehrere Varianten. Watt, Watt/Puls, Puls - und sogar RPE. Bei RPE habe ich zwar den Eindruck, dass ein System von 1-10 verwendet wird, während ich ein System von 6-20 verwende, das so in Friels Buch steht, aber wenn man konsequent bleibt, dann stimmt die Form des Diagramms trotzdem - nur die totalen Werte sind Käse. ;) RPE ist ja auch ganz gut, weil ich damit wirklich jede einzelne Trainingsbelastungen in GC erfassen kann. Alle Belastungen im Zusammenhang mit Fußball absolviere ich ja ohne Puls-/Wattmessung - wie soll man die also in GC einbringen, damit das PMC-Diagramm Aufschluss über den Trainingsverlauf bringt? Was ist PMC überhaupt, fragt sich der aufmerksame Leser? Performance Management Chart - ein Diagramm, dass einfach die erbrachten sportlichen Leistungen und deren Auswirkungen darstellen soll. Generell kann man sagen, dass Form, Fitness und Erschöpfung dargestellt werden. Somit soll sich einerseits Übertraining vermeiden lassen, was man daran erkennen würde, dass die Erschöpfung einfach zu stark zunimmt, andererseits soll es einem anzeigen, wie gut man in Form ist. Hierfür sind die Diagramme nach Puls und RPE meiner Meinung nach am aussagekräftigsten, weil man beim Watt-Diagramm ja nur Aktivitäten erfassen kann, die wirklich mit Wattmessung waren.

Okay, ich habe etwas "geschummelt": Golden Cheetah hat auch eine Wattschätzung, ähnlich wie bei Strava. Nach den ersten Erfahrungen mit der Wattkurbel, fiel mir auch schnell auf, dass die geschätzten Wattwerte erstaunlich nah an den jetzt gemessenen Werten sind. Ich habe also fürs Watt-Diagramm mehrere Lücken durch die Wattschätzung gestopft - und die Bilder aller 3 von mir genutzten PMC-Diagramme (Puls, RPE, Watt) zeigen generell alle den gleichen Verlauf. Nur die totalen Werte sind halt unterschiedlich. Der springende Punkt ist aber, dass bei drei unterschiedlichen PMC-Diagramme dann doch eine recht gute Aussage möglich ist, wie es bei mir mit Form, Fitness und Erschöpfung aussieht. Wichtig ist bei der Wattschätzung aber, dass man nur Aktivitäten schätzen lässt, bei denen man nicht von Windschatten profitiert hat. Also EZFs und Einzeltrainings kann man auf diese Weise gut ins PMC-Diagramm einfügen, aber Rennen und Gruppentrainings würden nur zu Datensalat führen.

Hätte ich die PMC-Diagramme doch mal früher entdeckt ... dann wäre in dieser Saison das ein oder andere vielleicht schon besser gelaufen. Mir fiel z.B. auf, dass ich eine Woche NACH der Zollernalbtour meine bisherige Bestform hatte - als ich eigentlich gerade Renn- und Trainingspause macht. Dann stieg ich mit einer Ausdauer-Einheit wieder ein, bei der ich mich über einen 30er-Schnitt wunderte - JETZT wundere ich mich nicht mehr, JETZT habe ich die Erklärung dafür. Trainingstechnisch kam das aber nunmal eine Woche zu spät. Für die aktuelle Phase, die den zweiten Formhöhepunkt markiert, hoffe ich jetzt im Schlussspurt, dass ich mit der Hilfe von GC und der PMC-Diagramme das gewollte "Tapering" besser hinbekomme, um zum richtigen Zeitpunkt von der "Superkompensation" profitieren zu können: Nächste Woche beim Riderman. ;)

Ja, ich habe mich beim Riderman angemeldet. Die Etappenlängen am 2. und 3. Tag dürften für mich bei meiner diesjährigen Trainingsgrundlage zwar etwas über dem Limit liegen, denn nach 2,5 Stunden verließen mich meine Kräfte bisher immer. Egal, ich will mir das einfach mal ansehen und die Bestform möglichst sinnvoll nutzen - und da ich keine brauchbaren Lizenzrennen gefunden hatte, kam halt schon vor einigen Wochen die Überlegung mit dem Riderman auf. Jetzt habe ich auch Nägel mit Köpfen gemacht. Etappenrennen sind mir ja sowieso am liebsten, auch wenn ich bisher kaum das Vergnügen hatte. Oder sagen wir es auch mal so: Ich hatte es mir bisher kaum gegönnt - aber das ändere ich ab sofort. ;)

Vorher steht aber nächsten Samstag noch die Oberfränkische Bergmeisterschaft in Stadtsteinach an. Hoffentlich fällt die nicht ins Wasser. Nach der langen Trockenheit besteht ja die Gefahr von stärkeren Regenfällen. Sind die zu stark, könnte das richtig problematisch werden. Bei über 20 % könnten zum einen die Hinterräder der Fahrer durchdrehen (vor allem der schwereren Fahrer wie meiner Gewichtigkeit), zum anderen wurde die steile Steigung durch das Waldstück bei der Zollernalbtour auch wegen der starken Regenfälle gestrichen - weil der Schlamm aus dem Wald die Straße runterfloss. Da wir in Stadtsteinach ebenfalls eine steile Rampe durch den Wald fahren, wäre starker Regen also ganz schön problematisch. Mal abwarten, was sich ergibt.

Letzten Sonntag hatte ich aber schon das erste Rennen in meiner "Bestformphase" - und bis auf die letzten 18 Sekunden lief es auch ganz gut. Dann habe ich den Zielsprint technisch verpatzt, nachdem ich in der Zielanfahrt schon taktische Fehler gemacht hatte. Bis zum Finale aber konnte ich erstaunlich souverän im Feld mitrollen und viel Kraft sparen, weshalb mir die 67 km auch gar nicht so viel "Schaden" an meinen PMC-Diagrammen angerichtet haben. Durchschnittlich gemessene Wattleistung (mit Nullwerten): 191 Watt - bei 76 kg Körpergewicht hört sich das für Wattkenner vermutlich eher nach einer etwas intensiveren Trainingseinheit an, nicht aber nach einem Rennen. Das Feld war einfach groß: 249 Starter, bis zur einzigen "Steigung" des Tages nach 40 km noch 70 Fahrer im Hauptfeld, ab der Steigung schließlich noch 50, die dann auf die Zielgerade einbogen. Löcher musste ich keine zufahren, bremsen musste ich auch nicht viel, weil ich ein paar gute Tipps von 'nem Vereinskollegen gut umsetzen konnte. Tipps und jetzt auch praktische Erfahrungen, die ich nächstes Jahr dann auch hoffentlich bei Lizenzrennen zu meinem Vorteil nutzen kann. Also auch das sei an dieser Stelle mal wieder angemerkt: Wer gegen Jedermannrennen ist und meint, dass man mit Training allein bei Lizenzrennen mitfahren kann, der unterschätzt immer wieder die Qualität von Rennkilometern und die Erfahrungen, die man in einem Hauptfeld gewinnen kann. Und ein Rennen ist ein Rennen ist ein Rennen. Der Heideradcup war für mich in Sachen Rennerfahrung ein sehr gutes Erlebnis - besser als zum jetzigen Zeitpunkt mit Bestform in die Röhre gucken zu müssen. Platz 7 von 249 Startern - trotz des verpassten Podestplatzes, bin ich mit dem Renntag in Sachsen sehr zufrieden und habe mir das Rennen auch für 2017 wieder rot markiert. ;)

Gleichzeitig habe ich mir auch jetzt schon Gedanken darüber gemacht, wie ich es mit der Bestform in der nächsten Saison steuern will. Nachdem ich dieses Jahr Erfahrungen mit dem Modell für 2 Höchstformen gesammelt habe, versuche ich nächstes Jahr mal ein Modell mit 3 Höchstformen, wobei ich mir die Fallstudien von Friel noch etwas genauer ansehen muss um zu wissen, wie genau ich den Plan dann zusammensetzen kann. Die aktuell Überlegung ist eigentlich so, dass Höchstform 1 und 3 genau wie in diesem Jahr gesetzt werden, ich zwischendurch aber aufgrund der Erkenntnis aus dem PMC-Diagramm nach der Zollernalbtour nicht wieder so weit zurückgehen werde, dass ich wieder mit einer Aufbau-Phase beginne. Stattdessen wird der 2. Formhöhepunkt auf Ingolstadt ausgerichtet. Klingt etwas komisch, nachdem ich dieses Jahr so früh aus dem Hauptfeld rausfiel, aber meine Zielsetzung für einen Podestplatz in Torgau auf der 70er schien nach "nur" Platz 10 auf der 40er im Vorjahr wohl auch nicht unbedingt so realistisch - am Ende lag ich aber trotz Platz 7 nur 0,2 Sekunden hinter dem Sieger, was das Podest also tatsächlich zu einem realistischen Ziel gemacht hatte. Nächstes Jahr werde ich in Ingolstadt auf jeden Fall besser abschneiden als dieses Jahr. Zum einen, weil schlechter kaum geht, zum anderen, weil ich einfach von dem Weg überzeugt bin, den ich letzten November eingeschlagen habe. Keine Chance den Miesmachern, ich schreibe Optimismus ganz groß. :)

Mittwoch, 31. August 2016

Watt is los?!?

Ja, ich habe mir jetzt dann doch noch eine Wattkurbel geholt, um die Trainingssteuerung noch weiter optimieren zu können. Nachdem das nervige Knarzen beim Bontrager-Hinterrad weg ist, war die Laune einfach auch besser. Ein erstes Problem gab es aber gleich, denn die Kalibrierung wollte nicht so recht. Des Rätsels Lösung: Ich hatte meinen Pulsgurt nicht an! Klingt komisch, ist aber so. Die Erklärung dafür ist, dass man zumindest bei meinem Ätsch 500 (die meisten Radcomputer werden wohl auch so sein) verschiedene Profile für das jeweils verwendete Rad auswählen kann. Jedem Rad fügt man dann auch gewisse Sensoren hinzu. Wenn man jetzt einen Wattsensor kalibrieren will, der Radcomputer aber noch nach weiteren Sensoren sucht, die gar nicht aktiv sind, dann hängt eben die Kalibrierung. Als ich den Pulsgurt dann mal dran hatte, habe ich das wiederholt - und nach erfolgreicher Kalibrierung hing das Display des Ätsch 500!!! Dafür fand ich auf Google leider keine Lösung und habe es seitdem auch nicht wieder versucht. Vorerst ist die Kalibrierung ja okay, also was soll's?

Ich fuhr dann einfach erst mal eine lockere zweistündige Ausdauerrunde, auf der ich aber auch die Erschöpfung merkte, die ich planmäßig auch durchaus haben sollte. Der Puls war nämlich wieder sehr niedrig, zu 100 % im Bereich der aktiven Regeneration. Ohne Wattmesser hätte ich das dann auch als A1 ins Trainingstagebuch eingetragen. A1 ist ja die Friel-Bezeichnung für aktive Regeneration. Eigentlich wollte ich aber A2 fahren, also Ausdauer. Und hier erwies es sich dann schon als Vorteil, dass die große Schwankung beim Puls durch Erschöpfung keinen Einfluss auf die Wattmessung hat. Nach Watt fuhr ich nämlich im Bereich für A2, also eine lockere Ausdauerrunde, wie es eben auch geplant war.

Bei der zweiten Einheit nahm ich mal ausnahmsweise mein Trek für ein Sprinttraining. Eigentlich war nur S5 geplant, aber wegen des Wattmessers nahm ich auch gleich einen Sprintleistungstest nach Friel vor. War mit dem Ablauf nicht ganz so zufrieden, vor allem aber mit der Schaltung des Trek. Wenn ich sprinte, dann schleift die Kette ganz schön stark. Das war bisher eigentlich nicht der Fall, auch wenn ich mit dem Trek sowieso noch nie viel gesprintet bin. Dafür habe ich ja immer das Cinelli genommen. Außerdem sprang die Kette scheinbar gleich von 14 auf 12, wenn ich den Überblick beim Schalten nicht gänzlich verloren hatte. Sieht man sich die Schaltung "im Trockenen" an, dann schalten die Gänge ganz normal durch. Es wird kein Ritzel ausgelassen und die Kette verursacht auch keine Schleifgeräusche. Hmmm...

Gestern dann die dritte Einheit gefahren, diesmal SK1-Antritte nach Friel trainiert. Also das, was mir vermutlich dieses Jahr für die Kriterien gefehlt hat. Die Kette schlief wieder und als ich wieder fast daheim war, knarzte das Hinterrad plötzlich wieder so eklig. Was zur Hölle ist hier bloß los?!? Liegt es an Trek, liegt es an Bontrager?!? So eine üble Geräuschkulisse hatte ich an den anderen 3 Rennrädern nie gehabt! So was macht einen nicht gerade zum Fan. :(

Aber so nervig die Geräusche auch sind, einen negativen Einfluss aufs Fahrverhalten hat das alles wohl nicht. Unter Golden Cheetah habe ich jetzt auch gleich deutlich mehr Datenfelder, wobei ich mich aber auch fragen muss: Wozu habe ich eine teure WattMESSUNG gekauft, wenn ich jetzt plötzlich lauter BERECHNETE Werte bekomme?!? Und die Berechnung scheint auch ganz schön ungenau zu sein. Ich habe jetzt in den letzten Tagen schon von mehreren Leuten gehört, dass man unbedingt Normalized Power nutzen soll. Das ist ein berechneter Wert, der auf der durchschnittlichen Wattleistung basiert und diverse Einflüsse wie Wind und schlagmichtot berücksichtigen soll, um einen realistischeren Wattwert zu liefern. Bei der Sprinteinheit war der NP-Wert aber gleich mal fast doppelt so hoch als die gemessene Durchschnittsleistung: 290 Watt! Was soll das ?!? Nur weil ich 7 mal kurz für ungefähr 20 Sekunden gesprintet bin?!? 290 Watt entsprechend ja schon fast einer Rennbelastung! Gestern hingegen war NP mit 230 Watt schon deutlich niedriger, obwohl ich die Einheit vom Gefühl her anstrengender wahrnahm. Ich war auch deutlich schneller unterwegs. Das macht nicht wirklich viel Sinn.

Weitere berechnete Werte sind IF und TSS, die ebenfalls keinerlei Sinn ergeben, wenn ich meine bisherigen 3 Einheiten betrachte. Der TSS z.B. steigt mit der Dauer. Komischerweise war der TSS bei der kürzesten meiner drei Einheiten am höchsten, während er bei meiner längsten Einheit am niedrigsten war - hä?!? Aber wenigstens sind diese offenbar nutzlosen berechneten Werte ein einheitlicher Schwachsinn, weil NP, IF und TSS bei jeder Einheit Hand in Hand gingen. Ich weiß aber trotzdem nicht, was ich davon dann halten soll. Ich betrachte momentan vor allem nur die tatsächlich gemessene Durchschnittsleistung. Die scheint mein Gefühl auch am ehesten widerzugeben. Morgen steht dann die erste richtig intensive Einheit mit Wattmessung an, da werde ich noch weitere Erkenntnisse gewinnen. Wenn ich an die 290 Watt aus der Sprinteinheit denke, dann müsste ich morgen als NP ja ungefähr 500 Watt erhalten - was natürlich Käse wäre. Aber bei der gemessenen Durchschnittsleistung rechne ich ganz realistisch mit an die 200 Watt. Mal sehen, was IF und TSS dann machen. Ich habe ja auch eine Übersicht gefunden, wo die IF- und TSS-Werte erklärt werden: Der IF meiner Sprinteinheit wäre ein richtig heftiges Rennen gewesen. Einfach Quark.

Eine Sache berechnet Golden Cheetah aber noch, die schon etwas mehr Sinn zu ergeben scheint: W'bal. Im Gegensatz zu den krummen NP-, IF- und TSS-Werten, machen die W'bal-Werte und das dazugehörige Diagramm bei den jeweiligen Einheiten richtig Sinn. Golden Cheetah erstellt auch eine schönes CP-Diagramm, was ja ganz nett ist, aber bei normalen Einheiten natürlich nicht der CP-Kurve entspricht, die man mittels Leistungstests erstellen soll. Golden Cheetah ist hier auch etwas beschränkt, weil man die Zeiten für die einzelnen CP-Punkte scheinbar nicht selbst festlegen kann. Friel fängt z.B. mit CP 0,2 an, was laut seinem Buch für 12 Sekunden steht, aber Golden Cheetah bietet mir keine 12 Sekunden. Stattdessen habe ich 15 Sekunden eingestellt. Wenn ich da keine Lösung finde, muss ich die CP-Kurve doch manuell über die Analyse auf Strava erstellen. Aber weil ich schon bei diesem ersten Punkt bin: Bei Sprintleistungstest habe ich hierfür natürlich schon einen ersten Wert - 1112 Watt. Bei der morgigen KA3-Einheit kann ich voraussichtlich einen ersten CP6-Wert gewinnen. Okay, CP1 ist dann natürlich auch schon dabei, aber wenn ich nächste Woche mal wieder 90-sekündige Vorbelastungsintervalle einbaue, dann dürfte der CP1-Wert schon höher ausfallen. CP12 und CP30 fehlen dann noch, wenn es nach Friel geht. CP30 dürfte ich dann beim EZF des Riderman gewinnen. Und CP12? Naja, mal sehen. Die komplette Testreihe werde ich im Oktober vermutlich sowieso nochmal wiederholen, um die Saisonpause etwas kurzweiliger zu gestalten. Wenn es im November dann wieder richtig losgeht, habe ich dann auch hoffentlich mit Anleitung von Friel eine gute CP-Kurve und die passenden Trainingsbereiche nach Watt.

Ach ja, und weil ich von November sprach und dass es dann wieder losgeht: Auch die ersten Termine für 2017 flattern schon rein. Die Zollernalbtour ist nächstes Jahr Mitte Juni, am 21. Mai sind die Neuseenclassics und in Attenzell findet nächstes Jahr hoffentlich auch wieder ein C-Rennen statt. Der Termin wäre der 21. Mai. Nein, ich habe mich gerade nicht verschrieben: Es geht mit den Terminüberschneidungen gleich schon wieder los. Die Renntermine sind halt leider kein Wunschkonzert, die muss man nehmen, wie sie von den Organisatoren festgelegt werden. Mein Weg geht dann aber zum C-Rennen nach Attenzell ... FALLS es ein C-Rennen gibt.

Mittwoch, 24. August 2016

Ausflug in die Pfalz und Rennpause

Nachdem ich beim Rennen in Altdorf ertmals bei einem Radrennen Mobbing erleben musste, das Rennen aber generell wieder ein kleiner Aufwärtstrend war (immerhin mal 10 Runden bei einem offiziellen Kriterium mitgehalten - "Saisonrekord"), ging es am letzten Wochenende mit dem Teambus in die Pfalz nach Rülzheim. Als wir in der Pfalz ankamen, hatte der Regen auch erfolgreich die Sonne verdrängt, aber es war ja noch etwas Zeit bis zum Start und die Prognose war eigentlich so, dass es 20 Uhr trocken sein sollte.

Als wir dann an der Rennstrecke ankamen, fragten wir erstmal aus dem Fenster heraus: "Wo kann man denn hier parken?" Ein Mensch mit Aggro-Gesicht antwortete: "NEIN, KÖNNT IHR NICHT!!!" Okay, alles klar?!? :) Wir fanden jedenfalls einen Parkplatz direkt an der Zielgeraden und stellten fest, dass der Regen tatsächlich aufhörte. Die Straßen waren natürlich noch nass, aber wir liefen die Strecke einfach erst mal zu fuß ab. Hui, ganz schön eng und "gullydeckelig" - bei nasser Fahrbahn schien uns das richtig schön gefährlich zu sein, aber an einigen Stellen wurde es ja während des Einrollens schon trocken. Als es noch einige Minuten bis zum Start war und noch niemand an Start/Ziel stand, fuhren wir halt doch noch eine Runde mehr - und schon war's das mit dem geplanten Start aus Reihe 1, denn die ersten 2 Reihen waren dann schon dicht. Heutzutage muss man sich wirklich idealerweise schon 15 Minuten vor Rennstart aufstellen - wobei dann ja meistens noch ein anderes Rennen läuft. ;)

Das Rennen am 1. Tag war ein Rennen auf Endspurt. Wer jetzt ein etwas gemütlicheres Rennen vermutet hätte, der wurde schnell eines besseren belehrt: Es wurden gleich mal Prämienwertungen für die ersten 3 Runden angekündigt. Dementsprechend war das Renntempo auch jede Runde hoch, denn die Prämien gab es nicht nur in den ersten 3 Runden, sondern fast in jeder. Ich weiß gar nicht, in wie vielen Runden es ausnahmsweise keine Prämie gab. Ständig Vollgas. Für mich war's aber ein kurzes "Vergnügen". Nein, nicht wegen der nassen Straßen, sondern einfach wegen den doch recht engen Kurven, die ich einfach nicht hinbekommen habe. Anbremspunkt, Einlenkpunkt, Ideallinie, Beschleuningspunkt - ich hab so ziemlich alles verpatzt, was man im Zusammenhang mit einer Kurve verpatzen kann. Ging also nicht lange gut...

Am 2. Tag dann bei Sonnenschein eingerollt, frühzeitig in die Startaufstellung begeben und einen Platz in Reihe 1 gesichert. 10 Minuten waren es noch bis zum Start - da flüchteten die Fahrer plötzlich aus der Startaufstellung. Was war passiert? Tja, es goss plötzlich wie aus Eimern. Kurz vorm Start war der Schauer zwar vorbei, aber wir würden voll im Nassen starten. Der Streckensprecher wollte dann noch das Führungsfahrzeug signalisieren, dass es sich bereitmachen sollte: "Führungsfahrzeug bereit?" Ich übersetze diese Frage mal ins Nicht-Pfälzische: "Fahrer ab!" - denn aus irgendeinem Grund rollten plötzlich alle Fahrer los. :D

Kam dann gefühlt eigentlich so gut und "locker" in ein Rennen wie noch nie in der Saison. Das Gefühl hat zwar nicht ganz, aber etwas getäuscht, wenn ich meine Pulsdaten so ansehe. Ich war schon nicht ganz so angespannt wie bei den meisten offiziellen Rennen dieses Jahr, aber das Pulsdiagramm glich immer noch eher einer Flatline statt einer Wellenbewegung, wie das bei den guten Leuten der Fall ist, halt entsprechende Reserven haben, während ich in den ersten Runden immer am Limit fahre. 71 Starter waren wir, also hoffte ich, dass ich wenigstens nicht ganz so schnell ans Feldende durchgereicht werden würde. Das war generell auch nicht der Fall, zumal ich mit der Nässe und den Kurven heute erfreulicherweise keine Probleme hatte, das lief richtig gut. Dummerweise ging die Leistungsschere so weit auseinander, dass wohl schon mehrere der 71 Starter so früh zurückfielen, dass ich im Endeffekt auch viel zu früh schon am Ende des Hauptfeldes war. Und das gleiche Lied wie in der gesamten Saison bei allen offiziellen Kriterien: Nach einer Kurve konnte ich nicht mehr wie ein Pferd antreten, schon riss das Loch. Die Anzahl und Qualität der Antritte ist einfach nicht mit dem vergleichbar, was ich letztes Jahr bei den Kriterien in Strullendorf und Augsburg erlebt hatte. Ob es am Kurs liegt oder an der Qualität der Fahrer - ich weiß es nicht. Kontrollieren kann man aber sowieso nur seine eigenen Antritte, also muss ich die SK1-Antritte von Friel in der nächsten Saison mal doch etwas mehr trainieren. Das kam viel zu kurz, weil ich dachte, dass ich das eigentlich nicht brauchen würde. So kann man sich täuschen...

Auf dem Rückweg erfuhr ich dann noch, dass das Rennen in Chemnitz auf grobem Kopfsteinfplaster ist. Ich finde ja Kopfsteinpflaster bergauf ganz interessant, aber NUR bergauf - in allen anderen Fällen hasse ich es wie die Pest, drum habe ich Chemnitz gestrichen. Ein Glück, dass mir da ein Frusterlebnis erspart wurde. Gleichzeitig zeigt das auch erneut eine Problematik auf, die ich schon neulich angesprochen hatte: Wie soll man sich Ziele setzen, wenn es an den notwendigen Informationen fehlt, welche geeigneten Rennen es überhaupt geben wird? Insofern habe ich den Jahrestrainingsplan jetzt kurzfristig etwas abgeändert. Hoffentlich funktioniert das auch so und wird nicht zum Bumerang. Tatsache ist aber, dass ich bis zum Heideradcup jetzt erst mal kein Rennen mehr habe. Dabei ist derzeit endlich mal bestes Radwetter, gerade zu diesem Zeitpunkt mangelt es aber an Rennmöglichkeiten. Dabei sehe ich ja auch schon über den Beckenrand und durchforste die Terminlisten der angrenzenden Landesverbände, aber da kommen halt auch eher Absagen statt Ausschreibungen raus, wie zuletzt im Falle von Sebnitz. Immer mehr Rennen brechen weg, die Gründe dafür werden aber kaum genannt. Hat dann auch keinen Wert zu spekulieren, woran es lag. Und selbst wenn die Gründe genannt würden, hätte man als Fahrer vermutlich sowieso nicht die Möglichkeit, um irgendwas dran zu ändern. Man kann eigentlich nur hoffen, dass die Veranstalter nicht die Flinte ins Korn werfen und auch nach einer Absage ihr Rennen für nächstes Jahr erneut planen und dann nicht die Probleme haben, die in diesem Jahr zur Absage führten.

Die Problematik mit der Durchführung von Rennen scheint aber auch von Landesverband zu Landesverband bzw. von Region zu Region gänzlich unterschiedlich zu sein. Der Zuspruch durch die Bevölkerung dürfte da keine unwesentliche Rolle spielen, denke ich. In der Pfalz gibt es ja unglaublich viele Rennen, wenn man auf rad-net in die Liste sieht. In Rülzheim konnten wir dabei feststellen: Es gibt dort auch unglaublich viele Prämien und Zuschauer. Ohne den notwendigen Zuspruch wird ein Veranstalter sicherlich nicht so viele Prämien aufbringen können. Und die Anzahl der Zuschauer, die mit Begeisterung an der Strecke stehen, ist ja auch ein Indiz für den Zuspruch. Bei Rennen in Landesverbänden, wo es halt generell weniger Rennen gibt, muss man ja oftmals feststellen, dass bestenfalls Betreuer/Begleiter der Fahrer an der Strecke stehen, aber "richtige Zuschauer" kaum. Und gelegentlich hört man mal einen Passanten, der sich über "dieses scheiß Radrennen" aufregt. Warum es solche Unterschiede beim Stellenwert von Radrennen gibt, das sei mal dahingestellt. Die Begeisterung für Radsport in der Pfalz fand ich jedenfalls super. Das sportliche Niveau ist dort bei einem C-Rennen aber höher als in Bayern bei einem B-Rennen, habe ich den subjektiven Eindruck gewonnen. Heftig, heftig. Da muss das Training für nächste Saison also optimiert werden, um einen notwendigen Leistungssprung zu machen, denn generell würde ich nächstes Jahr gerne noch öfter in der Pfalz Rennen fahren. Soll aber nicht heißten, dass ich Rennen in Bayern dann nicht mehr fahre - dazu müsste es diese Rennen erst mal geben. Hoffen wir mal, dass die Vereine also weiterhin den Willen haben und auch die Energie aufbringen, um den aktiven Fahrern über die Saison hinweg genügend Startmöglichkeiten zu bieten. Aber ohne Mobbing, bitte - das ist ein NO GO...

Samstag, 13. August 2016

Letztes Rennen in Bayern

Der Titel dieses Beitrags klingt komisch, ist aber so: Abgesehen vom BZF in Stadtsteinach wird das morgige Rennen in Altdorf schon mein letztes Rennen in Bayern sein in diesem Jahr. Wie kommt's? Naja, in Bayern gibt es halt einfach einen notorischen Mangel an C-Rennen. Selbst Altdorf ist ja BC (aber wenigstens kein A- oder gar Profirennen), drum geht es nächste Woche zu zwei Rennen in die Pfalz. Mal sehen, wie viele Starter dort am Start sein werden, aber ich rechne schon mit ungefähr 80 Fahrern. Auf 'nem engen Kriteriumskurs sicherlich auch chaotisch, aber das sind C-Kriterien bei 30 Startern auch. ;)

Vorher ist aber wie gesagt Altdorf angesagt. Der Ort, wo ich 2005 mein erstes Radrennen fuhr. Mal sehen, was morgen geht. Donnerstag habe ich noch einen T2-Test gemacht, der nicht so toll lief. Für die Friel-Tests muss ich mir in Zukunft einfach andere Wochentage aussuchen, am Ende der Regenerationswochen. Donnerstag sind die Beine dann noch zu müde von den drei vorherigen intensiven Trainingswochen. Ist aber auch leichter gesagt als getan, denn am Wochenende können ja auch Rennen sein. Dann werde ich den Test aber einfach weglassen, weil das mit so müden Beinen wirklich keinen Wert hat. Ich war zwar klar schneller als beim Test im April, aber diesmal hatte ich ja auch den Zeitfahrlenker dabei. Das Teil wird also mehr zu meiner schnelleren Testzeit beigetragen haben als meine Verfassung - und das ist ein bisschen demotivierend.

Für den Heideradcup in Torgau habe ich mich auch angemeldet - diesmal für die 70er-Strecke. Der Vorjahressieger ist mittlerweile B-Fahrer. Ich will dort aufs Podest - und habe das zu Saisonbeginn auch so in meinem Trainingsplan festgehalten. Denn die Sache ist die: Bei Friel soll man sich bis zu drei Saisonziele für Rennen setzen. Das ist aber auch eine Sache, die leichter gesagt als getan ist, denn die meisten Veranstalter von Lizenzrennen lassen sich nur ungern in die Karten blicken, welche Rennen sie in der kommenden Saison anbieten werden. Man stelle sich z.B. vor, ich hätte das Kriterium in Augsburg Ende August als C-Rennen vermutet und dann meinen zweiten Formhöhepunkt deswegen so geplant - mein Trainingsplan wäre für die Katz' gewesen, denn in Augsburg gab's wegen der Bayrischen Meisterschaft kein C-Rennen und es fand außerdem viel früher als im letzten Jahr statt. Ich hätte meinen zweiten Formhöhepunkt also mit einem rennfreien Trainingswochenende verbracht. Das ist so eine Problematik, wo eben auch zwei Welten aufeinander zu treffen scheinen: Die Planungen der Vereine und die Planungen der Fahrer. Hier machen die Jedermann-Veranstalter früher Nägel mit Köpfen, weshalb zwei meiner drei Saisonziele auch für Jedermannrennen gedacht waren. Inwiefern die Vereine nicht schon zu Saisonbeginn bekanntgeben können oder wollen, welche Rennen sie anbieten werden, das ist sicherlich auch von Verein zu Verein verschieden. Bei manchen geht es ja wirklich noch bis 5 vor 12 um die Frage, ob man überhaupt genügend Sponsorengelder für die Durchführung eines Rennens auftreiben kann oder ob man die Helfer hat oder die Genehmigungen. Die Vereinsmitglieder machen das ja alles ehrenamtlich. Es geht also auch um Fragen, die von den Jedermann-Veranstaltern leichter zu beantworten sind, weil die das beruflich machen, mehr Geld im Rücken haben und daher auch früher Plansicherheit haben. Diese frühere Plansicherheit hat sich dann eben auch in meinen Saisonzielen niedergeschlagen. Das heißt also nicht, dass ich von vornherein vorgehabt hatte, dass ich nur bei Jedermannrennen in guter Form sein würde. So ist es nicht! Ich hätte gerne lieber Lizenzrennen fest ins Visier genommen, aber da fehlten zu Saisonbeginn einfach die notwendigen Informationen. Und dadurch kam es zu folgenden Saisonzielen:

1. C-Kriterium Top Ten
2. Schleiz Top 50 / unter 2:30 h
3. Heideradcup 70 km Podest

Das steht so 1:1 in meinem Trainingsplan. Also mein oberstes Saison ist sehr wohl im Lizenzbereich, auch wenn man natürlich schon merkt, dass ich da nicht so recht wusste, worauf genau ich formtechnisch hätte hinarbeiten können. Man beachte aber: Ich habe nicht "C-Rennen", sondern "C-Kriterium" geschrieben. Da ich bisher nur bei C-Kriterien mit dem Feld durchkam, war dieses Ziel einfach das naheliegendste. Wenn man aber nicht genau weiß, wann so ein Rennen stattfindet, kann man trainingstechnisch nicht gezielt drauf hinarbeiten. War es daher Blödsinn, dass ich dieses Ziel als Nummer 1 gesetzt hatte? Vielleicht. Mein Ansatz war einfach, dass ich so ein gutes Grundniveau erreichen würde, dass ich im Laufe der Saison bei fast jedem C-Kriterium unter die Top Ten fahren könnte. Junge, was war das für eine epische Fehlannahme! Einerseits habe ich bisher noch keine einzige Feldankunft bei 'nem Lizenzrennen geschafft, andererseits: "C-Kriterien? Welche C-Kriterien?!?" Mal sehen ... hmmm ... da war Strullendorf ... und dann ... äh ... äh ... gar nüüüüx. In Rülzheim habe ich dann aber noch zwei weitere Möglichkeiten. Eigentlich geht's erst mal nur um eine Feldankunft, weil ich das dieses Jahr noch gar nicht geschafft habe, aber wenn nicht gerade 10 Ausreißer weg sind, könnte man die Feldankunft und eine Top-Ten-Platzierung ja auch miteinander verknüpfen - wieso denn auch nicht? ;)

Das zweite Saisonziel hingegen habe ich bereits voll erfüllt. Da ging der Trainingsplan voll auf und das Ziel war auch realistisch gesetzt. Im Hinblick auf den Heideradcup ist es im Endeffekt das gleiche. Ich wusste genau, wann das Renenn stattfinden würde, also ist der zweite Formaufbau auch auf den Heideradcup ausgelegt worden. Wenn es dann mit dem Podest klappen sollte (es müssen ja nicht Platz 2 oder 3 sein, auch Platz 1 wäre ganz okay), könnte ich selbst bei einem gescheiterten 1. Ziel ganz zufrieden zurückblicken - aber noch ist nicht die Zeit für Rückblicke, noch geht der Blick nach vorn! Und morgen geht der Blick erst mal nach Altdorf. ;)

Freitag, 5. August 2016

Mal ein bisschen was aufarbeiten...

Oha, der letzte Beitrag hier war noch von vor Ingolstadt. Okay, Rennberichte erfolgen ja mittlerweile generell auf Strava, weil man dann ja auch gleich jede Menge Daten dazu hat: Strecke, Höhenprofil, Leistungsdaten - und die Flybys. ;)

Zu Ingolstadt gibt es generell nur noch zwei Dinge zu erwähnen: Es war meine längste Tagesdistanz dieser Saison, was ich auch spürte. Ganz schön krasses Ziehen in den Waden nach dem Rennen - und die nächsten zwei Tage. Dennoch konnte ich in Kulmbach dann gleich schon wieder erstaunlich gut fahren und meinen alten Sprint-Rekord bei der Dienstagabendserie (aus 2012 oder so?!?) um fast 2 km/h von 59,5 km/h auf 61,4 km/h steigern. Das Sprinten klappte also plötzlich wieder, aber in Ingolstadt lief zwei Tage etwas anderes völlig schief: Die Anspannung beim Start. Die war viel zu hoch, weshalb ich Google mal nach Psycho-Tricks abgegrast habe. Im Endeffekt findet man da nicht wirklich viel brauchbares. Aber die hohe Anspannung war einfach mein größtes Problem in Ingolstadt, weshalb ich an diesem Punkt arbeiten wollte.

Für Ansbach sah es dann so aus, dass ich mir am Start sagte: "Ich atme ganz ruhig" - klingt blöd, ist aber so. Das hat meine Google-Suche tatsächlich ergeben. Der Kaugummi-Trick, den ich mir letztes Jahr überlegt hat, scheint seine Placebo-Wirkung dieses Jahr ja auch nicht mehr zu erzielen. Wie dem auch sei, in Ansbach ging es am Anfang wirklich etwas besser. Ich bin nicht so extrem am Limit wie z.B. beim "Jedermann-Kriterium" in Kulmbach oder bei den Rennen in Strullendorf und Ingolstadt gewesen. Der Effekt: Ich konnte 15 Minuten lang mit dem BC-Feld mithalten. Allerdings war mir der 45er-Schnitt nach diesen 15 Minuten dann doch etwas zu heftig. Ein Blick auf Strava verriet mir, dass das nicht am Kurs, sondern wirklich nur am hohen Niveau des BC-Feldes gelegen haben musste. Die Senioren z.B. hatten nur einen Schnitt von 40 und 'n paar Zerquetschten. Im Vergleich dazu fuhren die Senioren zu Saisonbeginn in Aichach ja noch fast den gleichen Schnitt wie die C-Klasse. Also während es die Senioren offenbar mittlerweile etwas gemütlicher angehen lassen, ist das Niveau "unterhalb der A-Klasse" immer noch ganz schön heftig. Und zwar so heftig, dass ich morgen allen Ernstes beim KT/ABC-Rennen (= Profi-Rennen) in Bamberg an den Start gehen werde. Und wieso? Tja...

Die Dienstagabendserie in Kulmbach ist vorbei. Beim letzten Wertungslauf war die gefühlte Anstrengung so niedrig wie seit Jahren nicht mehr - und schon verpasste ich mehr oder weniger das Rennende. Die 40 Runden gingen einfach total schnell vorbei. Zuvor lief es auch etwas unglücklich. Als ich bei Sprinteröffnung mal am besten positioniert war (Position 3), kam uns auf der Zielgeraden ein Geisterfahrer entgegen. Da haben wir die Wertung natürlich abgeblasen. Sicherheit geht vor. Die Szene passte aber zu meinem persönlichen Rennverlauf an dem Tag: unglücklich. Ein einziges Mal nur war ich bei einer Wertung Vierter, aber durch die optische Täuschung der schiefen Ziellinie wurde der Fünfte mit dem letzten Punkt bedacht, weil er die optisch günstigere linke Straßenseite hatte. Kein neues Problem, hatte ich im Blog in der Vergangenheit schon mal angesprochen - und ist ja halb so wild. Bei den Dienstagabendrennen geht es mir vor allem darum, dass ich meine Leistungen einfach verbessere, damit ich auch bei den offiziellen Rennen dann auf einem besseren Niveau bin. Durch das Ende der Serie hätte ich jetzt eigentlich bis Altdorf Pause gehabt. Der Renn-Rhythmus, der sich vom Gefühl her seit Ansbach so langsam einstellte, wäre wieder gänzlich weg. Und das ist auch so ein Problem in dieser Saison: Durch die wenigen C-Rennen hat man ständig riesige Löcher im Rennkalender...

Klar, mit Jedermannrennen kann man das auch stopfen, aber Jedermann-Kriterien fahre ich nicht mehr, das ist mir mit den vielen Underachievern zu blöd, die locker A-Klasse fahren könnte, aber stattdessen den Hobbyfahrern um die Nase tanzen müssen. Jedermann-Kriterien sind schon längst vom Breitensport zum Leistungssport mutiert - aber zu einem komplett unreguliertem. Dabei geht es weiterhin nur um die goldene Ananas, rein sportlich gesehen kann man da keinerlei Duftmarke setzen. Der Spaß steht im Vordergrund, nicht die Leistung. Dafür ist das Klassensystem im Lizenzbereich gedacht.

Und was lohnenswerte Jedermannrennen anbelangt, da hält sich das Angebot eben auch in Grenzen. Schleiz, Zollernalbtour, Heideradcup in Torgau, eventuell Riderman. In Bayern gibt es ja gar nix mehr. Früher war das noch viel besser, vor allem mit Tour de Hesselberg. Aber mit dem Aussterben der attraktiven Jedermannrennen und den wenigen C-Rennen in Bayern während der Hauptsaison (Zusmarshausen im Sommer - das wär doch mal was!) tut man sich schwer damit, mal einen Rhythmus zu finden. Okay, es gibt natürlich auch die Fahrer, die so was nicht brauchen. Die fahren gleich beim ersten Rennen in die Top Ten und machen das im Endeffekt die gesamte Saison über. Da wird auch die moderne Trainingslehre ad absurdum geführt, wenn manche Fahrer die komplette Saison über in Top-Form zu sein scheinen. Denn das soll ja eigentlich nicht möglich sein. Es gibt aber Fahrer, die von Natur aus dieses Talent haben, dass sie von 0 auf 100 durchstarten können. Und da ihnen wohl auch niemand gesagt hat, dass man seine Top-Form nicht die gesamte Saison über halten kann, wissen die das nicht, also tun sie es einfach: Sie halten ihre Top-Form die gesamte Saison über. Da kann man nur neidisch sein, aber nix dran ändern. Das einzige, was einem dann bleibt, ist die Ärmel hochzukrempeln und fleißig im Training zu arbeiten, um wenigstens für 3, 4 Wochen auch mal in einer Form zu sein, in der man bei den Rennen mithalten kann.

Ich starte also in Bamberg, um den geringen Renn-Rhythmus einigermaßen beizubehalten, der sich zuletzt entwickelt hatte. Zwischendurch war ich auch zwei Mal im Gruppentraining der RSG Vilstal, wo ja auch immer zwischendurch die Belastung auf Renn-Niveau gesteigert wird. Zusammen mit Bamberg hoffe ich dann, dass ich nächste Woche in Altdorf beim BC-Rennen zumindest besser als im letzten Jahr fahre. ;)

Freitag, 15. Juli 2016

Nach Strullendorf, vor Ingolstadt

Während im letzten Jahren mehrere Dinge zusammenkamen, die mir in Strullendorf geholfen haben, liefen dieses Jahr mehrere Dinge gegen mich - und dann bin ich eben zu schlecht, um mitzuhalten. Es fing ja schon zu Beginn der Woche an, als ich erst Wadenprobleme, dann auch noch Rücken- und Bauchprobleme hatte. Die Bauchprobleme waren dabei eine Folge der Rückenprobleme. Da kam ich anfangs nicht drauf, auch der Doc nicht, weil die Bauchschmerzen viel stärker waren. Ich konnte ja nicht mal schlafen und musste dann 2 Tage Schmerzmittel nehmen. Dr. Google brachte mich dann aber drauf, dass durch eine Blockade im unteren Rücken ein Schmerz in den Bauch ausstrahlen könnte. Ein youtube-Video zeigte mir 3 Übungen, um solche Blockaden zu bearbeiten - danach ging es besser, ich brauchte keine Schmerzmittel mehr und konnte auch nach einem abschließenden Test der Wade in Strullendorf starten. Somit hielt immerhin meine Serie: Seit 2006 war ich jedes Jahr in Strullendorf am Start!

Das wär's aber auch schon an Positivem. Kurz vor unserem Start war noch ein Rennen für Kinder auf Spielzeugautos. Die C-Fahrer hielten hinter den Kindern alle an, aber ich wollte besonders schlau sein: Ich ging auf den Fußgängerweg und wollte zur Startlinie laufen, um mich dann gleich in Reihe 1 aufstellen zu können. Kurz bevor ich an der Startlinie war, zischten aber schon die C-Fahrer unmittelbar nach Ankunft der Kinder an die Ziellinie. Nix mit Reihe 1, ich stand nur in Reihe 2. Beim Losfahren ging es schlecht weiter, denn ich habe ja dieses selten nutzlose Talent, dass ich mich beim Start hinter Fahrern aufstelle, die beim Losfahren nicht gleich ins Klickpedal kommen und dann erst mal wieder anhalten statt einfach erstmal ausgeklickt weiter zu kurbeln. Im Gegensatz zu vergangenen Vorfällen dieser Art, konnte ich diesmal aber noch gerade so um ihn herumkurven. Am Start also gleich das erste Ausweichmanöver - C-Klasse deluxe!!!

Das Rennen ging diesmal schneller los als im Vorjahr, was ich aber schon tags zuvor befürchtet hatte, als ich die Wetterprognose sah. Irgendwo zwischen Herbst und Frühling - beim Einrollen fröstelte ich zwischendurch auch schon leicht und bekam dadurch etwas Gänsehaut, was aber nix mit Anspannung oder so zu tun hatte, sondern nur mit den frischen Temperaturen, die mir je bekanntermaßen genau so gut liegen wie einem 60-Kilo-Fahrer eine Massensprintankunft. Der Großteil der aktiven Fahrer kommt bei niedrigen Temperaturen aber besser klar, das wurde mir spätestens letztes Jahr bei den Hitzerennen in Strullendorf und Augsburg klar, wo ich oftmals die Aussage "zu heiß" hören musste. Die Worte "zu kalt" hingegen hört man normalerweise nur von mir. ;)

Dennoch konnte ich auf der Gegengeraden zunächst einige Positionen gutmachen und hätte den Schwung sehr gerne in die Kurven mitgenommen, aber aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund staute sich das Feld vor jeder Kurve immer wie Sau. Aus den Kurven heraus wurde dann aber wie bei Profis angetreten und man hatte eine Einerreihe, bei der ich nur ums Dranbleiben kämpfen konnte. Positionen gutmachen ging hier nicht, was mich an das Hobbyrennen 2013 erinnerte. Kurz vor den Kurven wurde aus der 1er-Reihe dann immer eine 4,5er-Reihe. In dem Chaos konnte man dann ebenfalls keine Positionen gutmachen und erst rechte keine Ideallinie fahren. Wieso fahren die Leute nicht einfach die 1er-Reihe weiter?!? Ich versteh's nicht. Wenn auf der Geraden eine Einerreihe gefahren wird, dann müssen doch gleich mehrere Leute in den Kurven Blödsinn machen, damit das Feld so in die Breite geht und so ein Stau entsteht?!? Aber ich fuhr jetzt generell schon zu weit hinten um sehen zu können, wodurch diese ständige Kurvenstaus ausgelöst wurden. Ich weiß nur, dass ich nicht 2x pro Runde so hart antreten kann. Das geht nicht lange gut und dann war auch wieder mal zwischen Runde 7 und 8 Schluss für mich. Das Loch riss und ich fiel auf der Geraden zurück. In den Kurven kam ich dann anfangs immer wieder näher, weil ich halt endlich Ideallinie fahren konnte, aber nach ein paar weiteren Geraden voll im Wind konnte ich auch in den Kurven nicht mehr genug Boden gutmachen.

Bin dann noch so engagiert wie möglich weitergefahren, was ich anhand der Pulsdaten sehen konnte. Bei keinem anderen Rennen der Saison habe ich mich so sehr reingehängt. Klar, es hat nix genützt, aber ich habe dafür gesehen, dass meine Verfassung an sich nicht so schlecht zu sein scheint. Während ich bei den ersten Rennen der Saison in ähnlichen Situationen auch immer gleich einen Einbruch beim Puls hatte und die Geschwindigkeit/Leistung ebenfalls deutlich absackte, fuhr ich diesmal "kompetitiv" weiter. Und da mich der Rennverlauf generell an das Hobbyrennen 2013 erinnert hat und ich daher 2014 vom Start weg voll auf Angriff fuhr, was die schlechten Kurvenfahrer ganz schnell rausgespült hatte, ist meine Taktik für 2017 jetzt schon klar. ;)

So, meine Rückenprobleme sind jetzt mittlerweile so gut wie überstanden, die Wade fühlt sich auch täglich besser an, nur ein Zwicken außen am rechten Knie hat mich gestern etwas beunruhigt. Ich teste gerade mit einem Zeitfahrlenker-Aufsatz.
Anfangs sehr wackelig, weil ich ja auch ein schlechtes Gleichgewichtsgefühl habe, aber mittlerweile geht es immer besser. Fuhr gestern sogar fast einen 31er-Schnitt, was mein schnellste Solo-Training der Saison war! Ob das Zwicken am Knie von der ungewohnten Position kommt, ist die andere Frage. Ich werde für die morgige Vorbelastung für Ingolstadt jedenfalls den Aufsatz wieder abmachen. Spielt das Knie mit, dann sehe ich dem Straßenrennen in Ingolstadt am Sonntag sehr optimistisch entgegen. Okay, laut Strava fährt man dort mit einem 40er-Schnitt, aber das ist ja wenigstens 3 km/h langsamer als in Aichach. ;) Höhenprofile kann ich ja grundsätzlich nicht gut deuten, deswegen wird das Rennen wohl auch schwerer werden als ich es mir derzeit vorstelle, aber für mich wäre erst mal wichtig, dass ich wieder aus Reihe 1 starte. Lieber die ein oder andere kurze Führung fahren als wieder im "Stau des Grauens" festzustecken. Denn eins ist ja auch klar: Selbst wenn man sich anfangs im Feld verstecken würde, müsste man seine Nase irgendwann in den Wind halten, weil ja regelmäßig Löcher aufgehen. Aber ich halte die Nase dann halt lieber wie letztes Jahr in Augsburg ganz vorne in den Wind statt Loch nach Loch zufahren zu müssen, nur um danach gerademal am neuen FeldENDE zu fahren. Im Endeffekt keine revolutionäre Rennstrategie, niemand will freiwillig am Ende fahren, weil ja fast jeder weiß, dass das keineswegs von Vorteil ist. Allein die Umsetzung ist immer das Problem, weil schließlich viele Fahrer lieber von Anfang an vorne fahren wollen. Daher auch nochmal die Erkenntnis: Ein Radrennen beginnt schon vor der Startaufstellung!

Samstag, 2. Juli 2016

Morgen Heimrennen in Strullendorf

Seit meiner ersten Teilnahme 2006 war ich jedes Jahr in Strullendorf am Start, seit diesem Jahr auch erstmals als Vereinsmitglied, was Strullendorf zum Heimrennen macht. Die Vorzeichen sind aber leider nicht sonderlich gut. Letzte Woche Donnerstag hatte ich zum Ende meiner Einheit ein paar Probleme mit der Wade. Ich dachte nur an eine leichte Verspannung. Freitag und Samstag saß ich dann nicht auf dem Rad und hatte auch keinerlei Probleme mit der Wade, weshalb ich auch gar nicht mehr dran gedacht hatte. Sonntag meldete sich die Wade dann aber sehr schmerzhaft zurück und schmerzte auch am Montag noch. Das sah nicht gut aus, also ging's zum Doc. Fasern in Ordnung, daher vermutete er eine Muskelzerrung. Okay, also kein Kulmbach und mindestens 3 Tage Pause...

In der Nacht von Montag auf Dienstag ging's dann vom Regen in die Traufe. Ich bekam Schmerzen im unteren Rückenbereich, was an sich nicht unbedingt ganz neu ist und mich zunächst nicht beunruhigte. Im Laufe des Tages kamen aber auch noch Bauchschmerzen hinzu, die sich genau wie die Schmerzen im Rückenbereich als Druckschmerz äußerten. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch nicht, dass da ein direkter Zusammenhang wäre, aber in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch konnte ich nur kurz etwas schlafen, dann wachte ich wegen der Schmerzen auf und konnte auch nicht mehr einschlafen. Also wieder zum Doc - zum zweiten Mal in drei Tagen, nachdem ich zuvor die gesamte Saison ohne Gang zum Doc auskam! Magen/Darm schien aber okay zu sein. Blut abgenommen. Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ging dann etwas besser, auch wenn ich zwei Mal wegen Schmerzen aufgewacht bin und Tabletten nehmen musste.

Tags darauf dann das Ergebnis von der Blutuntersuchung: Alle Werte total normal. Was konnte es also sein? "Dr. Google" ließ dann eine Blockade im Bereich der Lendenwirbelsäure vermuten. Ischasnerv. Und die Schmerzen im Bauch? Das war der ausstrahlende Schmerz aus dem Rücken. Also mal kurz auf youtube ein Video mit Übungen gegen eine ISG-Blockade angesehen und befolgt - seitdem geht es etwas besser. Ich brauche keine Tabletten mehr, ich kann wieder schlafen, der Bauch schmerzt nicht mehr wie Sau. Eine kleine lockere Runde auf dem Rad - komplett ohne Rückenschmerzen. Nur die Wade fühlte sich noch etwas schlecht an, schmerzte aber wenigstens nicht...

Heute wollte ich wegen der Wetterprognose von Regen ab 11 Uhr schon nach 9 Uhr auf eine kurze Vorbelastungsrunde los. Dummerweise regnete es schon um 8. Laut Internet sollte es zu dem Zeitpunkt "sonnig" bei "0 % Regenwahrscheinlichkeit" sein - hach ja, das ist ja schon fast Standard, dass das Wetter zu 100 % falsch vorhergesagt wird. Vielleicht kann ich am Abend noch kurz fahren, aber optimal sind die Vorzeichen für das Rennen morgen sicherlich nicht. Ich habe keine Ahnung, wo ich stehe. Morgen wird es sich aber unweigerlich zeigen...

Aktuell habe ich die Tour de France auf Eurosport eingeschaltet. Mit Voss hat ein Deutscher gleich mal das Bergtrikot geholt. Also ein optimaler Auftakt aus deutscher Sicht, auch wenn es die ARD nicht mitbekommen hat. Aber Eurosport hat eh die besseren Kommentatoren. Nur die Werbung finde ich etwas irritierend: Werbung für MTBs mit E-Motoren?!? Hmmm ... komisch, komisch...