Disclaimer - wenn man so will

In meinem Sport-Blog schreibe ich über meine Sporterlebnisse teilweise ernsthaft, teilweise aber auch mit überspitztem Humor - den Unterschied sollte man erkennen, wenn man mich persönlich kennt ;) Generell gilt: Wer die Dinge, die ich hier schreibe, zu ernst nimmt, ist selbst schuld ;)

Team 2019

Team 2019

2019 fahre ich Lizenzrennen für RMV Concordia Strullendorf 1920 e.V. und ausgewählte Jedermannrennen

Montag, 18. Januar 2016

Zwischenbericht vom Training nach System

Die erste Woche der Friel-Phase "Grundlagen 1" habe ich noch vollkommen planmäßig hinbekommen, danach mischte sich das Wetter ein. Dadurch bin ich auch die letzten zwei Wochen wieder im Hallentraining des Fußballvereins gewesen, obwohl ich damit aufgrund von Rückenproblemen, die vom Hallenfußball kommen, eigentlich Ende Dezember durch war. Momentan ist es aber sogar so kalt, dass ich kaum meine kleinen Laufrunden absolvieren mag. In der Vergangenheit lief ich schon bei solchen Temperaturen und musste feststellen, dass sich diese kalte Luft beim Einatmen ganz schön unangenehm anfühlt. Ich bin kein medizinischer Spezialist, aber Ausdauersport bei Minusgeraden soll ja zu diesem berüchtigten "Belastungsasthma" führen. Ob das stimmt oder nicht, das will ich nicht unebdingt rausfinden. Das Gefühl beim Einatmen von so eisig kalter Luft ist Grund genug, um auch mit Laufeinheiten als Alternativtraining sparsam umzugehen...

Unterm Strich liege ich jetzt gleich mehrere Stunden hinter dem Plan zurück und muss also die richtige Balance finden, um das Training der kommenden Wochen etwas anzupassen. Eine erste Maßnahme ist, dass ich auf den T1-Test verzichte, der diese Woche angestanden hätte. Es gibt einfach nix zu testen, nachdem ich die letzten zwei Wochen bestenfalls mit dem Erhalten meines Leistungsstandes beschäftigt war, nicht aber mit der Entwicklung. Da es auch kälter ist, würde das Ergebnis keine brauchbare Aussage darüber zulassen, ob das Training nach Friel funktioniert oder nicht - denn die letzten beiden Wochen war es ja kein "richtiges" Training nach Friel, sondern eher eine Art "Notmaßnahme".

Ab nächster Woche sollte es aber wieder knapp über 0 Grad haben. Dann gehe ich generell dennoch in die Phase "Grundlagen 2" über, weil ich auch durch die vier Wochen "Vorbereitung" schon mehr oder weniger "Grundlagen 1" trainiert habe. Es ist halt nur etwas weniger Umfang gewesen zuletzt, aber von den Inhalten her habe ich eigentlich nix verpasst. Ob das aber wirklich die richtige Entscheidung ist, sagt mir die Friel-Bibel auch nicht. Ich warf natürlich auch einen Blick auf die Fallstudien: In einem Fall besteht die Phase "Grundlagen 1" sowieso nur aus zwei Wochen. Ich denke also, dass ich den richtigen Schluss ziehe. Und wenn nicht, dann kann ich's ja auch nicht ändern. ;)

Jedenfalls wird die nächste Wasserstandsmeldung vom Training nach System erst Ende Februar fällig. Dann sollte meine T1-Zeit unter 15 Minuten liegen, idealerweise sogar schon unter 14:30. Auf dem Weg dorthin kommen die Workouts "K1" und "KA1" hinzu, für die ich mir schon geeignete Strecken überlegt habe ... was gar nicht so einfach ist! Die Landschaft ist eben kein Labor, man muss einen geeigneten Streckenverlauf erst mal finden. Ich hoffe, dass meine theoretischen Überlegungen auch richtig waren und ich nicht wie bei S1 etwas falsch liege. Bei meiner ersten S1-Einheit hatte ich ja für das erste S1-Intervall einen "suboptimalen" Abschnitt ausgesucht und dann verworfen. Das Basteln von neuen Strecken, die den neuen Trainingsinhalten entsprechen, ist jedenfalls auch ganz interessant und trägt dazu bei, dass einfach neue Akzente gesetzt werden, was beim Sport ja immer gewünscht ist! Die K1-Segmente werde ich auch, falls noch nicht vorhanden, bei Strava erstellen, um neben der manuellen Lap-Erfassung auch ganz feste Start- und Zielpunkte für einen noch möglicherweise noch optimaleren Leistungsvergleich zu haben - "möglicherweise", weil ich im Endeffekt nur zwischen den beiden "Lap-Tastendruck-Vorgängen" "intervallieren" werde. Also trotz festem Strava-Segment, muss man sich auch hier einen optischen Start- und Zielpunkt merken, der dann natürlich nicht so genau mit dem Start- und Zielpunkt auf Strava übereinstimmen wird. Daher bleibt es auch bei dem, was ich schon über Strava gesagt habe: Es ist eine nette Spielerei - nicht mehr, nicht weniger...

Dienstag, 5. Januar 2016

Schnee im Getriebe

Der ganze Schnee stellt mein Training nach System erstmals vor eine ernsthafte Probe. Schade, dass ausgerechnet jetzt kein Hallentraining ist, denn das hätte ich jetzt gut nochmal nutzen können. Ansonsten ist es aber generell erst mal so, dass ich mich in der 1. Woche der Phase "Grundlagen 1" wirklich gut gefühlt habe, sowohl vom Kopf, als auch von den Beinen her. War eine ganze lässige Trainingswoche, weshalb ich jetzt schon etwas mit den Hufen schare. Die Zwangspause habe ich auch gleich genutzt, um nochmal in der Friel-Bibel nachzulesen, was man bei Trainingsausfall tun sollte. Ich bieg das schon irgendwie hin. Was aber z.B. Laufen als Alternativtraining anbelangt, ging das auch nicht, weil der übertriebene Einsatz von Streusalz leider zu sehr rutschigem Schneematsch gesorgt hat. Hätte man das Salz einfach weggelassen, hätte man auf dem feuchten, pappigen Schnee sicherlich gut laufen können.

Ansonsten liege ich aber generell im Plan und wundere mich nur ein bisschen über die Umfänge anderer Fahrer. Rechnet man deren Wochenpensum zum jetzigen Zeitpunkt nach der Friel-Tabelle mal hoch, dann trainiert ein Fahrer sogar mit dem Pensum eines ProTour-Profis! Vergleicht man also sein eigenes Pensum mit dem Pensum anderer Fahrer, kann man schnell ins Grübeln kommen. Trainiert man zu wenig? Trainieren die anderen zu viel? Am besten ist es einfach, wenn man den Trainingsumfang der anderen nur zur Kenntnis nimmt, aber sein eigenes Training dadurch nicht beeinflussen lässt: Gutes Radsporttraining ist individuelles Training!

Im Endeffekt sollte man bei der Gestaltung des eigenen Trainings die Dinge also nur aus eigener Sicht betrachten: Welche Zielsetzung hat man, welche Wettkampfbelastungen und -umfänge erwarten einen? Vor allem darf man nicht den Fehler machen, sich an anderen C-Fahrern zu orientieren, denn C-Fahrer sind eine ziemliche breite Palette an Fahrern. Manche davon fahren das ganze Jahr kein einziges Rennen, obwohl sie eine Lizenz haben, andere legen den Schwerpunkt auf Jedermannrennen, wiederum andere könnten den Schwerpunkt vielleicht sogar auf Marathons, (touristische) Etappenfahrten oder solche Extremgeschichten wie 24-Stunden-Rennen oder Race Across America legen. Das könnte man zwar auch ohne C-Lizenz, aber man kann es eben auch MIT - und deswegen können die Trainingsziele von C-Fahrern sehr unterschiedlich sein. Sieht man also auf Strava, dass ein anderer C-Fahrer wie ein ProTour-Profi trainiert, dann heißt das nicht zwingendermaßen, dass er auf Übertraining zusteuert. Nein, er kann schlicht und ergreifend andere Ziele als C-Rennen haben, die in aller Regel unter 100 km sind und daher auch ein entsprechend niedrigeres Trainingspensum verlangen.

Will sagen: Strava ist ein nettes Spielzeug, man bekommt auch von anderen Fahrern den Winter über was mit und erspart sich dann beim ersten Rennen die üblichen Gespräche in der Form von:

"Und? Bist du schon in Form?"
"Ne, hab bisher noch nicht so viel gemacht..."

Aber wenn man seinen eigenen Trainingsverlauf einordnen will, dann sollte man nur auf sich selbst und seine persönlich gesetzten Ziele achten. Und da bin ich, wie gesagt, generell (noch) im Plan. Trotz des Schnees im Getriebe...